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Genussläufer 12.03.2024 21:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740917)
Die Wirtschaftsleistung von 1976 mit unserer heutigen Technologie – die Emissionen, die dann dabei herauskommen. Sorry für die umständliche oder missverständliche Ausdrucksweise oben.

Jetzt würde ich Dir doch ganz gern zur Seite springen. Ich glaube Frau Herrmann bezieht sich nicht nur auf die Emissionen, sondern auf den gesamten Ressourcenverbrauch. Das umfasst deutlich mehr als den Gebrauch fossiler Energien. Übrigens ist ihre Benchmark das Jahr 1978. Das ist aber nur Semantik. Interessant ist hier, dass wir in dieser Zeit unsere Wirtschaftsleistung versechsfacht, den Ressourcenverbrauch verdoppelt und die CO2 Emmissionen deutlich reduziert haben. Das soll nun nicht das Ende der Fahnenstange sein. Es zeigt aber, dass wir mittlerweile deutlich ressourcenschonender arbeiten als zum Ausgangspunkt.

Siebenschwein 12.03.2024 21:55

Danke Euch, jetzt fiel der Groschen.
Die Wirtschaftsleistung von Ende der 70er ist natürlich schon ein Brett. Wobei idas bei der heutigen Effizienz vermutlich die 15h-Woche für alle bedeuten würde. Klingt erstmal gut. Inwieweit wir uns dann noch unser hochentwickeltes Gesundheitswesen leisten können, darüber möchte ich nicht nachdenken. Klar ist aber auch, dass wir dann vermutlich technologisch abgehängt werden, weil Investitionen nicht mehr finanzierbar sind. Die Steuereinnahmen brechen massiv ein. Die Infrastruktur zerfällt (noch mehr).
Klingt mir fast wie eine DDR 2.0, aber als Gedankenexperiment sicher reizvoll. Als Realität stelle ich mir das eher bitter vor.

Genussläufer 12.03.2024 22:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740897)
In Deutschland wird der Klimaschutz von einer breiten Mehrheit gestützt. Quer über alle Parteien außer der AfD.

Das scheint vor allem dann zuzutreffen, wenn das ganze nebulös bleibt und man nicht selbst betroffen ist. Wenn das dann passiert und die Grünen liefern, lernt man den Unterschied zwischen Theorie und Praxis kennen. Das kann man gut an den Wahlumfragen sehen.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740900)
Theoretisch spricht vielleicht nichts dagegen, praktisch aber schon. Beweis siehe Bild.

Das Bild in der Kombi mit der gerade gewonnen Erkenntnis, dass wir in Deutschland die Emissionen deutlich reduziert haben, zeigt den Unsinn unilateraler Lösungen. Das betrifft die Emissionen und erst recht die Degrowth Phantasien.

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1740899)
Es ist mehr oder was anderes als das. Albern verniedlicht das Thema.

Da kann schon albern sein. Aber etwas anderes ist definitiv auch gemeint. Arne hat hier explizit für eine Vereinheitlichung von Kaufpräferenzen votiert:

Zitat:

Denn ganz überwiegend wird nicht nachhaltig konsumiert. Außer, man greift von außen regulierend ein.
Diese Vereinheitlichung von Präferenzen sind nichts besonderes. Man findet sie in jeder Diktatur. Mit einer Demokratie ist das nicht vereinbar. Die Klimabewegung fühlt sich von solchen Ideen nicht abgestoßen. Ich bin hier von Grund auf ablehnend. Das geht völlig gegen meine Überzeugung und erinnert mich doch stark an die Grundideen des Landes, in dem ich aufgewachsen bin. Meine Sympathien diesbezüglich sind eher überschaubar.

