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FuXX 29.02.2008 11:42

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 73322)
Leider endet das Modell immer dann, wenn die Finanzierung genauer hinterfragt wird...

Im Moment ja, aber das koennte sich irgendwann mal aendern. Du hattest doch letztens selbst nen Artikel gelinkt, in dem es darum ging, dass es irgendwann einfach keine Arbeit in der Produktion mehr gibt (bzw. nur noch sehr wenig). Wenn dann eben 10% oder 20% der heutigen Leute genug fuer alle herstellen koennen, dann muss es schon sowas aehnliches wie dieses Buergergeld geben - denn 80%-90% Arbeitslose ohne Geld will niemand - das wuerde zwangslaeufig zu Aufstaenden fuehren, einem voellig instabilen System.

Und prinzipiell ist es ja richtig, dass es was tolles waere, wenn der Aufwand so gering wuerde. Warum sollte man denn unbedingt viel arbeiten, wenn das gar nicht noetig ist? Es koennten ja dann auch einfach alle nur einen Tag in der Woche arbeiten. Wenn der Druck diesbezueglich gross genug ist, wird sich auch irgendwann etwas aendern.

@Pascal: Andererseits sorgen laengere Legislaturperioden dafuer, dass man unfaehige Leute erst nach langer Zeit abwaehlen kann - hat alles Vor und Nachteile.

FuXX

dude 29.02.2008 11:46

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 73453)
Habe ich in Firmen jedoch noch nie erlebt. ;)

Du solltest einen neuen Job suchen.

FuXX 29.02.2008 11:53

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 73410)
hätte es im sommer '89 eine ebensolche mentalität in der ddr gegeben, gäbe es die ddr heute noch.

quintessenz: das deutsche volk jammert momentan auf hohem niveau.
es gibt keinen leidensdruck. also gibt es auch kein aufbegehren.

an alle jammerlappen: wenn euch was nich passt, könnt ihr es entweder ignorieren oder dagegen aufbegehren. jammern nützt nur der psychopharmaka industrie :Cheese:

PS: wenn man diesen thread so querliest könnte man glatt meinen, daß sich hier die zeugen jehovas zur finalen weltuntergangssitzung versammelt hätten.

:Danke:

Zitat:

Zitat von Blitzmartin (Beitrag 73424)
Woher weisst Du, dass dort tausende Leute arbeiten die nicht gebraucht werden? Es werden die Zeitarbeitsverträge nicht verlängert, aber die Arbeit wird von den normal Angestellten gemacht. Die machen halt Überstunden, Sonderschichten usw.

Diese Kündigungen zeugen ja eh davon, dass wiedermal nur der kurzfristige Blick auf den Shareholder wichtig ist. Was in 5 Jahren ist, interessiert keinen Investor / Hedge-Fonds / oder sonst jemand. Wenige Topmanager bleiben längere Zeit bei einem Unternehmen, die schauen dass es in Ihrer Zeit gut läuft, wenns dann etwas bergab geht, naja dann suchen die sich was neues...

justmy2cents

Aber wenn sie wirklich gebraucht werden, dann werden auch neue wieder eingestellt. Denn nur dadurch andere Leute Ueberstunden machen zu lassen, ergibt sich keine bessere Bilanz fuer BMW.

Zudem halte ich es nicht fuer unwahrscheinlich, dass eine solche Produktivitaetssteigerung machbar ist. BMW hat ja lange keine Leute entlassen, die Technik hat sich aber sehr wohl weiterentwickelt.

Letztlich haben wir aber alle keinen genauen Einblick in das Unternehmen, daher kann man nur abwarten und schauen was passiert. Kann BMW in Zukunft nicht mehr genug produzieren, dann stellen se wieder neue ein.

FuXX

neonhelm 29.02.2008 11:54

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 73475)
Eines der problematischen Felder ist die Zeitdauer in der Politiker Verantwortung tragen. Diese bemisst sich in Legislaturperioden die zur Verfolgung langfristiger Strategien oft viel zu kurz sind. Dies zeigt sich beispielshaft an der Schröderschen Agendapolitik, die nach Jahren erst zur Entfaltung und Wirksamkeit kommt. Kürzere Legislaturperioden verführen zur Ergreifung kurzfristig greifender und wirksamer Maßnahmen um (immer wieder) eine Wiederwahl zu gewährleisten. Das führt zu noch mehr Wahlkampfzeiten ("Wahlkrampf"), die einer effektiven Ausgestaltung von Politik entgegenstehen.

"Irgendwo ist immer Wahlkampf", jaja. Ich glaube aber nicht, dass eine Verlängerung der Perioden zu einer Verbesserung führen. Dafür wohne ich zu nahe an Köln. ;)

Zu Politikern fällt mir ja auch noch immer der ein: "Ein Politiker ist ein Generalist mit dem Spezialwissen, wie man politische Konkurrenten bekämpft." :Holzhammer:

Blitzmartin 29.02.2008 12:21

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 73481)

Aber wenn sie wirklich gebraucht werden, dann werden auch neue wieder eingestellt. Denn nur dadurch andere Leute Ueberstunden machen zu lassen, ergibt sich keine bessere Bilanz fuer BMW.

