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Rhing 03.05.2012 13:59

Zitat:

Zitat von 3-rad (Beitrag 744522)
was ist das?

Ist doch klar, sowas wie Du! :Cheese:

niksfiadi 03.05.2012 14:05

Nackerpatzl ist ein "nacktes Kind", ganz lieb gemeint. Das ist in diesem Zusammenhang natürlich übertragen zu sehen, bei uns auch bekannt ein "geistiges Nackerpatzl" also einer, der sich nicht auskennt, nach Jandl also keine Ahnung vom "Tuten und Blasen hat" (oba a Nosn, a Nosn, mittn im Gsicht)

Ein Trainingslehrenackerpatzl wäre dann also einer, der sich bei der TL nicht auskennt. :Blumen:

Sorry, dass ich solche Ausdrücke gerne voraussetze.

Lui 03.05.2012 14:10

Zitat:

Zitat von Duafüxin (Beitrag 744536)
So wie mein alter Trainer (WW-Rennsport) immer sagte, Du fährst biste nicht mehr kannst, bis Dir die Arme abfallen und DANN machst Du noch 10 Schläge drauf.
Man muß natürlich ehrlich zu sich sein und nicht zu früh nicht mehr können wollen ;)

Als ich als Radkurier anfing, war ich schon jahrelang im Schwimmverein und habe täglich 3000-5000m trainiert. Zusätzlich habe ich viel Radtraining gemacht, und Fitness-Studio und dachte ich sei richtig fit.

Am ersten Tag als Kurier(Schicht ging von 9-19uhr), dachte ich gegen 16uhr, ich fall gleich vom Rad. Die Zentrale sagte ich solle noch ein wenig aushalten. Normal hätte ich aufgegeben, aber ich habe alle Reserven rausgeholt um nicht direkt am ersten Tag abzukacken. Ich habe mich echt gequält wie noch nie. Nach Feierabend habe ich versucht zum Supermarkt zu gehen und musste mich teilweise an den Hauswänden festhalten:Lachen2:
Am nächsten Tag sofort wieder los: 10 Stunden und etwa 150km lagen vor mir.
Nach ca. 3 Wochen hatte ich das Gröbste überlebt und auf einmal hatte ich eine Barriere überschritten. Der Grund wieso man ab dann mega schnell ist, ist weil man ein sehr hohes Tempo sehr lange aufrecht halten kann und mit kurzen Erholungsphasen schnell wieder fit ist.
Die größte Lektion war, dass ich davor nicht annähernd je an meine Grenzen gegangen bin und das sogenannte "Übertraining" noch sehr weit weg ist. Alleine trainieren und ohne Trainer, der einen anpeitscht, macht es aber schwieriger sich an seine Grenzen zu bringen. Profis werden ja andauernd von ihren Trainiern immer weiter angetrieben um schneller zu werden. Gleichzeitig wird ihre Technik ständig kontrolliert und korrigiert.

sbechtel 03.05.2012 14:18

Zitat:

Zitat von Keksi2012 (Beitrag 744498)
durch Dienstreisen, Beruf, Haushalt etc pp - was eben so "nebenher" noch ansteht, erholt sich der Körper auch nicht grade...

Diese Nebenbelastungen werden auch gerne mal überbewertet. Wenn ich z.B. in den Thread von Ben schaue, dann kann ich mir kaum vorstellen, wie ein Profi solche Umfänge und Intensitäten schafft, aber er macht das neben Studium und bis zu zwei Nebenjobs. Und die Regeneration passt scheinbar trotzdem. Barrieren entstehen meist im Kopf und wenn der Kopf denkt, man würde sich überfordern, dann erzeugt der Körper die entsprechenden Symptome -- quasi herbei gedacht!

Rhing 03.05.2012 14:27

Der PMP und andere haben ja viel richtiges geschrieben. Kontinuität, Umfang und Intensität müssen stimmen.

