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Diesmal: Goethe ...
Der Fischer
Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Ein Fischer sass daran, Sah nach der Angel ruhevoll, Kuehl bis ans Herz hinan. Und wie er sitzt und wie er lauscht, Teilt sich die Flut empor: Aus dem bewegten Wasser rauscht Ein feuchtes Weib hervor. Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm: 'Was lockst du meine Brut Mit Menschenwitz und Menschenlist Hinauf in Todesglut? Ach wuesstest du, wie's Fischlein ist So wohlig auf dem Grund, Du stiegst herunter, wie du bist, Und wuerdest erst gesund. Labt sich die liebe Sonne nicht, Der Mond sich nicht im Meer? Kehrt wellenatmend ihr Gesicht Nicht doppelt schoener her? Lockt dich der tiefe Himmel nicht. Das feuchtverklaerte Blau? Lockt dich dein eigen Angesicht Nicht her in ew'gen Tau?' Das Wasser rauscht', das Wasser schwoll, Netzt' ihm den nackten Fuss; Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll Wie bei der Liebsten Gruss. Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm; Da war's um ihn geschehn; Halb zog sie ihn, halb sank er hin Und ward nicht mehr gesehn. |
Abendlied - der Goethe-Klassiker
Abendlied
Ueber allen Gipfeln Ist Ruh, In allen Wipfeln Spuerest du Kaum einen Hauch; Die Voegelein schweigen im Walde. Warte nur, balde Ruhest du auch. |
Goethe ...
Da hatt ich einen Kerl zu Gast,
Er war mir eben nicht zur Last; Ich hatt just mein gewoehnlich Essen, Hat sich der Kerl pumpsatt gefressen, Zum Nachtisch, was ich gespeichert hatt'. Und kaum ist mir der Kerl so satt, Tut ihn der Teufel zum Nachbar fuehren, Ueber mein Essen zu raesonieren: 'Die Supp haett koennen gewuerzter sein, Der Braten brauner, firner der Wein.' Der Tausendsakerment! Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent. |
Wieder mal Ringelnatz ...
Die Seifenblase
Es schwebte eine Seifenblase Aus einem Fenster auf die Strasse. 'Ach nimm mich mit Dir', bat die Spinne Und sprang von einer Regenrinne. Und weil die Spinne gar nicht schwer, Fuhr sie im Luftschiff ueber's Meer. Da nahte eine boese Muecke, Sie stach ins Luftschiff voller Tuecke. Die Spinne mit dem Luftschiff sank Ins kalte Wasser und ertrank. |
Ringelnatz
Arm Kraeutchen
Ein Sauerampfer auf dem Damm stand zwischen Bahngeleisen, machte vor jedem D-Zug stramm, sah viele Menschen reisen. Und stand verstaubt und schluckte Qualm, schwindsuechtig und verloren, ein armes Kraut, ein schwacher Halm, mit Augen, Herz und Ohren. Sah Zuege schwinden, Zuege nahen. Der arme Sauerampfer sah Eisenbahn um Eisenbahn, sah niemals einen Dampfer. |
Bist du schon auf der Sonne gewesen? (Ringelnatz)
Bist du schon auf der Sonne gewesen?
Nein? - Dann brich dir aus einem Besen Ein kleines Stueck Spazierstock heraus Und schleiche dich heimlich aus dem Haus Und wandere langsam in aller Ruh Immer direkt auf die Sonne zu. So lange, bis es ganz dunkel geworden. Dann oeffne leise dein Taschenmesser, Damit dich keine Moerder ermorden. Und wenn du die Sonne nicht mehr erreichst, Dann ist es fuers erstemal schon besser, Dass du dich wieder nach Hause schleichst. |
@ the grip,
schöööööööööön. Machst du auch noch was anderes außer Gedichte hier veröffentlichen??? gruß stefan |
Zitat:
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