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qbz 28.08.2022 09:48

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1678189)
Was ist da unverständlich, die Politik der letzten 40 Jahre war doch, wir legen uns mit jedem Diktator ins Bett, sofern das den wirtschaftlichen Interessen dient

Daran hat sich nichts geändert ausser dass DE heute zu wenig und zu teures Gas hat:
https://p6.focus.de/img/fotos/id_720...0231 586f0586

keko# 28.08.2022 10:02

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1678189)
Was ist da unverständlich, die Politik der letzten 40 Jahre war doch, wir legen uns mit jedem Diktator ins Bett, sofern das den wirtschaftlichen Interessen dient

Ja, das verstehe ich. Nur ist halt Russland keine halbkaputte Bananenrepublik, mit der man dies und das machen kann, sondern eben Russland. Damit kann man sich schon mal verheben.

Koschier_Marco 28.08.2022 10:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1678193)
Ja, das verstehe ich. Nur ist halt Russland keine halbkaputte Bananenrepublik, mit der man dies und das machen kann, sondern eben Russland. Damit kann man sich schon mal verheben.

Russland ist eine halb kaputte Bananenrepublik nur mit mehr Atom Ubooten

DocTom 28.08.2022 11:15

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1678188)
Unser "Fach"minister sieht keine Reparaturlösung. Nichts ist gut gelaufen bei der Gasumlage ausser für die Konzerne.

Ist die Gasumlage denn schon durch den Bundesrat?
Und "god knows" warum er den Fratsch nicht in ein Beratergremium einlädt...

"Besserwissermentalität" oder absolute Ignoranz gegenüber Fachwissen. Außerdem sollte man sich doch vorher rechtlich absichern, so macht er es doch nur dem Herrn Scheuer nach.
Ach, bei dem hat das ja auch ohne konsequenzen funktioniert, wird also auch für Habeck gut ausgehen.
NmpM
T.

qbz 28.08.2022 11:43

Ökonomen warnen: Länder der Eurozone bereits in Rezession. Hohe Energiepreise sind Grund für den Abschwung. Bei vielen Unternehmen machen sie sich erst im nächsten Jahr richtig bemerkbar. Viele könnten in andere Länder abwandern.

keko# 28.08.2022 11:50

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1678195)
Russland ist eine halb kaputte Bananenrepublik nur mit mehr Atom Ubooten

Eine halb kaputte Bananenrepublik ohne Atom-Uboote kann man sich halt zur Not zurechtbomben, wenn sie nicht spurt. Eine halb kaputte Bananenrepublik mit Atom-Ubooten nicht. Jetzt will man eine halb kaputte Bananenrepublik mit Atom-Ubooten wirtschaftlich ausbluten, dass sie sich keine Atom-Uboote mehr leisten kann. Dieser Plan kommt von denen, die jahrelang munter mit diesem Land Geschäfte gemacht haben und ihre Strategie gegenüber Ländern ohne Atom-Uboote nicht geändert hat?

Uffff... jetzt brauch ich einen großen Schluck Rosè besten Jahrgangs :Cheese:

keko# 28.08.2022 12:00

Ich hoffe und habe die Hoffnung, dass dies Schwarzmalerei ist und die Sache halb so wild endet. Eine Abwanderung von Firmen wäre die eigentliche Katastrophe für Deutschland und auch für Europa. Alles andere kann man "wegdrücken", dies dann nicht.

Hafu 28.08.2022 13:04

Zitat:

Zitat von Koschier_Marco (Beitrag 1678195)
Russland ist eine halb kaputte Bananenrepublik nur mit mehr Atom Ubooten

;) :Blumen:

Nepumuk 28.08.2022 13:27

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1678205)
Jetzt will man eine halb kaputte Bananenrepublik mit Atom-Ubooten wirtschaftlich ausbluten, dass sie sich keine Atom-Uboote mehr leisten kann.

Hat in den 80ziger auch gut geklappt. Du solltest dich daran erinnern können. Wird auch dieses Mal wieder klappen, wenn wir endlich mit dieser endlosen Jammerei aufhören und die Ärmel hoch krempeln.

JENS-KLEVE 28.08.2022 13:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678164)
Der Einwand ist nicht komplett unberechtigt. Bei Absenkung der Raumtemperatur auf 18° ist aber bei vernünftigem Lüftungsverhalten noch keine Schimmelbildung zu befürchten.

Wenn man noch tiefer gehen will (was manche Mieter und Hausbesitzer mutmaßlich machen werden), muss man aber um das Problem der Schimmelbildung zu vermeiden) sich einen Hygrometer für die kalten Räume anschaffen, die Tür zu den wenig beheizten Zimmern stets geschlossen halten, sich mit der Thematik Taupunkt beschäftigtén und deutlich mehr lüften, als üblich.

Lüften ist ja ganz nett, aber im Winter ist es draußen auch kalt und feucht. Ich bin da etwas paranoid.:)

Canumarama 28.08.2022 14:16

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1678237)
Lüften ist ja ganz nett, aber im Winter ist es draußen auch kalt und feucht. Ich bin da etwas paranoid.:)

Für gewöhnlich ist die Luft im Winter trockener als im Sommer. Deshalb sollte z.b. der Keller vorzugsweise im Winter (dauerhaft) gelüftet werden, wenn dieser dazu neigt feucht zu werden.

Hafu 28.08.2022 16:25

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1678205)
... Jetzt will man eine halb kaputte Bananenrepublik mit Atom-Ubooten wirtschaftlich ausbluten, dass sie sich keine Atom-Uboote mehr leisten kann. ...

Wo hast du den Stuss her?
Atombomben und Atom-U-Boote, sobald man sie mal hat, kann man sich auch leisten, wenn man so bitterarm wie Nordkorea ist. Niemand, der bei Verstand ist, hat das als Ziel ausgegeben.

Sinn der Sanktionen und Zweck der Unterstützung der Ukraine, ist dass Russland soweit wirtschaftlich und militärisch geschwächt wird, dass man in fünf oder auch in 10 Jahren nicht sich ernsthaft sorgen muss, dass das nächste Nachbarland überfallen wird.
Und wenn man die Situation in Russland, den anhaltenden brain-drift aus dem Land und den Verlauf des Krieges anschaut, ist das auch ein absolut realistisches Ziel.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1678228)
Hat in den 80ziger auch gut geklappt. Du solltest dich daran erinnern können. Wird auch dieses Mal wieder klappen, wenn wir endlich mit dieser endlosen Jammerei aufhören und die Ärmel hoch krempeln.

