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Loretta2.0 20.01.2021 16:02

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1579308)
Das Etikett des Betrügers ist im Falle Doping kein Juristisches, sondern ein Moralisches. Auch ein Mark S. wurde nicht wegen Betrugs verurteilt sondern wegen eines Verstoßes gegen das AntiDopG (und wegen gefährlicher Körperverletzung - nebenbei erwähnt). Die Nada reagiert aber - so zumindest die Kommunikation in der diskutieren Sache der Veröffentlichung - nicht aufgrund moralischer Aspekte, sondern aufgrund von Juristischen. Ich finde man kann nur sehr schlecht Argumente der einen Kategorie mit Argumenten der anderen Kategorie abwägen. Dies ist die Kernschwierigkeit einer Verhältnismäßigkeitsprüfung.

:Blumen:

OK, als Nicht- Jurist bitte ich meinen öfter verwendeten Begriff des Betrügers gegen den des Dopers zu ersetzen.
Natürlich wird das von einzelnen Stellen anders abgewogen. Das hat aber nicht unbedingt das Wohl des ungedopten Sportlers im Blick.
Aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit haben Verbände ein großes Interesse ihren Sport- zumindest optisch- sauber zu halten. Intern sieht es da schon ganz anders aus, siehe BDR Olympia, Fifa, etc. . Da geht es vor allem um die Sicherung von Pfründen.

NBer 20.01.2021 22:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1579233)
...... Ich weiß nicht, inwieweit der WADA-Code über anderen Gesetzen steht, welche die Rechte der Bürger regeln........

Der WADA Code steht natürlich nicht über den Grundrechten. Das Problem ist, dass sich Vereine und Verbände selbst Regeln geben können, und entweder ich möchte da mitmachen, dann muss ich die Regeln akzeptieren, oder eben nicht. Es geschieht ja auf freiwilliger Basis. Niemand ist gezwungen Sportprofi zu sein, oder in einem Verein/Verband mitzumachen. Es gibt nur eine Gruppe, die in D noch intensiver überwacht wird, als Sportprofis...Gefängnisinsassen. Ansonsten ist niemand so einer Kontrolle ausgesetzt. Aber man kann eben schlecht gegen etwas klagen, bei dem man freiwillig mitmacht.
Wem das alles nicht gefällt, dem steht es in D frei, seinen eigenen Verein mit ihm genehmen Regeln zu betreiben.

Adept 20.01.2021 22:12

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1579299)
...

PS: Ja, im BDR sitzt ein Präsi an der Spitze, der kritische Reporter mal gerne als"Nestbeschmutzer" tituliert hat, ein ganz, ganz kritischer Geist, seit jeher harter Anti Doping Verfechter...
Auf diese Leute kann ich mich verlassen...

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1579302)
Jemand der im Radsport was zu sagen hat, sagte mir mal, weil er mit seiner Siegerehrung warten musste bis ich vom Pinkeln zurück war, dass die ihm mit den Kontrollen eh gestohlen bleiben könnten.

Also in euren Augen doch alles Flitzpiepen beim BDR und NADA? :Holzhammer:

Adept 20.01.2021 22:18

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1579379)
Der WADA Code steht natürlich nicht über den Grundrechten. Das Problem ist, dass sich Vereine und Verbände selbst Regeln geben können, und entweder ich möchte da mitmachen, dann muss ich die Regeln akzeptieren, oder eben nicht. Es geschieht ja auf freiwilliger Basis. Niemand ist gezwungen Sportprofi zu sein, oder in einem Verein/Verband mitzumachen. Es gibt nur eine Gruppe, die in D noch intensiver überwacht wird, als Sportprofis...Gefängnisinsassen. Ansonsten ist niemand so einer Kontrolle ausgesetzt. Aber man kann eben schlecht gegen etwas klagen, bei dem man freiwillig mitmacht.
Wem das alles nicht gefällt, dem steht es in D frei, seinen eigenen Verein mit ihm genehmen Regeln zu betreiben.

Soweit ich weiss, sind Verträge nicht immer gültig, auch wenn sie via Unterschrift akzeptiert wurden. Nämlich dann, wenn sie gegen elementare Gesetze zB. das Grundgesetz verstossen. Das heisst, es kann eine Klausel nichtig sein.

Natürlich ist das dann trotzdem Theater, da du das unter Umständen gerichtlich ausfechten musst.

Helmut S 20.01.2021 22:19

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1579379)
Das Problem ist, dass sich Vereine und Verbände selbst Regeln geben können, und entweder ich möchte da mitmachen, dann muss ich die Regeln akzeptieren, oder eben nicht.

Das klingt bei dir so, als könnten sich Vereine und Verbände die Regeln geben die sie für richtig halten. Aber selbstverständlich weißt du eh: Dem sind allerdings Grenzen gesetzt, nämlich durch geltendes Recht. Verbände müssen sicherstellen, dass ihre Regelwerke und Handlungen nicht gegen geltendes Recht verstoßen. Der Sport findet nicht im rechtsfreien Rahmen statt. :Blumen:

Adept 20.01.2021 22:53

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1579299)
...

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1579302)
...

Jungs, ich kann euren Unmut und auch eure Argumente gut verstehen. Ich finde Doping auch mega schei$$e. Und vielleicht/wahrscheinlich wurdet ihr auch schon mal eines Sieges oder einer besseren Platzierung beraubt, ich uU auch. Umso verständlicher.