Aber PMP hat ja noch was geschrieben:
Zitat:

Zitat von powermanpapa (Beitrag 744348)
... wobei "schneller werden" ja nicht wirklich nötig sein muss

Wir kennen alle Deine persönliche Situation nicht. Vielleicht ist es ja so, wie Bischi schreibt: Deine Situation läßt ein solides Training nicht zu. Klar, von 30 Std. Fernsehen kann man gut ein paar Stunden abzweigen, aber wenn keine 30 Std. übrig bleiben? Oder wenn die betreffende Person einfach mehr ruhige Zeit braucht.

Ich bin ein paar Jahre lang beruflich auch ziemlich viel rumgereist. Sport, wie ich ihn heute betreibe, konnte ich damals vergessen. Bin damals auch von Regattasegeln weg und zum Fahrtensegeln ohne Streß auch noch am Wochenende. Also quasi MTB im kleinen Gang am Berg. Hat meine Lebensqualität enorm verbessert und es hat mir auch die vergangenen Jahre geholfen: während alle in meinem Alter zwangsläufig schlechter werden, bin ich die letzten 10 Jahre immer besser geworden. :) Denn jetzt kann ich mir die Zeit für kontinuierliches Training einrichten, komm gut damit klar und habe Spaß an dem, was ich an Plätzen/Zeiten erreiche (obwohl's nicht "die Welt" ist).

Ich denke, gerade zur Zeit des Berufseinstiegs fällt es vielen wirklich schwer, Umfänge und Intensität im Training kontinuierlich umzusetzen. Dann find ich's nur wichtig, den Kontakt zum Sport nicht abreißen zu lassen. Also schön weiter mit dem MTB rumgondeln, bei Regen auch mal zu laufen, aber eben ohne Streß.

Wenn Dir aber an der Leistung gelegen ist, dann wird es ohne Kontinuität, Umfang und Intensität nicht gehen. Da kann nach meiner Erfahrung der Pulsmesser hinderlich sein. Ich kenne Leute, die fahren nur nach dem Pulsmesser und wundern sich, dass sie nicht schneller werden. Klar, mal nen Berg raufheizen oder den Anschluß zur Gruppe aufholen ist mit nem konstanten begrenzten Puls nicht und dann fehlt auch das Tempo. Und die Erfahrung im Kopf, dass es trotzdem noch irgendwie weitergeht, wenn man die Gruppe wieder gekriegt hat. (oder man lernt Karten lesen, weil der Guide weg ist :Lachen2: ).

Wenn Du beim Laufen oft verletzt bist, reduziere die Umfänge. Es hilft ja nix, verletzt kannste überhaupt nicht trainieren. Ausdauer kriegste auch auf dem Rad. Tempo, das kannste Dir nur beim Laufen holen. 30-40 km halte ich auch für ne ganze Menge für ne Sprintdistanz (solange es nicht um vordere Plätze geht). Ich will jetzt hier nicht meinen Trainingsplan für die Gummipunkte ausbreiten. Nur so als Anhaltspunkt: Vor meinen beiden LDs bin ich ca. 33 km / Woche gelaufen und in meiner AK waren die Läufe nicht so schlecht. Ich find's aber wichtig, die wenigen KM mit wöchentlich einmal Intervalltraining und einem TDL zu absovieren. Und immer mit anderen zusammen, die nen halben Meter vor mir laufen. Da muß immer dabei im Kopf sein: Den mußt du kriegen! Allein klappt das nie so mit der Intensität.

Duafüxin 03.05.2012 14:29

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 744551)
Als ich als Radkurier anfing, war ich schon jahrelang im Schwimmverein und habe täglich 3000-5000m trainiert. Zusätzlich habe ich viel Radtraining gemacht, und Fitness-Studio und dachte ich sei richtig fit.