:Blumen:

Hafu 28.08.2022 16:45

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1678237)
Lüften ist ja ganz nett, aber im Winter ist es draußen auch kalt und feucht. Ich bin da etwas paranoid.:)

Wie ja Canunarama schon erläutert hat, ist Lüften von kühleren Räumen wie z.B. Keller im Sommer viel problematischer als im Winter.

Wenn es zum Beispiel an einem typische deutschen regnerischen Wintertag Schneeregen mit 100% Luftfeuchtigkeit hat und man betreibt mehrmals täglich 5 Minuten Stoßlüften (damit die Wände und Möbel nicht auskühlen und damit der Heizbedarf ansteigt) hat die 100% feuchte Winterluft nach dem Aufwärmen auf z.B. 15° nur noch unter 30% relative Luftfeuchte und es besteht keinerlei Gefahr von Kondenswasserbildung an den Wändern und somit auch nicht von Schimmelbildung.

Weil man natürlich nicht ständig Umrechnungstabellen zur relativen luftfeuchtigkeit und zum Taupunkt im Hinterkopf haben kann, sind Hygrometer in jedem Raum sinnvoll, wenn man auf mehr als 18° die Temperatur absenkt.
Für Hausbesitzer sollte das kein großes Problem sein, da die Motivationslage zur Pflege des Eigentums naturgemäß hoch ist.

Ernsthafte Sorgen würde ich mir aber jetzt vor dem Winter als Vermieter schlecht gedämmter Wohnungen machen: da die Heizkosten auf die Mieter verlagert werden, haben diese eine hohe Motivation bzw. geradezu die Notwendigkeit, wenn sie finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, so wenig zu hetzen wie möglich. Und ob das notwendigerweise geänderte Lüftungsverhalten zur Absenkung der Wohnungstemperatur parallel läuft, darauf hat man als Vermieter nicht wirklich Einfluss.

Bin kein Vermieter, aber wäre ich einer, würde ich mich schleunigst, alleine aus dem Eigeninteresse des Werterhaltes der Mietwohnungen, darum kümmern, dass diese gut gedämmt sind, ein für die Mieter gut bezahlbares Heizsystem haben und möglichst auch über eine Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung baldmöglichst verfügen.

qbz 28.08.2022 16:46

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1678228)
Hat in den 80ziger auch gut geklappt. Du solltest dich daran erinnern können. Wird auch dieses Mal wieder klappen, wenn wir endlich mit dieser endlosen Jammerei aufhören und die Ärmel hoch krempeln.

Märchen!
In den 80zigern hat Helmut Schmidt eine Entspannungs- und Abrüstungspolitik mit der UDSSR gemacht und Erdgasgeschäfte mit der UDSSR trotz des Widerstandes der Reagan-Administration für die deutsche Industrie eröffnet. Er liess sich nicht wie Scholz, Baerbock, Habeck, die Biden-Marionetten, bei NS2 einschüchtern und verfolgte eine eigene Wirtschafts- und Entspannungspolitik, welche den Grundstein zur späteren Wiedervereinigung unter Kohl legte, und der Wirtschaft der Bundesrepublik nutzte ganz im Unterschied zu heute. Die jetzige Kriegswirtschaft und der Energieboykott schaden hingegen der EU und DE sehr stark und helfen somit der Ukraine, welche über Jahre hinweg einen riesigen materiellen Unterstützungsbedarf haben wird, Null-Komma nichts.

Zwei Tage bevor der sowjetische Partei- und Regierungschef am 22. November 1981 Bonner Boden betrat, unterzeichneten in Essen seine Außenhandelsexperten das größte Ost-West-Industrieabkommen aller Zeiten: den Bau von Rohrleitungen und Kompressorstationen im Wert von 20 Milliarden Mark und - von 1984 bis 2009 - die Lieferung von jährlich 40 Milliarden Kubikmeter Sibirien-Erdgas im Wert von 16 Milliarden Mark - 400 Milliarden Mark in 25 Jahren.
.......
Eineinhalb Stunden lang, freute sich später der liberale Innenminister Gerhart Baum, habe die sonst so gespaltene Koalition »in Gemeinsamkeit geschwelgt«. Dann habe das Kabinett beschlossen, sich auch durch allerheftigste Angriffe (durch die USA-Regierung) am Vollzug des 20-Milliarden-Geschäfts nicht beirren zu lassen.

»Da können andere noch soviel quaken«, faßte der Kanzler die Bonner Haltung zum Gasgeschäft zusammen, »es bleibt dabei.« Und roh belehrte Helmut Schmidt seine amerikanischen Freunde, die Pipeline müsse wohl schon deswegen gebaut werden, damit die Sowjets genug Devisen zusammenbrächten, um ihre Getreideimporte aus Amerika bezahlen zu können."zitiert aus SPON, 21.03.1982

Schwarzfahrer 28.08.2022 17:22

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1678205)
Jetzt will man eine halb kaputte Bananenrepublik mit Atom-Ubooten wirtschaftlich ausbluten, dass sie sich keine Atom-Uboote mehr leisten kann.

In den 80-ern hat es geklappt, durch Auf- und Wettrüsten das kaputte Sovjet-System zu destabilisieren - nicht aber durch Wirtschaftssanktionen. Die Atom-U-Boote geben sie sicher zuallerletzt auf.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678260)
Sinn der Sanktionen und Zweck der Unterstützung der Ukraine, ist dass Russland soweit wirtschaftlich und militärisch geschwächt wird, dass man in fünf oder auch in 10 Jahren nicht sich ernsthaft sorgen muss, dass das nächste Nachbarland überfallen wird.

Diesen Ansatz halte ich für gefährlich, da wenig nachhaltig. Geschichtliches Beispiel: so ähnlich sollte Deutschland nach dem ersten Weltkrieg wirtschaftlich klein gehalten und geschwächt werden, um einen zweiten Krieg zu verhindern - was zu dem genau gegengesetzten Ergebnis geführt hat. Im zweiten Weltkrieg wurde Deutschland erst militärisch in die Grenzen gewiesen, dann wirtschaftlich zum Wohlstand geführt - das brachte dauerhaften Frieden.
Russland muß m.M.n. militärisch auf ausreichend Widerstand stoßen, um seine Ambitionen aufzugeben; eine langfristiges wirtschaftliches "Kleinhalten" fördert aber Revanche-Gelüste in der Bevölkerung, und eine Unterstützung des kriegstreibenden Regimes.

