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Jörn 04.01.2019 23:04

Warum schaust Dir Dir ausgerechnet das Zeug von Ken Jebsen an? Der lebt doch von kruden Verschwörungstheorien.

ThomasG 04.01.2019 23:14

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1428727)
Warum schaust Dir Dir ausgerechnet das Zeug von Ken Jebsen an? Der lebt doch von kruden Verschwörungstheorien.

Das wird oft und von recht vielen behauptet, aber ich habe ein anderes Bild von ihm.
Ich gebe zu, dass mich dieses Interview sehr skeptisch gemacht hat, aber ich habe von Jebsen auch schon recht viele andere Beiträge gesehen und gehört, da war das nicht so.

merz 04.01.2019 23:43

also gut, es gibt Jahrhunderte von dem was früher mal "Leben Jesu"- Forschung hieß, das Ergebnis ist die DIN A 5 Theorie, m.a.W.: es gibt fast nichts gesichertes, ist eben so

m.

ThomasG 05.01.2019 04:12

Ich habe mir von dem Gespräch einfach mehr erwartet.
Ein Teil des Titels (Franz Alt ("Was Jesus wirklich gesagt hat")) versprach in meinen Augen deutlich mehr als dabei letztlich herausgekommen ist.
Jebsen hat Alt nicht gelöchert dahingegen, woher er das alles konkret weiß, was er da aufgeführt hat in Bezug auf Jesus.
Alt erwähnte mehrfach Günther Schwarz, der sich mit den Bibeltexten beschäftigte sie rückübersetzte (was immer darunter zu verstehen ist) und anschließend wieder übersetzte und dann zu angeblich anderen Botschaften kam.
Das hätte Jebsen tiefgehend hinterfragen sollen, finde ich.
Vielleicht konnte er das aber nicht, weil er sich selbst nicht genügend auf das Interview vorbereitet hatte bzw. nicht genug an Wissen hatte in Bezug auf Schwarz und seine Methode sich mit Bibeltexten zu befassen.
Knapp 1h und 15 Minuten des Gespräches habe ich mir bis jetzt (5.01.2019 4:11 Uhr) angeschaut.
Vielleicht kommt dann doch noch ein Part, wo Jebsen intensiver hinterfragt, aber es würde mich überraschen.

Gute Nacht!

Noch ein Nachtrag:

Jutta Ditfurth unterstellte Franz Alt böses laut dem Wikipediaartikel zu ihm.
Von der habe ich einen Fernsehbeitrag gesehen, der mich ihr gegenüber äußerst skeptisch gemacht hat.
Das war in 3sat zu sehen.
https://www.youtube.com/watch?v=2g6DDiOE9kc&t=95s

Und noch ein Nachtrag:

Jebsen hat einige Zeit ziemlich viel mit Elsässer gemacht.
Soweit ich weiß, haben sich ihre Wege getrennt.
Ich vermute Elsässer hat sich Jebsen eindeutig wesentlich zu weit nach rechts gelehnt.
Vielleicht ist er auf Elsässer hereingefallen.
Arg viel dürfte er zu der Trennung nicht gesagt haben.
Ich habe zumindest fast nichts gefunden.
Das kann ich zwar jetzt leicht behaupten, aber rein (!) gefühlsmäßig habe ich Elsässer immer viel weniger über den Weg getraut als Jebsen.
Was Ditfurth da in dem Beitrag an Argumenten aufführte und wie sie ihre Meinung begründete wirkte auf mich auf der einen Seite unheimlich arrogant und auf der anderen Seite lächerlich in Bezug auf die aufgeführten Begründungen.
Sie hatte beef mit Elsässer.
Das weiß ich.
Hier sagt Jebsen was dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=YUw1DppwIeo

Bevor ich jetzt endlich Laufen gehe, will ich hier noch einen Link hinterlassen.
Paul Schreyer erklärt u.a. einen Begriff, den ich bisher nicht kannte, - Kontaktschuld.

Zitat:

26. Januar 2017 — Ein beliebtes Mittel der Kritik besteht darin, jemanden mit Personen zu verknüpfen, die in schlechtem Ruf stehen. Wissenschaftlich nennt man das „Assoziationstäuschung“ oder einfacher gesagt: „Kontaktschuld“. Auf Wikipedia heißt es dazu:

„Statt den Diffamierten selbst zu zitieren, sein Handeln zu charakterisieren, seine Beweggründe zu nennen, werden Orte, an denen er sich aufgehalten oder Personen, mit denen er gesprochen hat, (…) politisch verdächtigt und sodann ein Rückschluss auf die politische Einstellung des Angegriffenen selbst gezogen.“

Quelle: https://paulschreyer.wordpress.com/2...die-querfront/


Angenehmen Tag!

