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Schwarzfahrer 07.03.2025 10:53

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1775751)
Und die Freundschaft hat Trump selber gekündigt, indem er die NATO Beistandsverpflichtung praktisch aufgekündigt hat.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775753)
Er sagte gestern: »Wenn sie nicht zahlen, werde ich sie nicht verteidigen« . Das hat er schon in der vorigen Amtszeit getan und ist nichts Neues.

ich fürchte, der ganzen Aufregung liegt auch ein Mißverstädnis zu Grunde. Die NATO wurde nicht als altruistisches Freundschaftsprojekt der USA den Europäern gegenüber gegründet, sondern hat mit harten Interessen zu tun:

Europa bat um amerikanischen Schutz, und bekam dies unter der Bedingung der Vandenberg-Resolution. Es mag eine deutsche Verklärung dieser einfachen, harten Interessenpolitik sein, daß man dies vergessen hat, nur weil über die Jahre die Interessen der USA selten angeeckt haben, und die USA es praktisch fand, allein die militärische Vorherrschaft in der Welt zu haben. Die sowjetische Bedrohung ist passé, und wenn die USA auf Russischer Seite Ruhe will, um sich mehr China widmen zu können, ist das unser Pech; wir haben keinen "Rechtsanspruch" darauf, daß wir uns weiter zurücklehnen können, und die Amis die Verteidigung machen lassen (während wir sie ständig kritisieren).

vor 90 Jahren war es für die USA opportun, sich mit dem Diktator Stalin zu verbünden, um Hitler zu stoppen. Aktuell scheint es opportuner zu sein, sich mit Putin gut zu stellen, um gegen China freie Hand zu haben. Mit Moral und Werten hat es wenig zu tun, heute wie damals.

Antracis 07.03.2025 11:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1775768)
i. Die NATO wurde nicht als altruistisches Freundschaftsprojekt der USA den Europäern gegenüber gegründet, sondern hat mit harten Interessen zu tun

Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich vermute, ich bin hier nicht der Einzige, der das nicht gecheckt hat! :liebe053:

Ich lerne auch gerne von Trump und Vance, wie man Partnerschaften mit Verbündeten pflegt und die Sprache entsprechend wählt.

tuben 07.03.2025 11:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1775748)
Witzig, wie da wegen ein paar Minuten Oval-Office jahrzehntelange Partnerschaften grundsätzlich hinterfragt werden wollen - gar medial gekündigt. Einem sehr engen Verwandte aus Florida erzählte ich darüber und er meinte laut lachend "Because of Trump you guys do what?!?!" :Cheese:

Ich habe das auch noch nicht verstanden, im doppelten Sinn.
Mein Englisch ist nicht so gut, wie das wohl der meisten von uns.
Und, es handelt sich ja auch nicht um "paar Minuten".
Ich habe ja einen ganz anderen Job und mir vor diesem Hintergrund das ganze Video ,
es sind ja über 50 und nicht nur paar Minuten, zweimal angesehen und das ohne Ton.
Die eigentliche Kommunikation findet ja auf der sog. Metaebene statt, es ist nicht allein wichtig, was gesagt wird, bedeutend ist, wie es gesagt wird, daraus entsteht die Bedeutung in einer Kommunikation.
Mimik, Gestik und Phonetik sind der Kern, sie bestimmen die Botschaft.
Und: "Die Botschaft definiert sich beim Empfänger."
Das alles macht das Desaster und das daraus resultierende Dilemma nicht besser
mir ist aber das Zustandekommen der Situation klarer geworden, besser wird sie davon nicht.
Ich stelle mir vor, zu mir käme jemand von meinen Leuten und wöllte etwas haben, was er/sie nicht hat, aber dringend haben möchte: mehr Geld, bezahlten Sonderurlaub, verkürzte Arbeitszeit bei vollem Lohn, irgendetwas eben.
Etwas, dessen Dringlichkeit, ja Notwendigkeit ich absolut verstehe, ja teile und wozu ich schon bereit bin, ehe das Gespräch begonnen hat.
Etwas, was ich ihm/ihr geben will, worüber ich mir bereits Gedanken gemacht habe und wofür ich auch ein Verfahren im Kopf habe.
Das habe ich mal gedanklich als "Alternativtext" unter die ca. 50 Minuten gelegt.
Wäre ich dann nicht das sanfte Lamm, das ich bin, sondern so ein Rüpel wie der große Blonde und dann säße da noch mein Stellvertreter, der das ohnehin anders sieht...
Tja, dann wäre es vielleicht ähnlich geendet und das wäre ähnlich ungut.
Deshalb lange Schreibe und nix neu, wir sollten froh sein, wenn der Fleischwolf zum Stehen kommt, wenn verhandelt wird und das Schlachten hoffentlich ganz beendet wird.
Klar ist und bleibt, wer der Aggressor ist, wer angefangen hat, dass es eine völkerrechtswidrige Annexion ist und an wem es schon lange gewesen wäre, aufzuhören.

tuben 07.03.2025 11:52

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1775770)
Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich vermute, ich bin hier nicht der Einzige, der das nicht gecheckt hat! :liebe053:

Ich lerne auch gerne von Trump und Vance, wie man Partnerschaften mit Verbündeten pflegt und die Sprache entsprechend wählt.

Ich kann das verstehen.
Ironie und Sarkasmus entstehen ja aus Enttäuschung und nicht erfüllten Erwartungen.
Aber wie weiter ???
Wir können genau das nicht, von den beiden lernen, wie Partnerschaft mit Verbündeten gepflegt wird, gerade jetzt nicht, wo wir alte Partnerschaften beleben und neue knüpfen wollen, hier in Europa.
Es wäre schlimm, wenn auch zu befürchten,wenn mit den kleinen europäischen Partnern so, in dieser Herablassung geredet wird.
Auch nicht im Hinblick auf einen 4-Jahreszyklus, wir wissen nicht, wie die nächsten Wahlen in den USA ausgehen, wir wissen nicht, wer Präsi wird. Oder glauben wir tatsächlich, dass es hilfreich wäre und funktionieren würde, die Tür zuzuschlagen und sich abzuwenden, von einer Großmacht ???
Die Gegenwart und die gegenwärtige Situation können kein Kompass für die Zukunft sein, die bleibt ein Mysterium.
Oder sollten wir jetzt mal die dürren Muskeln anspannen und diese Bösebolde boykottieren ?
Da könnte wir gleich mit Kona anfangen...:Lachanfall:
Dass Europa sich nun endlich emanzipiert, weil es das muss, finde ich gute, dass es eigene Wege auslotet, finde ich gut.
Dass aber nun auch noch Kriegsmacht gespielt werden soll, ist befremdlich bis lächerlich, dazu ist Europa viel zu divers und die Interessen sind zu verschieden.
Dass die "wertebasierte Ordnung" nun ins Wackeln gerät, natürlich,
das war zu erwarten, die Welt ist mehr, viel mehr als das alte Europa.
Oder wollen wir tatsächlich wiedermal eine deutschen Führungsanspruch artikulieren ?
Davor graust es mir.
Die "alte Welt" ist eben nicht nur die alte, sondern auch die kleine Welt und dieser Platz muss neu definiert werden.
Davor graust es mir.

