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deirflu 04.09.2015 13:14

@captain, du findest also Ok wenn ein solcher Fall so veröffentlicht wird?

Ich vergleiche das jetzt mal mit den Konsum von Drogen. Da wird auch keiner der erwischten irgendwo Namentlich genannt bzw du kannst dich auf der HP der Polizei auch nicht informieren wer was getan hat.
Irgendwie erinnert mich das ganze an alte Zeiten mit Pranger am Dorfplatz.

noam 04.09.2015 13:14

Geh mal in ne Muckibude und erzähle den richtigen Leuten, dass du möglichst schnell Fett abbauen willst. Da bekommst du auch heute noch schneller ne Dose Ephedrin in die Hand gedrückt als dir lieb ist. Aber in dem Bereich "Hobbysport" hat man ja eh nen ganz anderen Zugang zu "solchen" Mitteln.


Ich glaube gerade bei Hobbysportlern gibt es einfach zwei Seiten der Medaille. Und so vielfältig die Motivation ist sich sportlich zu betätigen und im Wettkampf mit anderen zu messen, genauso vielfältig sind auch die Vorbereitung und die Intensität mit der man sich mit seinem Hobby auseinander setzt.


Ich kann mir gut vorstellen, dass es Sportler mit guter Veranlagung und allgemeinen Fitness gibt, die auf den regionalen Veranstaltungen vordere Plätze belegen, die sich um die Themen Nahrungsergänzungsmittel, Doping und co überhaupt keinen Kopf machen, sondern einfach ganz normal Leben und Sport machen und wenn beim WK eine Platzierung herausspringt ist es schön aber mehr auch nicht. Hingegen gibt es mit Sicherheit auch die Leute die verbissen Trainieren um sich auf den Wettkämpfen zu profilieren. Hier kann ich mir auch gut vorstellen, dass alle erlaubten und vielleicht auch nicht erlaubten Mittelchen ausgeschöpft werden um weiter vorn zu landen, da man den Sport macht, um Platzierungen zu erreichen.

Naja ich will hier nichts relativieren, aber ohne die Geschichte des Sportlers zu kennen, sollte man von einer Vorverurteilung absehen. Manchmal läuft es auch einfach blöd. Vielleicht hat sich der Athlet per Zufall für diesen Wettkampf qualifiziert (wenn man es denn überhaupt musste), hat sich für seine bescheidenen Verhältnisse intensiv darauf vorbereitet und drei Tage vorher schlägt ein blöder Infekt zu. Panisch rennt er zum Arzt, um sich den Start doch irgendwie zu ermöglichen und ggf. Auszusteigen wenns nicht mehr geht. Den Arzt erzählt er natürlich nichts von dem Start und der verschreibt ihm nen Nasenspray und zum guten Schlafen nimmt er noch Wick MediNait mit. Am WK Tag ist er zwar nicht fit, fühlt sich aber stark genug um es zumindest zu versuchen. Auf dem Rad steigt er dann aus, weil er dann merkt, dass es doch nicht geht.

Natürlich ist das bescheuert. Aber ist das Doping im eigentlichen Sinne? Also bevor man mit dem Finger auf andere zeigt vielleicht einfach mal in sich gehen und kurz darüber nachdenken, ob man nicht selber schon mal sehr bedenkliche bzw. unvernünftige Entscheidungen getroffen hat und sich vielleicht mal die andere Seite der Geschichte anhören.

captain hook 04.09.2015 13:20

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1162455)
Danke fuer das Rezitieren einiger meiner Argumente. Mir ist Dein Posting jedoch nicht klar. Ich bin fuer's Sperren eines Jeden, der positiv getestet wurde. Und wenn es moeglich waere, sollte jeder immer getestet werden.

Ich sehe es aber wie Armin: Testen ist relativ teuer, weshalb intelligentes Testen so wichtig ist. Das koennen Sieger, AK-Sieger oder Konaqualifikanten sein, aber es muss schon in einem Leistungsbereich sein, bei dem es um etwas geht.

Angesichts der Kostenproblematik finde ich es besser, wenn man die Leute sich an ein dopingrelevantes Niveau herandopen laesst und dann knallhart die Klappe zumacht, anstatt ein wenig aus der Huefte zu schiessen und all Quartal Platz 1213 rauszufischen, der sich mit Aspirin Komplex dopt.

