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Antracis 06.03.2025 18:25

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1775698)
Ich hab's schon ca. 7x gesagt: ich messe Trump daran, ob er den Frieden hinbekommt.

Ich messe Ihn an den langfristigen Auswirkungen für die Ukraine und für Europa. Man muss einfach auch bedenken, welche Weichen man für die Zukunft stellt.
Schon anlässlich des internationalen Aussitzens der Anektion der Krim wurde gewarnt, dass man in den Glauben, jetzt eine kriegerische Auseinandersetzung durch eine Kapitualtion zu vermeiden, nur einen weitaus größeren Krieg später riskiert. Den haben wir nun seit 3 Jahren.

Putin ist ein machtgieriger gewissenloser Diktator. Er ist, wie Trump, nicht dumm und vermutlich sogar deutlich weniger impulsiv, insofern wird er nicht so blöd sein, plötzlich den Marsch auf Berlin und Paris auszurufen. Er wird auch schmerzhaft gelernt haben, dass selbst bei zahlen- und ökonomisch massiver Überlegenheit ein Krieg nicht immer sofort zu gewinnen ist.

Er wird jetzt auch nicht in einen ernsthaften Konflikt mit Trump oder dem Rest der Welt gehen, um Finnland zu erobern, wo es für Ihn außer dem Widerstand der Bevölkerung wenig zu holen gibt. Bei Polen und dem Baltikum bin ich mir da schon gar nicht mehr so sicher, wie da die Abwägung aussieht.

Am Wichtigsten ist aber die Ukraine, die einfach völkerrechtlich ein souveräner Staat ist und Selenski aktuell das demokratisch legitimierte Regierungsoberhaupt. , Das akzeptieren weder Trump, der dies durch seine Handlungen zeigt (Aussprüche über Selenski, diktierte Verhandlungsbedingungen), noch der Aggressor Putin.

Das man die klassichen Kreml-Narrative diesbezüglich hier teilweise unterstützt und sogar die Legitimität von Selenski in Abrede stellt, ist einfach lächerlich.

Verfassungen, die in den meisten Fällen das Aussetzen von Wahlen im Kriegszustand festlegen, haben schon auch einen Hintergrund. Sonst kann ich als Aggressor auch einfach kurz vor Ablauf der Wahlperiode angreifen und dann entweder die abgehaltenen Wahlen beeinflussen (wie letztlich mit der absurden Referendumsposse der Krim unter russischen "Schutz") oder halt davon profitieren, dass der Amtsinhaber nicht legitimiert ist und keine Regierungsfähigkeit vorliegt.
Das noch aufzugreifen, ist wirklich übelste Manipulation.

Ansonsten hat Marco ja schon gesagt, dass man auch bedenken muss, das wahrscheinlich Selenski nicht der einzige ist, der nicht in einem russischen GULAG enden möchte. Einfach pauschal zu behaupten, dass die Krainer keinen Widerstand leistren wollen, und lieber russische Gefangenschaft und Herrschaft möchten, statt weiter Krieg, finde ich ziemlich anmaßend.

craven 06.03.2025 18:26

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1775701)
Jetzt macht sich euer Friedensfürst an die Freiheit der Lehre:
https://www.fr.de/politik/trump-droh...-93607787.html

Wenns nicht so traurig wäre und auch uns alle betreffen würde, dann wäre es fast zum Lachen.Man sieht die Auswirkungen ja erst Jahr(zehnte) später, aber sich so die Grundlagen- und Spitzenforschung abzusägen ist schon absurd - vor allem weil Trump im Gegenzug 500Mrd in KI-Forschung investieren will. Irgendwie ein kleiner Widerspruch; und geeignet, ein Land im Zeitraum von Jahren bis Jahrzehnten in die Bedeutungslosigkeit zu führen.

qbz 06.03.2025 18:27

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1775702)
Moskau lehnt Waffenruhe ab https://www.fr.de/politik/ukraine-ne...-93610687.html, ist Putin jetzt Kriegstreiber?

Das ist wirklich eine Sensation. siehe mein Posting vom 3.2.35

craven 06.03.2025 18:29

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1775702)
Moskau lehnt Waffenruhe ab https://www.fr.de/politik/ukraine-ne...-93610687.html, ist Putin jetzt Kriegstreiber?

Neeeeein, wir wissen doch, dass die Ukraine als Kriegstreiber schuld ist, dass keine Waffenruhe eintreten kann :Huhu:
Erzählt Putin bestimmt in Kürze, ebenso wie Trump und zig Telegramgruppen mit Russlandtrollen.

qbz 06.03.2025 18:40

Zitat:

Zitat von craven (Beitrag 1775707)
Neeeeein, wir wissen doch, dass die Ukraine als Kriegstreiber schuld ist, dass keine Waffenruhe eintreten kann :Huhu:
Erzählt Putin bestimmt in Kürze, ebenso wie Trump und zig Telegramgruppen mit Russlandtrollen.

Die Überschriften der FR sind doch verkürzt. Es geht um den Quatsch von Macron / Starmer, die eine Waffenruhe in der Luft und auf der See vorschlagen, während am Boden weiter gekämpft werden kann. Also keine Waffenruhe und kein vollständiger Waffenstillstand. Gleichzeitig sollen Nato-Truppen diese Waffenruhe in der Luft und auf der See absichern, in der Ukraine. Einen primitiveren Vorschlag, um Nato-Soldaten dort in den Krieg zu schicken, habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Libyen Modell einer Flugverbotszone. Sie können froh sein, dass Russland das abgelehnt hat. Die Forderungen von Russland für Verhandlungen sind allen bekannt. Ich weiss nicht, was die Leute und Selensky mit solchen komischen Tricks bezwecken.
siehe hier mein Kommentar

TriVet 06.03.2025 18:41

Ich habe eine düstere Vorahnung von Amerika in der Zeit meiner Kinder und Enkelkinder – wenn die Vereinigten Staaten eine Dienstleistungs- und Informationswirtschaft sind; wenn fast alle verarbeitenden Industrien in andere Länder abgewandert sind; wenn gewaltige technologische Macht in den Händen einiger weniger liegt und niemand, der das öffentliche Interesse vertritt, die Probleme auch nur begreift; wenn die Menschen die Fähigkeit verloren haben, ihre eigenen Pläne zu bestimmen oder Autoritäten sachkundig in Frage zu stellen; wenn unser kritisches Urteilsvermögen schwindet und wir nicht mehr zwischen dem unterscheiden können, was sich gut anfühlt und was wahr ist, und wir fast unbemerkt in Aberglauben und Finsternis zurückfallen.