Roini 07.03.2025 12:03

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1775766)
Isso. :Blumen:

Im Bereich Triathlon ist es halt anders. Da stehen deine Leute an der Strecke und rufen dir bei deinem Lauf "Du siehst super aus!" zu, obwohl du wie ein Häufchen Elend aussiehst. :Lachanfall:

Nur damit ich das richtig verstehe:

Wenn ein paar Alphamännchen auf dem diplomatischen Parkett abgehen wie eine Horde wilder Affen ist das alles in Ordnung?

Auf der anderen Seite werden wir aber nicht müde einer Frau Baerbock diplomatisches Totalversagen vorzuwerfen?

Eventuell bin ich für die hohe Politikkunst zu einfach strukturiert. Verstehen kann ich das nicht :Blumen:

Siebenschwein 07.03.2025 12:06

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775753)
Inwiefern hat er das? Er sagte gestern: »Wenn sie nicht zahlen, werde ich sie nicht verteidigen« . Das hat er schon in der vorigen Amtszeit getan und ist nichts Neues.

Es rechtfertigt IHMO nicht die Hysterie und der Zeitdruck, der jetzt für Aufrüstung gemacht wird, aus taktischen Gründen, um möglichst viel durchzudrücken, ohne Sinn und Verstand.

Es ist die generelle Unzuverlässigkeit eines bisher zuverlässigen Partners, die nun offen zutage tritt. Darauf nicht zu reagieren wäre mit "töricht" noch vorsichtig umschrieben.
Ob es nur 100, 500 oder 800Milliarden sein müssen, kann ich nicht beurteilen. Das sind sicher politische Spielchen und selbst seriöse Schätzungen sind vermutlich weit auseinander. Wichtig ist, dass wir in die Gänge kommen, als EU Verteidigungspartnerschaft alle kritischen Dinge wie Satellitenaufklärung und Luftabwehr ohne die USA oder andere potentiell unzuverlässige Partner leisten können.
Ob man nun die Gesamtsumme heute schon in den Raum stellt oder erst in einem Jahr ist nur politisch relevant. Aber auch da finde ich es besser, wenn man von vornherein die Grössenordnung bestimmt und nicht jedes Jahr ein wenig mehr verlangt, weil man am Anfang glaubte, man könne der Öffentlichkeit die wahren Zahlen nicht zumuten.

Und prinzipiell ist das Geld, das verhindern soll, dass wir angegriffen werden. Da die Tatsache, dass Du zurückschlagen könntest, Dich recht gut davor schützt, überhaupt angegriffen zu werden. Das ist im wahren Leben genauso.

Adept 07.03.2025 12:23

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1775780)
Nur damit ich das richtig verstehe:

Wenn ein paar Alphamännchen auf dem diplomatischen Parkett abgehen wie eine Horde wilder Affen ist das alles in Ordnung?

Auf der anderen Seite werden wir aber nicht müde einer Frau Baerbock diplomatisches Totalversagen vorzuwerfen?

Eventuell bin ich für die hohe Politikkunst zu einfach strukturiert. Verstehen kann ich das nicht :Blumen:

Hast in der Tat wohl meinen Witz nicht verstanden. :Blumen:

Bearbock hat ja rumgepoltert und hat trotzdem nichts erreicht. Ein wirklich weiser Zug von ihr, sich politisch zurückzuziehen; sie tut meiner Meinung nach der Welt einen ganz großen Gefallen.

qbz 07.03.2025 12:28

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1775781)
Das sind sicher politische Spielchen und selbst seriöse Schätzungen sind vermutlich weit auseinander. Wichtig ist, dass wir in die Gänge kommen, als EU Verteidigungspartnerschaft alle kritischen Dinge wie Satellitenaufklärung und Luftabwehr ohne die USA oder andere potentiell unzuverlässige Partner leisten können.

Offtopic:
Man muss sich folgendes sehr klar sein: die Landesverteidigung ist eine nationale Aufgabe der EU-Länder. Es gibt keine europäisches Armee oder militärische europäische Generalstäbe in Brüssel, die EU kann keine militärischen Geräte beschaffen, betreiben und die Anteile auf die Mitgliedstaaten aufteilen. Letzteres, die Koordination der Beschaffung und der militärischen Zusammenarbeit, wäre eine originäre Aufgabe der Nato wie es z.B. beim Eurofighter schon geschieht durch die sog. "NATO Eurofighter and Tornado Management Agency". Die europäischen Länder können die Nato nicht durch die EU in ihrer jetzigen Form ersetzen! D.h. die EU kann keine Satellitenaufklärung organisieren! Das wäre eine Aufgabe der NATO, wo man natürlich diese zusammen mit den USA schon funktionierend am Laufen hat (Satellitenaufklärung). Auch die europäisierte Luftabwehr muss über die Nato koordiniert sein. Alles andere ziemlicher Unsinn und Luftnummern.

Heute hat ein AFDler A-Waffen für DE gefordert. Das ist im 2plus4 Vertrag ausgeschlossen worden:
"* Das vereinigte Deutschland bekräftigt sein Bekenntnis zum Frieden und verzichtet auf atomare, biologische und chemische Waffen.
* Die Truppenstärke der deutschen Streitkräfte wird von weit über 500.000 auf 370.000 Mann reduziert und beschränkt."
Als Vergleich: Die Ukraine hat 2024 ca. 900 000 aktive Soldaten.

Damit braucht es wenig Verstand, um zu kapieren, dass DE auf ein freundschaftliches Verhältnis zur russischen Gross- und A-macht und eine europäische Sicherheitsarchitektur incl. Russland angewiesen ist und alles andere eine unrealistische, illusorische Politik darstellt.

