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Estebban 10.01.2020 14:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1504260)
Ausgleich der auseinanderklaffenden Lebensumstände zwischen uns, den wohlhabenden Gesellschaften, und den armen Ländern.

Das scheint mir aber sehr optimistisch (was ja prinzipiell begrüßenswert ist ;) )

Die Lebensumstände werden doch eher in den ärmeren Regionen durch den Klinawandel schwieriger (Dürre, Überschwemmungen etc. pp). Was wohl auf kurz oder lang weiter zu Migrationsströmen führt - die Europa mit Sicherheit nicht mehr aufnehmen wird. Selbst in D ist man ja recht schnell von „wir helfen“ zu „sollen sich bitte die Türken drum kümmern, dafür dürfen die auch demokratie abschaffen“ geschwungne.

Mir fehlt aktuell die Phantasie, warum sich die Umstände angleichen sollten - der Westen ist der Teil der Welt, der genau von diesem aktuellen System profitiert und am wenigsten unter den Folgen leidet. Ohne den wird es aber keine Änderung geben...

Körbel 10.01.2020 14:24

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1504260)
Ausgleich der auseinanderklaffenden Lebensumstände zwischen uns, den wohlhabenden Gesellschaften, und den armen Ländern.

"I have a dream"! Sagte mal Martin Luther King.

Mehr wird es aber nicht sein.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1504264)
Mir fehlt aktuell die Phantasie, warum sich die Umstände angleichen sollten...

Mir auch.
Wer in unserer konsumgeilen Welt hat Bock, auch nur einen Zentimeter rückwärts zu gehen?

keko# 10.01.2020 14:28

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1504264)
Mir fehlt aktuell die Phantasie, warum sich die Umstände angleichen sollten - der Westen ist der Teil der Welt, der genau von diesem aktuellen System profitiert und am wenigsten unter den Folgen leidet. Ohne den wird es aber keine Änderung geben...

Sobald sich im Westen der Gedanke durchgesetzt hat, dass der sog. "freie Markt" letztendlich auch gegen 99,5% der eigenen Bevölkerung geht, wird sich die Bereitschaft für diese Einschnitte von selbst ergeben.
Mein Eindruck der letzten Jahre ist es, dass sich die Denkweise immer mehr Menschen dahingehend ändert. Ich erkenne das z.B. daran, dass ich Bücher, wie das von Naomi Klein, innerhalb von wenigen Stunden auf Amazon zu einem guten Preis wiederverkaufe.
Klimapolitik ist letztendlich Wirtschaftspolitik. Das sage ich schon die ganze Zeit.

Trillerpfeife 10.01.2020 14:37

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1504266)
"...



Mir auch.
Wer in unserer konsumgeilen Welt hat Bock, auch nur einen Zentimeter rückwärts zu gehen?

würde ich jetzt nicht ganz so pessimistisch wie du sehen. Da gibt es schon welche.



Zitat:

Zitat von Keko
Sie plädiert für einen demokratischen Öko-Sozialismus.

Man sieht, auch im Problem des Klimawandels besteht, wie in jeder "Katastrophe", die Möglichkeit zur Erneuerung und Verbesserung. Es ist also gleichzeitig eine große Chance für die Menschheit.

demokratischer Öko Sozialismus .... hm? .... das wird wohl noch eine ganze Weile dauern. :)


aber zumindest ist irgendwas im Umbruch.

Estebban 10.01.2020 14:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1504269)
Sobald sich im Westen der Gedanke durchgesetzt hat, dass der sog. "freie Markt" letztendlich auch gegen 99,5% der eigenen Bevölkerung geht, wird sich die Bereitschaft für diese Einschnitte von selbst ergeben.
Mein Eindruck der letzten Jahre ist es, dass sich die Denkweise immer mehr Menschen dahingehend ändert. Ich erkenne das z.B. daran, dass ich Bücher, wie das von Naomi Klein, innerhalb von wenigen Stunden auf Amazon zu einem guten Preis wiederverkaufe.
Klimapolitik ist letztendlich Wirtschaftspolitik. Das sage ich schon die ganze Zeit.

Das ist immer eine Frage der Betrachtung. Der freie Markt als solcher spielt natürlich in allererster Linie in die Hand von wenigen. Jetzt kommt halt die Frage wer sind diese wenigen - in der Betrachtung allein auf D bezogen magst du recht haben und doch gehört man auch mit Hartz 4 in D noch zu den oberen Prozent weltweit. Und da setzt dann das gegenseitige ausspielen von prekären Verhältnissen ein:
Sowie die AfD gerne den deutschen Obdachlosen nimmt als Beispiel um gegen Migranten zu hetzen, so hält die überwältigende Mehrheit der Deutschen doch an diesem freien Markt fest um eben weiter lieber zu den oben 10 Prozent weltweit zu gehören als das gesamte System zu hinterfragen.