Und die Verblödung Amerikas zeigt sich am deutlichsten im langsamen Verfall substanzieller Inhalte in den enorm einflussreichen Medien, in den 30-sekündigen Soundbits, die mittlerweile auf 10 Sekunden oder weniger verkürzt sind, in Programmen, die auf den kleinsten gemeinsamen Nenner abzielen, in leichtgläubigen Vorträgen über Pseudowissenschaft und Aberglauben, aber vor allem in einer Art Feier der Unwissenheit.
Carl Sagan, 1995

keko# 06.03.2025 18:43

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1775704)
Ich messe Ihn an den langfristigen Auswirkungen für die Ukraine und für Europa. Man muss einfach auch bedenken, welche Weichen man für die Zukunft stellt.
....

Dann misst du einfach falsch. Trump ist Präsident der USA, nicht von Europa. Es ist unsere Aufgabe, für Frieden zu sorgen. Aber DE macht Schulden wie nie zuvor für Aufrüstung und verkauft wird mir das als friedensschaffend. Gar der Klimawandel müsse warten, höre ich und denke mir meinen Teil auch dazu.

StefanW. 06.03.2025 18:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775708)
..Die Forderungen von Russland für Verhandlungen sind allen bekannt. ...

Wir wissen inzwischen, dass Du Putins Maximalforderungen in Ordnung findest und alle anderen Bedingungen für einen Frieden als Unsinn bezeichnest.

qbz 06.03.2025 18:49

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1775711)
Wir wissen inzwischen, dass Du Putins Maximalforderungen in Ordnung findest und alle anderen Bedingungen für einen Frieden als Unsinn bezeichnest.

Was sind denn Putins Maximalforderungen. Kennst Du sie? Schreib mal.

Ps. was ich finde ist doch völlig egal. Wenn Russland keine Nato Soldaten im Krieg in der Ukraine will, und man es dann durch die Hintertür versucht, hat es keinen Erfolg, egal was ich oder Du finde.

Trimichi 06.03.2025 18:56

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1775704)
Ich messe Ihn an den langfristigen Auswirkungen für die Ukraine und für Europa. Man muss einfach auch bedenken, welche Weichen man für die Zukunft stellt.
Schon anlässlich des internationalen Aussitzens der Anektion der Krim wurde gewarnt, dass man in den Glauben, jetzt eine kriegerische Auseinandersetzung durch eine Kapitualtion zu vermeiden, nur einen weitaus größeren Krieg später riskiert. Den haben wir nun seit 3 Jahren.

Putin ist ein machtgieriger gewissenloser Diktator. Er ist, wie Trump, nicht dumm und vermutlich sogar deutlich weniger impulsiv, insofern wird er nicht so blöd sein, plötzlich den Marsch auf Berlin und Paris auszurufen. Er wird auch schmerzhaft gelernt haben, dass selbst bei zahlen- und ökonomisch massiver Überlegenheit ein Krieg nicht immer sofort zu gewinnen ist.

Er wird jetzt auch nicht in einen ernsthaften Konflikt mit Trump oder dem Rest der Welt gehen, um Finnland zu erobern, wo es für Ihn außer dem Widerstand der Bevölkerung wenig zu holen gibt. Bei Polen und dem Baltikum bin ich mir da schon gar nicht mehr so sicher, wie da die Abwägung aussieht.

Am Wichtigsten ist aber die Ukraine, die einfach völkerrechtlich ein souveräner Staat ist und Selenski aktuell das demokratisch legitimierte Regierungsoberhaupt. , Das akzeptieren weder Trump, der dies durch seine Handlungen zeigt (Aussprüche über Selenski, diktierte Verhandlungsbedingungen), noch der Aggressor Putin.

Das man die klassichen Kreml-Narrative diesbezüglich hier teilweise unterstützt und sogar die Legitimität von Selenski in Abrede stellt, ist einfach lächerlich.

Verfassungen, die in den meisten Fällen das Aussetzen von Wahlen im Kriegszustand festlegen, haben schon auch einen Hintergrund. Sonst kann ich als Aggressor auch einfach kurz vor Ablauf der Wahlperiode angreifen und dann entweder die abgehaltenen Wahlen beeinflussen (wie letztlich mit der absurden Referendumsposse der Krim unter russischen "Schutz") oder halt davon profitieren, dass der Amtsinhaber nicht legitimiert ist und keine Regierungsfähigkeit vorliegt.
Das noch aufzugreifen, ist wirklich übelste Manipulation.

Ansonsten hat Marco ja schon gesagt, dass man auch bedenken muss, das wahrscheinlich Selenski nicht der einzige ist, der nicht in einem russischen GULAG enden möchte. Einfach pauschal zu behaupten, dass die Krainer keinen Widerstand leistren wollen, und lieber russische Gefangenschaft und Herrschaft möchten, statt weiter Krieg, finde ich ziemlich anmaßend.

Passt. Liest sich einwandfrei. So kann man's auch sehen. :Blumen:

TriVet 06.03.2025 18:59

Außer den eroberten Gebieten will putin meines Wissens nicht nur eine neutrale Ukraine, sondern auch eine NATO wie 1997, also ohne Länder wie Polen und die baltischen Staaten.
Erstaunlicherweise hält sich deren Begeisterung darüber in Grenzen.

Nepumuk 06.03.2025 19:00

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775712)
Wenn Russland keine Nato Soldaten im Krieg in der Ukraine will, und man es dann durch die Hintertür versucht, hat es keinen Erfolg, egal was ich oder Du finde.

Aber es kostet dich immer mehr Energie und immer absurdere Volten, deine Lebenslüge aufrecht zu erhalten, nicht wahr?

