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In der SZ erschien vor kurzem ein Kommentar von einem Medienwissenschaftler zur Rolle der Medien und des Begriffs der Panikmache. Wirklich pointiert und zeigt, wie problematisch dieser verengte Blick und das ständige Fokussieren einiger Zahlen ist:
Ein Overkill an Berichterstattung über die Pandemie verzerrt die Maßstäbe dafür, was alles relevant ist. So verbreitet sich eine gefährliche Angst. Man sollte selbstverständlich nicht der populistischen „Medienkritik“ der AfD und Covidioten auf den Leim gehen, dennoch bleibt eine kritische Auseinandersetzung mit den (modernen) Medien und deren Rolle in Demokratie und aktuell speziell in der Pandemie essentiell. Am Wochenende wurde hier kommentarlos die Zahl 15.000 gepostet. Genau diese einseitige und zusammenhangslose Dramatisierung ist problematisch. In einem privaten Forum ist das weniger problematisch, aber nicht so in medialer/öffentlicher Berichterstattung. |
"Panikmache" und "gefährliche Angst" durch das Nennen der Infektionszahlen:
Ich sehe nirgendwo Menschen in Panik. Auf den Straßen, in den Geschäften oder hier im Forum ist von Panik keine Spur. Es gibt Menschen, die sich Sorgen um die wirtschaftliche Situation machen. Dagegen hilft aber nicht das Verschweigen von Infektionszahlen. Was meinst Du mit "gefährlicher Angst"? Inwieweit gefährdet uns diese Angst? Es hört sich so an, als wäre unsere Gesellschaft eine Rinderherde, die nach einem beunruhigendem Geräusch kopflos durchgeht. Erstens halte ich das für eine Übertreibung. Zweitens denke ich, dass gegen kopflose, irrationale Ängste ein Gegenmittel existiert: Der transparente Umgang mit den Fakten. Es ist aus meiner Sicht vollkommen korrekt, dass wir uns nüchtern an Kennzahlen und Verläufen orientieren. So kommen wir zu wirksamen Gegenmaßnahmen. Das bedeutet aber nicht, dass wir soziale Komponenten ignorieren würden. Das sieht man beispielsweise daran, dass die Schulen und Kindergärten entgegen dem Rat der Wissenschaftler, die den bevorstehenden Lockdown konzipiert und berechnet haben, geöffnet bleiben. |
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Was einige andere Zahlen und Statistiken angeht, gebe ich dir aber recht. Diese können - aus dem Zusammenhang gerissen - durchaus geeignet sein, Angst oder zumindest Unsicherheit zu verbreiten. Gerade einen Bericht gelesen, in dem es (mal wieder) um die Behandlungsdauer und Sterberisiko im Krankenhaus ging. Es wurde eine Wahrscheinlichkeit genannt, mit der man ab einem bestimmten Alter verstirbt. Es war aber nicht klar, ob sich diese Zahl auf die gesamte Altersgruppe bezieht oder auf diejenigen dieser Altersgruppe, die auf der Intensivstation landen. Großer Unterschied und hier sollte sauberer gearbeitet werden. Dennoch halte ich die Nennung von Zahlen für wichtig, um mir ein eigenes Bild zu machen. Ohne Nennung geeigneter Zahlen wäre die Kritik an den Maßnahmen noch größer, da nicht nachvollziehbar ist, auf welcher Grundlage die Entscheidungen getroffen wurden. M. |
Grundsätzlich kann ich die Notwendigkeit der Verschärfung der Maßnahmen nachvollziehen, aber die Art und Weise wie hier die gesetzliche Grundlage für existenzbedrohende Eingriffe gefasst werden nicht. Darüber hinaus muss man sich auch schon fragen, ob man die Einschränkungen im Sinne "irgendwas müssen wir ja machen" gewürfelt hat.
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https://www.welt.de/politik/deutschl...t-erlaubt.html Es soll zwar alles mit Hilfen aufgefangen werden, aber wer soll die denn bitte langfristig bezahlen? Aber es hat ja anscheinend ausgereicht 90min lang zusammenzuhocken um die MPs auf Spur zu bringen. Und das bei so einschneidenden Maßnahmen. Wenn man sich dahingegen mal die langen Prozesse mit vielen Demos zu den Landespolizeigesetzen anschaut, frag ich mich wie d im Detail auf einzelne Punkte eingegangen werden konnte. Immerhin sitzen da 16 MP und die Kanzlerin und sicher der ein oder andere Experte. Alleine der Diskurs muss doch schon länger dauern. |
16.744 - die Donnerstagszahl, vorigen Do waren es 11.287 ....
m. |
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Auf diese Weise hofft man, die notwendige Reduzierung von 75% der Kontakte zu erreichen. Für mich ist das ein nachvollziehbares Konzept. :Blumen: |
Ich habe auch etwas Probleme, die Maßnahmen im einzelnen zu verstehen, wenn man das Pferd von der anderen Seite aufzieht, war das Ziel, die Gesellschaft und deren Mobilität und Anzahl der Kontakte zu reduzieren.
Ich habe aber auch keinen besseren Vorschlag, wie man das absenken der Mobilität erreichen könnte, ohne irgendwo Einschnitte zu machen. Auch wenn ich die Argumentation rumdrehe und sage, sogut wie jedes Unternehmen hat ein Hygienekonzept, trotzdem sind die Zahlen gestiegen, also muss etwas unternommen werden. Wir können das Virus nur gemeinsam verlangsamen, lasst uns das tun indem wir weniger tun. |
Wenn ich mir hier die Beiträge zu den Einschränkungen lese, frage ich mich, ob ihr die Begründung von Merkel und co. verfolgt habt?
Sie sagt, dass Ziel sei es breitflächig Kontakte zu reduzieren, weil bei 75% der Infektionen nicht mehr gesagt werden kann, wo sich die Person angesteckt haben kann. Sprich es kann überall sein, so Merkel. Sie hat auch angesprochen, dass dies für die Geschäfte mit Hygienekonzept sehr bitter ist, wenn die jetzt zu machen müssen. Wieso Schulen und Kitas auf? Auch da haben Merkel und Müller eine sehr gute Begründung geliefert. Und zwar hat in dem Lockdown die häusliche Gewalt gegenüber Frauen und Kinder massiv zugenommen, von der Dunkelziffer mal ganz abgesehen. Auch ich finde die Maßnahmen für die Gastro. und co. sehr sehr hart, weil sich da die Vielzahl bestimmt sehr viel Mühe gegeben hat. Ich empfehle euch die Pressekonferenz von gestern zu schauen oder Ausschnitte/Zusammenfassungen, weil Merkel und co. dort die Begründung liefern und eine Erstattung für den Verdienstausfall ansprechen (75%). |
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