Hafu 28.08.2022 17:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1678270)
...
Diesen Ansatz halte ich für gefährlich, da wenig nachhaltig. Geschichtliches Beispiel: so ähnlich sollte Deutschland nach dem ersten Weltkrieg wirtschaftlich klein gehalten und geschwächt werden, um einen zweiten Krieg zu verhindern - was zu dem genau gegengesetzten Ergebnis geführt hat. Im zweiten Weltkrieg wurde Deutschland erst militärisch in die Grenzen gewiesen, dann wirtschaftlich zum Wohlstand geführt - das brachte dauerhaften Frieden.
Russland muß m.M.n. militärisch auf ausreichend Widerstand stoßen, um seine Ambitionen aufzugeben; eine langfristiges wirtschaftliches "Kleinhalten" fördert aber Revanche-Gelüste in der Bevölkerung, und eine Unterstützung des kriegstreibenden Regimes.

Deine historischen Beispiele sind -selten dass wir im Forum mal ähnlicher Meinung sind- durchaus betrachtenswert. V.a. sind sie auch hilfreich, wenn mal wieder die Forderung nach Verhandlungen, "Einfrieren" des Konfliktes usw. allzu laut wird. All das hat man im Rahmen der Appeasementpolitik in den ausgehenden 30er-Jahren vor und nach dem Überfall auf Polen im Umgang mit einem autokratischem Regime mit Großmachtsphantasien bereits versucht und ist damals letztlich (erstmal) gescheitert.

Der Umgang mit Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg ist sicherlich beispielhaft (und besser als die kombination von Sanktionen und Reparationen), würde aber einen Regimewechsel in Moskau voraussetzen, den man alleine durch die Unterstützung der Ukraine nicht erreichen kann, evt. aber etwas wahrscheinlicher machen kann, wenn der Westen alles dafür tut, dass Putin in der Ukraine letztlich scheitert.

Schwarzfahrer 28.08.2022 17:37

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678264)
Wenn es zum Beispiel an einem typische deutschen regnerischen Wintertag Schneeregen mit 100% Luftfeuchtigkeit hat und man betreibt mehrmals täglich 5 Minuten Stoßlüften (damit die Wände und Möbel nicht auskühlen und damit der Heizbedarf ansteigt) hat die 100% feuchte Winterluft nach dem Aufwärmen auf z.B. 15° nur noch unter 30% relative Luftfeuchte und es besteht keinerlei Gefahr von Kondenswasserbildung an den Wändern und somit auch nicht von Schimmelbildung.

Das gilt schön für durchschnittliche Modellzimmer, am Besten ohne Möbel. In vielen Altbauten gibt es allerdings Ecken mit schlimmen Wärmebrücken (Balken mit Luftspalt daneben in Zimmerecke, entlang der Bodenleiste bei nicht isoliertem Fundament, u.ä.), wo noch unter Umständen ein Schrank davor steht. D.h. es gibt Wandbereiche, die bei 18 °C Raumtemperatur und -5 °C Außen die 12 °C leicht unterschreiten, und wo Lüften auch lokal nur geringen Luftaustausch ermöglicht. Hatte ich in unserem 100 Jahre alten Haus vor der Dämmung auch mehrfach, so daß die Räume in der Mitte schon deutlich über 21°C brauchten, um die Ecken trocken zu halten. 18 °C ist für viele solche Räume ein sehr hohes Risiko, das mit Lüften allein nicht zu vermeiden ist (man kann natürlich ein Ventilator noch dazustellen, um in den Ecken die Luft auszutauschen - bei den Strompreisen auch nicht ganz günstig). Hygro- und Thermometer gehören in jede entsprechende Risiko-Ecke, nicht mitten ins Zimmer (bei uns wären das mindestens 5 - 6 Gerätepaare gewesen).
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678260)
Ernsthafte Sorgen würde ich mir aber jetzt vor dem Winter als Vermieter schlecht gedämmter Wohnungen machen: da die Heizkosten auf die Mieter verlagert werden, haben diese eine hohe Motivation bzw. geradezu die Notwendigkeit, wenn sie finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, so wenig zu hetzen wie möglich. Und ob das notwendigerweise geänderte Lüftungsverhalten zur Absenkung der Wohnungstemperatur parallel läuft, darauf hat man als Vermieter nicht wirklich Einfluss.

Angesichts von > 50 % vermietetem Anteil bei Immobilien, wobei schlecht gedämmte Altbauten eher vermietet als selbst bewohnt werden, ist das ein zahlenmäßig sehr hohes Risiko. Wenn es Aktien von Firmen gibt, die Schimmelsanierung machen - könnte das eine gute Anlage werden.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678260)
Bin kein Vermieter, aber wäre ich einer, würde ich mich schleunigst, alleine aus dem Eigeninteresse des Werterhaltes der Mietwohnungen, darum kümmern, dass diese gut gedämmt sind, ein für die Mieter gut bezahlbares Heizsystem haben und möglichst auch über eine Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung baldmöglichst verfügen.

Klingt sinnvoll, allerdings dürfte das nur bei einer kleinen Minderheit vor diesem Winter hinhauen, da 1. Handwerker überlastet sind, 2. Viele Vermieter keine entsprechende Summen verfügbar haben um dem Zwang zu teuren Lösungen wie Wärmepumpe oder den förderfähigen übertriebenen Dämmstoffdicken nachzugeben (die meisten haben wohl Rücklagen zum Ersatz einer Gasheizung, mehr aber kaum).

HerrMan 28.08.2022 17:50

Gasspeicher sind voll - alles wird gut!

:liebe053:

qbz 28.08.2022 17:58

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1678275)
Gasspeicher sind voll - alles wird gut!

:liebe053:

Und das Portemonnai leer. :(

Nepumuk 28.08.2022 18:14

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1678266)
In den 80zigern...

