Genau, das geht ruck zuck. Ich find's dann auch schwierig, die relativ wenigen Fakten aus den Artikeln rauszuholen und den massenweise vorhandenen nicht relevanten Blödsinn davon zu trennen. Dann kommt noch dazu, dass die Medien im Internet immer wieder neues präsentieren, um vermeintliche Aktualität vorzutäuschen. Dabei wird dann meist nur der alte Artikel mit ner neuen Überschrift versehen, 2-3 weiter Kleinigkeiten im ersten Absatz eingebaut und das war's. Liest man nur die Überschrift - und wer kann schon unterm Tag da ins Detail gehen, wenn er nen Beruf hat - erweckt's natürlich den Eindruck, als ob da schon wieder was ausgegraben worden wäre.
In den meisten Fällen wäre man wahrscheinlich mit ner Wochenzeitung besser bedient: Kommentare sind durchdachter, zumindest hat der Autor die Möglichkeit, mal 2 min länger drüber nachzudenken, die haben ja das gleiche Problem.
Über die Woche hat man mitgekriegt, was wirklich wichtig ist und kann besser selektieren.
Noch grad eben zu dem Mordfall: Bislang gibt's nur eine Verurteilung, keinen Freispruch. Eben grad wenn sie freigesprochen werden soll, muss noch ein weiteres Urteil kommen. Der oberste Gerichtshof in Italien konnte wahrscheinlich wegen der Verfahrensfehler nicht selbst entscheiden. Denn dann ginge der Angeklagten ja eine Instanz verloren, wenn das Untergericht einfach so verfahrensfehlerhaft entscheiden könnte. Deshalb kann das Obergericht nur den Verfahrensfehler feststellen und zurückverweisen, möglicherweise an andere Richter. So oder so ähnlich wäre es hier in D und deshalb nehme ich an, dass die obersten Richter nicht selbst entschieden haben. Die Prozeßordnung sieht nicht vor, dass die Obergerichte selbst ne Beweisaufnahme durchführen, d.h. z.B. Zeugen oder Sachverständige vernehmen. Das müssen dann wieder die unteren Gerichte machen.
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