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F 18 21.11.2008 13:51

Zitat:

Zitat von rhoihesse (Beitrag 156779)
jein. Die Wall Street war ja durchaus treibende Kraft bei den Verschiebungen und hat damit selbst ihren Bedeutungsverlust mitinitiert.

So siehts aus, ich denke auch nicht, dass dies mit dem Interesse der Großanleger kollidiert, deren Kapital lebt auch in anderen Ländern weiter. Mit den Interresssen einer Volkswirtschaft kollidiert das Ganze allerdings erheblich und die USA ist ja wohl sowas wie ne Volkswirtschaft;)

F 18 21.11.2008 13:53

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 156776)
"Schuld daran sei "das Wachstum der Schwellenländer, eine globalisierte Wirtschaft, der Transfer von Reichtum von West nach Ost und der wachsende Einfluss von nichtstaatlichen Akteuren.""

Das wird schon laenger spekuliert und hat mit unserer Diskussion rein gar nichts zu tun.

Ich habe in meinem Vergleich mit dem untergehenden römischen Reich übrigens gar nichts zu den Gründen erwähnt, nur dargestellt, dass ich das so sehe;), was du und deine Kollegen ja amüsant fanden, aber nicht wegen der Gründe, die ich gar nicht genannt habe, sondern weil ihr immer noch glaubt, dass die USA ihren Stellenwert behalten wird (Vermutlich wegen des grenzenlosen Optimismus der Amerikaner:Cheese: )

dude 21.11.2008 14:15

Und wieder packt's Du mich in eine Schublade ("ihr") und unterstellst mir Dinge.
Mir ging es doch lediglich darum, dass die negative Einstellung dieser Demagogenblaettchen auf die Stimmung einiger Deutscher zu schlagen scheint.
Du weisst bestimmt, dass 'Schadenfreude' und 'Weltschmerz' nur in der deutschen Sprache existieren. Auch dieser Fred belegt, warum das so ist.

F 18 21.11.2008 14:21

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 156817)
Mir ging es doch lediglich darum, dass die negative Einstellung dieser Demagogenblaettchen auf die Stimmung einiger Deutscher zu schlagen scheint.
Du weisst bestimmt, dass 'Schadenfreude' und 'Weltschmerz' nur in der deutschen Sprache existieren. Auch dieser Fred belegt, warum das so ist.

Genau, deshalb gibts auch auf der Ganzen Welt keine Schadenfreude:Cheese:

Im übrigen glaube ich derzeit noch nichtmal, dass die Stimmung der Deutschen so schlecht ist wie die Lage. Aber zu der Analyse kommen wir vermutlich im nächsten Jahr, wenn die Lage belegbar ist. Ich weiß nicht wie´s bei euch aussieht, aber hier geht´s gerade rund. Ein Werk nach dem anderen beantragt Kurzarbeit, sogar die BASF schließt vorübergehend Betriebe.

Wer den finanziellen Background des Mittelstandes kennt, weiß wie lange das gutgeht.

pioto 21.11.2008 14:34

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 156817)
Du weisst bestimmt, dass 'Schadenfreude' und 'Weltschmerz' nur in der deutschen Sprache existieren. Auch dieser Fred belegt, warum das so ist.

Stimmt für Schadenfreude definitiv nicht. Dass es das auf Finnisch auch gibt (und zwar 1:1 "vahingonilo"), wusste ich - kenn' ich von meiner Frau zu Genüge :Cheese:

Ist aber auch in etlichen anderen Sprachen nicht unbekannt.

dude 21.11.2008 14:44

Interessanter Link.
" In tedesco il termine ha sempre una connotazione negativa. Esiste una distinzione tra la "schadenfreude segreta" (un sentimento privato) e la "schadenfreude aperta" (Hohn)."