Antracis 07.03.2025 12:28

Zitat:

Zitat von tuben (Beitrag 1775777)
Ich kann das verstehen.
Ironie und Sarkasmus entstehen ja aus Enttäuschung und nicht erfüllten Erwartungen.
Aber wie weiter ???

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die USA und die demokratischen Staaten Europas wesentliche Werte teilen. Insofern würde ich da weder die Beziehung eskalieren noch verbal aufrüsten. Aber die Beziehung hat sich, nicht nur etwas, verändert. Natürlich sind das immer Zweckbündnisse, aber wie in jeder Beziehung können bestehende Machtverhältnisse und Bedürfnisse unterschiedlich aggressiv ausgelebt und eingefordert werden. Darauf muss man reagieren und vor allem selbstbewusster auftreten und selbst überlegen, welche Karten man spielen kann, die für die USA nicht unwichtig sind. tuben hat ja das Beispiel mit dem Chef erwähnt. Chefs sind unterschiedlich und man muss nicht gleich kündigen, wenn man beim neuen Chef seine Bedürfnisse durch eine Änderung des eigenen Verhaltens trotzdem ausreichend befriedigen kann. Das ist dann vielleicht nicht so komfortabel, wie vorher, aber die einzige gute Option, wenn man seinen Arbeitsplatz nicht wechseln möchte oder kann.

Weiterhin bringt es aus meiner Sicht nichts, auf die nächsten Wahlen in den USA zu warten. Erstens kann dann Vance ans Ruder kommen, was es wahrscheinlich noch komplizierter werden lässt und zweitens kann man nicht ignorieren, dass auch die Demokraten vor der Entwicklung stehen werden, dass Russland für die USA nicht mehr der primäre Gegner ist, sondern das Problem nun dafür West-Europa an der Backe hat, weil sich die USA vor allem mit China rumärgern müssen, und dafür mit Russland gerne einen Burgfrieden in Kauf nehmen. Dagegen hilft nur eine starkes und weitgehend einiges Europa und das müsste man reformieren, damit es handlungsfähiger wird. Ansonsten wird es immer einen Orban geben, der stört. Notfalls müssen sich die einigen größeren Länder verbünden und da Druck ausüben, wer derart wie Ungarn in Sachen Werte abweicht, fliegt dann halt raus, wenn er nichts ändert.

Für Russland habe ich keine Lösung, nachdem Trump sich mit Putin verbündet hat. Aus meiner Sicht ist das eine klassisch fehlerhafte Appeasement-Politik, die einen Diktator gewähren lässt und Ihm jegliche Motivation zur Veränderung nimmt. Auf Kosten der Ukraine wird eine Einigung angestrebt, die Zeche werden wir alle zahlen spätestens in ein paar Jahren, auch die USA.

Aus meiner Sicht hätte man mit größerer Einigkeit gegen Putin stehen müssen mit immensem wirtschaftlichen und auch militärischem Druck. Ich bin nicht überzeugt, dass Putin dann wegen der Ukraine einen Atomkrieg angefangen hätte.

Diese Chance aber hat man verpasst, obwohl man deutlich stärker gewesen wäre. Ist wie in einem vollen U-Bahnwagen mit 100 Leuten, wo einer ein Messer zückt und einen Fahrgast quält und ihn ausraubt. Der hätte bei Einigkeit nie eine Chance gegen alle , aber da alle auf ihr Handy starren, weil Sie Angst haben, verletzt zu werden, wird er das ab sofort jeden Tag machen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in spätestens ein paar Jahren dann eine weitaus größere Krise in Europa bekommen, weil Putin sicher alles ist, aber nicht satt und nicht friedfertig.

keko# 07.03.2025 12:36

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1775784)
....

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in spätestens ein paar Jahren dann eine weitaus größere Krise in Europa bekommen, weil Putin sicher alles ist, aber nicht satt und nicht friedfertig.

Schau mal auf die Landkarte und denke an die vergangenen 3 Jahre. Wie schwierig ist und war das, diese Landgewinne zu erreichen und zu verteidigen? Und wir sprechen hier von der Ukraine, also einem Land, das gewisse Verwandtschaften zu Russland hat.

Glaubst du denn wirklich, Russland ist so blöd und greift noch ein anderes Land an, dass zudem keine Parallelen zu Russland hat? Russland wird erst mal damit beschäftigt sein, die gewonnenen Teile der Ukraine im Land zu behalten (falls es dazu kommt).

Voldi 07.03.2025 12:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1775785)
Schau mal auf die Landkarte und denke an die vergangenen 3 Jahre. Wie schwierig ist und war das, diese Landgewinne zu erreichen und zu verteidigen? Und wir sprechen hier von der Ukraine, also einem Land, das gewisse Verwandtschaften zu Russland hat.

Glaubst du denn wirklich, Russland ist so blöd und greift noch ein anderes Land an, dass zudem keine Parallelen zu Russland hat? Russland wird erst mal damit beschäftigt sein, die gewonnenen Teile der Ukraine im Land zu behalten (falls es dazu kommt).

Dir ist aber durchaus bewusst, dass es neben der Ukraine noch ein Paar andere Länder innerhalb Europas gibt (teilweise auch innerhalb der EU) die durchaus 'Parallelen zu Russland' hat :Huhu:

dude 07.03.2025 13:00

[Moderation: Entfernt.]

qbz 07.03.2025 13:02

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1775784)
......
Diese Chance aber hat man verpasst, obwohl man deutlich stärker gewesen wäre. Ist wie in einem vollen U-Bahnwagen mit 100 Leuten, wo einer ein Messer zückt und einen Fahrgast quält und ihn ausraubt. Der hätte bei Einigkeit nie eine Chance gegen alle , aber da alle auf ihr Handy starren, weil Sie Angst haben, verletzt zu werden, wird er das ab sofort jeden Tag machen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in spätestens ein paar Jahren dann eine weitaus größere Krise in Europa bekommen, weil Putin sicher alles ist, aber nicht satt und nicht friedfertig.

Ich freue mich schon darauf, Dir in ein paar Jahren den letzten Abs. wieder präsentieren zu dürfen.

Mit solchen von Dir oft verwendeten Märchen-Topois vom Wolf und Rotkäppchen ("essen", "Hungrig", "satt") kann man vielleicht noch Kinder einschüchtern.