Wenn man sich aktuelle Sonntagsfragen anschaut, dann kommen CDU, AfD, FDP und spd auf über 2/3 der Stimmen. Keine dieser Parteien steht (aktuell) im Verdacht an dem freien Markt drehen zu Wollen. Nimmt man die Grünen hinzu, die auch nicht standhaft radikale Wirtschaftsreformen fordern wird’s noch enger

captain hook 10.01.2020 14:43

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1504264)

Mir fehlt aktuell die Phantasie, warum sich die Umstände angleichen sollten - der Westen ist der Teil der Welt, der genau von diesem aktuellen System profitiert und am wenigsten unter den Folgen leidet. Ohne den wird es aber keine Änderung geben...

Ich hab mit einigem Erstaunen zuletzt den Wandel in der politischen Kultur in Dänemark zur Kenntnis genommen, die in der Folge weitreichende umweltpolitische Maßnahmen beschlossen haben. Obwohl sie vor nicht allzulanger Zeit noch ein ähnliches rechtspopulistisches Anti-Klientel am Start hatten wie wir hier. Die wurden von diesem Wandel von über 20 auf unter 10% gestutzt (hatten sich aus den auch bei uns bekannten Argumenten gegen alles in dieser Richtung gesperrt). Schlussendlich stimmte das Parlament mit überragender Mehrheit über alle Parteien für die teilweise harten Einschnitte. Und das als eins der beschriebenen westlichen Länder.

keko# 10.01.2020 14:44

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1504276)
Das ist immer eine Frage der Betrachtung. Der freie Markt als solcher spielt natürlich in allererster Linie in die Hand von wenigen. Jetzt kommt halt die Frage wer sind diese wenigen - in der Betrachtung allein auf D bezogen magst du recht haben und doch gehört man auch mit Hartz 4 in D noch zu den oberen Prozent weltweit. Und da setzt dann das gegenseitige ausspielen von prekären Verhältnissen ein:
Sowie die AfD gerne den deutschen Obdachlosen nimmt als Beispiel um gegen Migranten zu hetzen, so hält die überwältigende Mehrheit der Deutschen doch an diesem freien Markt fest um eben weiter lieber zu den oben 10 Prozent weltweit zu gehören als das gesamte System zu hinterfragen.

Wenn man sich aktuelle Sonntagsfragen anschaut, dann kommen CDU, AfD, FDP und spd auf über 2/3 der Stimmen. Keine dieser Parteien steht (aktuell) im Verdacht an dem freien Markt drehen zu Wollen. Nimmt man die Grünen hinzu, die auch nicht standhaft radikale Wirtschaftsreformen fordern wird’s noch enger

Ja, da stimme ich dir zu. Die Zeit ist noch nicht reif dazu, aber sie wird kommen.
Die Sonntagsumfrage sagt auch, dass ca. 25% der Bevölkerung den etablierten Parteien nicht zutraut, die aktuellen Probleme zu lösen.

Schwarzfahrer 10.01.2020 16:25

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1504276)
Der freie Markt als solcher spielt natürlich in allererster Linie in die Hand von wenigen.

Ich glaube allerdings, daß der freie markt in allererster Linie für die breite Masse ein Gewinn ist. Der größte Wohlstand für breite Massen wurde doch in Ländern mit langjährig weitgehend freiem Markt geschaffen (was eine gewisse, eingeschränkte staatliche Lenkung nicht ausschließen muß); auch wenn wenige immer besonders viel abschöpfen, reichte es vom Rest immer noch für Wohlstandzuwachs für die Massen.

Oder anders gefragt - gibt es ein Beispiel in der Geschichte von einem Land ohne freien Markt mit vergleichbarem Wohlstand über die ganze Bevölkerung betrachtet wie die Industrienationen?

LidlRacer 10.01.2020 16:32

Nach Kritik von Umweltschützern will Siemens bis Montag über eine Anlagenlieferung nach Australien entscheiden.
...
Es gebe unterschiedliche Interessenlagen, von Aktionären, Kunden und auch der Gesellschaft, sagte Kaeser. Siemens müsse früher erkennen, wenn sich der Konzern an kritischen Projekten beteilige. Kaeser sagte, er habe Neubauer in einem Aufsichtsgremium in der neuen Gesellschaft Siemens Energy einen Sitz angeboten. Neubauer habe darauf „überrascht“ reagiert.

„Ich möchte, dass die Jugend sich aktiv beteiligen kann.“ Er unterstütze Fridays for Future, so Kaeser. Neubauer wollte sich zunächst nicht vor Journalisten zu dem Gespräch mit Kaeser äußern.


https://www.welt.de/politik/ausland/...tsgremium.html

keko# 10.01.2020 16:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1504305)
Ich glaube allerdings, daß der freie markt in allererster Linie für die breite Masse ein Gewinn ist. Der größte Wohlstand für breite Massen wurde doch in Ländern mit langjährig weitgehend freiem Markt geschaffen (was eine gewisse, eingeschränkte staatliche Lenkung nicht ausschließen muß); auch wenn wenige immer besonders viel abschöpfen, reichte es vom Rest immer noch für Wohlstandzuwachs für die Massen.

