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Isoliert betrachtet kann man natürlich jede einzelne Maßnahme hinterfragen, ob da wirklich viel mit erreicht wird - da bin ich ja auch bei dir. Meine Erachtens ist aber mittlerweile ein Punkt erreicht, an dem wir uns von der anderen Seite nähern müssten: die Lage ist soweit außer Kontrolle, dass die Frage eher lauten muss „was muss zwingend offen bleiben?“. Da fällt (für 4 Wochen und bei entsprechender Hilfe) gastro nicht drunter (Profisport übrigens auch nicht, für mich persönlich auch Gottesdienst nicht, da wird aber zusätzlich noch ganz erheblich in ein Grundrecht eingegriffen, dem man gerade in D auch aus historischem Kontext verpflichtet ist), Schwimmbäder fallen nicht drunter etc pp. Die Summe der Teile muss dann das Ergebnis bringen. |
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Die Frage ist eben, wie groß ist die Zumutung, wenn man weiß am 01. Dezember ist die Thematik erstmal rum? Ich glaube psychologisch ist das einfacher zu verkraften, als in 3 Wochen auf unbestimmte Zeit alles zuzumachen (worauf es ja ehrlicherweise mit den Zahlen der letzten 2-3 Wochen hinauslief). Das ist jetzt aber sehr Küchenpsychologisch betrachtet... in der Wirtschaft ist es in jedem Fall so, dass mit einem geplanten 4 Wochen shutdown besser umgegangen werden kann als mit Unsicherheit. |
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Und diese Kontrolle ist eben auch wichtig, erst recht in diesen Zeiten. Und sie fehlt derzeit. Die Opposition, zu der in Deutschland neben der AFD und FDP v.a. auch die Grünen und Die Linke gehören, kann sich derzeit allenfalls mal sporadisch in Talkshows zu Wort melden, aber nicht in den demokratisch dafür vorgesehenen Gremien, den Parlamenten. Wenn ich heute in den Nachrichten höre, dass Söder plant sich die am Mittwoch beschlossenen Maßnahmen von seinem Kabinett nachträglich bestätigen zu lassen, werde ich innerlich fast schon aggressiv. Das Kabinett, dessen Minister von Söder ernannt worden sind und die jederzeit wieder entlassen werden können, soll den gefassten sehr weitreichenden Beschlüssen, die viele Menschen massiv betreffen nachträglich demokratische Legitimation verleihen? So funktioniert unsere Demokratie sicher nicht (und sollte sie auch nicht funktionieren), sondern das erinnert mich viel zu sehr an die Art wie Trump in den USA seit vier Jahren regiert. Ich bin weit davon entfernt, die FDP zu wählen, aber den Argumenten, die Lindner derzeit vorbringt kann ich einiges abgewinnen. |
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Aber zum Thema zurück: Die Schwimmbadschliessungen finde ich auch mehr als bescheiden. Hier in der Umgebung gab es einige Bäder mit richtig gutem Konzept. Man konnte zB vorher online (oder per Telefon) Slots für einzelne Bahnen für max 1,5h buchen. Jede Bahn war abgetrennt mit max 2-3 Leuten pro Bahn. Abstände an der Kasse überall eingezeichnet, Zahlung kontaktlos möglich, Desinfektionsmittel für Hände überall, Maskenpflicht bis zur Umkleide, Taschen in der Schwimmhalle verboten, 8 Duschen nur maximal von 2-3 Leuten nutzbar, überall mind 2m Abstand usw usw.... Aber ja ich weiss, auch Schwimmbäder sind für viele (die Meisten?) nicht wirklich wichtig :Lachen2: |
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Dann können sich diese Schwimmbäder aber auch und in erster Linie bei andern bedanken, die das anders handhaben. Mein örtliches Schwimmbad hat zwar Wege eingezeichnet wo man langgehen soll, das wird aber in keinster Weise kontrolliert. Bademeister tragen ihre Maske unter der Nase, im Kreis wird auch nicht geschwommen, Bahnen sind zwar abgesteckt aber in keiner Weise irgendwie zugeordnet... evtl sehe ich auch deshalb das schließen der Bäder weniger kritisch weil mein Standpunkt ist eher „die haben’s auch nicht verdient eine sonderbehandlung zu bekommen“. Wenn ich in deinem Bad gewesen wäre, sähe ich es vermutlich anders... |
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Jeder mit rudimentärer epidemiologischer Expertise weiß, dass solche Maßnahmen frühestens nach zwei bis drei Wochen erste in der Statistik ablesbare positive Konsequenzen erbringen können. Die nächsten zwei Wochen wären der Zeitraum gewesen, in dem man möglicherweise eine Bremsund des exponentiellen Anstieges hätte ablesenb können und wenn dies der Fall gewesen wäre, dies als Sieg der gesellschaftlichen Eigenverantwortung hätte feiern können. Man hätte dann die Bevölkerung motivieren können, so weiter zu machen, ihr gratulieren, dass dank besserer privater social distancing-Maßnahmen ein erneuter Lockdown mit all seinen gesellschaftlichen Folgen hätte vermieden werden können. Stattdessen haben unsere Entscheidungsträger nach den Beschlüssen vom 15.10. jeden Tag, selbst am Wochenende, wie ungeduldige Kinder auf die allerneuesten RKI-Zahlen gewartet, die ja stets nur mit großer zeitlicher Verzögerung das Infektionsgeschehen abbilden und schon 13 Tage später, bevor es auch nur die theoretische Chance einer Besserung der Infektanstieges gab in größter Hektik und ohne die gerade jetzt erforderliche gesellschaftliche Debatte einen Lockdown beschlossen. Ich bin mir nahezu sicher: in ein bis zwei Wochen wird der Infektanstieg sich gravierend abflachen. Und obwohl die gestern beschlossenen massiven, einschneidenden Maßnahmen rein rechnerisch unmöglich zu diesem Abflachen des Anstiegs beigetragen haben werden können, werden sich unsere Entscheidungsträger gegenseitig eifrig auf die Schulter klopfen um sich zu versichern, alles richtig gemacht zu haben.:( |
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