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Zitat von dr_big
(Beitrag 1675486)
Ja.
Die Turbine kann schon längst geliefert werden, von Deutscher Seite spricht nichts dagegen. Wenn du lieber Putins Lügen glaubst als den Aussagen der Bundesregierung und Siemens, dann bitte gerne. Ich will dir deine Meinung nicht nehmen.
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Putin hat sich dazu, so weit mir bekannt ist, gar nicht detailiert geäussert. Gazprom hat der deutschen Seite mitgeteilt, welche Genehmigungen angesichts der Sanktionen für Gazprom notwendig sind. Ich vermag diesen Streit nicht zu beurteilen, sicher scheint mir nur eins: Ohne die Sanktionen gäbe es ihn nicht und Deutschland erhielte das vereinbarte Gas.
Zitat:
Zitat von dr_big
(Beitrag 1675486)
NS1 ist auch bei weitem ausreichend, NS2 braucht man nicht. Es wird jetzt einfach Zeit, sich aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu befreien und generell sich von den fossilen Brennstoffen unabhängiger zu machen. Die aktuelle Klimasituation ist nur der Anfang, und wenn man sich die zahlreichen Waldbrände und ausgetrockneten Gewässer ansieht, dann brauchen wir nicht mehr glauben, dass Deutschland für immer in der gemäßigten Klima-Oase leben wird.
Hier ist noch ein kurzes Video über die hausgemachte Abhängigkeit von russischem Gas: https://www.youtube.com/watch?v=TIGS3vpvYAg
Ich sehe die aktuelle Gas-Knappheit als große Herausforderung, aber auch als große Chance.
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Zu einer geplanten Energiewende mit dem Ziel der CO2-Einsparung gehört es nicht, Kohlemeiler wieder in Betrieb zu nehmen und statt russischem Pipeline-Gas Fracking Gas, in Tankschiffen transportiert, aus den USA zu verwenden.
Solange DE sehr teuer Gas auf dem Spotmarkt aufkauft, Fracking Gas verwendet, neue Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Lubmin errichtet, Gas-Umlagen für die Bevölkerung einführt, das Gas rationiert, würde ich niemals von einer Energiewende im Sinne einer CO2-Einsparung sprechen, sondern von einer Kriegswirtschaft: Die neuen LNG Terminals bräuchte es nicht bei NS2, keine Gasumlage, keine mögliche Abwanderung von gasenergieintensiven Industrien.
Die prognostzierte Gasknappheit und der exorbitante Preisanstieg hat doch mit einer Energiewende nichts zu tun! Kein Cent der Umlage bzw. kein Cent mehr fliesst in nicht fossile Energien oder die Energiewende, sondern geht an die Gashändler und Lieferanten, d.h. auch an Russland, das mit weniger Gas deutlich mehr verdient wie man an den Exporterlösen ablesen kann.
Ps. Zum verlinkten Video: Wegen des liberalisierten Marktes sehen die Verträge mit Gazprom vor, bei der Preisfestsetzung sich an den Börsenpreisen auszurichten. D.h. existieren z.B. erhebliche Diskrepanzen zwischen Angebot - Nachfrage nach Erdgas, verändert sich der Preis, auch bei der Bezahlung an Gazprom. Natürlich hätte eine Erdgas-Angebotserhöhung durch die Inbetriebnahme von NS2 schon vor dem Krieg auch den Börsenpreis für russisches Erdgas deutlich gesenkt.
Preisentwicklung für russisches Erdgas in den letzten 5 Jahren.. Deutschland würde wesentlich mehr von Russland für sein Geld an Ware erhalten. Jetzt erhält Deutschland wenig Ware und bezahlt sehr viel.