Der erste metaphorische Absatz blendet die Vorgeschichte (Maidan, Minsk 1 u. 2, Nato) komplett aus und unterstellt, da wo es um Schutz der russisch sprechenden Bevölkerung und die NATO geht, ein Raubmotiv.

Roini 07.03.2025 13:06

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775788)
Ich freue mich schon darauf, Dir in ein paar Jahren den letzten Abs. wieder präsentieren zu dürfen.

Mit solchen von Dir oft verwendeten Märchen-Topois vom Wolf und Rotkäppchen ("essen", "Hungrig", "satt") kann man vielleicht noch Kinder einschüchtern.

Der erste metaphorische Absatz blendet die Vorgeschichte (Maidan, Minsk 1 u. 2, Nato) komplett aus und unterstellt, da wo es um Schutz der russisch sprechenden Bevölkerung kgeht, ein Raubmotiv.

Ich will dir jetzt nicht zu nahe treten aber ich kann mich noch gut daran erinnern wir du vor etwas mehr als drei Jahren intensiv mit HAFU diskutiert hast und bis zuletzt absolut überzeugt warst, dass Russland überhaupt kein Interesse hat die Ukraine anzugreifen...

Mich würde ganz ehrlich interessieren was dir jetzt die absolute Sicherheit gibt jetzt zu 100% richtig zu liegen.

qbz 07.03.2025 13:20

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1775789)
Ich will dir jetzt nicht zu nahe treten aber ich kann mich noch gut daran erinnern wir du vor etwas mehr als drei Jahren intensiv mit HAFU diskutiert hast und bis zuletzt absolut überzeugt warst, dass Russland überhaupt kein Interesse hat die Ukraine anzugreifen...

Mich würde ganz ehrlich interessieren was dir jetzt die absolute Sicherheit gibt jetzt zu 100% richtig zu liegen.

Ich habe noch sehr auf eine friedliche Lösung gehofft. Leider gefailed.

Ich habe mit Hafu aber auch über die gescheiterten Offensiven der Ukraine und die meiner damaligen Meinung nach illusorischen Kriegsziele der Rückeroberung der Krim und eines Sieges über Russland kontrovers diskutiert und bin mit meinen Prognosen seit der Invasion ganz zufrieden, die sich auf ganz bestimmte Fachleute stützen, die auch falsch liegen könnten.

Natürlich kann ich damit daneben liegen, dass nach dem Ende des Ukrainekrieges wieder friedliche Verhältnisse in Europa einkehren, vor allem weil das nach meiner Meinung nicht alleine von Russland und einem angeblich so hungrigen Wolf im Kreml abhängt. On Verra. Der Ukrainiekrieg entstand IMHO auch nicht "unprovoziert" und Trump meint, mit ihm hätte es ihn nicht gegeben.

Antracis 07.03.2025 13:21

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775788)
Ich freue mich schon darauf, Dir in ein paar Jahren den letzten Abs. wieder präsentieren zu dürfen.

Mit solchen von Dir oft verwendeten Märchen-Topois vom Wolf und Rotkäppchen ("essen", "Hungrig", "satt") kann man vielleicht noch Kinder einschüchtern.

Der erste metaphorische Absatz blendet die Vorgeschichte (Maidan, Minsk 1 u. 2, Nato) komplett aus und unterstellt, da wo es um Schutz der russisch sprechenden Bevölkerung und die NATO geht, ein Raubmotiv.

Such Dir andere Spielkameraden! :Blumen:

Roini 07.03.2025 13:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775790)
Ich habe noch sehr auf eine friedliche Lösung gehofft. Leider gefailed.

Ich habe mit Hafu aber auch über die gescheiterten Offensiven der Ukraine und die meiner damaligen Meinung nach illusorischen Kriegsziele der Rückeroberung der Krim und eines Sieges über Russland kontrovers diskutiert und bin mit meinen Prognosen seit der Invasion ganz zufrieden, die sich auf ganz bestimmte Fachleute stützen, die auch falsch liegen könnten.

Natürlich kann ich damit daneben liegen, dass nach dem Ende des Ukrainekrieges wieder friedliche Verhältnisse in Europa einkehren, vor allem weil das nach meiner Meinung nicht alleine von Russland und einem angeblich so hungrigen Wolf im Kreml abhängt. On Verra. Der Ukrainiekrieg entstand IMHO nicht auch nicht "unprovoziert" und Trump meint, mit ihm hätte es ihn nicht gegeben.

Ich würde es persönlich ja wirklich begrüßen wenn du mit deiner Einschätzung richtig liegst.
Es gibt ja aber auch genügend "Fachleute" die genau das Gegenteil deiner angenommenen Position vertreten. Haben die alle keine Ahnung?

Heute morgen habe ich ein Interview mit dem stellvertretenden Lettischen Auußenministers gehört. Der sagte was grundlegend anderes.

keko# 07.03.2025 14:05

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1775786)
Dir ist aber durchaus bewusst, dass es neben der Ukraine noch ein Paar andere Länder innerhalb Europas gibt (teilweise auch innerhalb der EU) die durchaus 'Parallelen zu Russland' hat :Huhu:

Und was tun wir nun? Eine Billion für Aufrüstung? Oder gleich 2? Atomwaffen brauchen wir natürlich auch. Vielleicht sollten wir Russland zuvorkommen und angreifen, bevor uns Russland angreift? Hat das schon mal ein "Experte" vorgeschlagen in einer Talkshow?

Was ein Wahnsinn! Was für eine fatale Politik wir serviert bekommen! :Maso:

qbz 07.03.2025 14:18

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1775794)
Ich würde es persönlich ja wirklich begrüßen wenn du mit deiner Einschätzung richtig liegst.
Es gibt ja aber auch genügend "Fachleute" die genau das Gegenteil deiner angenommenen Position vertreten. Haben die alle keine Ahnung?

Heute morgen habe ich ein Interview mit dem stellvertretenden Lettischen Auußenministers gehört. Der sagte was grundlegend anderes.