Das sagt mE aber genuegend aus. Und die genannten Ausnahmen bestaetigen die Regel. Einen Kiwi-Kollegen fragte ich neulich, was ihn an Deutschen am meisten verwundert (er ist mit einer Deutschen verheiratet). Ohne zu Zoegern nannte er das Konzept der Schadenfreude. Das sei ihm derart fremd.

dude 21.11.2008 14:45

Damit nicht nur Phlip OnTopic bleibt:

http://news.hereisthecity.com/news/b...ews/8484.cntns

F 18 21.11.2008 14:48

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 156830)
Ohne zu Zoegern nannte er das Konzept der Schadenfreude. Das sei ihm derart fremd.

das ist doch wohl nicht dein Ernst, ich glaube nicht im geringsten daran, dass Menschen irgendwo auf dieser Welt frei von derartigen Gefühlen sind. Vielleicht könnens sie das nur nicht erklären, weils das Wort nicht gibt;)

Phlip 21.11.2008 14:50

Passend dazu ein Gedankengang in die andere Richtung...
http://brontecapital.blogspot.com/20...citigroup.html

dude 21.11.2008 14:52

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 156834)
das ist doch wohl nicht dein Ernst, ich glaube nicht im geringsten daran, dass Menschen irgendwo auf dieser Welt frei von derartigen Gefühlen sind. Vielleicht könnens sie das nur nicht erklären, weils das Wort nicht gibt;)

Oh doch. Tellerrand und so...
Naja, wenigstens wirst Du Dir niemals vorwerfen koennen, in Deinen Handlungen und Reaktionen nicht Deutsch zu sein. :Nee:

F 18 21.11.2008 15:00

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 156836)
Oh doch. Tellerrand und so...
Naja, wenigstens wirst Du Dir niemals vorwerfen koennen, in Deinen Handlungen und Reaktionen nicht Deutsch zu sein. :Nee:

Mit Tellerand hat das gar nichts zu tun, dazu müsste man erst mal ein paar Studien machen die das belegen. Nur weil jemand glaubt eine Eigenschaft die gemeinhin als negativ bewertet wird nicht zu haben ist es kein Beweis, dass dem so ist.

Glaubst du im Ernst es würde kein Amerikaner höchst amused sein, wenn man im Fernsehen übertragen würde wie Bin Laden von ner Horde Rinder zugeschissen wird, nur weils in den USA das Wort nicht gibt.

Im übrigen erinnere ich mich an diverse Hollywood Filme, die vor Schadenfreude geradezu sprühen, vermutlich wurden die zur Aufklärung gedreht.

Im Übrigen halte ich es für keine schlechte Sache deutsch zu sein

dude 21.11.2008 15:03

Lebenserfahrungen haben mir noch immer weiter geholfen als irgendwelche Studien.
Deutscher zu sein ist nicht per se schlecht, nur sehr anstrengend im Ausland.

Phlip 21.11.2008 15:14

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 156838)
Mit Tellerand hat das gar nichts zu tun, dazu müsste man erst mal ein paar Studien machen die das belegen.

Here we go:
http://psp.sagepub.com/cgi/content/abstract/22/2/158

Der Artikel besagt, dass Schadenfreude durch großteils Neid bedingt ist. Wir alle kennen die Neidkultur der USA ("Wow, what a nice car. Congratulations!") und können daraus entsprechend auf die Gültigkeit des Konzeptes Schadenfreude schließen.

drullse 21.11.2008 15:25

Wenn ihr die zurzeit stattfindende Finanzkrise noch nicht verstanden habt, dann lest weiter – und ihr werdet verstehen!

1. Vor langer Zeit verkündete ein Mann in einem indischen Dorf, dass er jeden Affen für 10 $ kaufen würde.

2. Die Dorfbewohner wussten, dass es im Wald sehr viele Affen gibt. Und so gingen sie in den Wald und fingen Affen.

3. Der Mann kaufte dann die ganzen Affen für den versprochenen Preis.

4. Als sich dadurch der Affenstand verringerte, suchten die Dorfbewohner nicht mehr sehr fleißig und gingen lieber ihrer alten Arbeit nach. Daraufhin versprach der Mann jeden Affen für 20 $ zu kaufen. Das spornte die Menschen wieder an, und sie gingen in den Wald und suchten und suchten.

5. Bald darauf wurden die Affen im Wald sehr rar und keiner suchte mehr richtig. Und so verkündete der Mann, er würde jeden Affen für 25 $ kaufen. Immerhin war es schon sehr schwierig, einen Affen zu erwischen.