Aus Wikipedia

Der Doppelbeschluss der NATO vom 12. Dezember 1979 bestand aus zwei Teilen:

Die NATO kündigte die Aufstellung neuer mit Atomsprengköpfen bestückter Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II und Marschflugkörper vom Typ BGM-109G Gryphon in Westeuropa an. Sie begründete diesen Schritt als Modernisierung und Ausgleich einer Lücke in der atomaren Abschreckung, die die Stationierung der sowjetischen SS-20 bewirkt habe.
Sie verlangte bilaterale Verhandlungen der Supermächte über die Begrenzung ihrer atomaren Mittelstreckenraketen (Intermediate Nuclear Forces – INF mit einer Reichweite zwischen 1000 und 5500 km) in Europa. Dabei blieben die französischen und ein Teil der britischen Atomraketen ausgeklammert.
Beide Teile, Raketenaufstellung und Rüstungskontrolle, sollten einander ergänzen und parallel vollzogen werden.

Nach dem Scheitern der Genfer Verhandlungen im November 1982 lehnten Bevölkerungsmehrheiten mehrerer NATO-Staaten die geplante Aufstellung ab. Eine Abgeordnetenmehrheit des Deutschen Bundestages stimmte ihr am 22. November 1983 jedoch zu. Ab Dezember 1983 wurden die neuen Atomraketen aufgestellt.


Das Anfang vom Ende der Sowjetunion! :Huhu:

keko# 28.08.2022 18:21

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678260)
Wo hast du den Stuss her?
Atombomben und Atom-U-Boote, sobald man sie mal hat, kann man sich auch leisten, wenn man so bitterarm wie Nordkorea ist. Niemand, der bei Verstand ist, hat das als Ziel ausgegeben.

Sinn der Sanktionen und Zweck der Unterstützung der Ukraine, ist dass Russland soweit wirtschaftlich und militärisch geschwächt wird, dass man in fünf oder auch in 10 Jahren nicht sich ernsthaft sorgen muss, dass das nächste Nachbarland überfallen wird.
Und wenn man die Situation in Russland, den anhaltenden brain-drift aus dem Land und den Verlauf des Krieges anschaut, ist das auch ein absolut realistisches Ziel.

...

Wo ich diesen "Stuss" her habe, weiß ich leider nicht. Das mit den Atom-Ubooten war natürlich im übertragenen Sinne gedacht. ich übernahm es von meinem Vorredner. Es ging mir allgemein um Schwächung.

Aber damit ich dazu lerne: woher kommen denn deine "fünf oder auch ... 10 Jahre"? Hat das einen erklärbaren Hintergrund?

Und: "brain-drift" sorgt ja nicht unbedingt für gute Verhältnisse in dem betoffenen Land.
Frage: Findest du denn, dass es ein langfristig stabiles Konstukt für Russland und somit Europa ist, wenn man zudem ein riesisges Land mit Millionen Einwohner wirtschaftlich derart schwächt? Ist das nicht ein klassicher Nährboden für radikale Kräfte?

qbz 28.08.2022 18:42

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1678286)
Aus Wikipedia

Der Doppelbeschluss der NATO vom 12. Dezember 1979 bestand aus zwei Teilen:
........
Das Anfang vom Ende der Sowjetunion! :Huhu:

Genauso gut kann man sagen, der Afghanistankrieg war schuld, die sowjetische Planwirtschaft, Breschnew, Gorbatschow usf..

Du wendest eine komplett einseitige Urache-Wirkung-Mechanik für ein historischess multifaktorielles Geschehen an, wo Du einen einzigen Faktor isolierst, indem Du nicht differenzierst zwischen den Folgen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in den 80ziger Jahren, den Sicherheitsverhandlungen, der Entspannungspolitik, der Abrüstung und der Rüstung, und überträgst einen Faktor auf heute: "Sollte wieder klappen..., Ärmel hochkremplen etc."

Da es in diesem Thread primär um die Energie- und Gasversorgung geht: In den 80ziger führte Deutschland gerade keinen Wirtschafts- und Handelskrieg gegen die UDSSR, sondern begann eine für die Bundesrepublik gewinnbringende wirtschaftliche Zusammenarbeit beim Erdgas mit der UDSSR. D.h. daraus kann man jetzt nicht gerade ableiten, mit einem Handeslkrieg und der Nicht-Zertifizierung von NS2 würde man Russland erschüttern können, im Gegenteil.

Der NATO-Doppelbeschluss war ausserdem zeitlich eingebettet in eine Reihe von Verhandlungen und Verträge, um Europa sicherer zu machen sowie in diese Abrüstungsverhandlungen:

Zitat:

Verhandlungen zwischen NATO (Nordatlantikpakt) und Warschauer Pakt (z. B. den MBFR-Verhandlungen zur beiderseitig ausgewogenen Truppenreduzierung seit 1973) bzw. in bilateralen Verträgen (SALT I 1972) und Verhandlungen zwischen den USA und der UdSSR (z. B. zur Begrenzung bzw. Reduzierung der strategischen Atomwaffen SALT II seit 1973 und START seit 1982) wurde ebenfalls versucht, auf friedlichem Wege A.-Prozesse einzuleiten. In nennenswertem Umfang und mit Aussicht auf Dauerhaftigkeit wurden A.-Schritte erstmals im Zuge der ideologischen Öffnung und politisch-ökonomischen Transformation des ehemaligen Ostblocks möglich. Beginnend mit der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) 1973 in Helsinki und der Konferenz über Vertrauensbildende Maßnahmen in Europa (KVAE) 1984 in Stockholm und weiteren KSZE-Nachfolgeverhandlungen wurden die Grundlagen für eine europäische Sicherheitsordnung gelegt.
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika...31/abruestung/

Heute beschliesst die EU absurde Visaverbote gegen russische BürgerInnen, damals in den 80zigern wurden die Kontakte zwischen den Menschen aus dem Ostblock und den West-Staaten erleichtert. Komplett das Gegenteil zu heute.

Im Prinzip geht es doch mit solchen kurzen Erzählungen wie von Dir eingangs erwähnt nur darum, eine aktuelle Politik scheinbar historisch zu legitimieren. Leute, die zum Zusammenbruch der UDSSR politisch beigetragen haben, empfehlen tatsächlich eine andere Politik wie Kissinger u.a.

Hafu 28.08.2022 18:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1678287)
...
Frage: Findest du denn, dass es ein langfristig stabiles Konstukt für Russland und somit Europa ist, wenn man zudem ein riesisges Land mit Millionen Einwohner wirtschaftlich derart schwächt? Ist das nicht ein klassicher Nährboden für radikale Kräfte?