Klugschnacker 12.03.2024 22:36

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1740919)
Danke Euch, jetzt fiel der Groschen.
Die Wirtschaftsleistung von Ende der 70er ist natürlich schon ein Brett. Wobei idas bei der heutigen Effizienz vermutlich die 15h-Woche für alle bedeuten würde. Klingt erstmal gut. Inwieweit wir uns dann noch unser hochentwickeltes Gesundheitswesen leisten können, darüber möchte ich nicht nachdenken. Klar ist aber auch, dass wir dann vermutlich technologisch abgehängt werden, weil Investitionen nicht mehr finanzierbar sind. Die Steuereinnahmen brechen massiv ein. Die Infrastruktur zerfällt (noch mehr).
Klingt mir fast wie eine DDR 2.0, aber als Gedankenexperiment sicher reizvoll. Als Realität stelle ich mir das eher bitter vor.

Eine um 30-50% verringerte Wirtschaftsleistung (U. Herrmann) wäre nicht unbedingt etwas, wofür wir uns aktiv entscheiden. Sondern etwas, das passieren wird.

Der Gedanke ist wie folgt: Wie viel klimaneutrale Energie werden wir in der mittelfristigen Zukunft haben? Im wesentlichen sprechen wir hier von Strom aus Windkraft und Sonnenenergie, denn alles andere ist nicht klimaneutral. Von dieser Energieverfügbarkeit hängt ab, wie groß unsere Wirtschaft in den nächsten Jahrzehnten höchstens sein kann.

Da klimaneutraler Strom nach Ansicht der Autorin knapp bleiben wird, bedeutet das eine schrumpfende Wirtschaft, und zwar um die genannten 30-50%. Das wäre die Wirtschaftsleistung von Deutschland im Jahr 1978.

Dreh- und Angelpunkt der Argumentation von Herrmann ist die Verfügbarkeit von klimaneutraler Energie. Aus ihr ergibt sich zwangsläufig eine schrumpfende Wirtschaft. Diese wird nicht angestrebt, sondern passiert zwangsläufig.

Oder wir werden nicht klimaneutral.

Genussläufer 12.03.2024 22:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740921)
Oder wir werden nicht klimaneutral.

Ob wir klimaneutral werden oder nicht, ist doch aber nicht relevant. Das zeigt Deine Graphik von vorhin eindrucksvoll. Relevant ist, ob wir global klimaneutral werden. Und klimaneutral bedeutet nicht, dass wir einen CO2 Ausstoß von Null haben müssen. Es gibt nach wie vor die Senkenleistung. Aber klar ist, dass es 8.000 Millionen Menschen auf der Welt relativ egal sein wird, was diese 80 Millionen Fucker in Deutschland machen. Es scheint nur gerade so, dass von letzteren dies auch einigen nicht ganz egal ist :Blumen:

Siebenschwein 13.03.2024 00:02

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740921)
….

Da klimaneutraler Strom nach Ansicht der Autorin knapp bleiben wird, bedeutet das eine schrumpfende Wirtschaft, und zwar um die genannten 30-50%. Das wäre die Wirtschaftsleistung von Deutschland im Jahr 1978.

Dreh- und Angelpunkt der Argumentation von Herrmann ist die Verfügbarkeit von klimaneutraler Energie. Aus ihr ergibt sich zwangsläufig eine schrumpfende Wirtschaft. Diese wird nicht angestrebt, sondern passiert zwangsläufig.

Oder wir werden nicht klimaneutral.

Diesen Mangel an Energie kann man so vorhersagen. Halte ich aber für unrealistisch.Einfach aus dem Grund, dass die Politik es sich nicht wird leisten können, die fossilen Energieträger schneller runterzufahren als die Erneuerbaren aufgebaut werden. Rein um des sozialen Friedens willen ist dieses Szenario unwahrscheinlich. Ausserdem leben wir noch immer in einer Demokratie- und ob es uns passt oder nicht, muss ein kompromissloserer Klimapolitiker als Habeck erstmal gewählt werden umd lange genug an der Macht bleiben, um sowas längerfristig durchzupeitschen. Das ist komplett unrealistisch, denn sie/er müsste ja zwischendurch auch nochmal wiedergewählt werden.

