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mamoarmin 22.12.2023 10:27

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1733035)
Ohne Autoindustrie wird in Deutschland alles besser?

Naja, die haben es ja selbst versemmelt, die bisherige Verfahrweise via Subventionen und EU Lobbyismus funktioniert nicht mehr...
Die Industrie hat vielversprechende Startups kaputt gemacht, andere hingegen sind weiterhin gewachsen (BYD, Tesla)
Diese sind ausserhalb des Einflussbereiches unserer grossen deutschen Kfzler, sprich BYD kann alles selber, Akkus, Chips usw...Tesla ähnlich.
Den Rückstand einzuholen halte ich für nahezu unmöglich.
Ich war in nen Projekt bei nem Zulieferer...da möchte man jetzt gerne Dinge "entwickeln", die dann den Herstellern vorschlagen mit einem Zeithorizont von 2-4 Jahren....Problem, Tesla hat dieses Konzept, welches hier als neu bezeichnet wird, schon von Anfang an verbaut....
Natürlich fehlt die Wertschöpfung der KFZ Zulieferer, aber ein totes Pferd weiter zu füttern, wie man es hier in Deutschland im Sinne des Wählerstimmenerhaltes die letzten Jahrzehnt gerne gemacht hat, verändert rein gar nichts. Im Gegenteil.

Wenn wir die Lagerbildung in allen Bereichen nicht beenden und ALLE an einem STrang ziehen, werden wir mächtig baden gehen..
Wie die CDU jetzt auf Ihr Recht gepocht hat und geklagt hat, einfach weil man es des korrekten Prozesses wegen musste, damit aber massiv die Wirtschaft und cor allem das Vertrauen in die Politik geschädigt hat, zeigt wie kurzsichtig die sind, die 16 Jahre lang am Ruder gesessen haben.
WEnn ein Regierungswechsel folgt, wird abgerechnet, erst dann verstehen Lischen Müller, dass die neue Regierung die gleichen Sachzwänge hat, wie die jetzige....

Mal schauen wie die Opposition dann mit den Regierung umgeht.

twsued 22.12.2023 10:27

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1733038)
Warum sollte der Staat Dieselproduktion subventionieren? Wenn es sich wirtschaftlich rechnet, kann Bosch, Daimler und co ja weiter die Produktion laufen lassen.

Es wird weiterhin Individualverkehr geben, ein Bedarf an Autos bleibt, die Chance für die Autoindustrie ist also da.

Der Staat subventioniert die Dieselproduktion?

Hast Du da irgendwelche Quellen?

deralexxx 22.12.2023 10:32

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1733036)
Die BASF in Ludwigshafen ist gerade an dem Punkt und gliedert im ersten Schritt nächstes Jahr mal 2500 Mitarbeiter aus, also etwa 10%. Man muss flexibel bleiben heißt es. Das wirkt schon als rechne die BASF damit, dass das Stammwerk nicht mehr ewig so bleibt wie es war. Alles was bei uns an Produktion nicht mehr wirtschaftlich ist wegen Energiekosten wird geschlossen und dann im Ausland wieder neu gebaut oder von der Konkurrenz übernommen.

Fürs Klima macht das keinen Unterschied, für unser Land schon. Wenn es so weiter geht haben wir vielleicht doch bald einen Arbeitsplatzmangel. Ich wüste als Industriemeister Chemie jetzt zumindest nicht direkt wo ich arbeiten sollte, wenn die BASF sich hier verabschiedet. Der Konkurrenz in Deutschland geht es ja nicht besser...

Faierweise muss man allerdings dazu sagen, dass die Nachfrage auch einfach gering ist und nicht nur die Klimapolitik in Deutschland schuld ist das es kagge läuft.

Aber das ist doch keine Entwicklung die jetzt erst begonnen hat - einfach mal ins Blaue (Indigo) geschossen
Zitat:

Chemiekonzern BASF baut 3600 Stellen ab. [...]sollen an dem wichtigsten Standort des Konzerns weitere rund 3600 Arbeitsplätze wegfallen, [...]
https://www.tagesspiegel.de/wirtscha...b-1173130.html Na von wann ist der Artikel? 2004!

BASF baut seit Jahrzehnten das Portfolio und die Belegschaft in Ludwigshafen um.

Wenn sie das nicht tun würden, wäre der Fortbestand vom Verbund viel mehr gefährdet behaupte ich.

deralexxx 22.12.2023 10:39

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1733041)
Der Staat subventioniert die Dieselproduktion?

Hast Du da irgendwelche Quellen?

Noe, hab ich auch nicht behauptet, das war eine Folgefrage auf https://www.triathlon-szene.de/forum...07#post1733007.

Bzw naja indirekt sorgt der Staat für eine höhere Nachfrage: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mine...eichbehandlung

Wenn also der 45 Jährige Monteur für Dieseleinspritzmodule das seit 25 Jahren macht, welche Perspektiven soll ihm gegeben werden wenn die Firma es nicht mehr als wirtschaftlich ansieht?

Genussläufer 22.12.2023 10:58

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1733043)
Aber das ist doch keine Entwicklung die jetzt erst begonnen hat - einfach mal ins Blaue (Indigo) geschossen https://www.tagesspiegel.de/wirtscha...b-1173130.html Na von wann ist der Artikel? 2004!