Warum sollte die NATO-Truppen eine Hintertür brauchen? Selenzki könnte doch einfach die NATO-Ländern um Beistand bitten und die könnten Soldaten schicken. Ist alles vom Völkerrecht abgedeckt. Da braucht es wirklich keine Hintertür.

Der Waffenstillstand zu See und Luft hätte vor allem den Vorteil, dass die Angriffe auf die Zivilbevölkerung enden und die Kampfhandlung auf die Frontlinie beschränkt sind. Das wäre auf jeden Fall ein sinnvoller erster Schritt.

qbz 06.03.2025 19:12

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1775715)
.......
Warum sollte die NATO-Truppen eine Hintertür brauchen? Selenzki könnte doch einfach die NATO-Ländern um Beistand bitten und die könnten Soldaten schicken. Ist alles vom Völkerrecht abgedeckt. Da braucht es wirklich keine Hintertür.

Der Waffenstillstand zu See und Luft hätte vor allem den Vorteil, dass die Angriffe auf die Zivilbevölkerung enden und die Kampfhandlung auf die Frontlinie beschränkt sind. Das wäre auf jeden Fall ein sinnvoller erster Schritt.

Russland führt den Krieg, weil es zuallererst keinen Nato Beitritt der Ukraine will. Das stand auch an 1. Stelle des Istanbuler Abkommens: Neutralität der Ukraine. Damit ist doch sonnenklar, dass Russland jeden solchen Vorschlag ablehnen wird, der Nato Soldaten in die Ukraine bringt. Selensky würde sofort die Nato anfordern, wenn er wüsste, dass Truppen kämen.

Nato Soldaten (egal ob am Boden oder in der Luft) in der Ukraine bedeuten, dass der Krieg von der Ukraine auf die Nato Länder ausgeweitet wird incl. die USA. Genau das wollen Russland und auch die USA verhindern. (siehe Vorwurf von Trump an Selensky wegen des 3. Weltkrieges). Deswegen lehnt natürlich auch Trump so einen gefährlichen Unsinn ab.
Rubio im Interview bei Fox News

StefanW. 06.03.2025 19:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775718)
Russland führt den Krieg, weil es zuallererst keinen Nato Beitritt der Ukraine will.

Russland führt einen aggressiven Angriffskrieg, weil es nicht will, dass ein Nachbarland Mitglied in einem Militärbündnis wird? Glaubst Du auch die Geschichte vom Osterhasen, wenn Putin sie Dir erzählt?

qbz 06.03.2025 19:40

General Kujat und ungarischer Botschafter Varga a.D.: Chancen für den Frieden in der Ukraine - der Trump-Putin-Gipfel.

"General a.D. Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr, und der ungarische Botschafter a.D. und Publizist György Varga traten am 27. Februar gemeinsam auf einer Grossveranstaltung der Eurasien Gesellschaft in Berlin-Dahlem auf. Beide unterstützen in ihren fundierten Vorträgen die Friedensbemühungen für die Ukraine und kritisierten den gegensätzlichen Kurs der Europäischen Union. Die Redner analysierten die oftmals vergessenen Ursachen und den unterschiedlichen Verlauf des Ukraine-Krieges und zeichneten eine Perspektive für die Zukunft der europäischen Sicherheitsarchitektur auf. General Kujat besprach ausführlich die Chancen der Bildung einer europäischen Armee, die seiner Meinung nach nicht von der NATO losgelöst agieren könne." 1h04min.

dude 06.03.2025 19:41

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1775699)
Ja klar. Das angebliche Treffen von Trump mit putin „noch im Februar“ hast du vergessen. :Lachen2:

Wie meinen?

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1775700)
Denke das ist fair. Bis wann gibst du ihm dafür Zeit?

Vor dem Sommer muss das vorbei sein, sonst hat er fuer mich versagt.

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1775701)
Jetzt macht sich euer Friedensfürst an die Freiheit der Lehre:
https://www.fr.de/politik/trump-droh...-93607787.html

Da hat er ja sogar etwas mit Seth Godin gemeinsam!

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1775704)
Ich messe Ihn an den langfristigen Auswirkungen für die Ukraine und für Europa.

Das kannst du natuerlich, aber anders als bzgl. des Friedens in der Ukraine, hat er sich dazu nicht aus dem Fenster gelehnt.

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1775709)
[i] Ich habe eine düstere Vorahnung von Amerika in der Zeit meiner Kinder und Enkelkinder –

Das klingt wie Musk, der zur Erhaltung der Meinungsfreiheit in den sozialen Netzwerken deshalb Twitter gekauft hat (lies die Twitterfiles). Auch Zuckerberg hat einiges ueber die Zensur erzaehlt. Widerlich.

Koschier_Marco 06.03.2025 19:42

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1775704)
Ich messe Ihn an den langfristigen Auswirkungen für die Ukraine und für Europa. Man muss einfach auch bedenken, welche Weichen man für die Zukunft stellt.
Schon anlässlich des internationalen Aussitzens der Anektion der Krim wurde gewarnt, dass man in den Glauben, jetzt eine kriegerische Auseinandersetzung durch eine Kapitualtion zu vermeiden, nur einen weitaus größeren Krieg später riskiert. Den haben wir nun seit 3 Jahren.

Putin ist ein machtgieriger gewissenloser Diktator. Er ist, wie Trump, nicht dumm und vermutlich sogar deutlich weniger impulsiv, insofern wird er nicht so blöd sein, plötzlich den Marsch auf Berlin und Paris auszurufen. Er wird auch schmerzhaft gelernt haben, dass selbst bei zahlen- und ökonomisch massiver Überlegenheit ein Krieg nicht immer sofort zu gewinnen ist.

Er wird jetzt auch nicht in einen ernsthaften Konflikt mit Trump oder dem Rest der Welt gehen, um Finnland zu erobern, wo es für Ihn außer dem Widerstand der Bevölkerung wenig zu holen gibt. Bei Polen und dem Baltikum bin ich mir da schon gar nicht mehr so sicher, wie da die Abwägung aussieht.

Am Wichtigsten ist aber die Ukraine, die einfach völkerrechtlich ein souveräner Staat ist und Selenski aktuell das demokratisch legitimierte Regierungsoberhaupt. , Das akzeptieren weder Trump, der dies durch seine Handlungen zeigt (Aussprüche über Selenski, diktierte Verhandlungsbedingungen), noch der Aggressor Putin.