Über langfristige Handlungsoptionen sollte man gut nachdenken (und das nicht bei Lanz, im Spiegel oder in der Zeit, sondern auf diplomatischer und multinationaler Ebene) aber jetzt, wo täglich ukrainische zivilisten sterben, geht es nicht um langfristige Maßnahmen, sondern darum, jetzt das Richtige (bzw. Notwendige) zu tun.

Wie es langfristig genau weitergeht, hängt davon ab wie sich Russland jetzt und in nächster Zukunft verhält, wie lange es noch mit diesem sinnlosen Krieg weitermacht. es hängt nicht davon ab, was irgendjemand in Deutschland sich in Bezug auf Russland wünscht. Radikale Kräfte sind in Russland seit 20 Jahren an der Macht und die Putin-Clique hat sich in dieser Sicht immer mehr radikalisiert.


Für den Umgang mit Russland gibt es nebenbei als Blaupause auch den Umgang mit dem Iran, der sich in der Bevölkerungsgröße nicht so riesig von Russland unterscheidet, der ähnlich reich an Bodenschätzen ist und seit rund 40 Jahren von (durchaus wirksamen) Sanktionen betroffen ist. Gäbe es die Sanktionen nicht, die die iranischen Aufrüstungsbestrebungen wirksam begrenzen und das ehrgeizig betriebene iranische Atomprogramm maximal bremsen, gäbe es mutmaßlich mittlerweile auch Israel nicht mehr.

Helios 28.08.2022 18:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1678274)
..............
Angesichts von > 50 % vermietetem Anteil bei Immobilien, wobei schlecht gedämmte Altbauten eher vermietet als selbst bewohnt werden, ist das ein zahlenmäßig sehr hohes Risiko. Wenn es Aktien von Firmen gibt, die Schimmelsanierung machen - könnte das eine gute Anlage werden.
..............

viele Vermieter können jetzt nicht mal mehr die Kosten für die Ölmenge über den Winter stemmen und teilen sie deshalb in kleinere Liefereinheiten auf.

Weil eine andere Regierung am Ruder ist und weil Energie jetzt das x-fache kostet soll jetzt plötzlich eine Einsparung sein??? - dann müsste man aber vorher geprasst haben und das kann ich nicht bestätigen - die Leute haben bereits in der Vergangenheit mit der Heizenergie gegeizt, sowohl von Mieter- als auch Vermieterseite.

Ein Single - über den Winter in Asien, kommt im Frühjahr zurück und lässt mich wutenbrannt wegen Schimmel in seiner ausgekühlten und über den ganzen Winter unbeheizten Wohnung zum Vermieter-Rapport "antreten" - sein alle paar Wochen vorbeischauender Bekannter hat seine Pflanzen am Fensterbrett derartig getränkt, dass die Pflanzen am Süd-West-Wohnzimmerfenster direkt am Glas festgeschimmelt sind.

Keine Feuchtigkeit in unbeheizte Räume, wie keine Wäschetrocknung im kaum beheizten Schlafzimmer, wenn Wäschetrocknen, dann heizen und lüften - den Schlafzimmerschrank nicht unbelüftet an die Aussenwand bündig drücken, dort wird es Schimmel geben.
Wenn es Oberflächen-Schimmel gibt, z. B. mit der Sagrotan-Chlormittel-Sprühflasche vom Müller entfernen, den Lappen danach bitte in den Müll und nicht mit Essigwasser abtupfen und dann mit dem Lappen die Wohnung putzen = die Wohnung mit Schimmel großflächig kontaminieren, wie es mir ein ehemaliger Erstbezieher gemacht hat, der ins "Betreute Wohnen" gezogen ist mit 20 m2 weniger aber mit 3-facher Kaltmiete als bei mir, gemacht hat.

Einige wenige Bewohner haben die Möglichkeit bei geringeren Kosten die Wohnung wärmer zu haben, dass sind die Vorhang-Über-Den-Heizkörper und die Millionärs-Sitzlandschaft ins kleine Wohnzimmer reinpress Spezialisten - der Wohnzimmerheizkörper wird wirkungslos, wenn er vom Sofa/dem Vorhang isoliert wird und wenn sich keine Warmluftwalze im Raum bilden kann, sodass man 2 m im Raum friert, obwohl das Teil (der Heizkörper) böllert.

Seit Mitte der 70iger wurde in dem Gebäude, von dem ich plaudere, die Ölmenge halbiert, weil weniger Leute im Haus wohnen. Die Gebäude-Isolierung der Außenwand wurde erhöht, die Fenster von Holz in zu dichte Kunststoff ausgetauscht (deshalb funktioniert die innenliegende Entlüftung nicht mehr so gut und man muss den Leuten erklären, sie müssten die Fenster kippen, damit Luft nachströmen kann), der Heizkessel hat sich von 350kw Wechselbrand auf 80kw Niedertemperatur-Ölkessel mit Blaubrenner verändert, die Zirkulationspumpe läuft 24/7, sie kann nicht abgestellt werden, da viele Schicht arbeiten.

Koschier_Marco 28.08.2022 19:10

Für den Umgang mit Russland gibt es nebenbei als Blaupause auch den Umgang mit dem Iran, der sich in der Bevölkerungsgröße nicht so riesig von Russland unterscheidet, der ähnlich reich an Bodenschätzen ist und seit rund 40 Jahren von (durchaus wirksamen) Sanktionen betroffen ist. Gäbe es die Sanktionen nicht, die die iranischen Aufrüstungsbestrebungen wirksam begrenzen und das ehrgeizig betriebene iranische Atomprogramm maximal bremsen, gäbe es mutmaßlich mittlerweile auch Israel nicht mehr.[/quote]

Könnte man als Blaupause nehmen, da Israel ja bekanntlich Atomwaffen besitzt (ohne dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten zu sein), wäre ein Angriff des Iran das Ende des mittleren Ostens und nicht nur Israel. Auch Mullahs haben Kinder….

Nepumuk 28.08.2022 19:49

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1678293)
Genauso gut kann man sagen, der Afghanistankrieg war schuld, die sowjetische Planwirtschaft, Breschnew, Gorbatschow usf..

Du wendest eine komplett einseitige Urache-Wirkung-Mechanik für ein historischess multifaktorielles Geschehen an, wo Du einen einzigen Faktor isolierst, indem Du nicht differenzierst zwischen den Folgen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit in den 80ziger Jahren, den Sicherheitsverhandlungen, der Entspannungspolitik, der Abrüstung und der Rüstung, und überträgst einen Faktor auf heute: "Sollte wieder klappen..., Ärmel hochkremplen etc."