Hoffentlich letzter Nachtrag:

Ich habe mir das Interview mit Franz Alt jetzt komplett angesehen (https://www.youtube.com/watch?v=lNoXG4QZDmY).
Wer sich davon Erkenntnisse verspricht, was Jesus tatsächlich sagte, der muss mehr oder weniger den Worten von Franz Alt trauen.
Jebsen hinterfragt seine diesbezüglichen Äußerungen fast nicht oder gar überhaupt nicht.
Alt selbst weißt lediglich daraufhin, dass er sich mit den Arbeiten von Günther Schwarz beschäftigte, der Bibeltexte rückübersetzte.
Er kam so zur Ansicht, dass in der traditionellen Bibel Übersetzungsfehler den Inhalt verfälscht haben.
Es gibt eine Website, wo man sich mit der Arbeit von Günther Schwarz beschäftigen kann.
Dort findet man auch Erklärungen zum Thema Rückübersetzung (http://www.jesus-forscher.de/).

Jörn 06.01.2019 21:54

Die Frage, was Jesus wohl wollte, zeigt bereits, dass es eine menschliche Fiktion ist.

Bei einem allmächtigen Gott, der tatsächlich existiert, gäbe es überhaupt keine Frage, was er wohl wollte. Denn wir würden es sehen. Ein existierender Gott würde seinen Willen einfach in die Tat umsetzen.

Wer hindert Jesus daran, seinen Willen zu 100% umzusetzen? Ich jedenfalls hindere ihn nicht daran. Und ich kenne auch sonst niemanden, der ihn daran hindert.

Was hat Jesus getan, um seine angebliche Vision von Menschlichkeit und Gerechtigkeit umzusetzen? Antwort: Er hat damals in Palästina nichts getan, und er hat auch bis heute nichts getan. Denn sonst würden wir es sehen.

Die Hin-und-Her-Übersetzerei geht von der Idee aus, dass die Welt sich anders entwickelt hätte, wenn die Worte nur richtig verstanden und befolgt worden wären. Es ist der Versuch, zu rekonstruieren, was wir verpasst haben, um es vielleicht nachträglich in die Tat umzusetzen.

Aber das Problem sind nicht die fehlenden Worte der Bibel, sondern die fehlenden Taten von Gott.

Es ist überhaupt nicht zutreffend, dass wir alle mit angehaltenem Atem darauf warten würden, dass uns jemand von einer gerechten Welt erzählt, in der es kein Leid und keinen Hunger gibt. Das wissen wir alles. Was hingegen fehlt ist jemand, der es verwirklicht.

Offenbar kann oder will Jesus das nicht für uns tun.

ThomasG 06.01.2019 22:23

Rein theoretisch könnte es doch sein, dass ein allmächtiger Gott darauf verzichtet seine Macht in der Welt, wie wir sie kennen, auszuüben.
So ließe er uns die Freiheit die Ereignisse und Abläufe selbst maßgeblich zu beeinflussen und zu gestalten.
Ein solcher Gott könnte uns von seinen Werten Anteil nehmen lassen, indem er uns wissen lässt, was er für gut und richtig hält und warum das so ist.
Wir hätten die Freiheit uns zu entscheiden, ob wir ihm überhaupt folgen und wie intensiv das geschähe.
Bei all dem Leid, was es auf der Erde gibt, hätte ich natürlich auch viele Fragen an einen solchen Gott.
Ich würde von ihm wissen wollen, warum er das zulässt.
Ich würde ihn fragen, warum es so viel Leid gibt und in der Vergangenheit gab, was er ja als ein allmächtiger und gütiger Gott hätte verhindern können.

Jörn 06.01.2019 22:36

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1429024)
So ließe er uns die Freiheit die Ereignisse und Abläufe selbst maßgeblich zu beeinflussen und zu gestalten.
Ein solcher Gott könnte uns von seinen Werten Anteil nehmen lassen, indem er uns wissen lässt, was er für gut und richtig hält und warum das so ist.

Das ist ein interessanter Punkt. Gott lässt uns die Freiheit.

Aber dieses Argument setzt die Freiheit voraus; es funktioniert nur, wenn die Freiheit tatsächlich vorhanden ist. Aber ist sie tatsächlich vorhanden?

Was würde beispielsweise Jesus einem Sklaven raten? Oder einem missbrauchten Kind? Oder einem unheilbar Kranken? Würde er sagen: "Siehe, dieses sind meine Worte, korrekt übersetzt. Und nun sieh zu!"

Der Sklavenhalter kann in Freiheit darüber nachdenken, ob er sich korrekt an die Gebote hält. Aber der Sklave?

Großes Leid besteht oft darin, dass keine Freiheit besteht, sich gegen dieses Leid zu wenden. Was würde Jesus einem Juden raten, der von den Römern gekreuzigt wird?

Wenn Jesus uns eine freie Entscheidung ermöglichen möchte, dann muss er uns zuerst frei machen. Aber auch dies scheint nicht funktioniert zu haben.

Klugschnacker 06.01.2019 22:47

... mal ganz abgesehen vom Leid der Tiere, für das es ebenfalls eine Erklärung braucht. Tiere leben in einer Welt von unfassbarer Grausamkeit. Warum? Wohl kaum um zu sehen, ob sie freien Willens Jesus nachfolgen. Ins Jenseits kommen sie mangels einer unsterblichen Seele ebenfalls nicht. Was haben sie dem allmächtigen Gott getan?
:8/


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