![]() |
Zitat:
|
Zitat:
|
Grundsätzlich sind hoffentlich ja die meisten Ärzt:innen bestrebt, evidenzbasierte Medizin zu machen auf der einen Seite, und auf der anderen Seite aber stets den:die Patient:in im Blick zu haben. Insofern gilt es stets beides zu betrachten, die quantifizierbaren Grössen und die subjektiven Beschwerden der Person, die da vor einem sitzt.
Ich halte die Bestimmung der Sexualsteroide vor Beginn einer Testosteronbehandlung für unverzichtbar; am sinnvollsten wäre sogar die Bestimmung eines individuellen Normalwertes vor Beginn etwaiger Symptome, da ja wie schon erwähnt auch die Normwerte individuellen Schwankungen unterliegen. Selbst in Abhängigkeit vom Abnahmezeitpunkt kann das variieren, doch das nur am Rande. Was es m.E. bei Euch etwas schwieriger macht, ist die Tatsache, dass Ihr -anders als die meisten Frauen- keinen klar identifizierbaren Zeitrahmen habt wie letztere. Die Lebenspanne der Frau lässt sich gynäkologisch einteilen in prämenstruell am Anfang und prä- bzw. postmenopausal am Ende. Bei Euch Männern muss man da dann rangehen wie an eine hysterektomierte Frau, sprich: eine Frau, die (aus welchen Gründen auch immer) keinen Uterus mehr besitzt. Die hat hormonell gesehen natürlich weiterhin exakt denselben Zyklus wie zuvor, nur merkt man das weniger deutlich objektivierbar, wenn man nicht mehr die Regelblutung oder eben das Ausbleiben derselben als Indikator für den Beginn der Menopause hernehmen kann. Ich bin zwar keine Urologin, würde aber dennoch (oder grad drum) keine Testosteronbehandlung ohne vorherige Hormondiagnostik (und ohne PSA baseline) veranlassen. Bei niedrignormalen Werten oder solchen unter dem Referenzbereich plus Vorliegen von Symptomen und Fehlen von Kontraindikationen: warum nicht. Ich sage immer zu meinen Patientinnen, dass ich nicht Laborwerte, sondern. Emschen behandle. Aber die Laborwerte will ich natürlich trotzdem wissen, weil ich natürlich auch nicht im Blindflug und nur nach Augenmaß arbeiten möchte. Ein Beispiel, um das zu veranschaulichen, ist zum Beispiel der Hamoglobinwert. Für diesen gibt es präzise Referenzbereiche, die bei Männern bei 14-18g/dl betragen und bei Frauen 12-14g/dl. Die meisten Frauen, die ich so sehe in der Klinik und der Ambulanz, haben Werte unter 12g/dl. Vielleicht 10.8 oder 11.2 g/dl. Schon immer. Oder zumindest schon lange. Die Frau mit der 10.8 frage ich natürlich nach Symptomen einer Anämie und rate ihr, mal etwas rote Beete oder besser noch ab und zu ein Steak zu essen. Eine Indikation zur Substitution leitet sich daraus aber so lange nicht ab, wie keine Symptome bestehen. Wenn der Hb im Verlauf weiter absinken sollte, würde ich natürlich erstens zur Substitution raten und zweitens, was noch viel wichtiger ist, mal etwas Diagnostik veranlassen und überprüfen, wie es zu dieser Anämie kommt. Natürlich gibt es auch da aber Bereiche, wo jenseits aller Individualität absolute Indikationen gestellt sind: wenn eine Frau mit einem Hb von 5 g/dl rumkommt, würde ich sofort und dringend zu einer Transfusion raten, ganz egal, wie gut die Patientin daran vielleicht sogar adaptiert ist. Long story short: beides. Aus Laborwerten und der Angabe der individuellen Beschwerden stricken wir die Diagnose und die bestmögliche Behandlung. |
Zitat:
Aber auch da gilt: ohne Einwilligung des:r Patient:in wird selbstverständlich nicht der geringste Therapieschritt vollzogen. Selbst mit histologisch gesichertem Karzinom hat jeder Mensch das Recht, sich gegen jede Behandlung zu entscheiden. Wir müssen nur über die entsprechenden Risiken des jeweiligen Procederes aufklären. Auch wenn sich eine Patientin mit hochaggressivem Mammatumor für hochdosiertes Vitamin Plus Staphysagria-Kügelchen und Schwermetallausleitung entscheidet anstatt für eine operative Therapie, können wir als Normalo-Ärzte nicht viel tun, außer der Patientin klarmachen, dass sie jederzeit, wirklich: JEDERZEIT zurück kommen kann und auch dann keinen blöden Spruch gedrückt bekommt. Ich sage dann natürlich schon und in aller Deutlichkeit, dass das von ihr bevorzugte Vorgehen nicht dem aktuellen wissenschaftlichen Standard entspricht, aber meistens sind diese Patientinnen nicht zugänglich für diese Art von Argument. Ich raufe mir dann hinterher heimlich die Haare. Die Schwelle, eine Person gegen ihren natürlichen Willen zu behandeln, ist in diesem Land zum Glück sehr hoch. |
Zitat:
Hier werden meines Erachtens gerade unterschiedliche Dinge miteinander verglichen: das Doping mit Testosteron durch Männer (oder Frauen!) unter normalen Steroidleveln und die Substitution bei Hypogonadismus. Das sind doch völlig unterschiedliche Situationen. Mir wäre nicht geläufig, dass ein Athlet der AK 60-65 sich im Falle einer Kontrolle durch WADA oder NADA des Vorwurfes des Dopings erwehren muss, wenn er unter HRT physiologische Testosteronwerte aufweist. Fair oder nicht fair? Wer wäre ich, das zu beurteilen. Ich möchte aber auch nicht, wenn ich irgendwann mit Ausbleiben der Regelblutung bei entsprechender Symptomlage eine HRT beginne won sämtlichen Wettkämpfen ausgeschlossen werden. Ich denke, Personen mit einer entsprechenden Substitution haben unter dieser nicht zwingend einen Vorteil gegenüber den nicht substituierten, sie haben möglicherweise nur einen weniger ausgeprägten Nachteil als ohne Substitution. |
Zitat:
Zitat:
Mir war das immer egal, was andere bei dem Thema machen, weil mich meine LD´s interessierten, aber über manche Zeiten bei > 65 kann man sich schon mal wundern. |
Zitat:
- seit ich nach mehreren Mitteldistanzen die ersten Langdistanzen gemacht habe und dabei von schnelleren Mitteldistanzlern auf dem Rad überholt wurde die es mit der Windschattenregel alles andere als genau nahmen wundert mich bei überraschend guten Zeiten nichts mehr, aber das ist wieder ein anderes Thema. |
Ich habe jetzt mal auf der NADA-Website nachgeschaut. Ergebnis:
Zitat:
|
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:35 Uhr. |
Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.