Die anderen Faktoren kannst du gerne noch dazu zählen. Im Endeffekt kommt es alles auf dasselbe raus. Die UdSSR hat das Wettrüsten verloren, weil die wirtschaftlich nicht so stark war wie der Westen. Das führt zu deren Zusammenbruch und damit erst zu einem Ende des Kalten Krieges und einer wirklichen Periode des Friedens in Europa. Diese stabile Friedensordnung hat Russland mit ihrem Angriffskrieg in Frage gestellt. Dafür müssen sie die Konsequenzen tragen.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1678293)
Da es in diesem Thread primär um die Energie- und Gasversorgung geht: In den 80ziger führte Deutschland gerade keinen Wirtschafts- und Handelskrieg gegen die UDSSR, sondern begann eine für die Bundesrepublik gewinnbringende wirtschaftliche Zusammenarbeit beim Erdgas mit der UDSSR.

Man könnte auch sagen, dass Schmidt den Grundstein für die heutige Abhängigkeit Deutschlands vom russischen Gas und damit zur aktuellen Misere gelegt hat. Seine Nachfolger*innen haben es dann noch schlimmer gemacht. Klar hat D davon wirtschaftlich profitiert, ob es schlau war steht auf einem ganz anderen Blatt.
Aber ist auch ganz egal. Jetzt ist der Krieg da, Russland hat den ganz eindeutig angezettelt. Niemand im Westen wollte einen solchen Krieg, aber jetzt wo er da ist, müssen wir den eben gewinnen.

qbz 28.08.2022 20:16

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1678307)
Die anderen Faktoren kannst du gerne noch dazu zählen. Im Endeffekt kommt es alles auf dasselbe raus. Die UdSSR hat das Wettrüsten verloren, weil die wirtschaftlich nicht so stark war wie der Westen. Das führt zu deren Zusammenbruch und damit erst zu einem Ende des Kalten Krieges und einer wirklichen Periode des Friedens in Europa. Diese stabile Friedensordnung hat Russland mit ihrem Angriffskrieg in Frage gestellt. Dafür müssen sie die Konsequenzen tragen.

Man könnte auch sagen, dass Schmidt den Grundstein für die heutige Abhängigkeit Deutschlands vom russischen Gas und damit zur aktuellen Misere gelegt hat. Seine Nachfolger*innen haben es dann noch schlimmer gemacht. Klar hat D davon wirtschaftlich profitiert, ob es schlau war steht auf einem ganz anderen Blatt.
Aber ist auch ganz egal. Jetzt ist der Krieg da, Russland hat den ganz eindeutig angezettelt. Niemand im Westen wollte einen solchen Krieg, aber jetzt wo er da ist, müssen wir den eben gewinnen.

Sorry Nepumuk, da der Ukraine Thread geschlossen ist, diskutiere ich das meiste nicht in Deinem Kommentar und auch nicht über die Bedeutung, Folgen Deines letzten mich erschreckenden Satzes: "Wir (der Westen, deutsche Bürger) müssen den (Krieg gegen Russland) eben gewinnen."

Nu soviel zum Gasthema und wirtschaftlichen Handel: Deutschland hat auch während des sowjetischen Afghanistankrieges Erdgas von Russland bezogen und Handel betrieben und es hat damit nicht die Regierungszeit der KPDSU verlängert genauso wenig wie man aus einer Zertifizierung von NS2 und der Aufhebung von Sanktionen ableiten kann, es würde die Herrschaft von Putin verlängern. Möglicherweise verlängert gerade der Boykott seine Herrschaft?

Ps: Zu den NachfolgerInnen von Schmidt gehört auch im Kabinett Schröder die Grüne Partei, die im aktuellen Koalitionsvertrag den Ausbau von Gaskraftwerken gefordert hat.

dr_big 28.08.2022 20:21

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1678297)

... die Fenster von Holz in zu dichte Kunststoff ausgetauscht (deshalb funktioniert die innenliegende Entlüftung nicht mehr so gut und man muss den Leuten erklären, sie müssten die Fenster kippen, damit Luft nachströmen kann), ...

Klingt ja nicht so sinnvoll der Tausch mit den Kunstofffenstern :Huhu:

JENS-KLEVE 28.08.2022 20:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678264)
Wie ja Canunarama schon erläutert hat, ist Lüften von kühleren Räumen wie z.B. Keller im Sommer viel problematischer als im Winter.

Wenn es zum Beispiel an einem typische deutschen regnerischen Wintertag Schneeregen mit 100% Luftfeuchtigkeit hat und man betreibt mehrmals täglich 5 Minuten Stoßlüften (damit die Wände und Möbel nicht auskühlen und damit der Heizbedarf ansteigt) hat die 100% feuchte Winterluft nach dem Aufwärmen auf z.B. 15° nur noch unter 30% relative Luftfeuchte und es besteht keinerlei Gefahr von Kondenswasserbildung an den Wändern und somit auch nicht von Schimmelbildung.

Weil man natürlich nicht ständig Umrechnungstabellen zur relativen luftfeuchtigkeit und zum Taupunkt im Hinterkopf haben kann, sind Hygrometer in jedem Raum sinnvoll, wenn man auf mehr als 18° die Temperatur absenkt.
Für Hausbesitzer sollte das kein großes Problem sein, da die Motivationslage zur Pflege des Eigentums naturgemäß hoch ist.

Ernsthafte Sorgen würde ich mir aber jetzt vor dem Winter als Vermieter schlecht gedämmter Wohnungen machen: da die Heizkosten auf die Mieter verlagert werden, haben diese eine hohe Motivation bzw. geradezu die Notwendigkeit, wenn sie finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, so wenig zu hetzen wie möglich. Und ob das notwendigerweise geänderte Lüftungsverhalten zur Absenkung der Wohnungstemperatur parallel läuft, darauf hat man als Vermieter nicht wirklich Einfluss.

Bin kein Vermieter, aber wäre ich einer, würde ich mich schleunigst, alleine aus dem Eigeninteresse des Werterhaltes der Mietwohnungen, darum kümmern, dass diese gut gedämmt sind, ein für die Mieter gut bezahlbares Heizsystem haben und möglichst auch über eine Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung baldmöglichst verfügen.