Mir geht die Spaltung auf den Sack, dass nach Tests geschrien wird wie sonstwas und wenn es dann mal einen erwischt, dann ist das alles nicht so wie es scheint. Das es den Kollegen hier zufällig erwischte ist doch nur ein guter Fingerzeig dafür, was dabei passieren kann. Grundsätzlich ist Ephedrin bei einem Top3 Teilnehmer nicht anders als bei Platz 500.

Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass man gerne weit vorne testen kann. Macht aber einen psoitiven Test wie hier nicht besser oder schlechter.

loriot 04.09.2015 13:21

Ja das ist Doping. Es gibt keinen "eigentlichen" Sinn. Du startest aus eigenen Beweggründung bei einem Wettkampf, der zwangsweise eine Plattform zur Selbstdarstellung ist (im gegensatz zum Drogenabhängigen). Dieses WischiWaschi-Regeln zurechtrücken ist einfach zum ko...

Dummheit schützt vor Strafe nicht.

captain hook 04.09.2015 13:21

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1162460)
@captain, du findest also Ok wenn ein solcher Fall so veröffentlicht wird?

Ich vergleiche das jetzt mal mit den Konsum von Drogen. Da wird auch keiner der erwischten irgendwo Namentlich genannt bzw du kannst dich auf der HP der Polizei auch nicht informieren wer was getan hat.
Irgendwie erinnert mich das ganze an alte Zeiten mit Pranger am Dorfplatz.

Das ist was anderes und dazu hatte ich weiter oben schon meine Meinung geschrieben. Aber in Ö scheint die Nada so zu verfahren. Keine Ahnung welche Beweggründe die dafür haben.

Matthias75 04.09.2015 13:23

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1162455)
Angesichts der Kostenproblematik finde ich es besser, wenn man die Leute sich an ein dopingrelevantes Niveau herandopen laesst und dann knallhart die Klappe zumacht, anstatt ein wenig aus der Huefte zu schiessen und all Quartal Platz 1213 rauszufischen, der sich mit Aspirin Komplex dopt.

Aber nur, wenn Platz 1213 auch nicht sicher vor einem Dopingtest sein kann, habe ich eine wirksame Abschreckung. Wenn jeder weiß, ab welcher Platzierung getestet wird, hält man sich z.B. bis zum Hauptwettkampf aus den relevanten Plätzen raus und muss nur kurz vor dem Hauptwettkampf die Mittel absetzen.

Klar, Hauptaugenmerk auf den vorderen Plätzen und den Profis. Aber ein bisschen Abschreckung für die hinteren Plätze darf auch dabei sein.

M.

TriBlade 04.09.2015 13:26

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1162460)
@captain, du findest also Ok wenn ein solcher Fall so veröffentlicht wird?

Ich vergleiche das jetzt mal mit den Konsum von Drogen. Da wird auch keiner der erwischten irgendwo Namentlich genannt bzw du kannst dich auf der HP der Polizei auch nicht informieren wer was getan hat.
Irgendwie erinnert mich das ganze an alte Zeiten mit Pranger am Dorfplatz.

Ähhhh, der reine Konsum von Drogen verstößt nicht gegen Gesetze oder Regeln. Wenn jemand beim Drogenkonsum erwischt wird, geht man davon aus, dass er diese auch erworben hat, das ist strafbar und so es den zu einer Gerichtsverhandlung kommt ist diese auch öffentlich und wird auch bekannt gemacht.

noam 04.09.2015 13:28

Der Profi hat immerhin in der Regel die Möglichkeit sich öffentlich zu räuspern und wird wahrgenommen. Sei es das Chinesiche essen oder sonst was. Der Agegrouper hat diese Möglichkeit nur sehr eingeschränkt.

Das Problem in unserer Sportart und die einiger anderer ist halt, dass es keine wirkliche Trennung zwischen Amateur und Profi gibt. Also muss man einfach bei allen gleich verfahren. Und dann ist es tatsächlich egal, obs den erwischt, der halt um Platz 90387420970 kämpft oder den, der um die Konaquali oder das Preisgeld kämpft.