Am ersten Tag als Kurier(Schicht ging von 9-19uhr), dachte ich gegen 16uhr, ich fall gleich vom Rad. Die Zentrale sagte ich solle noch ein wenig aushalten. Normal hätte ich aufgegeben, aber ich habe alle Reserven rausgeholt um nicht direkt am ersten Tag abzukacken. Ich habe mich echt gequält wie noch nie. Nach Feierabend habe ich versucht zum Supermarkt zu gehen und musste mich teilweise an den Hauswänden festhalten:Lachen2:
Am nächsten Tag sofort wieder los: 10 Stunden und etwa 150km lagen vor mir.
Nach ca. 3 Wochen hatte ich das Gröbste überlebt und auf einmal hatte ich eine Barriere überschritten. Der Grund wieso man ab dann mega schnell ist, ist weil man ein sehr hohes Tempo sehr lange aufrecht halten kann und mit kurzen Erholungsphasen schnell wieder fit ist.
Die größte Lektion war, dass ich davor nicht annähernd je an meine Grenzen gegangen bin und das sogenannte "Übertraining" noch sehr weit weg ist. Alleine trainieren und ohne Trainer, der einen anpeitscht, macht es aber schwieriger sich an seine Grenzen zu bringen. Profis werden ja andauernd von ihren Trainiern immer weiter angetrieben um schneller zu werden. Gleichzeitig wird ihre Technik ständig kontrolliert und korrigiert.

Als ich als Radkureuse anfing hatte ich grad ne Radtour durch die Rockies hinter mir, da könnte mich nix mehr schocken, dachte ich. Nur als ich zum 2. Mal kurz hintereinander so nen üblen Hügel in Vancouver hoch mußte, hätte ich fast gekotzt. Diese relativ kurzen Belastungen (im Vergleich zu 10 Std durchtreten mit 50 kg unterm A.... war was völlig anderes). Aber überlebt ist überlebt.

Ich habe aber sehr viele Kuriere kennengelernt, die nach wenigen Tagen wieder aufgehört haben, weils zu anstrengend war oder die haben auf 2 Tage/Woche reduziert. Ist halt ne Kopfsache.

Ich trainiere fast nur alleine, bei den All Outs klingt mein Ex-Trainer noch im Ohr, oder besser meine Ex-Trainerin, die immer mit Gummistiefeln aufm Klapprad neben uns am Kanal herfuhr und markige Sprüche in die Landschaft brüllte. Das hat selbst jetzt noch Unterhaltungswert :Lachen2:

Rhing 03.05.2012 14:29

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 744548)
...Sorry, dass ich solche Ausdrücke gerne voraussetze.

Na, des g'freit uns jo alle recht! ;) Fremdspoch'n san ois, heitz'tog!

bellamartha 03.05.2012 14:46

Zitat:

Zitat von niksfiadi (Beitrag 744548)
Nackerpatzl ist ein "nacktes Kind", ganz lieb gemeint. Das ist in diesem Zusammenhang natürlich übertragen zu sehen, bei uns auch bekannt ein "geistiges Nackerpatzl" also einer, der sich nicht auskennt, nach Jandl also keine Ahnung vom "Tuten und Blasen hat" (oba a Nosn, a Nosn, mittn im Gsicht)

Ein Trainingslehrenackerpatzl wäre dann also einer, der sich bei der TL nicht auskennt. :Blumen:

Ach so, es ist also kein Trainingslehren-ackerpatzl, sondern ein Trainingslehre-nackerlpatzl!
Suuuper Wort! Love it!

Zitat:

Zitat von Rhing (Beitrag 744560)
Na, des g'freit uns jo alle recht! ;) Fremdspoch'n san ois, heitz'tog!

:confused:

Wo wir gerade dabei sind: Kennt ihr von Jochen Malmsheimer "Wenn Worte reden könnten"? Ganz wunderbar und darin taucht auch die gefürchtete Dialektpresse auf, die das schöne Wort "Eichhörnchenschwanz" verstümmelt.

Sorry für: :offtopic:


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