Das man die klassichen Kreml-Narrative diesbezüglich hier teilweise unterstützt und sogar die Legitimität von Selenski in Abrede stellt, ist einfach lächerlich.

Verfassungen, die in den meisten Fällen das Aussetzen von Wahlen im Kriegszustand festlegen, haben schon auch einen Hintergrund. Sonst kann ich als Aggressor auch einfach kurz vor Ablauf der Wahlperiode angreifen und dann entweder die abgehaltenen Wahlen beeinflussen (wie letztlich mit der absurden Referendumsposse der Krim unter russischen "Schutz") oder halt davon profitieren, dass der Amtsinhaber nicht legitimiert ist und keine Regierungsfähigkeit vorliegt.
Das noch aufzugreifen, ist wirklich übelste Manipulation.

Ansonsten hat Marco ja schon gesagt, dass man auch bedenken muss, das wahrscheinlich Selenski nicht der einzige ist, der nicht in einem russischen GULAG enden möchte. Einfach pauschal zu behaupten, dass die Krainer keinen Widerstand leistren wollen, und lieber russische Gefangenschaft und Herrschaft möchten, statt weiter Krieg, finde ich ziemlich anmaßend.

Die besten Zeitzeugen dafür sind die Skelette die aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Hause kommen und von systematischer Folter erzählen und die epidemische Ermordung von POWs durch die Russen, zeigt allen was passiert, wenn Sie in die Hände der Russen fallen

Antracis 06.03.2025 20:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1775710)
Dann misst du einfach falsch. Trump ist Präsident der USA, nicht von Europa. Es ist unsere Aufgabe, für Frieden zu sorgen. Aber DE macht Schulden wie nie zuvor für Aufrüstung und verkauft wird mir das als friedensschaffend. Gar der Klimawandel müsse warten, höre ich und denke mir meinen Teil auch dazu.

Das ist etwas aus dem Kontext gerissen. Ich hab mich im Zitat auf dude bezogen und da ging es explizit um die Ukraine.

Antracis 06.03.2025 20:28

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1775720)
Russland führt einen aggressiven Angriffskrieg, weil es nicht will, dass ein Nachbarland Mitglied in einem Militärbündnis wird? Glaubst Du auch die Geschichte vom Osterhasen, wenn Putin sie Dir erzählt?

Ein verteidigungspolitisch interessierter OsterHase könnte auch auf die Idee kommen, dass die Sicherheitsgarantien des wohl aktuell stärksten Militärbündnisses der Welt die Ukraine für Putin wohl unangreifbar gemacht hätten und er deshalb gegen die NATO-„Osterweiterung“war. Ich hatte das hier ja schon mal geschrieben. Der Begriff ist dahingehend irreführend, weil er unterschlägt, dass sich primär ursprüngliche Pakt-Staaten des Warschauer Vertrages im Rahmen der politischen Entwicklung von Russland bündnispolitisch nach Westen orientierten. Man müsste eher von einer Westorientierung der Staaten sprechen.

NBer 06.03.2025 20:34

Um mal einen neuen Gesichtspunkt der chaotischen und unzuverlässigen US Politik ins Spiel zu bringen.....was wohl gerade in Taiwan so gedacht wird? Biden hatte eine militärische Unterstützung Taiwans nicht ausgeschlossen. Wieviel wird dieses US Versprechen noch wert sein?

Antracis 06.03.2025 20:45

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1775728)
Um mal einen neuen Gesichtspunkt der chaotischen und unzuverlässigen US Politik ins Spiel zu bringen.....was wohl gerade in Taiwan so gedacht wird? Biden hatte eine militärische Unterstützung Taiwans nicht ausgeschlossen. Wieviel wird dieses US Versprechen noch wert sein?

Vermutung: Taiwan hat bessere Chancen bei Trump als die Ukraine, weil der Dealmaker und Businessman Trump die potentiell starke wirtschaftliche Konkurrenz China fürchtet und im Spiel der drei Weltmächte gerade offensichtlich eng mit dem ehemaligen Russenfeind kuschelt, der wirtschaftlich aber viel besser zu händeln ist und insofern kann er sich dann eher leisten, dass er Xi eher ans Bein pinkelt als Putin. Der asiatische Raum wird da offensichtlich strategisch als bekämpfenswerterer Gegner gesehen. Vielleicht hofft er ja, das Putin sich aufgrund eigener Interessen von Xi abwendet und eher mit dem Klassenfeind anbandelt. Wenn zwei sich streiten, freut sich bekanntlich der dritte. Wenn sich zwei aber einig sind und zufrieden miteinander, schaut der dritte in die Röhre.

NBer 06.03.2025 20:49

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1775729)
Vermutung: Taiwan hat bessere Chancen bei Trump als die Ukraine, weil der Dealmaker und Businessman Trump die potentiell starke wirtschaftliche Konkurrenz China fürchtet und im Spiel der drei Weltmächte gerade offensichtlich eng mit dem ehemaligen Russenfeind kuschelt, der wirtschaftlich aber viel besser zu händeln ist und insofern kann er sich dann eher leisten, dass er Xi eher ans Bein pinkelt als Putin. Der asiatische Raum wird da offensichtlich strategisch als bekämpfenswerterer Gegner gesehen.

Das mag MOMENTAN so sein. Trump hat bewiesen, dass es ihm in erster Linie um Macht und Geld geht. Ist das Angebot Chinas großzügig genug, wird er auch Taiwan fallen lassen. Davon würde ich als Taiwanese zumindest ausgehen.

Klugschnacker 06.03.2025 20:51

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1775581)
Das ist schlicht ein kultureller Unterschied zu Europa, alte vs. neue Welt. Da wird nicht lang rumgefackelt. Klar geht auch was kaputt, aber mir persönlich gefallt mehr Schwung im Leben. In Europa hast du 2000+ Jahre alte Strukturen, in den USA musstest du quasi gestern noch mit deinem Pferdekarren ein Stück Land finden.