Oder anders gefragt - gibt es ein Beispiel in der Geschichte von einem Land ohne freien Markt mit vergleichbarem Wohlstand über die ganze Bevölkerung betrachtet wie die Industrienationen?

Die Erfolge des "freien" Marktes sind ja unbestritten. Es geht auch nicht darum, diesen abzuschaffen, sondern seine Exzesse einzudämmen. Es geht auch nicht darum, dass wir keine Auto mehr fahren dürfen, sondern darum, dass Menschen, die keinerlei Mobilität besitzen, eine bekommen. Es geht auch nicht darum, dass es kein wirtschaftliches Wachstum mehr geben soll, sondern eben vermehrt dort, wo nichts läuft. Letztendlich geht es um Verteilung.

Hafu 10.01.2020 17:00

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1504309)

"Es gebe unterschiedliche Interessenlagen, von Aktionären, Kunden und auch der Gesellschaft, sagte Kaeser. Siemens müsse früher erkennen, wenn sich der Konzern an kritischen Projekten beteilige. Kaeser sagte, er habe Neubauer in einem Aufsichtsgremium in der neuen Gesellschaft Siemens Energy einen Sitz angeboten. ...

„Ich möchte, dass die Jugend sich aktiv beteiligen kann.“ Er unterstütze Fridays for Future, so Kaeser. Neubauer wollte sich zunächst nicht vor Journalisten zu dem Gespräch mit Kaeser äußern.


https://www.welt.de/politik/ausland/...tsgremium.html

Sehr geschickt.:Blumen:

(allerdings auch nicht ganz unriskant für die FFF-Bewegung, wenn ihre Protagonisten und Repräsentanten so in die Mitverantwortung eines relativ komplexen Konzerns mit reingezogen werden)

Aber als Siemens-Aktionär finde ich diesen Sinneswandel der Konzernspitze gut und ich bin gespannt, wie all die Erzkonservativen, die vor ein paar Tagen noch auf der Welt.de-Seite über Neubauer und Heubeck hergezogen sind (90% Ablehnung der im Gast-Kommentar sachlich und wissenschaftlich begründet vorgetragenen Argumente; über 1000 überwiegend unverschämte negative Kommentare, so dass sogar der Welt-Chefredakteur Poschardt im Kommentarbereich zur Mäßigung aufrufen musste), jetzt auf diese Töne ihres Leitwolfes Käser regieren.:Cheese:

Was Siemens früher als manch anderer deutscher Konzern (VW hier mal ausgenommen) vermutlich auch erkannt hat (auch wenn das heute unausgesprochen blieb): mit dem Kampf gegen den Klimawandel lässt sich auf Jahrzehnte hinweg gutes Geld verdienen, denn der Umbau auf regenerative Energien erfordert erhebliche Investitionen in unsere Infrastruktur.
Gerade für einen Gemischtwarenkonzern wie Siemens gibt es da unzählige Chancen.

JanWePe 10.01.2020 17:27

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504318)
Sehr geschickt.:Blumen:

(allerdings auch nicht ganz unriskant für die FFF-Bewegung, wenn ihre Protagonisten und Repräsentanten so in die Mitverantwortung eines relativ komplexen Konzerns mit reingezogen werden)

Irgendwann müssen junge Leute erwachsen werden und Mitverantwortung übernehmen. Sei es in einem komplexen Konzern oder einem noch komplexeren Politikbetrieb.

Das es dabei tüchtig knirschen kann zeigt die Geschichte der Grünen und der lange Kampf zwischen Fundis und Realos. Die Fragen damals: Entweder ständig aus der Opposition heraus den Mächtigen sagen was sie zu tun haben, oder sich eben -gegen Widerstände ehemaliger Weggefährten- selbst an die Hebel der Macht wagen.

Playtime is over....irgendwann. Luisa ist 23 Jahre alt.

qbz 10.01.2020 17:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1504305)
Ich glaube allerdings, daß der freie markt in allererster Linie für die breite Masse ein Gewinn ist. Der größte Wohlstand für breite Massen wurde doch in Ländern mit langjährig weitgehend freiem Markt geschaffen (was eine gewisse, eingeschränkte staatliche Lenkung nicht ausschließen muß); auch wenn wenige immer besonders viel abschöpfen, reichte es vom Rest immer noch für Wohlstandzuwachs für die Massen.

Oder anders gefragt - gibt es ein Beispiel in der Geschichte von einem Land ohne freien Markt mit vergleichbarem Wohlstand über die ganze Bevölkerung betrachtet wie die Industrienationen?

Unideologisch, wie Du es oft verlangst, sollte man die wirtschaftliche Entwicklung in China betrachten, wo die Planwirtschaft durch einen marktwirtschaftlichen Kapitalismus (offizieller Name: Sozialisitische Marktwirtschaft) unter staatlicher Kontrolle und einem erheblichen staatlichen Sektor abgelöst wurde. Als Vergleich dazu vielleicht Indien, mit sehr grosser Armutsproblematik.

Körbel 10.01.2020 17:38

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1504275)
würde ich jetzt nicht ganz so pessimistisch wie du sehen. Da gibt es schon welche.