Nur ob der Grund für das Doping, das persönliche Streben nach Anerkennung durch gute Platzierungen ist oder einfach nur am Start sein wollen trotz einer Erkrankung, macht zumindest in meiner subjektiven Wahrnehmung der Verwerflichkeit einen erheblichen Unterschied aus. Das beides im höchsten Maße dämlich und bescheuert ist, bleibt unangefochten

MatthiasR 04.09.2015 13:29

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1162382)
Als Nicht-Kadersportler genügt es, wenn du ein Schreiben deines Arztes, dass du an insulinpflichtigem Diabetes leidest, mit dir führst und im Falle einer Dopingkontrolle dem Kontrolleur aushändigst.
Dasselbe wäre der Fall bei Asthma, das mit Cortison oder Salbutamol-Sprays behandelt wird.

Das gilt aber zumindest bei Salbutamol nicht mehr:
| Die inhalative Anwendung der Substanzen Salbutamol, Salmeterol und Formoterol
| ist nicht mehr verboten. Ihr Einsatz muss aber auf dem Doping-Kontrollformular
| erwähnt werden.

Quelle

Gruß Matthias

dude 04.09.2015 13:31

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1162462)
Mir geht die Spaltung auf den Sack, dass nach Tests geschrien wird wie sonstwas und wenn es dann mal einen erwischt, dann ist das alles nicht so wie es scheint.

Da sind wir uns einig, aber von mir bekommst Du die frueher genannten Argumente trotzdem (abzueglich des NEM=Einsteigesdroge).

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1162465)
Klar, Hauptaugenmerk auf den vorderen Plätzen und den Profis. Aber ein bisschen Abschreckung für die hinteren Plätze darf auch dabei sein.

Ist 1/2500 in-competition-testing (!!!) wirklich "Abschreckung"? Da bedarf es meiner Ansicht nach deutlich mehr. Hoffen wir mal, dass die Tests einfacher und billiger werden.

dude 04.09.2015 13:33

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1162467)
Nur ob der Grund für das Doping, das persönliche Streben nach Anerkennung durch gute Platzierungen ist oder einfach nur am Start sein wollen trotz einer Erkrankung, macht zumindest in meiner subjektiven Wahrnehmung der Verwerflichkeit einen erheblichen Unterschied aus.

Das geht so auch in die Entscheidungsfindung der Sanktionierung ein.

eik van dijk 04.09.2015 13:34

Der Herr hat auf trinews.at eine Stellungnahme abgegeben

deirflu 04.09.2015 13:37

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1162466)
Ähhhh, der reine Konsum von Drogen verstößt nicht gegen Gesetze oder Regeln. Wenn jemand beim Drogenkonsum erwischt wird, geht man davon aus, dass er diese auch erworben hat, das ist strafbar und so es den zu einer Gerichtsverhandlung kommt ist diese auch öffentlich und wird auch bekannt gemacht.

Korinthenkacker:Blumen:

Vergleich war evt nicht ganz passend, trotzdem sollte klar sein was ich meine.

Außerdem musst du mir zeigen wo Gerichtsverhandlungen, vergleichbar mit diesem Fall, veröffentlicht werden.

captain hook 04.09.2015 13:38

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1162469)
Da sind wir uns einig, aber von mir bekommst Du die frueher genannten Argumente trotzdem (abzueglich des NEM=Einsteigesdroge).

Deine Haltung zu dem Thema ist eindeutig und gradlinig wie ich das bislang wahrgenommen habe.

Aber Dich habe ich auch nicht einerseits schreien und andererseits relativieren gehört. :Blumen:

Matthias75 04.09.2015 13:42

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1162469)
Ist 1/2500 in-competition-testing (!!!) wirklich "Abschreckung"? Da bedarf es meiner Ansicht nach deutlich mehr. Hoffen wir mal, dass die Tests einfacher und billiger werden.

Ich schätze mal, dass mehr als dieser eine Sportler getestet wurden. Und ja, auch das ist Abschreckung, wenn auch eine geringe. Aber es besteht die Gefahr erwischt zu werden, die sicher den einen oder andere vom Dopen abhält. Wenn bekannt ist, dass gar nicht getestet wird, habe ich gar keine Abschreckung.