BASF baut seit Jahrzehnten das Portfolio und die Belegschaft in Ludwigshafen um.

Natürlich diversifizierst Du als globales Unternehmen auch die Produktion. Hier geht es um die Geschwindigkeit und das Ausmaß. BASF hat ein Investitionsprogramm von 7Mrd in China. Und hier? Da gibt es Rückstellungen für Restrukturierungen?

Zitat:

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1733036)
Faierweise muss man allerdings dazu sagen, dass die Nachfrage auch einfach gering ist und nicht nur die Klimapolitik in Deutschland schuld ist das es kagge läuft.


Chemie ist nun mal eine zyklische Branche. Das ist halt keine Nestle. Gegessen wird immer. Die Produktion, und daran hängt Ihr, unterliegt deutlich größeren Schwankungen. Fakt ist aber, dass die Investitionen auch bei der BASF gigantisch sind. Es gibt sie nur so gut wie gar nicht in Deutschland.

Ich werde häufig gefragt, warum der Deutsche Markt nicht abschmiert, wenn doch alles so mies aussieht. Die Antwort liegt auf der Hand. Du kannst als globales Unternehmen die Produktion viel leichter ins Ausland verlagern. Und an diesen Plänen werden diese Unterhnehmen gemessen und vom Aktionär bemessen.

Für viele Mittelständler ist das deutlich schwieriger.

keko# 22.12.2023 10:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1733032)
Auch die nächste Regierung ist an das Klimaschutzgesetz gebunden. Es schreibt verbindlich den Ausstieg aus den fossilen Energien (Klimaneutralität) vor.

Um es abzuschaffen, muss meines Wissens nach das Grundgesetz mit einer Mehrheit von zwei Dritteln vom Parlament geändert werden. Darüber hinaus müsste Deutschland aus dem Klimaschutzkvertrag der EU aussteigen, was so ohne weiteres nicht möglich ist. Last not least bindet uns auch das Pariser Abkommen.

Das alles stellt für Friedrich Merz eine kaum zu schaffende politische Hürde dar. Ich gehe davon aus, dass er dieses politische Risiko nicht eingehen wird. Sondern an der aktuellen Taktik festhält: Klimaschutz verschleppen und anschließend die Unmöglichkeit der Klimaziele beklagen.

Der Klimawandel bleibt, Mitte-Rechts würde letztendlich die gleichen Probleme haben. Merz greift Wählerstimmen ab und falls er gewählt wird, wird er korrigieren. Das kennt man alles...z.B. aus Italien.

Trotzdem ist mir eine Ampel lieber als Mitte-Rechts. Ich sage mal so: Mitte-Rechts wäre kein Fortschritt. Man kann ja auch einfach Blockieren und Verzögern.
Sieht man sehr schön in den USA: der Wahlkampf hat längst begonnnen und Gelder für die Ukraine werden verzögert. Ähnliches würde ich auch von Mitte-Rechts erwarten.

deralexxx 22.12.2023 11:05

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1733049)
Natürlich diversifizierst Du als globales Unternehmen auch die Produktion. Hier geht es um die Geschwindigkeit und das Ausmaß. BASF hat ein Investitionsprogramm von 7Mrd in China. Und hier? Da gibt es Rückstellungen für Restrukturierungen?

15 Sekunden Google: https://www.basf.com/global/de/media.../p-23-234.html

Zitat:

Anlagen mit 60 neuen Arbeitsplätzen in Ludwigshafen sollen 2026 in Betrieb gehen
Fortgesetzte jährliche Investitionen von rund zwei Milliarden Euro in den Standort Ludwigshafen
...

Zitat:

Die Entscheidung, die Anlagen in Ludwigshafen zu bauen, belegt die Wettbewerbsfähigkeit des Verbundstandortes. „Diese Investitionen sind ein sichtbares Zeichen dafür, wie wir das Produktportfolio des Standorts Ludwigshafen umbauen wollen mit stärkerem Fokus auf nachhaltigen und damit wettbewerbsfähigen Produktlinien“, sagt Dr. Uwe Liebelt, President European Site & Verbund Management. „So machen wir Ludwigshafen zu dem führenden Standort für nachhaltige Chemieproduktion in Europa“, so Liebelt weiter.
Diese Meldung ist von Juni 2023, da kann also keiner der Entscheider sagen "oh die Energiepreise überraschen uns".

:Blumen:

keko# 22.12.2023 11:06

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1733049)
....

Ich werde häufig gefragt, warum der Deutsche Markt nicht abschmiert, wenn doch alles so mies aussieht. Die Antwort liegt auf der Hand. Du kannst als globales Unternehmen die Produktion viel leichter ins Ausland verlagern. Und an diesen Plänen werden diese Unterhnehmen gemessen und vom Aktionär bemessen.

Für viele Mittelständler ist das deutlich schwieriger.

Der Mittelstand kann nicht so einfach ins Ausland verlagern. Ebenso der Angestellte oder Arbeiter, der auf einen Arbeitsplatz vor Ort angewiesen ist. Beide verlieren in diesem Fall.

Dem Großaktionär ist das egal, seine Taschen füllen sich, egal auf welchem Meer die großen Tanker fahren.


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