Ohja, da habe ich hier nur deprimierendes erlebt.

Selbst direkt bei meinen Schwiegerdrachen, Geld wie Heu und null Einsehen.
Überhaupt die ganzen "Sonnen-Rentner" hier, fast alle Grosseltern und die leben in Saus und Braus als ob es kein morgen gäbe.

Mein post in einer deutschen FB-Gruppe mit dem "Oma-Umweltsau-Lied" wurde mir so dermassen angekreidet, das man mich aus der Gruppe rausgekickt hat.

Also glaub mir, hier gibts wirklich nur Umweltsäue!

qbz 10.01.2020 17:48

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504318)
Sehr geschickt.:Blumen:
.......

Deutlicher und offener kann man eine tüchtige, kontaktfähige, eloquente, ...., Protagonistin der FFF-Bewegung und Sprecherin von X-Jugendorganisationen nicht mit einem (Bestechungs)Angebot versuchen, schachmatt zu setzen bzw. aus dem Spiel zu nehmen. Das zeigt immerhin auf, wie ernst die grossen Player die FFF-Bewegung nehmen, wenn sie mal nicht jemanden aus dem Bundestag, einen ehemaligen Minister oder einen früheren Parteivorsitzenden in ein Aufsichtsgremium holen wollen. (Türöffnerfunktion zu den Grünen). Offenbar kalkuliert Kaeser schon mit den Grünen in der Regierung. Luisa Neubauer wird sicher nicht annehmen, denke ich.

JanWePe 10.01.2020 18:22

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1504333)
Deutlicher und offener kann man eine tüchtige, kontaktfähige, eloquente, ...., Protagonistin der FFF-Bewegung nicht mit einem (Bestechungs)Angebot versuchen, schachmatt zu setzen bzw. aus dem Spiel zu nehmen.

Wie bereits geschrieben: Irgendwann ist auch eine tüchtige, kontaktfähige, eloquente, ...., Protagonistin der FFF-Bewegung aus dem Pappschild- und Hüpfen für den Klimaschutz-Alter heraus.

Warum sollte sie nicht in einem Aufsichtsgremium sitzen und mit Großaktionären und dem Betriebsrat die Marschrichtung des Konzerns besprechen und so tiefen Einblick in die Realität erhalten?

qbz 10.01.2020 18:43

Zitat:

Zitat von JanWePe (Beitrag 1504338)
Wie bereits geschrieben: Irgendwann ist auch eine tüchtige, kontaktfähige, eloquente, ...., Protagonistin der FFF-Bewegung aus dem Pappschild- und Hüpfen für den Klimaschutz-Alter heraus.

Warum sollte sie nicht in einem Aufsichtsgremium sitzen und mit Großaktionären und dem Betriebsrat die Marschrichtung des Konzerns besprechen und so tiefen Einblick in die Realität erhalten?

Ist mit dem Gremien ein Aufsichtsrat einer AG gemeint, Siemens Energy, werden in den AR Vertreter der Anteilseigner (also der Aktionäre) gewählt und bei grossen AG´s aufgrund der Mitbestimmung auch Vertreter der Arbeitnehmer und Gewerkschaften. Da Kaeser für die Aktionäre vorschlägt, muss Luisa Neubauer die Interessen der Aktionäre vertreten und die wollen Dividenden und Wachstum. Luise Neubauer wäre bei der Arbeit weder der FFF-Bewegung noch den Grünen inhaltlich und mandatsmässig verpflichtet und in ihren Entscheidungen kontrolliert, sondern allein durch die Aktionäre und die Aktionärsversammlung.
Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat hingegen geben ihren Verdienst an die Heinrich-Böll-Stiftung ab und werden in ihren Entscheidungen durch die Arbeitnehmer und / oder Gewerkschaften kontrolliert.

Ist mit dem Gremien aber irgend eine Beratungs-Kontakt-Beziehungs-Quatschbude gemeint, sähe es wieder anders aus.

JanWePe 10.01.2020 19:00

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1504340)
Ist mit dem Gremien ein Aufsichtsrat einer AG gemeint, Siemens Energy, werden in den AR Vertreter der Anteilseigner (also der Aktionäre) gewählt

...Ob es der Aufsichtsrat oder ein anderes Gremium sei, könne Neubauer selbst entscheiden, sagte Kaeser am Freitag in Berlin....

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1504340)
...Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat hingegen geben ihren Verdienst an die Heinrich-Böll-Stiftung ab und werden in ihren Entscheidungen durch die Arbeitnehmer und / oder Gewerkschaften kontrolliert...

Kleiner Exkurs: Die gewerkschaftsnahe Stiftung ist die Hans-Böckler-Stiftung und nicht die Heinrich-Böll-Stiftung.

qbz 10.01.2020 19:05

Zitat:

Zitat von JanWePe (Beitrag 1504347)
.....
Kleiner Exkurs: Die gewerkschaftsnahe Stiftung ist die Hans-Böckler-Stiftung und nicht die Heinrich-Böll-Stiftung.

