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Genussläufer 13.03.2024 13:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740991)
Rechnet man die Angliederung der DDR heraus, können wir festhalten, dass Deutschland keineswegs die große Klima-Lok Europas ist.

Da wo es Planwirtschaft gab, waren die Potentiale auch am größten. Und das obwohl die alte BRD deutlich besser dastand. Daher macht folgendes:

Zitat:

Von Deutschland wird also eine höhere CO2-Reduktion erwartet als von Polen, Bulgarien oder Malta.
wenig Sinn. Die Länder, die aus der Planwirtschaft kamen, hatten auch das größte Potential. So ist das eben, wenn Effizienz eine untergeordnete Rolle spielt ;)

tridinski 13.03.2024 14:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740962)
jener, die die Atomenergie in Deutschland wieder aufbauen wollen. Haben die alle einen Vogel?

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1740965)
ganz klar ja

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1740967)
Post of the day. Danke.

völlig berechtigt die silberne Himbeere für meinen Post, ich wollte es natürlich ausführen hab dann aber gemerkt dass ich gar keine Zeit hatte, sorry.

Jetzt aber:
- die aktuell in Europa gebauten neuen AKWs sind alle irre teuer - günstige Energie?
- Uran kommt hauptsächlich aus Russland - Unabhängigkeit?
- Endlager soll wo genau hin? - gesellschaftliche Akzeptanz
- bei Dürren so wie in Frankreich letzten Sommer nicht nutzbar - Versorgungssicherheit?

Atom ist in meinen Augen rein populistisches Scheinargument mit Blick in die Vergangenheit, was insbesondere von denjenigen verwendet wird die nun mal gar keine konstruktive Idee für die Zukunft haben.

Die Reaktoren die noch rumstehen sollte man vorerst ggf. weiterlaufen lassen, aber wieder Bsp Frankreich, da sind so viele marode, dass es besser wäre die zeitnah abzuschalten und Erneuerbares aufzubauen IMHO.

Genussläufer 13.03.2024 15:19

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1740999)
- die aktuell in Europa gebauten neuen AKWs sind alle irre teuer - günstige Energie?

Ja, sie sind unglaublich teuer. Sind sie aber preiswerter als die Erneuerbaren, wenn man die Backup Lösungen mit einbezieht in die Planung. Sie wären nur dann billiger, wenn wir uns auf eine angebotsbezogene Energieversorgung stützen würde. Diese schließt den Bestand einer modernen Wirtschaft aus. Aber auch das wäre ein Preis. Und auch dieser ist deutlich höher.

Zitat:

- Uran kommt hauptsächlich aus Russland - Unabhängigkeit?
Sicher?

https://de.statista.com/statistik/da...dern-weltweit/

Zitat:

- Endlager soll wo genau hin? - gesellschaftliche Akzeptanz
Das ist in der Tat noch nicht final gelöst. Es gibt aber durchaus Lichtblicke:

https://www.endlagersuche-infoplattf...nder_node.html

Die Sondersituation in Frankreich wurde hinlänglich diskutiert. Auch die Fehler der Franzosen wurden von Schwarzfahrer mehrfach ins Feld geführt. Natürlich können sich auch Standorte verändern. Aufgrund von Anekdoten die grundsätzliche Liefergüte der gesamten AKW Produktion in Frage zu stellen, ist einfach nicht seriös.

tridinski 13.03.2024 15:45

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1741001)
Ja, sie sind unglaublich teuer. Sind sie aber preiswerter als die Erneuerbaren, wenn man die Backup Lösungen mit einbezieht in die Planung. Sie wären nur dann billiger, wenn wir uns auf eine angebotsbezogene Energieversorgung stützen würde. Diese schließt den Bestand einer modernen Wirtschaft aus. Aber auch das wäre ein Preis. Und auch dieser ist deutlich höher.

Wenn die AKWs nicht laufen können wegen Dürre, wie sieht dann der Backup fürs Backup aus?
Je großflächiger erneuerbar produziert werden kann, Nord Süd West Ost über die ganze EU und Nordafrika etc. und desto besser das alles vernetzt ist desto sicherer ist die Versorgung, Backupbedarf wird geringer. Irgendwo in Europa weht immer Wind und/oder scheint die Sonne. Wasserkraft, Gezeiten, Biomasse, Erdwärme, grüner Wasserstoff, ...

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1741001)
Sicher?