M.

noam 04.09.2015 13:45

http://trinews.at/index.asp?CID=4582


kurze Frage an die Experten:

Hätte der Sportler jetzt nen ärztliches Attest gehabt, wäre es kein Doping im Sinne der NADA / WADA?

tandem65 04.09.2015 13:45

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1162451)
Ich kann mich kaum auf dem Stuhl halten vor lachen.

Bauchmuskeltraining, das Forum ist einfach unbezahlbar. :Lachanfall:
Ich bin aber auch dafür die anderen hart zu testen. ;) :Cheese:

Hafu 04.09.2015 13:56

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1162475)
http://trinews.at/index.asp?CID=4582


kurze Frage an die Experten:

Hätte der Sportler jetzt nen ärztliches Attest gehabt, wäre es kein Doping im Sinne der NADA / WADA?

Doch, es wäre trotzdem ein Dopingfall, da es für das gefundene Ephedrin (im Gegensatz zum Cortison) kein wirksames Attest oder eine TUE gibt. Schließlich gibt es auch genug Hustensäfte und sonstige Erkältungsmittel ohne Ephedrin, in denen nur erlaubte Substanzen enthalten sind.

Kurze Ergänzung zur oben verlinkten Stellungnahme des Athleten:

Zitat:

Er geht in die Apotheke und kauft sich einen Nasenspray gegen die Verkühlung und etwas Entzündungshemmendes gegen die Sturzverletzung.
---> ich halte diese aus medizinischer Sicht nicht für glaubhaft, muss aber auch einschränkend dazu sagen, dass ich mich mit österreichischen Apotheken nicht so gut auskenne, wie mit deutschen.

Mir ist keine rezeptfrei erhältiliches, ephedrinhaltiges Nasenspray bekannt. Kurze Google-Recherche bestätigt diesen Befund: für die wenigen ephedrinhaltigen Nasen-Sprays benötigt man (zumindest in Deutschland) ein ärztliches Rezept. Sie werden eigentlich medizinisch gar nicht mehr eingesetzt, sondern eher in der Bodybuildingszene genutzt.
Das Gleiche gilt für das Cortison. Das gibt es egal ob als Salbe oder als Tablette in der Dosierung, die erforderlich ist, um einen positiven Befund in einer Urinkontrolle zu erzeugen nur auf Rezept!:(

Im übrigen: wenn man in eine Apotheke marschiert und "was entzündungshemmendes" wegen einer Sturzverletzung kaufen will, dann bekommt man Mobilat, Voltaren Gel oder Ibuprofen 300 verkauft (alles von der NADA erlaubt und bei entsprechender Dosierung rezeptfrei!).
Ich kenne keinen Arzt oder Apotheker, der bei dieser Fragestellung zu einem Cortisonpräparat greifen würde! Mich würde es sehr wundern, wenn das in Österreich anders wäre.:confused: :hoho:

captain hook 04.09.2015 14:00

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1162480)
Doch, es wäre trotzdem ein Dopingfall, da es für das gefundene Ephedrin (im Gegensatz zum Cortison) kein wirksames Attest oder eine TUE gibt. Schließlich gibt es auch genug Hustensäfte und sonstige Erkältungsmittel ohne Ephedrin, in denen nur erlaubte Substanzen enthalten sind.

Außerdem hätte ihm der Arzt in diesem Fall einen Startverbot erteilen müssen.

LidlRacer 04.09.2015 14:06

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1162482)
Außerdem hätte ihm der Arzt in diesem Fall einen Startverbot erteilen müssen.

Meinst Du jetzt wegen des verbotenen Wirkstoffs oder auch sonst?
Und verbieten im engeren Sinne kann der natürlich sowieso nichts.

captain hook 04.09.2015 14:18

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1162484)
Meinst Du jetzt wegen des verbotenen Wirkstoffs oder auch sonst?
Und verbieten im engeren Sinne kann der natürlich sowieso nichts.