6. Darum sagte der Mann, er kauft jetzt jeden Affen für 50 $. Aber da er aber geschäftlich in die Stadt müsse, würde ihn sein Assistent vertreten.

7. Als der Mann dann weg war, sagte der Assistent zu den Dorfbewohnern: „Seht ihr die ganzen Affen hier im Käfig, die der Mann kaufte? – Ich verkaufe sie euch für 35 $ und wenn der Mann morgen aus der Stadt kommt, könnt ihr ihm die Affen für die 50 $ verkaufen! Ist doch super, oder?“

8. Die Dorfbewohner brachten daraufhin alles Geld, alles Ersparte, und kauften alle Affen für 35 $.

9. Nach diesem Geschäft haben die Dorfbewohner nie mehr wieder einen von den zwei Männern gesehen. Nur all die Affen waren wieder dort, wo sie am Anfang waren …

Willkommen an der Wall Street – dem amerikanischen, ökonomischen Wunder!!!

;)

neonhelm 21.11.2008 15:31

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 156841)
Lebenserfahrungen haben mir noch immer weiter geholfen als irgendwelche Studien.
Deutscher zu sein ist nicht per se schlecht, nur sehr anstrengend im Ausland.

Da hast du recht. Aber die Briten zum Beispiel kennen die Schadenfreude sehr wohl. "That serves him right." :Cheese:

dude 21.11.2008 15:44

Zitat:

Zitat von neonhelm (Beitrag 156851)
Da hast du recht. Aber die Briten zum Beispiel kennen die Schadenfreude sehr wohl. "That serves him right." :Cheese:

Sie sind sich aber im Gegensatz zu Deutschen nicht zu schade, sich selbst im selben Atemzug nochmals gehoerig durch den Dreck zu ziehen.
Etwa so: "That serves him right. Not that I would deserve any better with my ugly mug."

TriVet 21.11.2008 15:48

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 156847)
Wenn ihr die zurzeit stattfindende Finanzkrise noch nicht verstanden habt, dann lest weiter – und ihr werdet verstehen!

1. Vor langer Zeit verkündete ein Mann in einem indischen Dorf, dass er jeden Affen für 10 $ kaufen würde.
.
.
.
.
9. Nach diesem Geschäft haben die Dorfbewohner nie mehr wieder einen von den zwei Männern gesehen. Nur all die Affen waren wieder dort, wo sie am Anfang waren …

Willkommen an der Wall Street – dem amerikanischen, ökonomischen Wunder!!!
;)

Nette Geschichte, aber Du solltest eine Quelle angeben, wenn Du Dich nicht mit fremden Federn schmücken willst; ich kenne sie von hier:
http://earthship.ea.funpic.de/index....127&Item id=1

drullse 21.11.2008 17:10

Ich aus nem anderen Forum.

Glaubt doch eh keiner, dass man das selbst verfasst hat, wenn es in so einem Fred steht.

dude 21.11.2008 17:19

Weltschmerz
 
Gerade gesehen: Bike Snob NYC hat gestern eine aktuelle Referenz zum Thema Weltschmerz gebloggt:

"Or else, they could have used one of the female messengers from this recent New York Times article. My personal choice would have been German emigree Carmen Burkhart, described in the article as "a slight, tight-bodied 43-year-old who smokes and drinks only hot coffee for hydration, even in the summer:"



(Carmen Burkhart: weltschmerz in motion)"

RibaldCorello 03.12.2008 21:57

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 147505)
Ja, was hat sich geaendert?

Ich hol das mal vor und frage ohne Häme, einfach mal aus Interesse, lachen die Kollegen immer noch ?

Ist einfach interessant wenn man Stimmungen direkt von Personen vor Ort bekommt, ohne den Filter der Presse.

schoppenhauer 03.12.2008 22:13

Zitat:

Zitat von RibaldCorello (Beitrag 162422)
Ist einfach interessant wenn man Stimmungen direkt von Personen vor Ort bekommt, ohne den Filter der Presse.