Ja an erstere geben Gewerkschaftsvertreter jeweils die AR-Einkünfte ab, während Bundestagsabgeordnete sie meistens behalten, und Luisa Neubauer könnte ja die Heinrich-Böll-Stiftung wählen. :Lachen2:

LidlRacer 10.01.2020 19:08

Mehr Artikel mit mehr Infos:

Handelsblatt:
Siemens-Chef Kaeser bietet Klimaaktivistin Neubauer Aufsichtsposten an
Joe Kaeser hätte den umstrittenen Australien-Auftrag im Nachhinein lieber nicht angenommen. Ob Siemens ihn erfüllt, ist noch nicht entschieden.


Dem Handelsblatt sagte Luisa Neubauer, es gehe derzeit überhaupt nicht um ihre Person oder irgendwelche Aufsichtsposten. „Wir fordern Siemens weiterhin auf, den Auftrag sein zu lassen.“ Der Konzern wisse, welch desaströse Konsequenzen das Projekt in Australien und die Siemens-Beteiligung daran hätten.

Siemens sei nie um Worte verlegen, wenn es um das Thema Klima gehe. „Nun hat man die Gelegenheit zu demonstrieren, dass man es ernst meint.“ Es gebe immer Möglichkeiten, aus so einem Vertrag wieder herauszukommen. Auch Kaeser räumte ein, dass es womöglich besser gewesen wäre, sich gar nicht erst an der Ausschreibung zu beteiligen.


Tagesspiegel: Klimaaktivistin Neubauer steht Aufsichtsrat offen
Ob es der Aufsichtsrat oder ein anderes Gremium sei, könne Neubauer selbst entscheiden, sagte Kaeser in Berlin.

Ihr Mitstreiter Nick Heubeck sagte nach dem Gespräch: "Herr Kaeser steht dazu, dass dieser Vertragsabschluss letztes Jahr im Juli ein Fehler war."


Wäre wohl etwas ungewöhnlich, wenn eine (Geographie-)Studentin Aufsichtsrätin (oder Ähnliches) in einem Großkonzern würde.
Ich denke, das wird für sie nur in Frage kommen, wenn Siemens wirklich diesen Auftrag ablehnt (der aber schon unterschrieben ist), und wenn sie den Eindruck hat, dort weiterhin echte Einflussmöglichkeiten zu haben.

"Dabei beschäftigen sich Aufsichtsräte weniger ex-ante als vielmehr ex-post mit der geschäftlichen Entwicklung einer Unternehmung."

Meckern, nachdem etwas schon schief gelaufen ist, klingt wenig interessant.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1504333)
Deutlicher und offener kann man eine tüchtige, kontaktfähige, eloquente, ...., Protagonistin der FFF-Bewegung und Sprecherin von X-Jugendorganisationen nicht mit einem (Bestechungs)Angebot versuchen, schachmatt zu setzen bzw. aus dem Spiel zu nehmen.

Ich sehe diese Gegnerschaft nicht.
Wie gesagt gibt es jede Menge Geschäftspotenzial für Siemens, wenn immer mehr mit (grünem) Strom betrieben wird.

JanWePe 10.01.2020 19:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1504348)
Ja an erstere geben Gewerkschaftsvertreter jeweils die AR-Einkünfte ab, während Bundestagsabgeordnete sie meistens behalten, und Luisa Neubauer könnte ja die Heinrich-Böll-Stiftung wählen. :Lachen2:

Der eine MdB behält seine AR-Vergütung, der andere MdB seine Bonusmeilen.
Da aber Luisa noch kein MdB ist und vielleicht auch nicht mehr fliegt, hat die Heinrich-Böll-Stiftung gute Karten. :Lachen2:

Klugschnacker 10.01.2020 19:37

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1504309)
Kaeser sagte, er habe Neubauer in einem Aufsichtsgremium in der neuen Gesellschaft Siemens Energy einen Sitz angeboten. Neubauer habe darauf „überrascht“ reagiert.

Das hätte Kaeser besser für sich behalten. Eine willkommenere Steilvorlage für die Verschwörungstheorien, die in den sozialen Medien und rechtskonservativen Verlagen Konjunktur haben, dürfte es kaum geben.

Luisa Neubauer wird über derlei Geschwätzigkeit wenig erfreut sein. Immerhin hat sie das jetzt für die nächsten Jahre auszubaden.

keko# 10.01.2020 19:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504318)
....
Was Siemens früher als manch anderer deutscher Konzern (VW hier mal ausgenommen) vermutlich auch erkannt hat (auch wenn das heute unausgesprochen blieb): mit dem Kampf gegen den Klimawandel lässt sich auf Jahrzehnte hinweg gutes Geld verdienen, denn der Umbau auf regenerative Energien erfordert erhebliche Investitionen in unsere Infrastruktur.
Gerade für einen Gemischtwarenkonzern wie Siemens gibt es da unzählige Chancen.

Der Traum vom "grünen Wachstum"....