So wie man für seine Lizenz eine sportärztliche Bestätigung braucht, dass man sporttauglich ist, kann der Arzt auch die sportuntauglichkeit bescheinigen. Was Du dann draus machst mag ggf Dein Bier sein, wie es dann rechtlich aussieht kann ich nicht einschätzen. Auf jeden Fall sollte er dich darauf hinweisen, dass wenn du diese Medikamente nimmst ein positiver Test die Folge sein kann. Und wer dann noch startet, der hat 0,0 Mitleid verdient.

Hafu 04.09.2015 14:22

Habe gerade nochmal kurz weiterrecherchiert zum Thema ephedrinhaltige Nasensprays (weil die Nasensprays, die ich kenne und die man bei Erkältungskrankheiten üblicherweise einsetzt, i.d.R. nur Xylometazolin (o.ä. verwandte Wirkstoffe) enthalten, das medizinisch viel besser hilft zum Abschwellen der Schleimhaut als Ephedrin.

Die interessantesten Treffer bei solchen Fragestellungen liefern wie üblich bodybuildingforen:
http://www.team-andro.com/phpBB3/eph...y-t138832.html

Dort sind ephedrinhaltige Nasensprays also offensichtlich durchaus noch weit verbreitet und von Wick Medinait wird dort abgeraten, weil man da das Ephedrin zusammen mit Paracetamol zu sich nimmt:

Zitat:

Wenn man jetzt bedenkt, dass man, um auf eine ausreichend große Menge Ephedrin zu kommen, das Medikament MEHRFACH überdosieren muss ( bezogen auf die therapeutische Dosis lt Beipack ) und damit entsprechend große Mengen unerwünschter Stoffe mit sedierender Wirkung aufnimmt, wird klar, dass das nicht viel Sinn macht.
:(

tandem65 04.09.2015 14:24

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1162484)
Und verbieten im engeren Sinne kann der natürlich sowieso nichts.

Lidl, es gibt so viele Sachen die verboten sind und trotzdem gemacht werden. Mit einem Startverbot entlastet sich ein Arzt.;)

captain hook 04.09.2015 14:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1162489)
Habe gerade nochmal kurz weiterrecherchiert zum Thema ephedrinhaltige Nasensprays (weil die Nasensprays, die ich kennen und die man bei Erkältungskrankheiten üblicherweise einsetzt, i.d.R. nur Xylometazolin (o.ä. verwandte Wirkstoffe) enthalten, das medizinisch viel besser hilft zum Abschwellen der Schleimhaut als Ephedrin.

Die interessantesten Treffer bei solchen Fragestellungen liefern wie üblich bodybuildingforen:
http://www.team-andro.com/phpBB3/eph...y-t138832.html

Dort sind ephedrinhaltige Nasensprays also offensichtlich durchaus noch weit verbreitet und von Wick Medinait wird dort abgeraten, weil man da das Ephedrin zusammen mit Paracetamol zu sich nimmt.:(

Zumal ja auch das Kortison irgendwo hergekommen sein muss. Du als Mediziner: Ist es möglich mittels einer rezeptfreien Salbe positiv auf Cortison getestet zu werden?

LidlRacer 04.09.2015 14:32

Falls noch nicht geschehen, sollten alle die
Stellungnahme des Athleten zur positiven Dopingkontrolle beim Trumer Triathlon
lesen.

Leider wurde er nach den interessantesten Sachen nicht gefragt:
- Welche Medikamente er genau genommen hat.
- Ob er deren Dopingrelevanz bewusst ignoriert hat oder nichts davon ahnte.

Hafu 04.09.2015 14:48

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1162492)
Zumal ja auch das Kortison irgendwo hergekommen sein muss. Du als Mediziner: Ist es möglich mittels einer rezeptfreien Salbe positiv auf Cortison getestet zu werden?

Aus meiner Sicht ist dies nicht möglich, bin aber auch kein Laboranalytiker. Die rezeptfrei erhältlichen Cortison-Salben dürfen wegen der Nebenwirkungsträchtigkeit von Kortison nur ganz geringe Dosen enthalten, die nicht nennenswert in die Blutbahn gehen und damit auch nicht im Urin auftauchen würde. Selbst bei rezeptpflichtigen Asthmasprays, in denen Cortison wesentlich höher dosiert ist, ist ein positiver Urin-Befund höchst unwahrscheinlich.