Detroit - kann mal einer aus Detroit berichten?

dude 03.12.2008 22:18

Du darfst zwei Dinge nicht verwechseln. Zum einen die selbstverstaendlich vorhandene Angst eines Menschen, dass er seinen Arbeitsplatz verliert, wenn in seiner Naehe mehrfach die Axt gefallen ist. Wer eine gewisse Grundangst nicht hat, sitzt schon auf dem Schleudersitz. Angst haelt wachsam.

Zum anderen aber ist der Amerikaner einfach ein optimistischerer Mensch. Meine Schweizer Kollegen sind teilweise nur noch ein Haeufchen Elend, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Job verlieren, weit, weit geringer ist, als dies hier in den USA der Fall ist. Der Amerikaner dagegen redet derweil von einer schlimmen Lawine die ueber die Piste wegrollt, aber zu 80% bereits durch ist. Und er steht noch immer da! Da schaffen wir die letzten 20% auch noch, right? Dabei ist es fuer ihn im Endeffekt voellig unerheblich, was tatsaechlich kommt. Das weiss ja niemand. Entscheidend ist also das Gefuehl, mit dem man sich taeglich umgibt. Deutscher Weltschmerz oder lieber Optimismus? Du glaubst gar nicht wie oft ich hoere "sobald wir dann wieder neues Geschaeft haben, machen wir xy", waehrend andernortens eine bleiernde Laehmung eingetreten ist. Ueber so ein Verhalten lacht der Ami nur und sagt "das mach' ich eine Woche, dann bin ich rausgeflogen".
Und dabei sprechen die Leute nicht von einer fernen, unbestimmbaren Zeit, sondern es fuehlt sich beinahe an, als waere es bereits morgen wieder so weit, zumindest aber in greifbarer Naehe. Es geht hier nicht um bestimmbare Zukunft, die kann keiner geben, konnte noch nie einer geben, jetzt weniger als jemals zuvor, sondern es geht schlicht um den Umgang mit dem Hier und Jetzt.

Und daran hat sich auch weiterhin nichts geaendert.

F 18 04.12.2008 08:43

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 162427)
Du glaubst gar nicht wie oft ich hoere "sobald wir dann wieder neues Geschaeft haben, machen wir xy", waehrend andernortens eine bleiernde Laehmung eingetreten ist. Ueber so ein Verhalten lacht der Ami nur und sagt "das mach' ich eine Woche, dann bin ich rausgeflogen".

Das liegt aber auch an anderen Rahmenbedingungen und anderen Erfahrungen die man gemacht hat.
Wenn man hier bei nem Bewerbungsgespräch sitzt, kommen doch so Fragen wie:
-Warum waren Sie dort nur ein Jahr ?
-Sie wechseln aber häufig den Arbeitsplatz, ist das jetzt ein Trend?
-Wieso haben Sie den Studiengang gewechselt, wissen Sie nicht was Sie wollen?

etc. etc. Man erwartet doch häufig Erwerbsbiographien, die sofort in einer Sackgasse enden, wenn man mal aus der Reihe tanzt, mich kotzt das ja auch an aber so schnell wird sich da bei uns auch nichts ändern.

Phlip 04.12.2008 08:59

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 162500)
Das liegt aber auch an anderen Rahmenbedingungen und anderen Erfahrungen die man gemacht hat.
Wenn man hier bei nem Bewerbungsgespräch sitzt, kommen doch so Fragen wie:
-Warum waren Sie dort nur ein Jahr ?
-Sie wechseln aber häufig den Arbeitsplatz, ist das jetzt ein Trend?
-Wieso haben Sie den Studiengang gewechselt, wissen Sie nicht was Sie wollen?

etc. etc. Man erwartet doch häufig Erwerbsbiographien, die sofort in einer Sackgasse enden, wenn man mal aus der Reihe tanzt, mich kotzt das ja auch an aber so schnell wird sich da bei uns auch nichts ändern.