Danke, ich bestelle mir mal 4 Stück. Im Sommer wandert dann einer in den Wohnwagen. Da gehe ich auch immer der Familie mit meiner Schimmelphobie auf den Keks.

Zwei Räume im Haus werde ich runterregeln. Badezimmer und Wohnzimmer werde ich normal heizen. Der Rest wie schon immer im Sparbetrieb. Ich hab schon immer einen niedrigen Verbrauch.

HerrMan 28.08.2022 20:31

Ab Minute 12:45 der Putin-Versteher Höcke von der AFD zur Energiepolitik:

https://m.youtube.com/watch?v=n0M-G4qe6ZI

Kann das mal bitte einer derer, die hier vergleichbar argumentieren, für uns einordnen.

Nepumuk 28.08.2022 21:24

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1678316)
"Wir (der Westen, deutsche Bürger) müssen den (Krieg gegen Russland) eben gewinnen."

Genauer müsste es heißen: Wie (die freie Welt) müssen den Krieg gegen Russland (und andere dikatorische Regime) gewinnen. Das ist ganz richtig. Mit "Nettsein" oder "Handelsbeziehungen" werden wir als freie Welt nicht bestehen können.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1678316)
Nu soviel zum Gasthema und wirtschaftlichen Handel: Deutschland hat auch während des sowjetischen Afghanistankrieges Erdgas von Russland bezogen und Handel betrieben und es hat damit nicht die Regierungszeit der KPDSU verlängert genauso wenig wie man aus einer Zertifizierung von NS2 und der Aufhebung von Sanktionen ableiten kann, es würde die Herrschaft von Putin verlängern.

Uns das weißt du genau wo her? Vielleicht wäre die UdSSR schon Jahre vorher zerbrochen, wenn wir denen nicht Unmengen Geld für Gas hinterher geworfen hätten. Im Nachhinein kann das wohl niemand sagen.

qbz 28.08.2022 21:50

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1678333)
Genauer müsste es heißen: Wie (die freie Welt) müssen den Krieg gegen Russland (und andere dikatorische Regime) gewinnen. Das ist ganz richtig. Mit "Nettsein" oder "Handelsbeziehungen" werden wir als freie Welt nicht bestehen können.

Mich macht eine solche Äusserung komplett fassungslos. (d.h. Krieg gegen mehr als 50 Staaten und Regierungen.) und ich halte eine solche Auffassung für total verantwortungslos bzw. bellizistisch. Friede zwischen den Staaten ist das wichtigste Gut und ich bin froh, dass Deutschland und die EU sich nicht in einem Krieg mit Russland befinden (ausser leider Handelskrieg).

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1678333)
Uns das weißt du genau wo her? Vielleicht wäre die UdSSR schon Jahre vorher zerbrochen, wenn wir denen nicht Unmengen Geld für Gas hinterher geworfen hätten. Im Nachhinein kann das wohl niemand sagen.

Genauso wenig eben wie man jetzt davon ausgehen kann, man würde mit dem Boykott zu einem schnellen Kriegsende in der Ukraine oder gar Regierungswechsel in Russland beitragen.

Hafu 28.08.2022 21:54

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1678333)
...
Uns das weißt du genau wo her? Vielleicht wäre die UdSSR schon Jahre vorher zerbrochen, wenn wir denen nicht Unmengen Geld für Gas hinterher geworfen hätten. Im Nachhinein kann das wohl niemand sagen.

Außerdem gab es damals noch keine Nordstream1-Pipeline. Der maximal mögliche Gasbezug war vor 20 Jahren und erst recht vor 40 Jahren viel geringer und bei den damaligen Transit-Pipelines durch Polen und die später nach dem Ende der UDSSR wieder unabhängge Ukraine musste Russland für seine Gasgeschäfte notgedrungen sich vertragen mit den Nachbarländern, durch die die Pipelines liefen.

Schon der von Deutschland mitverantwortete (und vom fast gesamten Rest von Europa kritisierte) Bau von Nordstream1 war letztlich ein großer Fehler und Beitrag zur Destabilisierung von Osteuropa

Hafu 28.08.2022 22:02

Übrigens stammte im August nur noch weniger als 10% des in Deutschland benötigten Erdgases aus Russland, was ein Riesen-Erfolg für Habecks Wirtschaftsministerium ist, den vor 6 Monaten niemand für möglich gehalten hätte.

Zwar ist die damit bald mögliche Unabhängigkeit von Putin teuer erkauft und auch mitverantwortlich für den jüngsten Preisanstieg, aber im Winter nicht täglich bange in den Kreml blicken zu müssen, wie der dort residierende Idiot gerade aufgelegt ist (was bis vor kurzem das allgemein erwartete Szenario war), ist IMHO fast jeden Preis wert.

Nepumuk 28.08.2022 22:03

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1678334)
Mich macht eine solche Äusserung komplett fassungslos. (d.h. Krieg gegen mehr als 50 Staaten und Regierungen.) und ich halte eine solche Auffassung für total verantwortungslos bzw. bellizistisch. Friede zwischen den Staaten ist das wichtigste Gut und ich bin froh, dass Deutschland und die EU sich nicht in einem Krieg mit Russland befinden (ausser leider Handelskrieg).

Und ich halte deine Haltung für völlig naiv und verantwortlungslos. Und nun, bringt uns das irgendwie weiter?
Ich will auch keinen Krieg und halte Frieden für ein hohes Gut. Allerdings zeigt das Beispiel Russland leider allzudeutlich, dass es eben nicht alleine in unserer Hand liegt, ob es Krieg gibt oder nicht. Und ich bin überzeugt, dass nur einen Weg gibt, Putin's Russland zu stoppen: Es muss diesen Krieg verlieren und dafür sollten wir alles tun.

qbz 28.08.2022 22:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678335)
Außerdem gab es damals noch keine Nordstream1-Pipeline. Der maximal mögliche Gasbezug war vor 20 Jahren und erst recht vor 40 Jahren viel geringer und bei den damaligen Transit-Pipelines durch Polen und die später nach dem Ende der UDSSR wieder unabhängge Ukraine musste Russland für seine Gasgeschäfte notgedrungen sich vertragen mit den Nachbarländern, durch die die Pipelines liefen.