Die genannten reptfreien Cortisonsalben werden auch nur bei Hautkrankheiten (Ekzemen, allergische Hautreaktionen eingesetzt und enthalten in der Regel Hydrocortison, was eine ganz andere Art des bei dem genannten Athleten gefundenen Cortisons ist).
Eine typische Sportsalbe mit Cortison, die bei Prellungen eingestzt wird, ist mir nicht bekannt.

FinP 04.09.2015 14:52

Also vermutlich einfach ein Treffer.

mopson 04.09.2015 14:56

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1162500)
Also vermutlich einfach ein Treffer.

find ich gut.

So etwas hat in Sport nichts verloren.

No discussion needed.

Hafu 04.09.2015 14:57

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1162494)
...
Leider wurde er nach den interessantesten Sachen nicht gefragt:
- Welche Medikamente er genau genommen hat.
- Ob er deren Dopingrelevanz bewusst ignoriert hat oder nichts davon ahnte.

Habe jetzt interessehalber nochmal die "Rote Liste" durchgesehen. In Deutschland gibt es aktuell (2015) kein einziges zugelassenes ephedrinhaltiges Nasenspray. Weder rezeptfrei noch rezeptpflichtig. Und ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass es auch in Österreich ein solches nicht mehr gibt.
Eohedrinhaltige Nasensprays stammen also alle aus dem Ausland bzw. aus dem Schwarzmarkt.

In dieser einschlägigen Seiten werden v.a. Online-Apotheken aus Kanada empfohlen.
.


Rein von der sportlichen Leistung her hat die österreichische NADA in Trum sicher nur einen kleinen Fisch gefangen. Es spricht aber sehr viel dafür, dass es keineswegs einer war, der nur aus Versehen und Unwissenheit in eine Dopingfalle getappt ist, sondern durchaus bewusst unerlaubte Suibstanzen konsumiert hat.

Stefan 04.09.2015 15:03

Egal zu welchem Ergebnis Ihr hier in Eurer Diskussion kommt:

Für mich gehört es zum Wettkampfsport einfach dazu, dass man sich bei der Einnahme von Medikamenten darum kümmert, ob man sie legal (in sportlicher Hinsicht) konsumieren darf oder nicht.

Dieses ganze "ich wusste es nicht, bla bla bla" interessiert mich nicht.

mopson 04.09.2015 15:07

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1162502)
Habe jetzt interessehalber nochmal die "Rote Liste" durchgesehen.
Rein von der sportlichen Leistung her hat die österreichische NADA in Trum sicher nur einen kleinen Fisch gefangen. Es spricht aber sehr viel dafür, dass es keineswegs einer war, der nur aus Versehen und Unwissenheit in eine Dopingfalle getappt ist, sondern durchaus bewusst unerlaubte Suibstanzen konsumiert hat.[/b]

--> Stellt sich durchaus die Frage in wieweit diese Einstellung im Triathlonpeloton vorhanden ist.

drullse 04.09.2015 15:08

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1162446)
Ist das bei der geringen Wahrscheinlichkeit dass es gerade ihn erwischt nun ein total dummer Zufall oder eher der Hinweis darauf, dass da viele im Feld sind, die so "versorgt" unterwegs sind?

IMHO: letzteres.

Raimund 04.09.2015 15:20

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1162494)
Falls noch nicht geschehen, sollten alle die
Stellungnahme des Athleten zur positiven Dopingkontrolle beim Trumer Triathlon
lesen.(...)

Zitat:

Vorschriftsmässig gibt Frass die beiden genommenen Medikamente an. Ein ärztliches Attest kann er nicht vorlegen. Beide Medikamente wurden in der lokalen Apotheke in Kärnten gekauft.
Wenn das so stimmt, muss man ihm tatsächlich Naivität unterstellen...:Huhu:

captain hook 04.09.2015 15:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1162502)
Habe jetzt interessehalber nochmal die "Rote Liste" durchgesehen. In Deutschland gibt es aktuell (2015) kein einziges zugelassenes ephedrinhaltiges Nasenspray. Weder rezeptfrei noch rezeptpflichtig. Und ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass es auch in Österreich ein solches nicht mehr gibt.
Eohedrinhaltige Nasensprays stammen also alle aus dem Ausland bzw. aus dem Schwarzmarkt.

