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Matthias75 23.02.2021 12:51

Kein Dopingfall, aber ein Betrugsversuch und eine Sperre der besonderen Art:

Betrugsvorwurf am Mount Everest – Nepal sperrt Bergsteiger

... kürzlich hat nun das nepalesische Tourismusministerium mitgeteilt, dass Nachforschungen zu einer Bergsteigerin und einem Bergsteiger aus Indien auf der Liste der erfolgreichen Kletterer ergeben hätten, dass diese gar nicht wie dort vermerkt 2016 auf der 8848,86 Meter hohen Spitze gestanden hätten. Sie würden für den Betrug bestraft, indem ihnen rückwirkend sechs Jahre ab dem vermeintlichen Aufstieg verboten wird, Berge in Nepal zu besteigen.


Auch der Gruppenführer, der den erfolgreichen Aufstieg zunächst bezeugt und dies später widerrufen hat, wurde mit einer ebenso langen Sperre bestraft, da er den Betrug nicht schon früher gemeldet hat.

M.

DocTom 23.02.2021 12:56

Zitat:

Zitat von Calrissian666

Ah, das ist noch zur Frage vom Captain...

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1586813)
Kein Dopingfall, aber ein Betrugsversuch und eine Sperre der besonderen Art:
... mit einer ebenso langen Sperre bestraft, da er den Betrug nicht schon früher gemeldet hat.

M.

Das ist ja mal eine coole Reaktion der nepalesischen Regierung!
:Blumen:

captain hook 23.02.2021 13:22

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1586816)
Ah, das ist noch zur Frage vom Captain...



Das ist ja mal eine coole Reaktion der nepalesischen Regierung!
:Blumen:

Das ist quasi ein Berufsverbot. Als Bergführer dort dürfte das sein Weg in die Armut sein.

Finden das alle die, die gegen wirklich harte Strafen für Doper sind eigentlich OK?

Bunde 23.02.2021 19:01

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1586826)
Das ist quasi ein Berufsverbot. Als Bergführer dort dürfte das sein Weg in die Armut sein.

Finden das alle die, die gegen wirklich harte Strafen für Doper sind eigentlich OK?

Gegenfrage: Der Gruppenführer wurde mit 6 Jahren Besteigungsverbot von nepalesischen Bergen bestraft.
Hättest Du einen lebenslanges Besteigungsverbot aller Berge weltweit angemessener gefunden?

Loretta2.0 26.02.2021 16:17

Der wird quasi keinen weltweiten Einsatzbereich haben...da fehlt das Geld und die Ortskundigkeit um dann in den Alpen zu jobben...
Auf diese Idee mit der angeblichen Besteigung ist der sicher nicht gekommen, sondern seine unfähige Kundschaft, die wahrscheinlich daheim noch immer davon erzählen, wie sie oben waren...

Loretta2.0 26.02.2021 16:29

https://www.thetimes.co.uk/article/d...box=1614258242

Ein 16 Jähriger mit Wachstumshormonen gedopt...
Ich denke, wir können die Diskussion, dass die jungen Sportler alle sauber sind ad acta legen, es wird auch in vielen anderen Sportarten nicht anders aussehen. Mittölerweile bekommt man alles ohne Teammanager, etc. im Internet.
Und die Eltern scheinen das ja auch ok zu finden wenn der Erfolg, Ruhm, Geld winkt.
Von ehrgeizigen Trainern mal ganz abgesehen.
Auch im Cyclocross gab es schon vor vielen Jahren sehr junge gedopte Fahrer, teilweise Weltmeister. Doping ist nicht den älteren Sportlern vorbehalten und auch wenn man gerne immer wieder von Jahrhundert Talenten spricht: auch da müssen immense Umfänge und Belastungen toleriert werden und das geht definitiv besser mit Doping. Und sehr häufig macht dann der Gelenkapparat das nicht mit, ich verweise nochmal auf den von mir geposteten Film auf Vimeo "The price of gold".
Da sieht der Arzt seit Jahren den Trend zu Überlastungssyndromen bei immer jüngeren Sportlern...

Loretta2.0 27.02.2021 20:30

Falls jemand den Film vom Freitag noch nicht gesehen haben sollte, hier der Link zur Mediathek:

https://www.sportschau.de/doping/vid...port--100.html

Der im Film angesprochene Arzt Dr. Buhl hat nach der Wende allerdings an einer etwas anderen Version seiner Tätigkeiten zu DDR Zeiten gestrickt und war augenscheinlich erfolgreich:

https://www.saechsische.de/plus/ein-...e-2915277.html

Mal wieder schön zu sehen: völliges fehlendes Unrechtsbewusstsein, Lügen bis sich die Balken biegen und die Mär von der Überlegenheit des DDR Sports ohne Doping, Zitat:
„Was ich heute im Sport beobachte, sind fehlende Systematik und mangelhafte Konzepte. Mir fehlt die hohe Organisation und straffe Disziplin, die ich aus dem DDR-Sport kenne. Das war ein Erfolgsgeheimnis.“

Wer Interesse hat, kann ja mal die anderen Ärzten durchforsten, wo sie nach der Wende gelandet sind...

Bunde 08.03.2021 21:18

Wenn sich bewahrheitet, was der Artikel bzw. das betreffende Gerichtsurteil aussagt, wäre das ein harter Schlag für die Glaubwürdigkeit des Anti-Doping-Kampfes:

https://www.spiegel.de/sport/doping-...0-000176138677

Leider hinter der Paywall, daher kurze Zusammenfassung:

Der italienische Geher Schwazer wird 2012 des Dopings (EPO) überführt und gesperrt. Er gesteht, möchte seine Karriere aber nicht aufgeben und engagiert für das Comeback einen renommierten Trainer, der den Ruf eines Doping-Gegners hat. Bedingung des Trainers: Der Athlet muss gegen die Hintermänner seines Doping-Vergehens aussagen.

Eine weitere Probe des Athleten wird 2016 vom Kölner Labor positiv auf Testosteron getestet. Athlet und Trainer vermuten Manipulation (als Vergeltung für die Aussage) und bekommen jetzt vor einem italienischen Gericht recht. Das Urteil sagt aus, dass die Probe tatsächlich von dritten manipuliert wurde...

Wie es da jetzt weiter geht bleibt offen. Könnte aber spannend werden.


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