Ja, ich weiss, der Aussenminister befürwortet etwas verklausuliert in meinen Augen die Fortsetzung des Ukrainekrieges.
Zitat:

Aus Interview mit IGP: "Ein Friedensabkommen muss sorgfältig geprüft werden. Ein überstürzter Waffenstillstand oder Zugeständnisse auf Kosten der Ukraine könnten Russland ermutigen und künftige Aggressionen begünstigen. Wir kennen Russlands expansionistische Tendenzen – sie haben sich über Jahrhunderte nicht grundlegend geändert. Dennoch gibt es keinen Grund zur Panik. Die Ukraine und ihre Verbündeten haben durch NATO-Zusammenarbeit und kollektive Verteidigungsmaßnahmen Widerstandsfähigkeit aufgebaut. Ein Frieden, der als Sieg für Putin gilt, wäre jedoch ein gefährlicher Präzedenzfall. Russland muss eine strategische Niederlage erleiden, um weitere Eskalationen zu verhindern. "
IMHO käme das Russland sogar entgegen, die Positionen bis zu einem Kriegsende in der Ukraine noch militärisch zu verbessern, evtl. bis zu einer Kapitulation.

Ich kenne die baltische wirtschaftlich-politische Lage zu wenig, für eine differenzierte Meinung. Die Umstellung der wirtschaftlichen Verbindungen als Nachbarstaat auf Nord- / Westeuropa mit den Sanktionen brachte den Ländern auf jeden Fall auch wirtschaftliche Einschitte, z.B. beim Stromnetz.

FloRida82 07.03.2025 14:56

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1775780)
Nur damit ich das richtig verstehe:

Wenn ein paar Alphamännchen auf dem diplomatischen Parkett abgehen wie eine Horde wilder Affen ist das alles in Ordnung?

Auf der anderen Seite werden wir aber nicht müde einer Frau Baerbock diplomatisches Totalversagen vorzuwerfen?

Eventuell bin ich für die hohe Politikkunst zu einfach strukturiert. Verstehen kann ich das nicht :Blumen:


Nein, du hast es nicht verstanden. Der Deutsche (gerne auch die und das) wird es nie verstehen.

Es ist ein Unterschied ob ich sage:

"Mein Sohn ist ein Trottel" oder "Dein Sohn ist ein Trottel".

Möglicherweise sind beides Trottel, deiner geht mich aber nichts an. "mind your business" (Beachte dein Geschäft).

qbz 07.03.2025 16:00

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1775791)
Such Dir andere Spielkameraden! :Blumen:

Mit Kommentaren zum Spiel meinerseits musst Du bei einem öffentlichen Spiel schon rechnen. Viel Spass beim Spielen! :Blumen:

Helios 07.03.2025 16:27

====================================
Kellogg eingestellt werden, um die ukrainische Führung an den Verhandlungstisch zu bewegen. "Ich kann es am besten so beschreiben, als würde man einem Maultier mit einem Kantholz auf die Nase hauen", sagte Kellogg bei einer Veranstaltung des Council on Foreign Relations. "So bekommt man ihre Aufmerksamkeit.
======================================
https://www.n-tv.de/politik/Kellogg-...e25612335.html

lt. schweizer Leitfaden zur Haltung von Maulttieren und Mauleseln

wird das nicht funktionieren und verschreckt nur das Tier, außerdem
"Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt genau wie Du den Schmerz"

Der Hubrich, Berufsschulleher aus der Augustenstraße in Nürnberg, war in der Wehrmacht zu den Muli's im WWII geschickt worden, sie haben ihm das bissigste und unberechenbarste Muli gegeben, er wurde nur gebissen.
Vor Frust, hat er erzählt, hat er sich eine Halbe aufgemacht - ist das Viech tänzelnd freudig angerauscht, hat ums Bier gebettelt, er Helm ab, Wasser rein, Spritzer Bier dazu, Muli saufen lassen und ab da konnt er mit dem Teil machen was er wollte, natürlich hat der Vierbeiner immer seine Ration zum Süffeln verlangt und bekommen.

Ihr Amis habts Euren Ally auf Waffen- und Cyberdrogen gesetzt und das nutzt Ihr jetzt durch Entzug aus - da braucht ihr nicht stolz auf euch zu sein - aber mit einem Kantholz hinhauen???? nee neee neee

dude 07.03.2025 18:35

:Peitsche: :Peitsche:
Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1775787)
[Moderation: Entfernt.]

@klugschnacker: das war ne ernste Frage!

Schwarzfahrer 07.03.2025 19:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1775785)
Glaubst du denn wirklich, Russland ist so blöd und greift noch ein anderes Land an, dass zudem keine Parallelen zu Russland hat? Russland wird erst mal damit beschäftigt sein, die gewonnenen Teile der Ukraine im Land zu behalten (falls es dazu kommt).

Glaubt Du, Eroberungskriege waren jemals durch derartige Logik geprägt? Hat etwa Dschingis Khan, Cortez, Suleiman der Prächtige, Napoleon oder Hitler sich solchermaßen gemäßigt? Nein, alle wurden durch den ersten Erfolg ermutigt, sich weiter auszudehnen, weitere Länder anzugreifen, bis sie durch militärischen Widerstand, Selbstüberschätzung oder den eigenen Tod gestoppt wurden.

Parallelen zu anderen Ländern (ich vermute, Du meinst gewisse kulturelle oder historische Gemeinsamkeiten) sind für die Entscheidung, ob man ein Land als Alliierten oder Beute ansieht, m.M.n. irrelevant, oder zumindest stark überbewertet; nur die momentanen Interessen zählen in der Außenpolitik, glaube ich.

qbz 07.03.2025 19:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1775805)
Glaubt Du, Eroberungskriege waren jemals durch derartige Logik geprägt? Hat etwa Dschingis Khan, Cortez, Suleiman der Prächtige, Napoleon oder Hitler sich solchermaßen gemäßigt? Nein, alle wurden durch den ersten Erfolg ermutigt, sich weiter auszudehnen, weitere Länder anzugreifen, bis sie durch militärischen Widerstand, Selbstüberschätzung oder den eigenen Tod gestoppt wurden.

Es handelt sich um keine universelle zeitlose historische Regel, dass nach einem Sieg die Eroberungen fortgesetzt werden. Du triffst einfach eine einseitige Auswahl von Beispielen von kriegerischen Auseinandersetzungen für Dein Argument, mal abgesehen von der Abstraktion der historischen Kontexte, in der Strukturen von Königreichen mit der von souveränen Staaten verglichen werden. Es können durchaus auch Phasen der Konsolodierung und Stabilisierung eine siegreiche Eroberung ablösen. Die historischen Erfahrungen sprechen nicht gegen einen Frieden auf Kompromissbasis mit anschliessenden Gesprächen über eine Sicherheitsarchitektur in Europa.

tuben 07.03.2025 20:00

[QUOTE=Antracis
Aus meiner Sicht hätte man mit größerer Einigkeit gegen Putin stehen müssen mit immensem wirtschaftlichen und auch militärischem Druck. Ich bin nicht überzeugt, dass Putin dann wegen der Ukraine einen Atomkrieg angefangen hätte.