In dieser einschlägigen Seiten werden v.a. Online-Apotheken aus Kanada empfohlen.
.


Rein von der sportlichen Leistung her hat die österreichische NADA in Trum sicher nur einen kleinen Fisch gefangen. Es spricht aber sehr viel dafür, dass es keineswegs einer war, der nur aus Versehen und Unwissenheit in eine Dopingfalle getappt ist, sondern durchaus bewusst unerlaubte Suibstanzen konsumiert hat.

Dann hat er gegen den Schnupfen noch nen Aspirin Complex gekauft. Rezeptfrei möglich und schon ist er dabei. ;-)

Matthias75 04.09.2015 15:33

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1162494)
Falls noch nicht geschehen, sollten alle die
Stellungnahme des Athleten zur positiven Dopingkontrolle beim Trumer Triathlon
lesen.

Leider wurde er nach den interessantesten Sachen nicht gefragt:
- Welche Medikamente er genau genommen hat.
- Ob er deren Dopingrelevanz bewusst ignoriert hat oder nichts davon ahnte.

Nebenbei verweist der Link in der Stellungnahme auf das ausschlaggebende Gewitter auf ein Gewitter 1,5 Wochen vor dem Wettkampf. Eine Woche später hat's aber auch nochmal gewittert. Vermutlich ist dieses Gewitter gemeint. ich vermute mal keine Absicht seitens des Sportlers oder trinews, sondern eher Schlampigkeit.

M.

tri_sibi 04.09.2015 15:57

Zitat:

Zitat von leiti (Beitrag 1162368)
Noch leichter geht es mit einer App - zumindest in Österreich erhältlich. Einfach Strichcode scannen und die liefert dir alle dopingrelevanten Informationen, also ob ein Inhaltsstoff in deinem Medikament im WK oder im Training verboten ist.

sehr cool. Wie heisst die App?

Eber 04.09.2015 19:28

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1162442)
Ueberrascht Dich das?

"Ich bin doch nur ein kleiner, harmloser age grouper. Ich mache Wettkaempfe nur fuer mich selbst."

Nimmt man dann die Ergebnisliste weg, meldet sich keiner mehr an.

Ich schon - das hängt von anderen Faktoren ab.
Genauso wie ich dasselbe Verhalten wie jener Athlet an den Tag hätte legen können. Nicht mehr jetzt, nachdem ich hier schon zig metal "zermürbende" Dopingposts durchgeackert habe, aber vor 3 Jahren bestimmt. Ich hatte halt Glück, dass es keinen Anlass für Nasenspray oder dergleichen gab. Und ob es eine Staatsmeisterschaft gewesen wäre hätte mich diesbezüglich auch nicht interessiert. Ist mir irgendwie unangenehm, wenn da kein Unterschied gemacht wird, zwischen, Dummheit, Gleichgültigkeit und purer Absicht und auch zwischen den verbotenen Substanzen.

So eine Welt gefällt mir nicht. Ist mir einfach zu "vollkommen".
Grüße an die Guten, vom schlechten Eber
Macht weiter, nur nicht so völlig gnadenlos bitte.

Nachtrag:
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1162502)
.. Es spricht aber sehr viel dafür, dass es keineswegs einer war, der nur aus Versehen und Unwissenheit in eine Dopingfalle getappt ist, sondern durchaus bewusst unerlaubte Suibstanzen konsumiert hat.[/b]

Das hatte ich überlesen.
Absicht wäre für mich natürlich eine andere Kategorie des Vergehens ...

dude 04.09.2015 20:07

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 1162563)
Ist mir irgendwie unangenehm, wenn da kein Unterschied gemacht wird, zwischen, Dummheit, Gleichgültigkeit und purer Absicht und auch zwischen den verbotenen Substanzen.