Warum sollte das dort anders sein?

keko 04.12.2008 09:01

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 162500)
Das liegt aber auch an anderen Rahmenbedingungen und anderen Erfahrungen die man gemacht hat.
Wenn man hier bei nem Bewerbungsgespräch sitzt, kommen doch so Fragen wie:
-Warum waren Sie dort nur ein Jahr ?
-Sie wechseln aber häufig den Arbeitsplatz, ist das jetzt ein Trend?
-Wieso haben Sie den Studiengang gewechselt, wissen Sie nicht was Sie wollen?

etc. etc. Man erwartet doch häufig Erwerbsbiographien, die sofort in einer Sackgasse enden, wenn man mal aus der Reihe tanzt, mich kotzt das ja auch an aber so schnell wird sich da bei uns auch nichts ändern.

Vollkommen richtig! Die Chefs in den USA sehen das "Feuern" ebenso undramatischer wie die Gefeuerten. Man gibt den Leuten eher wieder eine Chance. Ist also kein Wunder, warum wir dann bei einer Krise eher zittern.

Ändern wird sich kaum was, denn wenn ich mir die heutigen 30jährigen anschaue, die in den Personalabteilungen sitzen, dann zittern die doch selbst schon um ihren eigenen Ar.... : "Nur keinen einstellen, der ein bisschen aus der Reihe tanzt", "nur keinen Fehler machen -- bloß den Lebenslauf 100x wasserdicht abchecken, damit man sich nachher rechtfertigen kann, warum man den ausgewählt hat" usw....

schoppenhauer 04.12.2008 09:53


Lecker Nudelsalat 04.12.2008 10:10

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 162500)
Das liegt aber auch an anderen Rahmenbedingungen und anderen Erfahrungen die man gemacht hat.
Wenn man hier bei nem Bewerbungsgespräch sitzt, kommen doch so Fragen wie:
-Warum waren Sie dort nur ein Jahr ?
-Sie wechseln aber häufig den Arbeitsplatz, ist das jetzt ein Trend?
-Wieso haben Sie den Studiengang gewechselt, wissen Sie nicht was Sie wollen?

etc. etc. Man erwartet doch häufig Erwerbsbiographien, die sofort in einer Sackgasse enden, wenn man mal aus der Reihe tanzt, mich kotzt das ja auch an aber so schnell wird sich da bei uns auch nichts ändern.

Kann schon sein, aber ...

ich persönlich habe mir nie die glattgebügelten eingeladen, vieleicht mal zum Schauen, aber nie eingestellt. Mir persönlich sind / waren kruide Lebensläufe immer sympathischer und in den meisten Fällen habe ich mit solchen Leuten immer einen guten Griff getan (ok Ausnahmen gab es auch).

Gruß strwd

dude 04.12.2008 12:40

Zitat:

Zitat von Phlip (Beitrag 162505)
Warum sollte das dort anders sein?

Richtig.
Es ist schon erstaunlich, dass ihr nicht einfach hinnehmen koennt, dass es ist wie es ist.
Ist es der uebliche, tief sitzende Antiamerikanismus? Ist es das Eingestaendnis der eigenen Schwaeche? Ist es Lust auf Schadenfreude?

Sicherheitshalbe fuege ich lieber mal hinzu, dass auch ich hier selbstverstaendlich nicht alles besser finde und es das ja auch keinesfalls ist. Aber kann man nicht auch einfach mal akzeptieren, dass andere Menschen mit Dingen vielleicht etwas besser umgehen, als man selbst, anstatt nach immer neuen Gruenden zu suchen, warum das einfach nicht sein kann?

F 18 04.12.2008 14:40

Zitat:

Zitat von Phlip (Beitrag 162505)
Warum sollte das dort anders sein?

Ich glaube (du erkennts daran, dass ich es nicht sicher weiß)
in den USA kann man beruflich an allerhand verschiedenen Stricken in seinem Leben ziehen, ohne dass potentielle Arbeitgeber dies als Wankelmut interpretieren, dort gehts eher in die Richtung der probiert was, mit dem kann man was anfangen.

schoppenhauer 04.12.2008 14:41

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 162605)
Ist es der uebliche, tief sitzende Antiamerikanismus? Ist es das Eingestaendnis der eigenen Schwaeche? Ist es Lust auf Schadenfreude?