Die EU und selbst die USA sind sehr weitgehend von russischen Uranlieferungen abhängig: https://www.diepresse.com/18268069/u...land-abhaengig

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1741001)
Endlager - Das ist in der Tat noch nicht final gelöst. Es gibt aber durchaus Lichtblicke:

In D kann keine Strasse ausgebaut oder wahlweise verkehrsberuhigt werden, keine Stromleitung oder Bahnlinie gebaut werden ohne dass es jahre/jahrzehntelange Streitigkeiten gibt. Die Standortsuche für neue AKW ist da nochmal um Dimensionen kritischer. Von Endlagern ganz zu schweigen. Halte ich realistischerweise für politisch nicht durchsetzbar in D. Aus meiner Sicht aber auch überhaupt nicht erforderlich etwas zu bauen, was dann auf Millionen Jahre hinaus ein Müllproblem hinterlässt.

Klugschnacker 13.03.2024 15:51

Wir werden in den kommenden 20 Jahren keine AKWs haben, die rein zahlenmäßig in unserem Energiemix eine relevante Rolle spielen könnten. Politische Entscheidungen, Standortsuche, Genehmigungsverfahren und Bauzeit dauern eher noch länger.

Davon abgesehen, gibt es keinen Kraftwerksbetreiber, der signalisiert hat, ein Atomkraftwerk in Deutschland bauen zu wollen. Wir müssten also in China anrufen oder in Polen.

Die Vorkommen an wirtschaftlich förderbarem Uran für Atomkraftwerke werden noch geschätzte 50 Jahre reichen, bei einem ansteigenden Bedarf im Vergleich zu heute. Nach dieser Zeit sitzen wir dann wieder mit demselben Problem da wie heute, ergänzt um unglaublich teure Kraftwerksruinen plus Endlager. Beide kosten auch Jahrzehnte nach einem Atomausstieg große Summen Geld.

Das muss man sich schon gut überlegen, ob man mit dem Ausbau erneuerbarer Energien plus Speicherlösungen nicht besser fährt. Den Weg in die Klimaneutralität können Atomkraftwerke jedenfalls nicht begleiten, siehe oben.

Nogi87 13.03.2024 16:07

Das Endlager Argument habe ich nie verstanden. Das brauchen wir doch sowieso, oder was passiert mit dem Zeug das wir seit 1961 in Betrieb hatten?

Genussläufer 13.03.2024 16:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1741004)
Davon abgesehen, gibt es keinen Kraftwerksbetreiber, der signalisiert hat, ein Atomkraftwerk in Deutschland bauen zu wollen. Wir müssten also in China anrufen oder in Polen.

Ja, das haben wir vermasselt. Wahrscheinlich würden wir hier wirklich auf ausländische Betreiber zurückgreifen müssen. Aber auch die würden nur zugreifen, wenn es verlässliche Aussagen gäbe. Das ist aber aktuell nicht denkbar. Da bin ich voll und ganz bei Dir. Diese Verlässlichkeit benötigen wir übrigens auch für die Backup Lösungen. Die notwendigen Gaskraftwerke wollte ja auch niemand bauen :Blumen:

Zitat:

Die Vorkommen an wirtschaftlich förderbarem Uran für Atomkraftwerke werden noch geschätzte 50 Jahre reichen, bei einem ansteigenden Bedarf im Vergleich zu heute.
So optimistische wie hier:

https://whatisnuclear.com/nuclear-sustainability.html

sehe ich das zwar nicht. Dass nun aber alles besser wird und ausgerechnet die Kernenergie auf der Stelle tritt, glaube ich dann auch nicht ;)

Zitat:

Das muss man sich schon gut überlegen, ob man mit dem Ausbau erneuerbarer Energien plus Speicherlösungen nicht besser fährt. Den Weg in die Klimaneutralität können Atomkraftwerke jedenfalls nicht begleiten, siehe oben.
Das sehe ich nicht so. AKW können mindestens eine gute Hilfe für den Übergang sein. Mit soviel Wohlwollen wie wir es der Photovoltaik entgegenbringen, kann es mehr als Teil des Übergangs sein. Die Betonung liegt auf "Teil".

Schwarzfahrer 13.03.2024 16:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740991)
Rechnet man die Angliederung der DDR heraus, können wir festhalten, dass Deutschland keineswegs die große Klima-Lok Europas ist.

Das ist ja das deprimierende: es werden Maßnahmen getroffen, die die Bevölkerung finanziell stark treffen und die Versorgungssicherheit gefährden, alles unter dem Ziel, CO2 zu reduzieren. Am Ende kommt aber trotz großem Aufwand und Kollateralschäden nur eine verhältnismäßig geringe CO2-Reduktion heraus.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740991)
Viele scheinen ja große Angst davor zu haben, dass wir beim Klimaschutz mehr machen als vergleichbare Länder der EU.

Nein, zumindest ich habe nicht Angst davor, daß Deutschland mehr macht, als andere, sondern daß Deutschland aus übertriebenem Ehrgeiz gepaart mit zu geringem technischen/wirtschaftlichen Verständnis der Entscheider das Falsche macht, mit zu großen Kollateralschäden im Vergleich zum Nutzen.


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