Selbstverstaendlich wird da bei Hobbysportlern ein Unterschied gemacht. Das heisst aber auch nicht, dass die erzaehlte Geschichte fuer bare Muenze genommen werden muss.

aequitas 04.09.2015 21:53

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 1162563)
Ist mir irgendwie unangenehm, wenn da kein Unterschied gemacht wird, zwischen, Dummheit, Gleichgültigkeit und purer Absicht und auch zwischen den verbotenen Substanzen.
des Vergehens

Ein Unterschied kann man nach Substanzen machen, alles andere ist BEWUSSTES Doping. Sind halt Medikamente, wenn du was nehmen musst, dann bist du krank. Falls du was nimmst, um deinen WK zu bestreiten, dann dopst du, da du deinen Körper leistungsfähig machst. Da sollte es keine Diskussionen geben. Genauso wie bei Schmerzmitteln vor/nach dem Marathon oder sonstwas. Das kotzt ziemlich derbe an, dass Medikamente im Sport, gerade auch von Hobbysportlern/Nicht-Pros so "gedankenlos" eingenommen werden.

Eber 04.09.2015 22:39

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 1162569)
Selbstverstaendlich wird da bei Hobbysportlern ein Unterschied gemacht. Das heisst aber auch nicht, dass die erzaehlte Geschichte fuer bare Muenze genommen werden muss.

Gut so, wollte speziell dir nichts vorwerfen, war mehr so ein Rundumschlag, vielleicht ging mir auch ein Satz vom Captain auf den Sack...:Lachen2:

Ich hab jedenfalls mehr oder minder gedankenlos in späten Jahren mit Wettkämpfen angefangen.
Hauptsache erst mal irgrendwie anfangen, sonst kommt man ja nie zu was, wenn man vorher alles erwägt was es zu beachten gilt.

Und ich hab 2005 oder so mal 2 Tage bei meiner zweiten Ötztalerteilnahme eine Erkältung bekommen (fette Halsschmerzen halt, vielleicht sogar fiebrig, oder wars einfach nur Nervosität, wir waren ja zum zweiten Mal dabei und achteten erstmalig auf die Zielzeit, der ungewohnte Stress hatte mich halt "niedergestreckt")
Am Vorabend hab ich mir dann resigniert ein Paracetamol eingeworfen in der Hoffnung es doch noch probieren zu können, also einfach mal teilnehmen, nix mehr wettstreiten mit den Kumpels..


Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1162591)
Ein Unterschied kann man nach Substanzen machen, alles andere ist BEWUSSTES Doping. Sind halt Medikamente, wenn du was nehmen musst, dann bist du krank. Falls du was nimmst, um deinen WK zu bestreiten, dann dopst du, da du deinen Körper leistungsfähig machst. Da sollte es keine Diskussionen geben. Genauso wie bei Schmerzmitteln vor/nach dem Marathon oder sonstwas. Das kotzt ziemlich derbe an, dass Medikamente im Sport, gerade auch von Hobbysportlern/Nicht-Pros so "gedankenlos" eingenommen werden.

Insofern hab ich in deinem Verständnis also schon mal gedopt. Ich war dann schon sehr früh im Bett und konnte beruhigt und ohne Nervosität durchschlafen und morgens war ich Symptomfrei und startete in der Absicht unterwegs rechtzeitig auszusteigen.
Ich hatte dann einen guten Tag und meine Kumpels - die hatten mir ja geraten mir am Vortag bei der Apotheke was zu besorgen, ich wär allein da nie hin da ich mich eh schon viel zu elend fühlte und deprimiert war - waren dannach etwas beleidigt, weil ich als erster im Ziel war von uns. War nicht mal meine Absicht.
Ich würds wieder so machen, vielleicht, nicht grad mit leberschädlichem Paracetamol.
Heute würde ich mir 30gr Vitamin C zuführen nur um dabei zu sein.

Vielleicht würde ich dann ne Stunde oder 2 - je nach Wetterlage - mich am Timmelsjoch aufs Mäuerchen setzen und warten bis der letzte von uns kommt - um mir nachher nicht wieder das Gezeter anhören zu müssen.
Damals, ich war auch ziemlich platt, saß ich ne viertel Stunde auf der Mauer und schaute in die Sonne und in die Gesichter der sich hochquälenden Teilnehmer und konnte nicht recht verstehen wie man sich für ein paar Minuten "schneller" so quälen kann,statt mal nach hinten zu sehen, wie schön doch der Blick hinab ist und was man schon alles geschafft hat.
Ich war so 10 Stunden unterwegs, die Sonne schien und ich freute mich sehr.


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