Ich bin nicht sicher, ob Du den entscheidenden Aspekt mit Deiner Gegenüberstellung zwischen den USA und Deutschland bzw. Europa triffst. Meiner Ansicht nach ist sie an den Haaren herbei gezogen. Denn nicht die Kutsche war entscheidend, sondern die Gewehre der Siedler und die Wehrlosigkeit der Ureinwohner.

Die USA sind die kriegerischste Nation und die gewalttätigste Gesellschaft auf diesem Globus seit dem zweiten Weltkrieg. Kein vergleichbares Land ist in mehr Kriege verwickelt, keine Zivilgesellschaft hat ein derart neurotisch überhöhtes Verhältnis zu privaten Waffen, kaum ein anderes Land ist so nationalistisch selbstbesoffen wie die US-Amerikaner.

Um das zu illustrieren: Die Verherrlichung von Gewalt ist ein tragendes Thema der dortigen Kunst und Kultur: Jeder von uns kennt spulenweise Western und Kriegsfilme aus Hollywood, welche die amerikanischen Siedler und die amerikanischen Soldaten als Helden darstellen, die stets auf der Seite des Guten kämpfen und siegen. Vom Völkermord an den Ureinwohnern, von den fast 400 Angriffskriegen seit der Gründung der USA, bis hin zum unnötigen Abwurf zweier Atombomben auf zivile japanische Städte, sind die Amerikaner ohne jede Selbstkritik bis heute berauscht. Dass John Wayne, Tom Cruise, Sylvester Stallone, Tom Hanks und alle anderen der westlichen Welt Geschichten erzählen, welche die tatsächlichen Geschehnisse ins Gegenteil verkehren, haben die US-Amerikaner offenbar noch nicht bemerkt.

"Da geht auch mal was kaputt" wirkt als Beschreibung des amerikanischen Elans und der Bereitschaft zur Gewalt zynisch auf mich. Wir haben uns seit dem zweiten Weltkrieg derart daran gewöhnt, dass es uns gar nicht mehr auffällt, dass die USA überall auf der Welt mit tatsächlicher Gewalt oder mit demonstrativer Bereitschaft zur Gewalt ihre Interessen vertreten.

Dieser globale Rüpel stand und steht im Rahmen der Nato an unserer Seite. Auch diese Partnerschaft hat uns Europäern den Blick darauf verstellt, wie sich die Amerikaner auf der Welt benehmen.

Selbstverständlich haben die Europäer und auch Deutschland an der eigenen Geschichte zu tragen. Im Unterschied zu den Amerikanern versuchen wir seit dem zweiten Weltkrieg, aus ihr zu lernen. Trumps Amerika – noch dazu mit Deinem Verweis auf den Völkermord an den dortigen Ureinwohnern – ist für uns kein Vorbild, finde ich.

dr_big 06.03.2025 20:58

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1775728)
Um mal einen neuen Gesichtspunkt der chaotischen und unzuverlässigen US Politik ins Spiel zu bringen.....was wohl gerade in Taiwan so gedacht wird? Biden hatte eine militärische Unterstützung Taiwans nicht ausgeschlossen. Wieviel wird dieses US Versprechen noch wert sein?

Taiwan hat meiner Meinung nach keine Chance China zu entkommen, es wird allerdings keinen offenen Krieg geben, sondern so eine Übernahme wie in Hongkong.

Antracis 06.03.2025 21:11

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1775730)
Das mag MOMENTAN so sein. Trump hat bewiesen, dass es ihm in erster Linie um Macht und Geld geht. Ist das Angebot Chinas großzügig genug, wird er auch Taiwan fallen lassen. Davon würde ich als Taiwanese zumindest ausgehen.

ich auch :Blumen:

dude 06.03.2025 21:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1775731)
Denn nicht die Kutsche war entscheidend, sondern die Gewehre der Siedler und die Wehrlosigkeit der Ureinwohner.

Das Gerangel untereinander ist fuer die Erklaerung der Kultur entscheidend, nicht das Toeten der wehrlosen Ureinwohner.

Zitat:

Die USA sind die kriegerischste Nation und die gewalttätigste Gesellschaft auf diesem Globus seit dem zweiten Weltkrieg. Kein vergleichbares Land ist in mehr Kriege verwickelt,
Auf der anderen Seite erwartet man ja auch immer wieder von den USA, dass sie international eingreifen. Wenn dann mal ein Praesident davon abkommen will, ist das Geschrei auch wieder gross. Was jetzt nun? Hier ja, dort nein?

Zitat:

keine Zivilgesellschaft hat ein derart neurotisch überhöhtes Verhältnis zu privaten Waffen,
Siehe meine Erklaerung mit der Geschichte dazu. Waren ja alles mal Europaeer.

Zitat:

kaum ein anderes Land ist so nationalistisch selbstbesoffen wie die US-Amerikaner.
Immer wieder lustig sowas aus dem Munde eines Deutschen zu hoeren.

Zitat:

Vom Völkermord an den Ureinwohnern, von den fast 400 Angriffskriegen seit der Gründung der USA, bis hin zum unnötigen Abwurf zweier Atombomben auf zivile japanische Städte, sind die Amerikaner ohne jede Selbstkritik bis heute berauscht.
Die Mehrheit, ja. Die Netflix Serie American Primeval hast Du aber sicher geschaut.

Aber "die Amerikaner" ist mir zu plump.

Zitat:

Wir haben uns seit dem zweiten Weltkrieg derart daran gewöhnt, dass es uns gar nicht mehr auffällt, dass die USA überall auf der Welt mit tatsächlicher Gewalt oder mit demonstrativer Bereitschaft zur Gewalt ihre Interessen vertreten.
Sollen sich "die Amerikaner" nun aus der Ukraine raushalten oder nicht?

Zitat:

Dieser globale Rüpel stand und steht im Rahmen der Nato an unserer Seite. Auch diese Partnerschaft hat uns Europäern den Blick darauf verstellt, wie sich die Amerikaner auf der Welt benehmen.
Anti-Amerikanismus scheint gerade mal wieder en vogue zu sein. Das bleibt dir unbenommen und ewige Dankbarkeit dafuer, dass du heute nicht Russisch sprechen musst, verlangt auch keiner.