Wachstum geht einher mit Effizienzsteigerung und das wird von noch mehr Konsum begleitet. Nur durch eine Reduzierung der materiellen Güter, die von den reichsten Ländern verbraucht werden, kann das Klima geschützt werden. Was du beschreibst ist das Altbekannte mit grünem Anstrich: Große Konzerne würden weiterhin die Weltwirtschaft beherrschen und von internationalen Investoren kontrolliert, die Jahr für Jahr knallhart steigende Gewinne einfordern.
Dadurch wird es kaum zu einer Reduktion der Gesamtemission kommen.
Naomi Klein geht in dem von mir erwähnte Buch genauer darauf ein.

Klugschnacker 10.01.2020 19:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1504355)
(1) Wachstum geht einher mit Effizienzsteigerung und das wird von noch mehr Konsum begleitet. (2) Nur durch eine Reduzierung der materiellen Güter, die von den reichsten Ländern verbraucht werden, kann das Klima geschützt werden.

Halte ich beides für unwahr.

qbz 10.01.2020 19:50

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1504350)
.......
Ich sehe diese Gegnerschaft nicht.
Wie gesagt gibt es jede Menge Geschäftspotenzial für Siemens, wenn immer mehr mit (grünem) Strom betrieben wird.

Was heisst Gegnerschaft. Ich sprach von unterschiedlichen Interessen und Mandatierungen und sie würde im AR die Interessen der Aktionäre und Dividenjäger vertreten müssen. Normalerweise bekommen einen solchen Job Leute, die sich als Lobbyisten bewährt haben.

Ein Posten im AR würde sowohl die wachstumskritischen Ansätze der FFF-Bewegung kontrastieren wie die sozial orientierten Konzepte, die Klimaschutz mit einem Ausgleich und Rückzahlungen an die Lohnabhängigen verbinden wollen und mit Steuern auf grosse Vermögen, Erbschaften, Kapitalveräusserungen, Finanztransaktionen. Alles Dinge, die manchen grossen Aktionären missfallen und wogegen sie Kampagnen durchführen.

Ohne eine gerechtere Verteilung bekommt aber man nicht die Zustimmung der Menschen für die Konsumänderungen beim Klimaschutz und für die Lenkung durch höhere Preise.

Hier ein Interview von Jakob Augstein mit einer anderen Protagonistin von FFF zum Thema Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit:
Pauline Brünger ist 18 Jahre alt und Gymnasiastin in Köln. Im kommenden Frühjahr wird sie ihr Abitur ablegen. Sie engagiert sich seit dem Beginn der Bewegung in Deutschland bei Fridays for Future, also jetzt exakt ein Jahr lang, ist Sprecherin und Mitorganisatorin

keko# 10.01.2020 19:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1504357)
Halte ich beides für unwahr.

https://de.wikipedia.org/wiki/Jevons-Paradoxon

Wenn man durch Energie- und Materialeffizienz einspart und gleichzeitig am Wirtschaftswachstum festhält, führt das zu keiner Reduktion der Gesamtemissionen.

keko# 10.01.2020 20:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1504318)
Sehr geschickt.:Blumen: ....

Ein Vollprofi durch und durch. Damit hat er den Ball an sie gespielt.

Klugschnacker 10.01.2020 20:23

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1504359)
https://de.wikipedia.org/wiki/Jevons-Paradoxon

Wenn man durch Energie- und Materialeffizienz einspart und gleichzeitig am Wirtschaftswachstum festhält, führt das zu keiner Reduktion der Gesamtemissionen.

Das ist falsch.

Das Paradoxon ist auf den hier besprochenen Fall, nämlich die Klimagas-Emissionen, nicht anwendbar. Denn deren Ausstoß soll ja teurer werden. Daher sinkt die wirtschaftliche Effizienz von Technologien, die einen hohen Ausstoß an Klimagas zur Folge haben.

Anwenden könnte man das Jevons-Paradoxon auf den Gebrauch einer bestimmten Ressource, die am Markt in Konkurrenz zu anderen Ressourcen steht, also z.B. Strom aus Kohle versus Strom aus Windenergie.

Jörn 10.01.2020 21:19

Breaking News: Frankfurt prüft, ob Heizpilze verboten werden sollen. Heizpilze werden oft eingesetzt, um Straßencafés auch im Winter betreiben zu können.

In Berlin, Köln und München sind sie bereits verboten.

Nach Angaben einer Bürgerinitiative, die den Verbot erreichen möchte, liegen die Emissionen eines Heizpilzes bei bis zu 3,5 Kilogramm pro Stunde. Pro Jahr könnte sich das auf vier Tonnen Kohlendioxid summieren. Das ist so viel wie ein Neuwagen produziert, der 20.000 Kilometer im Jahr fährt.

Scheint mir zwar insgesamt nicht so viel zu sein (denn sooo furchtbar viele Heizpilze gibt es nicht), aber es ist doch ein Ausdruck einer gedankenlosen Dekadenz. Muss man wirklich im Winter draußen seinen Kaffee trinken? Falls ja, soll man sich eine Decke geben lassen oder sich warm anziehen.