Aber darum sollten das neutrale Personen entscheiden, wie man mit sowas umgeht. Dazu gehören wir nicht. :Blumen:

Loretta2.0 21.01.2021 00:44

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1579388)
Jungs, ich kann euren Unmut und auch eure Argumente gut verstehen. Ich finde Doping auch mega schei$$e. Und vielleicht/wahrscheinlich wurdet ihr auch schon mal eines Sieges oder einer besseren Platzierung beraubt, ich uU auch. Umso verständlicher.

Aber darum sollten das neutrale Personen entscheiden, wie man mit sowas umgeht. Dazu gehören wir nicht. :Blumen:

Nun, um ehrlich zu sein bin ich nur selten mal auf dem Podium, beim Triathlon noch eher als beim Cross.
Ich bin aber sehr für Ehrlichkeit, Fairness und sauberen Sport. Also das, womit sich die ganzen Verbände und auch der Staat ja gerne schmücken und da auch gerne eine saubere und ehrliche Parallelwelt präsentieren wollen.
Und genau da sind dann eben nicht neutrale Personen dabei, sondern die, die diesen schönen Schein sehr gerne aufrecht erhalten wollen. Und zwar so lange, bis es zum Himmel stinkt und der Mist aus Jahrzehnten ans Licht kommt.
Das sieht man beim Doping jetzt auch in den Amateurklassen, daher ja auch die "Einberufung" von Amateur Senioren in den teuren Testpool, oder leider sehr aktuell auch in Hinblick auf Mißhandlungen und sexuellen Missbrauch von Kindern im Sport.
Die ganzen "neutralen" Stellen scheinen das über Jahrzehnte entweder übersehen oder ignoriert (und dadurch gefördert zu haben)zu haben. Die Konsequenzen müssten normalerweise die Absetzung der Verantwortlichen Stellen sein.
Ist etwa so, wie beim liebe Kardinal Woelki mit dem Gutachten.
Wenn man sowas unter Verschluss hält fördert das nicht unbedingt das Vertrauen in eine ehrliche Aufarbeitung.
Meistens reicht die Frage bei solchen Aktionen: wem nutzt die Vorgehensweise?
Und die Vorgehensweise bei der Intransparenz nutzt definitiv nicht all den sauberen Sportlern, sondern den Dopern, den Verbänden und der Politik, die sich allzu gerne mit einem sauberen Sport schmückt. Und das ist in Deutschland nicht anders als in vielen Staaten, die allzu gerne von den Deutschen als dopingverseucht kritisiert werden.
Flitzpiepen ist ein Begriff, unter dem ich jemand etwas einfacher strukturiert verstehe, der es nicht besser kann weil er es nicht besser weiß,
Das Gegenteil ist der Fall: die wissen sehr wohl, dass es stinkt, wollen aber die saubere Luft präsentieren.
Sicherlich gibt es da auch Ausnahmen, wenn ich aber die teilweise kriminellen Verflechtungen von den Verbänden sehe liegt es doch eher im Argen.
Und noch eine Anmerkung zu den "neutralen" Stellen: wie war das doch gleich mit dem Herrn Oberstaatsanwalt in der Schweiz und Herrn Infantino?
Wundert sich dann jemand ernsthaft, dass das Vertrauen in die Aufklärung gering ist?
An dieser Stelle ist die Personalie von Sylvia Schenk für die Zustände beim BDR selbstredend. Wer die Einzelheiten nicht kennt, hier die Wiki über sie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sylvia_Schenk

Wer mir Artikel zeigen kann, in denen der in der 4ten Amtszeit agierende Präsei Scharping sich über Anti- Doping Konzepte, Transparenz, etc äußert soll bitte die Links hochladen, ich habe da seltsamerweise nichts gefunden...
Mal abgesehen von solchem Blabla, was er früher aber nie gesagt hat:
https://www.fr.de/sport/sport-mix/bd...-11145819.html
https://www.sueddeutsche.de/sport/fu...t-um-1.1619813

trithos 21.01.2021 01:16

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1579308)
Das Etikett des Betrügers ist im Falle Doping kein Juristisches, sondern ein Moralisches. Auch ein Mark S. wurde nicht wegen Betrugs verurteilt sondern wegen eines Verstoßes gegen das AntiDopG (und wegen gefährlicher Körperverletzung - nebenbei erwähnt). Die Nada reagiert aber - so zumindest die Kommunikation in der diskutieren Sache der Veröffentlichung - nicht aufgrund moralischer Aspekte, sondern aufgrund von Juristischen. Ich finde man kann nur sehr schlecht Argumente der einen Kategorie mit Argumenten der anderen Kategorie abwägen. Dies ist die Kernschwierigkeit einer Verhältnismäßigkeitsprüfung.

:Blumen:

Da sind wir in Österreich schon weiter :Blumen:

Zitat von der NADA Austria Seite (Hervorhebung von mir):
"Zusätzlich zu den, im ADBG 2021 geregelten gerichtlichen Strafbestimmungen wird Doping im Strafgesetzbuch (STGB) als schwerer Betrug qualifiziert und mit bis zu zehn Jahren Haft bedroht. Zu bestrafen ist, wer einen Betrug mit mehr als geringem Schaden begeht, indem er über die Anwendung einer verbotenen Substanz oder Methode zu Zwecken des Dopings im Sport täuscht."
https://www.nada.at/de/recht/gesetze...esetzbuch-stgb

Also geht doch! Zumindest in Österreich. Ich finde dieses Gesetz gut.


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