Zitat:

Trumps Amerika – noch dazu mit Deinem Verweis auf den Völkermord an den dortigen Ureinwohnern – ist für uns kein Vorbild, finde ich.
Nein, Deutschland ist definitiv nicht Amerika und soll es auch nicht sein. Wir koennen aber alle immer etwas von anderen lernen. Diese Bereitschaft sehe ich anderswo, insbesondere in den USA, deutlich mehr als in Deutschland.

Warst Du eigentlich schonmal in Amerika? Im Zweifel auch laenger als ne Woche?

Schwarzfahrer 06.03.2025 22:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1775731)
Die USA sind die kriegerischste Nation und die gewalttätigste Gesellschaft auf diesem Globus seit dem zweiten Weltkrieg. Kein vergleichbares Land ist in mehr Kriege verwickelt, keine Zivilgesellschaft hat ein derart neurotisch überhöhtes Verhältnis zu privaten Waffen, kaum ein anderes Land ist so nationalistisch selbstbesoffen wie die US-Amerikaner.

Man kann Amerika so negativ sehen, wenn man es unbedingt will, und das Positive ausblendet. Für mich sind bei allem Negativen die USA auch das Land, das die Blaupause für alle europäischen liberalen Demokratien geliefert, und hat dies länger bewahrt, als es je ein anderes Land es geschafft hat. Die Prinzipien der Aufklärung, der Freiheit und Selbstbestimmung des Individuums sind kaum anderswo so konsequent realisiert. Und was Du "nationalistisch selbstbesoffen" nennst, sehen viele andere Völker als einen gesunden starken Nationalstolz (der übrigens m.M.n. ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Integration vieler Zuwanderer ist).
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1775731)
Jeder von uns kennt spulenweise Western und Kriegsfilme aus Hollywood, welche die amerikanischen Siedler und die amerikanischen Soldaten als Helden darstellen, die stets auf der Seite des Guten kämpfen und siegen.

Das sind nun mal klassische Motive von Märchen, in die Moderne verpflanzt. Solche Geschichten, in denen das "Gute" siegt sind nun mal Grundbedürfnis aller Menschen, und diese packend zu erzählen ist etwas, was man dort offenbar besser kann, als in den meisten anderen Ländern.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1775731)
Vom Völkermord an den Ureinwohnern, von den fast 400 Angriffskriegen seit der Gründung der USA, bis hin zum unnötigen Abwurf zweier Atombomben auf zivile japanische Städte, sind die Amerikaner ohne jede Selbstkritik bis heute berauscht.

Wenn man sich tiefer mit den USA beschäftigt, als ein paar neuere Spiegel-Artikel, weiß man, daß es auch dort sehr wohl Selbstkritik gibt, die aber eben nicht in gleichem Maße alles andere in den Hintergrund stellt, wie es die deutsche Erinnerungskultur tut.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1775731)
... es uns gar nicht mehr auffällt, dass die USA überall auf der Welt mit tatsächlicher Gewalt oder mit demonstrativer Bereitschaft zur Gewalt ihre Interessen vertreten.

Das tun Großmächte nun mal so lange es Geschichte gibt, da nehmen sich USA, China, Russland, das Römische Reich, die Briten der Kolonialzeit oder die Habsburger nichts. Feministische Außenpolitik und Weltrettung können sich nur Länder leisten, deren eigene Interessen bescheiden sind.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1775731)
Trumps Amerika ...– ist für uns kein Vorbild, finde ich.

Es ist immer noch das Amerika aller USA-Bürger, nicht "Trumps" Amerika, ebenso wie es die letzten Jahre nicht Scholzens Deutschland war. Ob es, bzw. was davon ein Vorbild sein könnte, kann jeder für sich entscheiden; als Ganzes ist jedes Land spezifisch und einmalig, und kann als Ganzes für kein anderes Land ein Vorbild sein. Aber es tut jedem gut, sich andere Länder anzuschauen, und die Aspekte anzuerkennen, die dort ggf. besser, effektiver, gerechter oder schneller funktionieren, als bei uns. Lernen kann man überall, finde ich. Und in Puncto klare Entscheidungen im Interesse des eigenen Landes treffen ist m.M.n. die USA Deutschland auf jeden Fall voraus.

qbz 07.03.2025 00:56

Berliner Zeitung: "Ukrainekrieg: Es kommt Bewegung in die Friedensgespräche – welche Rolle spielt die EU? Die USA und die Ukraine wollen nächste Woche die Rahmenbedingungen einer Friedensvereinbarung abstecken. Selenskyj bringt vorher eine „europäische Vision zur Beendigung des Krieges“ ins Spiel.

Der US-Gesandte Steve Witkoff hat Gespräche mit einer ukrainischen Delegation über eine Waffenruhe mit Russland angekündigt. Die Gespräche sollen in Saudi-Arabien stattfinden, sagte der Beauftragte von US-Präsident Donald Trump am Donnerstag vor Journalisten in Washington. Bei dem Treffen solle es um die Rahmenbedingungen einer „Friedensvereinbarung“ sowie einer Feuerpause gehen."


Ps. Vermutlich kommt es auch zur Unterzeichnung des Rohstoffvertrages, denke ich. Anschliessend wieder die USA-Hilfen freigegeben, spekuliere ich.

FloRida82 07.03.2025 07:17

Hartes USA Bashing hier...

Ich habe ja auch mal länger drüben gewohnt. Natürlich ist Florida nicht repräsentativ, aber für einen ersten Eindruck reicht es und gereist sind wir natürlich auch viel.

Ich bin da nach wie vor immer noch sehr positiv gestimmt und nachhaltig beeindruckt. Vor allem weil es dort keine negative Grundschwingung wie in Deutschland gibt.
Im Übrigen war mein linker Nachbar Iraner und gegenüber wohnten ein Pakistani und ein Inder in Freundschaft, als hätte es die Kaschmir-Krise nie gegeben.

Die USA haben sich nach allen Erfahrungen aus Europa eine Verfassung selbst gegeben und - wie ich finde - keine Schlechte.

Das natürlich dem obersten Bedenkenträger der Welt (also Deutschland) nie Genüge getan werden kann ist klar.
Führen die USA Krieg ist es falsch. Halten sie sich raus ist es auch falsch.