LidlRacer 10.01.2020 22:57

Spiegel-Interview mit Kaeser:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/un...6-ea0471af9176

Darin wird erwähnt, dass Luisa inzwischen den Posten abgelehnt hat.

Als ich das Thema hier vor 3 Tagen aufgebracht habe, hätte ich niemals geahnt, dass das heute eine Top-Nachricht in Tagesschau etc. wird.

LidlRacer 10.01.2020 23:50

Schon mal ne kleine Vorschau auf das Weltwirtschaftsforum in Davos:
At Davos we will tell world leaders to abandon the fossil fuel economy

"We demand that at this year’s forum, participants from all companies, banks, institutions and governments immediately halt all investments in fossil fuel exploration and extraction, immediately end all fossil fuel subsidies and immediately and completely divest from fossil fuels.

We don’t want these things done by 2050, 2030 or even 2021, we want this done now – as in right now."
Unterschrieben von Greta und 20 anderen AktivistInnen rund um die Welt.

Jörn 11.01.2020 01:36

Ich finde diese Gegenüberstellung von FFF und Siemens nicht gut.

Siemens besteht aus Ingenieuren und Fachleuten, die sind nicht blöd. Die verstehen die Hintergründe des Klimawandels. Mit denen kann man vernünftig reden. Vielleicht wird man sich nicht in allen Punkten einig, so ist das nunmal.

Klar, Kritik ist immer erlaubt. Demos ebenso. Dennoch würde ich eine Haltung bevorzugen, die am Ende nicht in lauter Feindschaften endet. Was ich so in Kommentaren bei Spiegel oder Zeit lese, klingt es geradezu nach Klassenkampf. Das finde ich völlig überzogen.

Manchmal klingt wie eine generelle Ablehnung der "alten" Konzerne. Aber auch ihnen muss man einen Wandel zugestehen. Wir brauchen diese Firmen. Denn wer soll die neue Technologie erforschen und herstellen, die wir für ein klimaneutrales Deutschland brauchen? Dafür braucht man große, leistungsfähige Konzerne mit einem breiten Spektrum an Know-How und dem nötigen Kapital, um große Risiken eingehen zu können.

Wie viele Firmen in Deutschland kann man anrufen und fragen: "Guten Tag, wir bräuchten acht neue Wasserkraftwerke und zwölftausend Windräder, haben Sie da was im Angebot? Es wär' halt eilig..."?

Wenn wir solche Firmen nicht ins Boot holen, dann können wir ein klimaneutrales Deutschland komplett vergessen.

JanWePe 11.01.2020 06:07

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1504392)
Schon mal ne kleine Vorschau auf das Weltwirtschaftsforum in Davos:
---
"We demand that at this year’s forum...

We don’t want these things done by 2050, 2030 or even 2021, we want this done now – as in right now."
Unterschrieben von Greta und 20 anderen AktivistInnen rund um die Welt.

Und falls nicht, dann passiert seitens Greta und 20 anderen AktivistInnen was?
Werden andere Teilnehmer am Forum beschimpft?
Erfolgt die erboste Abreise von Greta und ihrer Entourage ?
Ausweitung des Schulstreik auf zusätzliche Wochentage?

Manche zittern schon. Die Royal Dutch (Shell)-Aktie fiel gestern an der Börse Xetra bereits um 0,17 Prozent, die Siemens-Aktie gar um drastische 2,03 Prozent.

JanWePe 11.01.2020 06:46

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1504392)
Schon mal ne kleine Vorschau auf das Weltwirtschaftsforum in Davos:

"We demand that at this year’s forum, participants from all companies, banks, institutions and governments immediately halt all investments in fossil fuel exploration and extraction, immediately end all fossil fuel subsidies and immediately and completely divest from fossil fuels.

We don’t want these things done by 2050, 2030 or even 2021, we want this done now – as in right now."

Im Hinblick auf diese Forderung eine weitere kleine Vorschau auf das Weltwirtschaftsforum in Davos:

Scrollt man auf der Webseite des World Economic Forum Annual Meeting
ein wenig nach unten, findet man dort eine Auflistung seiner Partner und über die entsprechende Verlinkung weitere Informationen über sie.

Ein unvollständige Aufzählung der Partner:
Adani Group
BlackRock
BP
Chevron
...
Siemens
Zitat:

"...and immediately and completely divest from fossil fuels"
Viel Erfolg. ;)

Klugschnacker 11.01.2020 07:10

Zitat:

Zitat von JanWePe (Beitrag 1504397)
Und falls nicht, dann passiert seitens Greta und 20 anderen AktivistInnen was?
Werden andere Teilnehmer am Forum beschimpft?
Erfolgt die erboste Abreise von Greta und ihrer Entourage ?
Ausweitung des Schulstreik auf zusätzliche Wochentage?

Das wissen wir nicht, denn die Konferenz liegt noch in der Zukunft.

Deine Sorge scheint zu sein, die "20" Klimaaktivisten könnten erbost sein, streiken und schimpfen. Was stört Dich daran?