Schon der von Deutschland mitverantwortete (und vom fast gesamten Rest von Europa kritisierte) Bau von Nordstream1 war letztlich ein großer Fehler und Beitrag zur Destabilisierung von Osteuropa

Nordstream 1 und 2 führen auf dem kürzesten Weg von den Gasfeldern auf der norsibirischen Jamal-Halbinsel nach Lubmin bei Greifswald, sind kommerziell gesehen am profitabelsten und es fallen keine Durchleitungstransitgebühren an, weswegen sich Ukraine und vor allem Polen dagegen ausgesprochen haben. Marktwirtschaftlich spricht alles für diese Pipelines.

Eine politische Destabilisierung lässt sich nicht belegen wie der verlinkte Artikel des Osteuropa-Spezialisten Roland Goetz erklärt.
Wer sich bei einem anerkannten Osteuropaspezialisten über Nordstream 1 und 2 sowie über die Gasversorgung der Ukraine informieren will, empfehle ich dieses Interview in der Zeitschrift für Osteuropa über Energiepolitik, Sicherheitspolitik und Symbolpolitik von Februar 2021. Der grundsätzliche Teil der Ausführungen hat sich nicht geändert.


Zitat:

Nord Stream 2 wie auch Nord Stream verbinden zusammen mit den in Russland verlegten Zuleitungen den europäischen Absatzmarkt von Gazprom auf kürzestem Weg und mit moderner Technologie mit der nordsibirischen Jamal-Halbinsel, die mittlerweile das Hauptfördergebiet von Gazprom ist. Daher kann man beiden Leitungen kommerzielle Rationalität nicht absprechen.

Die durch die Ukraine führenden Transitleitungen für Erdgas sind kein politisch gegen Russland nutzbarer „Hebel“. Das gleiche gilt für die Pipeline Nord Stream 2. Diese Erdgasleitung stellt weder eine Bedrohung für die Ukraine oder andere Staaten dar, noch ist sie ein wirksames Sanktionsinstrument gegen Russland.

Koschier_Marco 28.08.2022 22:42

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678335)
Außerdem gab es damals noch keine Nordstream1-Pipeline. Der maximal mögliche Gasbezug war vor 20 Jahren und erst recht vor 40 Jahren viel geringer und bei den damaligen Transit-Pipelines durch Polen und die später nach dem Ende der UDSSR wieder unabhängge Ukraine musste Russland für seine Gasgeschäfte notgedrungen sich vertragen mit den Nachbarländern, durch die die Pipelines liefen.

Schon der von Deutschland mitverantwortete (und vom fast gesamten Rest von Europa kritisierte) Bau von Nordstream1 war letztlich ein großer Fehler und Beitrag zur Destabilisierung von Osteuropa

Ö bezieht schon seit den 60er das sogenannte Russengas das war schon immer so

qbz 28.08.2022 22:53

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678337)
Übrigens stammte im August nur noch weniger als 10% des in Deutschland benötigten Erdgases aus Russland, was ein Riesen-Erfolg für Habecks Wirtschaftsministerium ist, den vor 6 Monaten niemand für möglich gehalten hätte.

Damit hätte Deutschland den Bezug aus Russland von 50 % auf 10 % reduziert, was ziemlich genau der jetzigen gelieferten Menge entspräche, Durchfluss noch ca. 20 % (1/5). Was ich nicht verstehe: Weshalb beschwert sich die Regierung, wenn der Durchfluss aktuell nur 20 % beträgt seit des Turbinenstreites? Und weshalb steigt der Börsenpreis explosionsartig, sobald Russland die Menge im Juni wegen der Reparaturen auf 20 % reduziert hat, wenn die restlichen 80 % gar nicht gebraucht werden?
Gasflüsse aus Russland

Russland hat dabei seine Erdgaseinnahmen insgesamt und aus Deutschland deutlich erhöht und weniger Gas zum gestiegenen Börsenpreis geliefert. Da lässt sich jemand in Berlin ziemlich über den Tisch ziehen und wir alle bezahlen die Rechnung. Diese Firma Trading Hub Europe hat weltweit mit Krediten der KFW im Regierungsauftrag alles zu jedem Preis gekauft und die Preise auf dem Weltmarkt hochgetrieben.

Ausserdem opfert Habeck beim LNG-Gas aus den USA, der Inbetriebnahme der Kohlemeiler sowie den Umstellungen auf Öl und Kohle die Klimaziele, nachdem im Koalitionsvertrag noch ein Ausbau der Gaswerke vereinbart worden ist. Der hohe Gaspreis schadet direkt dem Ziel der CO2-Reduktion und der Ökologie! Es erfolgen Kompensationen mit Erdöl und Kohle, was dann bei Öl und Kohle sich preistreibend auswirkt.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1678337)
Zwar ist die damit bald mögliche Unabhängigkeit von Putin teuer erkauft und auch mitverantwortlich für den jüngsten Preisanstieg, aber im Winter nicht täglich bange in den Kreml blicken zu müssen, wie der dort residierende Idiot gerade aufgelegt ist (was bis vor kurzem das allgemein erwartete Szenario war), ist IMHO fast jeden Preis wert.

Gib mir bei Gelegenheit die Adresse für die Gasrechnung.

Canumarama 29.08.2022 06:49

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1678347)
Gib mir bei Gelegenheit die Adresse für die Gasrechnung.

Na so schlimm wird es wohl nicht werden ...

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1649380)
Mein Wohnzimmer im ganzen Winter: 16 Grad, Rest unbeheizt. Mitte März wird ganz abgestellt bis auf Frostschutz. (Parterre mit Bodenplatte). Ich mag isländische Wollpullover. :cool:


Helios 29.08.2022 07:23

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1678317)
Klingt ja nicht so sinnvoll der Tausch mit den Kunstofffenstern :Huhu:

der Lüftungswärmebedarf wurde sehr gesenkt - die Bewohner berichten über eine erhebliche Vereinfachung beim Fensterputzen, weil die Holzfenster vorher aus 2 Scheiben bestanden - außerdem war die Abdichtung Holz-Scheibe bröckelig (der Kitt ist rausgefallen).

Leicht ist es mir nicht gefallen, da die Schulden aus anderen Projekten noch waren und die Kosten des Fenstertausches damals so hoch wie eine Jahreskaltmiete pro Wohnung war, obwohl in 2002 Wirtschaftseinbruch war und man mir aufgrund Mengenrabatt die Fenster zum halben Preis eingebaut hat.
Ich konnte die Maßnahme auf 2 Jahre strecken.


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