Aber ja, wurde ja schon viel gesagt!

Trimichi 07.03.2025 07:28

Vllt mal der Versuch einer Zusammenfassung und Einordnung, wie es heute heißt, ein irreführender Begriff im dt. Journalistenturm, und hier gebe ich meinem Vorredner Recht, es gibt keinen seriösen Journalismus mehr, denn Einordnung bedeutet ja, oder impliziert Ordnung. Auch hier eine Vertauschung von Begriffen vergleichbar Demokratie mit Ideologie: Einordnung statt Interpretation. Dem Mitleser fällt vllt auf, dass Einordnung zutrifft, natürlich in eine Ideologie. Aber das nur als Randnotiz.

Wo stehen wir heute? In einer Welt ohne Weltpolizist? Wer könnte international auch im Pazifik für Ordnung sorgen? Vllt trifft die einordnende Interpretation des Admin besser zu, wenn man den Begriff des Ordnungschaffenden, hier "Weltpolizist USA" - so haben wir das in der Schule gelernt als Begriff ohne Anführungszeichen freilich - als Aggressor und Kriegsfuehrenden versteht, was de facto der Fall ist/war? Das betraefe auch Nordkorea, und den Pazifik, und damit auch Taiwan.

Wer spraenge in diese Bresche? Um auf NBer zu antworten:

1. Taiwan ist eine Insel, sie werden sich selbst verteidigen können.

2. China kann - wie das die Chinesen in Simulationen oeffentlich großspurig kundtun - Taiwan mit zig hunderten Raketen beschiessen. Und dann?

3. um die Insel zu erobern bedürfte es einer verlustreichen Invasion, sowie einer Seeblockade durch die Chinesen.

4. der Ami wird, denke ich, aus eigenen Interessen, eine zu Seeblockade zu verhindern wissen (Handel zu See).

5. Vermutung/reine Spekulation: wäre ich us_Militaer, würde ich Mittelstreckenraketen wie in Deutschland nur in Taiwan stationieren auch mit Bezug auf Ru/Cn und Cuba, als "Retourkutsche" quasi. Irgendwo in den Bergen Taiwans. Ich glaube, dass könnte eine Trumpfkarte sein von Strategical Command installiert, falls Machthaber wie XI und Putin, oder auch Trump oder Un spinnen. Trump wollte ja in seiner ersten Amtszeit Nordkorea nuklear beschießen? Vllt hat man Taiwan als "Felsenfestung" ausgebaut? Dann könnte er auch China effektiver drohen? Hätte auch Vorteile, insofern, dass dem Nordkoreaner eine Mittelstreckenrakete (2500km Reichweite) auf die Füße fällt, urploetzlich, abgefeuert ganz aus der Nähe? Sie fällt dann in die japanische See im Rahmen einer Übung.

6. Taiwan ist nicht in der NATO. Historisch betrachtet wird Taiwan wohl aus Korea- und Vietnamkrieg gelernt haben. Sie können sich wohl selbst verteidigen. Das wollen sie auch und werden das tun. Ja, NBer hat Recht, der Taiwanse verlässt sich auf sich selbst, insofern, sich verteidigen zu können gegen China.

7. China würde das, Taiwan erobern, alleine nicht schaffen, und benötigte für eine Seeblockade russische Schiffe? Russland kann sich das nicht leisten Schiffe zu entbehren? Daher die Simulationen mit den vielen Raketen von Seiten der Chinesen. Invasion und Landung? Militärisch nicht machbar, siehe Japan im WW2.

Fazit:
Bliebe nur eine Seeblockade und in der Eskalation ein Feuerueberfall mit Raketen. Letzteres traut sich der Chinese nicht.

Da passiert nichts. Seeblockade schon eher. Dann würde der Ami wohl mitmischen. Wegen Handelsinteressen. Tippe darauf, dass der Nordkoreaner mehr Ärger macht als die Chinesen. Wir leben wohl seit vorgestern oder so in einer Welt ohne Weltpolizist? Ich hoffe, ich irre mich. Nur: wohin soll der Ami mit seinem ganzen Militär, wenn nicht ins Mittelmeer und in den Pazifik?

Deswegen: da passiert nichts in Taiwan Trump hin oder her.

Eher im Nahen Osten eine Invasion des Irans. Bin mal gespannt wie Trump im Nahen Osten agiert. Dort gibt es ja Uran und das lohnte sich für den Ami? Biden schloss Bodentruppen aus. Trump auch?

keko# 07.03.2025 08:56

Zitat:

Zitat von FloRida82 (Beitrag 1775741)
Hartes USA Bashing hier...

Ich habe ja auch mal länger drüben gewohnt. Natürlich ist Florida nicht repräsentativ, aber für einen ersten Eindruck reicht es und gereist sind wir natürlich auch viel.

..


Witzig, wie da wegen ein paar Minuten Oval-Office jahrzehntelange Partnerschaften grundsätzlich hinterfragt werden wollen - gar medial gekündigt. Einem sehr engen Verwandte aus Florida erzählte ich darüber und er meinte laut lachend "Because of Trump you guys do what?!?!" :Cheese:

TriVet 07.03.2025 09:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1775748)
Witzig, wie da wegen ein paar Minuten Oval-Office jahrzehntelange Partnerschaften grundsätzlich hinterfragt werden wollen - gar medial gekündigt. Einem sehr engen Verwandte aus Florida erzählte ich darüber und er meinte laut lachend "Because of Trump you guys do what?!?!" :Cheese:

Wie schön, dass euch das amüsiert.
„Ein paar Minuten“, auch wenn diese hier nur symbolisch waren, können allerdings leider ein ganzes Leben ändern oder auch beenden.
Und die „jahrzehntelange Partnerschaft“ haben Trump und seine Horde Cowboys nicht nur gekündigt, sondern sind dabei, ebendiesen Partnern das Messer an die Kehle zu setzen.