Zitat:

Zitat von JanWePe (Beitrag 1504397)
Manche zittern schon. Die Royal Dutch (Shell)-Aktie fiel gestern an der Börse Xetra bereits um 0,17 Prozent, die Siemens-Aktie gar um drastische 2,03 Prozent.

Der Zusammenhang ist nicht belegt.

Klugschnacker 11.01.2020 07:16

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1503624)
Um CO2 zu reduzieren, reicht es nicht, nur am Verbrauch der fossilen Energieträger anzusetzen, sondern auch die Förderung, die dort bis 2080(!) geplant ist, muss strikt begrenzt werden. Es darf keine neuen riesigen Kohleminen geben.

Ich hoffe sehr, dass die erneuerbaren Energien aus Wind- und Wasserkraft sowie aus Sonnenenergie schon sehr viel früher die Kohleverstromung unwirtschaftlich machen und die Kohlförderung dadurch überflüssig wird.

Ansonsten ist die Zahl 2080 wirklich deprimierend wegen der Ignoranz, die sich in ihr zeigt.

qbz 11.01.2020 09:44

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1504394)
Ich finde diese Gegenüberstellung von FFF und Siemens nicht gut.

Siemens besteht aus Ingenieuren und Fachleuten, die sind nicht blöd. Die verstehen die Hintergründe des Klimawandels. Mit denen kann man vernünftig reden. Vielleicht wird man sich nicht in allen Punkten einig, so ist das nunmal.
........

Ich verstehe es nicht so, dass die FFF-Bewegung die Ingnieure und Fachleute kritisiert, die eventuell bei der Auschreibung beteiligt waren, sondern das Top-Management, welches einen solchen klimaschädlichen Auftrag abschloss.

Wer sich damals 2006 gegen die systemische, mafiöse und vom Vorstand gebilligte Korruption der Siemens Manager bei ausländischen Projekten wandte wie die Münchner Staatsanwaltschaft, stellte sich auch nicht gegen die Belegschaften, sondern handelte in derem Intresse!

Aufgrund der aktiven Gewerkschaften, ein Freund von mir arbeitete in Berlin im Betriebsrat, sind die Arbeitsbedingungen recht gut, und FFF sollte den Kontakt zu den Klimaschützern bei den Gewerkschaften suchen und darüber das Thema "grüne Industrie" im Aufsichtsrat zum Thema machen. Aber dieser Weg liegt bedauerlicherweise den "Grünen" nicht so, wo Luisa Neubauer Mitglied ist.

Jörn 11.01.2020 10:33

Ok, einverstanden. Aber Siemens baut nur eine Signalanlage auf der Bahnstrecke zur Küste. Kann man als verwerflich ansehen, aber man kann es auch als sekundär betrachten. Es ist ja nicht so als würde Siemens ein ganzes Kraftwerk bauen.

Ich denke, dass Siemens durchaus kapiert hat, dass solche Aufträge in Zukunft kritischer betrachtet werden sollten. Die sind doch nicht blöd. Ob sie die Signalanlage jetzt bauen oder nicht, ist mir ziemlich egal, dann baut sie halt jemand anders, oder die Inder lassen sich etwas einfallen.

Siemens kann die Inder nicht aufhalten. Wenn die Inder dieses Riesenkraftwerk bauen wollen, dann werden sie es tun.

LidlRacer 11.01.2020 11:15

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1504420)
Siemens kann die Inder nicht aufhalten. Wenn die Inder dieses Riesenkraftwerk bauen wollen, dann werden sie es tun.

Es geht um einen gigantischen neuen Kohleabbau in Australien - ich hatte einige Infos darüber verlinkt:
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1504215)
Für Siemens ist dieses Projekt klein.

Der Imageschaden würde wahrscheinlich teurer als das bisschen, was sie da verdienen können.

Dies ist übrigens natürlich nicht eine isolierte Aktion deutscher Aktivisten.
In Australien läuft der Kampf schon sehr lange:
https://www.stopadani.com/news
https://en.wikipedia.org/wiki/Carmichael_coal_mine

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1504217)
Ich weiß nicht, wer Australien ist.
Die Wähler sind aber mehrheitlich dagegen!

Federal election 2019: Vote Compass responses show most Australians want Adani mine stopped

Ja, Siemens allein ist nur ein kleines ersetzbares Rädchen, welches das Projekt nicht verhindern kann.
Aber es gibt sehr viele Gründe, die gegen das Projekt sprechen (siehe wiki!) und wenn überhaupt wird es wohl erst durch australische Subventionen wirtschaftlich - gegen den Willen der australischen Bevölkerung. (Leider haben sie trotzdem mehrheitlich 2019 die falschen Parteien gewählt.)

Es fehlt also nicht viel, um es zu stoppen ...

LidlRacer 11.01.2020 12:00

Man kann immer noch die Petition unterschreiben:

www.change.org/siemens

Sie richtet sich nicht gegen Siemens, sondern gegen das Kohleprojekt, das Siemens-Chef Kaeser selbst als falsch ansieht.

Heute sind's immerhin schon wieder 3000 Stimmen mehr als gestern.


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