Wie langfristig ist das denn?
Überstunden sind im Moment billiger und einfacher rechtzufertigen als Vollzeit.

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 73481)
Zudem halte ich es nicht fuer unwahrscheinlich, dass eine solche Produktivitaetssteigerung machbar ist. BMW hat ja lange keine Leute entlassen, die Technik hat sich aber sehr wohl weiterentwickelt.

BMW stellt seit ca. 5 Jahren nicht mehr fest ein. Mehrarbeit wurde über Zeitarbeit abgefangen. Nun kann mir niemand erzählen, dass bei diesen Absatzzahlen die Arbeit in gleichem Maße weniger geworden ist, dass urplötzlich 8k Leute weniger gebraucht werden.

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 73481)
Letztlich haben wir aber alle keinen genauen Einblick in das Unternehmen, daher kann man nur abwarten und schauen was passiert. Kann BMW in Zukunft nicht mehr genug produzieren, dann stellen se wieder neue ein.

FuXX

Und genau um diese Methodik geht es.

Ironie: "Hmm, wie werden unsere Zahlen zur Bilanzpressekonferenz sein? - Nur ca. 15% Rendite? - Mist, was können wir noch tun, damit es besser wird? - Nix mehr, das hat der Vorgänger verpennt zu tun. - Alles, klar. Hauen wir erstmal ein paar Leute raus, damit es zumindest in 12 Monaten wieder passt." Ende

So, oder so ähnlich stell ich mir es vor, wie es in diesen Etagen zu geht...

FuXX 29.02.2008 12:41

Zitat:

Zitat von Blitzmartin (Beitrag 73495)
Wie langfristig ist das denn?
Überstunden sind im Moment billiger und einfacher rechtzufertigen als Vollzeit.

Wird sich zeigen. Ich glaube nicht, dass man gut damit faehrt die Leute staendig Ueberstunden machen zu lassen. Ueberstunden sind auh nicht wirklich billiger als normale Stunden. (obwohl man so natuerlich Lohnnebenkosten sparen kann)
Zitat:

BMW stellt seit ca. 5 Jahren nicht mehr fest ein. Mehrarbeit wurde über Zeitarbeit abgefangen. Nun kann mir niemand erzählen, dass bei diesen Absatzzahlen die Arbeit in gleichem Maße weniger geworden ist, dass urplötzlich 8k Leute weniger gebraucht werden.
Es stimmt nicht, dass nicht eingestellt wurde. Ein Grossteil der Leute die hier promovieren geht zu BMW. Der letzte in 2007. Alle festangestellt, werden uebrigens auch jetzt nicht entlassen. Dieses Jahr will BMW nach eigenen Aussagen uebrigens auch 500 neue Leute einstellen. Und 8000 Leute sind eben auch nichtmal 10%, ich hab's oben schonmal geschrieben, wenn von 10 Leuten nur 9 gebraucht werden, dann arbeiten alle etwas langsamer und keinem faellt was auf. Schlicht zu behaupten, dass die 8000 alle dringendst gebraucht werden, ohne Einsicht in das Unternehmen zu haben ist doch etwas gewagt.
Zitat:

Und genau um diese Methodik geht es.

Ironie: "Hmm, wie werden unsere Zahlen zur Bilanzpressekonferenz sein? - Nur ca. 15% Rendite? - Mist, was können wir noch tun, damit es besser wird? - Nix mehr, das hat der Vorgänger verpennt zu tun. - Alles, klar. Hauen wir erstmal ein paar Leute raus, damit es zumindest in 12 Monaten wieder passt." Ende

So, oder so ähnlich stell ich mir es vor, wie es in diesen Etagen zu geht...
Diese Moeglichkeit gibt es natuerlich, habe ich weiter oben auch schonmal irgendwann angemerkt.

Die Moeglichkeit, dass einfach weniger Leute gebraucht werden, gibt es aber ebenso. Gerade in produzierenden Unternehmen, kann man mit entsprechender Automatisierung eben Leute einsparen.

FuXX

drullse 29.02.2008 12:41

Zitat:

Zitat von outergate (Beitrag 73409)
der wähler.

Leg los - ich bin gespannt, welche Alternativen Du aufzeigst (ernst gemeint).

dude 29.02.2008 12:48

Nochmal zum Gejammer: Ich wurde hier mal mit Laufpapst Strunz verglichen. Nun hatte ich die Gelegenheit den Herrn in einem Interview bei SWR1 Leute zu hoeren.
Ich muss sagen, er hat viele gute Ansichten und ein wenig einen an der Klatsche.

Er ist mir tatsaechlich aehnlich.


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