Aber kann man nicht auch einfach mal akzeptieren, dass andere Menschen mit Dingen vielleicht etwas besser umgehen, als man selbst, anstatt nach immer neuen Gruenden zu suchen, warum das einfach nicht sein kann?

Dieser weit verbreitete und derzeit sehr hippe Antiamerikanismus ist mir auch zuwider. Vor allem finde ich daran supekt, das sich in ihm die extrem linke und die extrem rechte Ecke so harmonisch vereinen. Und dann kommen noch die Provinzler dazu, egal aus welcher Ecke.

Allerdings, die Amerikaner leben seit Jahren über ihren Verhältnissen, ermöglicht durch das einzigartige Vertrauen, das die Welt in den Dollar hat, und nicht durch ihre wirtschaftliche Potenz. Ihre wirtschaftlichen Kennzahlen sind im Vergleich zum Rest der Welt eher untere Hälfte.

In ihrer selbsternannten Rolle als Weltpolizei hatten Sie insbesondere in den letzten 8 Jahren auch keine glückliche Hand.

Die Finanz-Krise wurde in NYC und der dort herrschenden Business-Mentalität ins Rollen gebracht, auch wenn die Ursachen der Krise auf der ganzen Welt zu finden sind.

Ist es da verwerflich oder gar urdeutsch, einen Hauch Schadenfreude zu spüren?

Und nochmals: Was du da in deinem Job bei UBS und als leistungsorientierter Läufer im Zentralpark erlebst, ist so wenig Amerika wie der Prenzlauer Berg Deutschland.

Detroit ist derzeit Amerika.

Phlip 04.12.2008 14:44

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 162661)
Ich glaube (du erkennts daran, dass ich es nicht sicher weiß)
in den USA kann man beruflich an allerhand verschiedenen Stricken in seinem Leben ziehen, ohne dass potentielle Arbeitgeber dies als Wankelmut interpretieren, dort gehts eher in die Richtung der probiert was, mit dem kann man was anfangen.

Im Land der Guidelines? Cmon, in den großen Firmen läufts genauso wie hier. Oder meinst du die Personaler dort sagen: Geil, er hat ne 3 Jahres Lücke im Lebenslauf. Flippiger Typ, den nehmen wir!

keko 04.12.2008 14:53

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 162662)
Und nochmals: Was du da in deinem Job bei UBS und als leistungsorientierter Läufer im Zentralpark erlebst, ist nich Amerika.

Ich würde die New Yorker in 3 Gruppen einteilen: 1. Die Leute die es geschafft haben und das alles um sie herum toll finden (da zähle ich dude zu) -- die Gewinner. 2. Die Leute, die nichts sehnlicher wollen, als diese Stadt zu verlassen, weil sie den Job und das Leben dort hassen -- die Verlierer 3. Die Irren, Gestörten und Geisteskranken, die schon sehr lange dort wohnen und gar nicht mehr blicken, wie ihnen die Stadt zugesetzt hat.

F 18 04.12.2008 15:09

Zitat:

Zitat von strwd (Beitrag 162533)
Kann schon sein, aber ...

ich persönlich habe mir nie die glattgebügelten eingeladen, vieleicht mal zum Schauen, aber nie eingestellt. Mir persönlich sind / waren kruide Lebensläufe immer sympathischer und in den meisten Fällen habe ich mit solchen Leuten immer einen guten Griff getan (ok Ausnahmen gab es auch).

Gruß strwd

Glaub mir du bist die Ausnahme, ich habe erlebt wie das läuft als ich vor Jahren aus der Baubranche wegen fehlender Entwicklungsmöglichkeiten in den Automotivebereich gewechselt habe. Wenn du bei uns Karriere machen willst, muss alles glatt laufen, am besten geschmiert:Cheese: . Alles andere hängt von einem Entscheider ab, der bereit ist mal die üblichen Pfade zu verlassen und was zu probieren. Davon gibts leider nicht viele. Ich habe zum Glück einen gefunden, der hats auch gegen den Trend der Branche geschafft, das Unternehmen vom Insolvenzkandidaten zum Rekordgewinnler zu machen und das ohne Leute zu entlassen, im Gegenteil.