Hätte er wohl tatsächlich nicht.
Das war wohl eine Überlegung vor dem Angriff: Präventivschlag über dem Scharzen Meer vor Odessa und Enthauptungsschlag über Kiew.
Das ist anders geworden, keineswegs besser, besser ist die Steigerung von gut und an dieser ganzen Sache ist nichts gut.
Die Frage des Atomkrieges ging mir immer durch den Kopf bei der Doktrin:
"Kampf, bis Russland militärisch besiegt ist". das habe ich nie verstanden, wie das bei einer Atommacht funktionieren soll und ob und wann sie dann doch zum letzten Mittel greift.
Ich bin froh, dass wir das im Moment nicht mehr befürchten müssen.
Und ich hoffe, dass niemand auf Macron hört.

qbz 07.03.2025 20:01

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1775748)
Witzig, wie da wegen ein paar Minuten Oval-Office jahrzehntelange Partnerschaften grundsätzlich hinterfragt werden wollen - gar medial gekündigt. Einem sehr engen Verwandte aus Florida erzählte ich darüber und er meinte laut lachend "Because of Trump you guys do what?!?!" :Cheese:

Also, wenn man sich mal hinsetzt und darüber nachdenkt, wofür diese Theaterszene herhalten muss, scheint es schon ziemlich irre. 1 Woche später haben die EU Länder ihren Rüstungsetat um gigantische 800 Milliarden gepusht und Selensky bekommt zwei Tage später in London neue Milliarden spendiert. Für ihn ging die Woche überaus erfolgreich auf der Geldeinwerbetour als Retter des freien Europas zu Ende, heute auf dem EU-Gipfel, und die Aktien der europäischen Rüstungsunternehmen haben einen gigantischen Booster erhalten. Die Zusammenarbeit in den NATO Stäben geht selbstverständlich weiter und seinen gewohnten Gang.

Man nutzt heute offensichtlich so etwas aus, um sofort bestimmte Planoptionen ablaufen zu lassen, die bei kühlen Kopf und vielleicht 1 Monate später nicht mehr so einfach durchsetzbar wären. So auch die Sitzung des alten Bundestages.

Dein Verwandter scheint den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben.

Klugschnacker 07.03.2025 20:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775810)
Für ihn [Selenskyj] ging die Woche überaus erfolgreich auf der Geldeinwerbetour als Retter des freien Europas zu Ende, ....

Ich will nicht kleinlich sein, und ich verstehe, was Du meinst. Dennoch empfinde ich diese Formulierung als missraten.

Beim Rest Deines Postings scheint mir, dass Du einen bedenkenswerten Punkt ansprichst.

NBer 07.03.2025 20:39

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775810)
.....Man nutzt heute offensichtlich so etwas aus, um sofort bestimmte Planoptionen ablaufen zu lassen, die bei kühlen Kopf und vielleicht 1 Monate später nicht mehr so einfach durchsetzbar wären....

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Ohne das Chaostreffen im Oval Office, wo sich die USA komplett als zuverlässiger Verbündeter verabschiedet haben, wäre die momentanen europäischen Entscheidungen aus meiner Sicht so nie passiert.
Ein Monat an der Front ohne materille Unterstützung kann dort sehr lang und sehr tödlich sein.

qbz 07.03.2025 20:49

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Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1775811)
Ich will nicht kleinlich sein, und ich verstehe, was Du meinst. Dennoch empfinde ich diese Formulierung als missraten.

Beim Rest Deines Postings scheint mir, dass Du einen bedenkenswerten Punkt ansprichst.

Die Formulierung beinhaltet eine vielleicht missratene, weil verkürzte Kritik an der inhaltlichen Darstellung des Krieges von Selensky. Ich kann das gerne darstellen:

Er erklärt immer in seinen Reden im Ausland, seine Soldaten sterben für die Freiheit aller europäischen Länder, sie führen den Krieg gegen Russland mit ihren Soldaten, damit die anderen europäischen Länder das nicht tun müssten, an der Front sterben, weshalb sie zur umfassenden militärischen und finanziellen Unterstützung aus Eigeninteresse verpflichtet wären. Wenn Rüstungsgelder in der EU in grossem Umfang bewilligt werden, hält Selensky Reden mit diesen Inhalten, ohne erlaubte Kritik oder Gegenreden wie im Bundestag ohne Diskussion. Quasi wie ein orchestriertes Meeting. Das meine ich mit "Retter des freien Europas", Selensky stellt sich und sein Land so dar. Aus meiner Sicht verteidigt die Ukraine den Staat Ukraine, aber nicht Europa. Er befindet sich auch als privilegiertes Mitglied auf dem EU Gipfel, obwohl das Land gar nicht zur EU gehört. Das beeinflusst IMHO die Entscheidungsfindung und die öffentliche Darstellung des Gipfels subjektiv enorm.

Was das "Geldanwerben" betrifft, denke ich vor allem an die Entwicklungsländer, weil tatsächlich mehr Geld in die Ukraine fliesst als nach Afrika etc. von den geringen Budgets der Enwicklungsministerien für die nichtmilitärischen Aufgaben (Europa und USA (bisher)), ganz abgesehen von den militärischen Mitteln. Der Krieg und die Fortsetzung des Krieges belasten die internationale Entwicklungshilfe enorm. Um diese Mittel gibt es eine heftige internationale Konkurrenz, bei der Selensky den vordersten Platz belegt. Das erscheint mir eine hervorragende Leistung seiner Politik und seines Stabes.

Mit solchen Bildern wird die öffentliche Meinung beeinflusst, auf dem Weg zur Verkündung des Aufrüstungsbeschlusses mit Selensky, (kein EU-Mitglied) und die Führung der EU mit v. Leyen und EU-Ratspräsident. :

NBer 07.03.2025 20:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775814)
.....Aus meiner Sicht verteidigt die Ukraine den Staat Ukraine, aber nicht Europa....