Siebenschwein 07.03.2025 09:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1775748)
Witzig, wie da wegen ein paar Minuten Oval-Office jahrzehntelange Partnerschaften grundsätzlich hinterfragt werden wollen - gar medial gekündigt. Einem sehr engen Verwandte aus Florida erzählte ich darüber und er meinte laut lachend "Because of Trump you guys do what?!?!" :Cheese:

Die paar Minuten sind nur der offen sichtbare Kulminationspunkt. Und die Freundschaft hat Trump selber gekündigt, indem er die NATO Beistandsverpflichtung praktisch aufgekündigt hat. Die Europäer ziehen nur die Konsequenzen aus dieser Geisterfahrt. Alles andere wäre unverantwortlich.

qbz 07.03.2025 09:30

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1775751)
Die paar Minuten sind nur der offen sichtbare Kulminationspunkt. Und die Freundschaft hat Trump selber gekündigt, indem er die NATO Beistandsverpflichtung praktisch aufgekündigt hat. Die Europäer ziehen nur die Konsequenzen aus dieser Geisterfahrt. Alles andere wäre unverantwortlich.

Inwiefern hat er das? Er sagte gestern: »Wenn sie nicht zahlen, werde ich sie nicht verteidigen« . Das hat er schon in der vorigen Amtszeit getan und ist nichts Neues.

Es rechtfertigt IHMO nicht die Hysterie und der Zeitdruck, der jetzt für Aufrüstung gemacht wird, aus taktischen Gründen, um möglichst viel durchzudrücken, ohne Sinn und Verstand.

Adept 07.03.2025 09:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1775753)
Inwiefern hat er das? Er sagte gestern: »Wenn sie nicht zahlen, werde ich sie nicht verteidigen« . Das hat er schon in der vorigen Amtszeit getan und ist nichts Neues.

...

Und ist das denn nicht nachvollziehbar?

Die NATO ist ja kein Freundschaftsdienst, sondern interessengeleitet. Beim Bündnisfall müssten die Amis auch einige ihrer Köpfe hinhalten, die anderen Länder aber halten sich nicht an ihre Verpflichtungen und nutzen ihr Geld lieber für was anderes.

Und mit dieser Strategie hat ja Trump genau das erreicht, was er wollte. Die Europäer investieren jetzt viel mehr in ihr Militär und sind im Bündnisfall besser aufgestellt. Das hat Obama in seiner ganzen Amtszeit nicht geschafft, obwohl es immer wieder ein Thema war.

Nepumuk 07.03.2025 09:52

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1775755)
Und mit dieser Strategie hat ja Trump genau das erreicht, was er wollte. Die Europäer investieren jetzt viel mehr in ihr Militär und sind im Bündnisfall besser aufgestellt. Das hat Obama in seiner ganzen Amtszeit nicht geschafft, obwohl es immer wieder ein Thema war.

Tja, manchmal kann man auch mit falschem Handeln etwas Positives erreichen. Ich denke, dass es gut für die Europäer ist, sich mehr auf sich selbst zu konzentrieren. Eventuell schafft man es ja auch, wieder näher zusammen zu rücken und gemeinsame Projekte zum Erfolg zu bringen. Das würde uns gut tun.

keko# 07.03.2025 10:04

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1775751)
Die paar Minuten sind nur der offen sichtbare Kulminationspunkt. Und die Freundschaft hat Trump selber gekündigt, indem er die NATO Beistandsverpflichtung praktisch aufgekündigt hat. Die Europäer ziehen nur die Konsequenzen aus dieser Geisterfahrt. Alles andere wäre unverantwortlich.

Und jetzt hört man auf Trump und zwar wörtlich? Ich dachte, er sei ein Dummkopf mit einem losen Mundwerk? Und wenn dann in vier Jahren ein Demokrat gewählt wird und was anderes sagt, ist wieder alles supi?
Klar müssen wir verteidigungsfähig sein. Aber diese Welle, die gerade entsteht, ist doch irre.

keko# 07.03.2025 10:09

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1775749)
Wie schön, dass euch das amüsiert.
„Ein paar Minuten“, auch wenn diese hier nur symbolisch waren, können allerdings leider ein ganzes Leben ändern oder auch beenden.
Und die „jahrzehntelange Partnerschaft“ haben Trump und seine Horde Cowboys nicht nur gekündigt, sondern sind dabei, ebendiesen Partnern das Messer an die Kehle zu setzen.

Mach mal langsam! Freundschaften kündige ich immer noch selbst. Mit der russischstämmigen Familie ein paar Häuser weiter, mit deren Kinder unsere Kinder schon in den Kindergarten gingen, scherze ich auch noch über Politik. Ich mache doch, was ich will.

FloRida82 07.03.2025 10:13

Außenpolitik kennt keine "Freundschaft". Eher "gemeinsame Interessen".

Das Trump eben "trumpetet" ist nun mal seine Art..."handel mit es" (deal with it).

Jemandem klar seine Meinung zu sagen oder seine Fehler aufzuzeigen (zum Beispiel ein zu geringer Beitrag in einem System kollektiver Verteidigung) kommt natürlich meist weniger gut an. Ist aber eigentlich richtig und wichtig.

Als guter Freund MUSST du auch sagen: "Reduziere bitte dein Körpergewicht" und nicht "Du siehst super und gesund aus".
Trump sagt halt eben: "Speck mal ab du fe*** S**".

Nichts ist härter als die Wahrheit!

Adept 07.03.2025 10:30

Zitat:

Zitat von FloRida82 (Beitrag 1775764)
Außenpolitik kennt keine "Freundschaft". Eher "gemeinsame Interessen".

Das Trump eben "trumpetet" ist nun mal seine Art..."handel mit es" (deal with it).

Jemandem klar seine Meinung zu sagen oder seine Fehler aufzuzeigen (zum Beispiel ein zu geringer Beitrag in einem System kollektiver Verteidigung) kommt natürlich meist weniger gut an. Ist aber eigentlich richtig und wichtig.

Als guter Freund MUSST du auch sagen: "Reduziere bitte dein Körpergewicht" und nicht "Du siehst super und gesund aus".
Trump sagt halt eben: "Speck mal ab du fe*** S**".

Nichts ist härter als die Wahrheit!

Isso. :Blumen:

Im Bereich Triathlon ist es halt anders. Da stehen deine Leute an der Strecke und rufen dir bei deinem Lauf "Du siehst super aus!" zu, obwohl du wie ein Häufchen Elend aussiehst. :Lachanfall:


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