mwpk71 13.03.2024 00:18

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1740918)
Jetzt würde ich Dir doch ganz gern zur Seite springen. Ich glaube Frau Herrmann bezieht sich nicht nur auf die Emissionen, sondern auf den gesamten Ressourcenverbrauch. Das umfasst deutlich mehr als den Gebrauch fossiler Energien. Übrigens ist ihre Benchmark das Jahr 1978. Das ist aber nur Semantik. Interessant ist hier, dass wir in dieser Zeit unsere Wirtschaftsleistung versechsfacht, den Ressourcenverbrauch verdoppelt und die CO2 Emmissionen deutlich reduziert haben. Das soll nun nicht das Ende der Fahnenstange sein. Es zeigt aber, dass wir mittlerweile deutlich ressourcenschonender arbeiten als zum Ausgangspunkt.

Auch der gesamte Ressourcenverbrauch hat sich in Deutschland seit 1978 um über 30% reduziert. Wir sind hier aktuell wieder bei einem Verbrauch wie 1967.

Der weltweite Verbrauch ist seit 1978 ist um 70% gestiegen - davon gehen fast die Hälfte auf das Konto von China. Die weltweite Bevölkerung ist in der gleichen Zeit um 87% gestiegen, das weltweite GDP hat sich sogar mehr als verzehnfacht.

Quelle: https://data.footprintnetwork.org/

Gerade im Kontext dieser globalen Herausforderung halte ich es deshalb für zielführender die Menschen davon zu überzeugen, dass es für Deutschland notwendig und sinnvoll ist, sich für diese Thema Global zu engagieren und nicht durch irgendwelche Gesetze und Verordnungen immer mehr Leute gegen sich aufzubringen, für einen doch sehr überschaubaren Beitrag zum eigentlichen Problem.

Ja man kann und sollte etwas tun, um den eigenen Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Wie man an der Entwicklung der Zahlen zum CO2 Ausstoß und Ressourcenverbrauch sieht, sind wir hier auch auf dem richtigen Weg, aber ich bezweifle, dass sich irgendetwas ändert wenn hier wieder die Utopie vom Arbeiter und Bauernstaat gelebt wird.

Boomer62 13.03.2024 06:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1740921)
...

Da klimaneutraler Strom nach Ansicht der Autorin knapp bleiben wird, bedeutet das eine schrumpfende Wirtschaft, und zwar um die genannten 30-50%. Das wäre die Wirtschaftsleistung von Deutschland im Jahr 1978.

Dreh- und Angelpunkt der Argumentation von Herrmann ist die Verfügbarkeit von klimaneutraler Energie. Aus ihr ergibt sich zwangsläufig eine schrumpfende Wirtschaft. Diese wird nicht angestrebt, sondern passiert zwangsläufig...

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1740925)
Diesen Mangel an Energie kann man so vorhersagen. Halte ich aber für unrealistisch...Ausserdem leben wir noch immer in einer Demokratie- und ob es uns passt oder nicht, muss ein kompromissloserer Klimapolitiker als Habeck erstmal gewählt werden umd lange genug an der Macht bleiben, um sowas längerfristig durchzupeitschen. Das ist komplett unrealistisch, denn sie/er müsste ja zwischendurch auch nochmal wiedergewählt werden.

Der Lebenslauf von Ulrike Hermann: ...gelernte Bankkauffrau, ehemalige Studentin der Geschichtswissenschaft und Philosophie (Abschluß?) und Pressesprecherin.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrike..._und_Berufsweg[/

https://www.piper.de/autoren/ulrike-herrmann-2643

Wäre es grundsätzlich falsch, sie als
"An Umweltfragen interessierte Laiin mit Kenntnissen über die Erlangung von medialer Aufmerksamkeit"
zu beschreiben?


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