Ich sehe die Ukraine als ersten Dominostein. Man stelle sich vor, Putin hat dort Erfolg....wieso sollte er danach aufhören? Und warum dann nicht sofort dagegenhalten?

tuben 07.03.2025 21:43

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1775815)
Ich sehe die Ukraine als ersten Dominostein. Man stelle sich vor, Putin hat dort Erfolg....wieso sollte er danach aufhören? Und warum dann nicht sofort dagegenhalten?

Er hat ja keinen Erfolg, nicht mal bis Kiew ist er gekommen.
Wie sollte er dann...
Es wird ein gigantisches Investitionsprogramm in totes Material,
kaltes, lebloses Stahlzeug.

Antracis 07.03.2025 22:53

Vor eingen Tagen hat der Historiker Heinrich August Winkler für die FAZ einen langen Gastbeitrag zum Eklat zwischen Trump und Selenksi unter dem Titel Verrat auf offener Bühne geschrieben.

Winkler mutmaßt, das 2025 weltgeschichtlich das einschneidenste Jahr seit 1989, vielleicht sogar seit 1945 werden könnte und sieht mit Trump eine Abkehr vom normativen Erbe der Gründerväter der USA und bei Putin noch in radikalerer Form die Abkehr der Ordnungen von 1945 und 1990, begonnen mit der Annexion der Krim 2014.

Eine Lösung im Sinne eines Verteidigungsbündnisses innerhalb der EU hält er für nicht machbar, aufgrund der boykottiertenden Staaten Ungarn und Rumänien und der durch den Brexit abhandengekommenen zweiten europäischen Atommacht.


Er erläutert lesenswert Verbindendes und Trennendes der Demokratien der USA und Europa aus historischer Perspektive und erinnert als mögliche europäische Lösung an das nicht realisierte Projekt einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft vor 70 Jahren, Aber auf jeden Fall transatlantisch mit Kanada , tunlichst innerhalb der NATO und möglichst mit den USA.


Der Ausblick der vorletzten Passage spiegelt sich durchaus hier im Forum:


Zitat:

Was für Europa insgesamt gilt, gilt erst recht für Deutschland. Hier war die Überzeugung, von Freunden umzingelt zu sein, in den Jahren nach 1990 besonders weit verbreitet und die Einsicht in die Notwendigkeit eigener Anstrengungen auf dem Gebiet der äußeren Sicherheit besonders schwach ausgeprägt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zu einem regelrechten Kulturkampf zwischen Gesinnungspazifisten um die Partei „Die Linke“, das Bündnis Sahra Wagenknecht und Teile des linken Flügels der SPD auf der einen und dem verteidigungsbereiten Gros der demokratischen Parteien geführt, wobei die „Pazifisten“ in Ostdeutschland inzwischen die kulturelle Hegemonie errungen zu haben scheinen. Die Vorhersage fällt nicht schwer, dass diese Auseinandersetzung sich noch verschärfen wird. Ihr ausweichen zu wollen wäre falsch und gefährlich.
Er schließt:

Zitat:

“ Deutschland, dessen Eliten sich im 19. und noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts großteils gegen die Ideen von 1776 und 1789 gewehrt haben, verdankt seine Öffnung gegenüber der politischen Kultur des Westens nach 1945 vor allem dem militärischen, wirtschaftlichen, politischen und humanitären Engagement Amerikas. Wenn Washington heute die Werte des Westens infrage stellt, haben die Deutschen mehr noch als die anderen Europäer die Verpflichtung gegenüber dem anderen, dem verfassungspatriotischen Amerika, zu verteidigen, was Trump und die Seinen für normativen Ballast halten. Sollte der 47. Präsident der USA Deutschland und Europa zu dieser Erkenntnis zwingen, wäre das ein Aspekt seiner Wahl, den Hegel vielleicht als List der Vernunft bezeichnet hätte.“

qbz 08.03.2025 00:01

Wer bisher hier für Trumps Ukraine- / Russland Politik nur Schmäh übrig hatte, empfehle ich das verlinkte Video: In diesem Vortrag erläutert Keith Kellogs, Sondergesandter für Russland und Ukraine, die strategischen und politischen Vorstellungen der Trump Administration für einen Friedenschluss in der Ukraine und die Neuausrichtung der Politik im Verhältnis zu Russland konsistent in 15min. "US special envoy for Russia and Ukraine speaks at Council on Foreign Relations event" Vortrag: 15min, anschliessend Diskussion, gesamt: 1h

TriVet 08.03.2025 02:34

Na dann.
Putin und Lawrow freuen sich über Trumps Verständnis und Unterstützung.

https://www.t-online.de/nachrichten/...uer-putin.html
Daraus:
In einer halbstündigen Erklärung wandte sich der US-Präsident im Weißen Haus an die Presse. Trump betonte dabei erneut seine "gute Beziehung" zu Putin. Während es ihm leichter falle, mit Russland zu verhandeln, "fällt es mir ehrlich gesagt schwerer, mit der Ukraine umzugehen", sagte Trump. "Russland hält alle Trümpfe in der Hand, die Ukraine gar keine", so der US-Präsident.
Trump stellte klar, dass Russland die Ukraine "wie wild bombardieren" würden. Trotzdem wolle der russische Präsident "den Krieg beenden", behauptete der 78-Jährige.

Schwarzfahrer 08.03.2025 07:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775808)
Es handelt sich um keine universelle zeitlose historische Regel, dass nach einem Sieg die Eroberungen fortgesetzt werden. Du triffst einfach eine einseitige Auswahl von Beispielen von kriegerischen Auseinandersetzungen für Dein Argument, mal abgesehen von der Abstraktion der historischen Kontexte, in der Strukturen von Königreichen mit der von souveränen Staaten verglichen werden. Es können durchaus auch Phasen der Konsolodierung und Stabilisierung eine siegreiche Eroberung ablösen. Die historischen Erfahrungen sprechen nicht gegen einen Frieden auf Kompromissbasis mit anschliessenden Gesprächen über eine Sicherheitsarchitektur in Europa.

Ich höre gerne Beispiele von starken Großmächten, die nach einer eimaligen militärischen Eroberung sich auf eine Phase der Konsolidierung beschränkt haben. Mir fälllt auf die Schnelle nichts passendes ein, aber meine Geschichtskenntnisse sind sicher nicht lückenlos. Ansonsten stelle ich nicht "zeitlose historische Regeln" auf, sondern schätze Wahrscheinlichkeiten auf Grund bekannter Beispiele ein; und die Beispiele, die mir einfallen, stützen Dein Optimismus bezüglich Selbstbeschränkung von Eroberern leider nicht.