F 18 04.12.2008 15:16

Zitat:

Zitat von Phlip (Beitrag 162664)
Im Land der Guidelines? Cmon, in den großen Firmen läufts genauso wie hier. Oder meinst du die Personaler dort sagen: Geil, er hat ne 3 Jahres Lücke im Lebenslauf. Flippiger Typ, den nehmen wir!

Nach drei Jahren Lücke im Lebenslauf wird man dort eher keinen Job mehr suchen, soweit ist mir das schon klar, aber der ein oder andere Branchenwechsel oder deutliche Wechsel im Tätigkeitsschwerpunkt scheint mir dort eher möglich.

dude 04.12.2008 15:23

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 162662)
Und nochmals: Was du da in deinem Job bei UBS und als leistungsorientierter Läufer im Zentralpark erlebst, ist so wenig Amerika wie der Prenzlauer Berg Deutschland.

Detroit ist derzeit Amerika.

Da stimme ich Dir vollkommen zu.

Aber: Ich beziehe mich im Gegensatz zu Dir lediglich in erster Linie auf die Wall Street, denn um diese geht es im Threadtitel (zur Erinnerung: "Wall Street vor dem Kollaps").
Wenn Du Dir die Muehe machst und meine Beitraege zurueckverfolgst (ist nicht noetig), siehst Du, dass ich lediglich auf die Behauptungen anderer hier im Bezug auf die Finanzindustrie in NYC Bezug nehme, so etwa den Spiegelartikel vom Untergang Manhattans.

Ich masse mir an, doch auch ueber den Tellerrand hinausschauen zu koennen. So sehr muss man da ja die Augen nicht aufsperren.

dude 04.12.2008 15:24

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 162671)
Ich würde die New Yorker in 3 Gruppen einteilen: 1. Die Leute die es geschafft haben und das alles um sie herum toll finden (da zähle ich dude zu) -- die Gewinner. 2. Die Leute, die nichts sehnlicher wollen, als diese Stadt zu verlassen, weil sie den Job und das Leben dort hassen -- die Verlierer 3. Die Irren, Gestörten und Geisteskranken, die schon sehr lange dort wohnen und gar nicht mehr blicken, wie ihnen die Stadt zugesetzt hat.

Wie lange hast Du hier gelebt? Wann war das?

dude 04.12.2008 15:25

Zitat:

Zitat von F 18 (Beitrag 162683)
Nach drei Jahren Lücke im Lebenslauf wird man dort eher keinen Job mehr suchen, soweit ist mir das schon klar, aber der ein oder andere Branchenwechsel oder deutliche Wechsel im Tätigkeitsschwerpunkt scheint mir dort eher möglich.

Worauf basierst Du Dein USA-Wissen?

F 18 04.12.2008 15:28

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 162605)
Richtig.
Es ist schon erstaunlich, dass ihr nicht einfach hinnehmen koennt, dass es ist wie es ist.
Ist es der uebliche, tief sitzende Antiamerikanismus? Ist es das Eingestaendnis der eigenen Schwaeche? Ist es Lust auf Schadenfreude?

Auch wenn ich vielleicht nicht gemeint war (was ich nicht glaube), so muß ich trotzdem was loswerden.

Weißt du was mir auf den Sack geht?
Das meine Unlust beim Anblick des star spangled banner vor Freude wild onanierend durch die Gänge zu rennen als Antiamerikanimus interpretiert wird. Das ist genauso Stammtischniveau wie vieles andere auch.

F 18 04.12.2008 15:29

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 162688)
Worauf basierst Du Dein USA-Wissen?


Ich war im Kino, das wolltest du doch hören?;)

keko 04.12.2008 15:31

Zitat:

Zitat von dude (Beitrag 162687)
Wie lange hast Du hier gelebt? Wann war das?

So 10 Wochen insgesamt, 1996/97. Meine Schwester war mal länger dort. Meine Frau hat noch viele Verwandte + Bekannte dort (und lebte dort auch einige Jahre). Was ich denke über NYC ist sicher nicht mal halbwegs vollständig, beruht aber zumindest auf eigenen Erfahrungen. :)


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