Trimichi 08.03.2025 08:39

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1775759)
Und jetzt hört man auf Trump und zwar wörtlich? Ich dachte, er sei ein Dummkopf mit einem losen Mundwerk? Und wenn dann in vier Jahren ein Demokrat gewählt wird und was anderes sagt, ist wieder alles supi?
Klar müssen wir verteidigungsfähig sein. Aber diese Welle, die gerade entsteht, ist doch irre.

Das ist viel, viel heisse Luft. Z.B. Ist der neue "Eurofighter" 2040 frühestens dienstfaehig. Momentan streitet man sich über die Konstruktionsentwürfe. Der Ami hat UvdL bestens beraten? Und das war eben nicht Trump. Und klar ist in vier Jahren nichts anders. Verteidigungsfähigkeit entsteht nicht über Nacht in dem Sinne wie sie Betriebswirtschafter planen sukzessive bis 2027 oder Politiker zusammendenken. Das Geld wird in die Infrastruktur gesteckt. Dazu gehört das Militär im Sinne des Katastrophenschutzes. Hier vor Ort steht eine schnelle Eingreiftruppe. Die nimmt es mit jedem Angreifer auf. Welle - in der Politik? Ja, weil Europa wirtschaftlich sowohl den Ami, als auch dem Russki und dem Chinesen Paroli bieten wird. Was Trump macht ist seit dieser Woche so gut wie egal. Aber: bis Europa eine Armee hat wie der Ami mit Tausenden (!) von einsatzfähigen Flugzeugen dauert es wie oben erwähnt Jahrzehnte. Gerne darfst Du anderer Meinung sein als der Europa Kommander der USAF. Nur ist der General und hat jahrzehntelange Erfahrung. In Sachen Militär. Und nicht etwa in Sachen IT, Hochschule, BWL, VWL und der ganze zivile Kram. Also: der Franzose hat vier U_Boote und 20 Mirage. Das macht unsere atomare Abschreckung aus. Offiziell. Momentan. Von wegen Welle. Alternativ glaubst was ich schreibe, insofern, dass wir hier vor Ort in Grafenberg eine kampferprobte Spezialistentruppe stehen haben die jeden Feind zerschmettert. Die ist nachhaltig, da klein, effizient also und bereits voll einsatzfähig. Das Geld fließt also in die Wirtschaft. Diese 800 Mrd.. Diese 500 Mrd. auf 10 Jahre. Und um ab 2040 militärisch mithalten zu können eben auch 150 Mrd. ins Militär. So ein Flugzeug der Zukunft wird - einsatzfaehig siehe oben - von Drohnenschwaermen begleitet. Da steuert quasi ein Mensch (der Pilot) einen ganzen Schwarm von einem einzigen Flugzeug aus. Aber das nur am Rande. Europa ist sicher. Und man freut sich eben endlich europaeisch zu denken. Bezeiche das gerne als Welle, ich würde von Aufbruchsstimmung sprechen. In der Wirtschaft natürlich.

Also Trump kann uns mal, hier in Europa. Innenpoliltisch hat er hier nichts zu melden. Dumm nur, und da bin ich bei der Admin, dass das Thema Klima komplett unter den Teppich gekehrt wurde. Daher ja: irre Männer in der Politik. Sicherheitstechnisch passiert nichts. Müssen diese ja nicht wissen. Würden diese eh' nicht glauben btw. glauben können. Trump weis das jedoch, denke ich. Und lacht sich schlapp innerlich als Milliardär über die Agilität der aus seiner Sicht bettelarmen Politiker hier, bietet selbst aber noch eine bessere Show. Einer muss ja auf diese Politiker aufpassen. Der beruehmte Einaeugige unter den Blinden.; )

dr_big 08.03.2025 09:05

Trump droht Iran mit Militärschlag und spielt mit dem dritten Weltkrieg: https://www.spiegel.de/ausland/donal...4-025e4a8bfe0a

Schwarzfahrer 08.03.2025 09:26

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1775828)
Trump droht Iran mit Militärschlag und spielt mit dem dritten Weltkrieg: https://www.spiegel.de/ausland/donal...4-025e4a8bfe0a

Konsequent ist es nicht, wenn so unterschiedlich umgegangen wird: Russland und Iran richten ihre Anstrengungen gleichermaßen auf die Vernichtung eines anderen Staates - eigentlich wäre es logisch, mit beiden auf gleiche Weise umzugehen, nicht mal Appeasement, mal harte Kante. Das zeigt mal wieder, daß Außenpolitik nicht wertebasiert oder moralisch, sondern rein Interessengeleitet ist (und von den Machtverhältnissen abhängt). Andererseits ist es zu begrüßen, wenn zumindest ein Aggressor harten Widerstand erfährt. Ob das Risiko eines dritten Weltkriegs dadurch höher ist, als durch die neuesten europäischen Beschlüsse zur Aufrüstung gegen Russland, wird eh erst die Zukunft zeigen.

keko# 08.03.2025 09:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1775805)
Glaubt Du, Eroberungskriege waren jemals durch derartige Logik geprägt? Hat etwa Dschingis Khan, Cortez, Suleiman der Prächtige, Napoleon oder Hitler sich solchermaßen gemäßigt? Nein, alle wurden durch den ersten Erfolg ermutigt, sich weiter auszudehnen, weitere Länder anzugreifen, bis sie durch militärischen Widerstand, Selbstüberschätzung oder den eigenen Tod gestoppt wurden.

....

Jetzt kommst Du mit Hitler ums Eck! Putin hängt im Osten der Ukraine fest - und das nach 3 Jahren Krieg. Ich muss nicht erwähnen, wo Hitler überall war nach 3 Jahren.
Wann ist denn dann Putin in Polen? Zu seinem 95. Geburtstag? Und seinen 110. feiert er in Berlin? ;-)

Die Zeiten haben sich geändert! Trump will das Ding zu Ende bringen. Scheinbar fehlt es der Führung der EU an geistiger Flexibilität das einzusehen und sich dranzuhängen. Stattdessen fährt man auf der Schiene von Obama und Biden direkt ins Abseits. Eine sehr unglückliche Politik.


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