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Loretta2.0 19.01.2021 20:59

Sein Name taucht in einem Epo Doping Plan bei Willy Voet auf, dem Festina Masseur.
Wüst hat aber Doping immer bestritten und war gern gesehener Kommentator bei den öffentlich- rechtlichen.

Loretta2.0 19.01.2021 21:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1579110)
Doch, es war richtig, sie zu veröffentlichen.

Also was jetzt, nicht veröffentlichen oder doch veröffentlichen?
Und wer wurde gemobbt im Amateurbereich?

su.pa 19.01.2021 21:05

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1579111)
Sein Name taucht in einem Epo Doping Plan bei Willy Voet auf, dem Festina Masseur.
Wüst hat aber Doping immer bestritten und war gern gesehener Kommentator bei den öffentlich- rechtlichen.

Ah, danke.

Loretta2.0 19.01.2021 21:06

Und man kann auch sich ganz klar von so einem Mobbing in sozialen Medien distanzieren und eine gegensätzliche Stellung beziehen.
DAS wäre auch eine gute Aufgabe für alle die, die das Persönlichkeitsrecht von Dopern in Hinblick auf die Veröffentlichung so hoch ansiedeln.

Matthias75 20.01.2021 08:34

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1579090)
Ja, beim Mobbing bin ich grundsätzlich auf Deiner Seite.
ABER wenn ich mir mal die Definition von Mobbing hier (http://www.rhetorik.ch/Mobbing/Mobbing.html) anschaue:
[i]Eine Belästigung, ein Schikanieren, ein Ausgegrenzt werden, eine Beleidigung oder ein Nichtinformieren allein ist noch kein Mobbing. Nur wenn die aufgezählten belastenden Verhaltensweisen über längere Zeit (mindestens sechs Monate lang) häufig und wiederholt auftreten, ist Mobbing im Spiel. Einmalige Belastungen, normale Konflikte zwischen gleich starken Parteien oder Gruppen sind kein Mobbing.

Für mich fängt Mobbing schon viel früher an. Der Zeitraum von 6 Monaten erscheint mir vollkommen willkürlich gewählt. zudem

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1579090)
Ich finde, dass eine konkrete Rückmeldung (vielleicht sogar an einen Freund)wie etwa: "Ich finde es scheiße, dass Du gedopt hast!"sogar eine sehr positive Aussage sein kann. Denn man kann zeigen, dass man viellleicht ein Verhalten nicht gut fand (muss jetzt auch nicht nur auf Doping zutreffen), aber man trotzdem noch immer mit jemandem spricht, mit ihm auf Augenhöhe diskutiert die zu einer Selbstreflektion führt.

Wen das einer macht, ist es vielleicht noch kein Mobbing, außer, du spricht denjenigen bei jedem Wettkampf/jeder Gelegenheit, bei dem du ihn triffst, darauf an. Wenn das aber viele machen, die den Namen in der Datenbank finden und ihn auf Wettkämpfen, im Training oder sonstwo treffen, wird darauf ganz schnell Mobbing. Nicht durch einen einzelnen, aber durch die Gesellschaft.

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1579092)
Also hätte man die Namen von Ullrich, Basso, Valverde, undundund nicht veröffentlichen sollen???

Das sind Profis, die durch ihren Beruf in der Öffentlichkeit standen. Und, wie schon an anderer Stelle geschrieben: Das Beispiel Ullrich taugt aus meiner Sicht wenig. Der ist tatsächlich derjenige der Radprofis, der um wenigsten einen Fuß auf den Boden bekommen hat und der nach dem Fuentes-Skandal quasi komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden ist (Außer der Boulevard-Presse).

Zitat:

Zitat von Loretta2.0 (Beitrag 1579112)
Also was jetzt, nicht veröffentlichen oder doch veröffentlichen?
Und wer wurde gemobbt im Amateurbereich?

Noch niemand. Zumindest keiner den ich kenne (wobei ich keinen Doper persönlich kenne). Aber siehe oben: Wenn jeder die Namen einsehen kann und jeder den Dopingsünder auf der Straße, beim Training der beim Wettkampf anspricht, kann das ganz schnell darauf werden.


Um es klar zu machen:

Ich bin gegen Doping in jeder Form. Genauso, wie ich gegen jede Form von Betrug im Sport bin.

Für mich stellt sich aber die Frage, was wichtiger ist:

- Den Dopingsünder (möglichst lebenslang) an den Pranger zu stellen
oder
- den Dopingsünder zuverlässig für den Zeitraum seiner Sperre vom Sport (Wettkampf, Training, Betreuung etc.) auszuschließen.

Für mich ist klar letzteres wichtiger. Eine Veröffentlichung der Strafe hat eine Wirkung über die Sport hinaus, da jeder (z.B. Arbeitgeber) den Namen recherchieren können.

Wenn ich mir aber sicher sein könnte, dass ein Betrüger zuverlässig gesperrt wird und nicht mehr am Sport teilnehmen kann, ich also sicher weiß, dass ich nicht gegen Dopingsünder oder andere Betrüger antrete, müsste ich nicht unbedingt den Namen erfahren.

Dazu gehört für mich z.B. auch, dass bei einer Sperre ein Wettkampforganisator benachrichtigt wird, um die Ergebnislisten anzupassen oder dass ein Wettkampforganisator die Möglichkeit hat, zu prüfen, ob ein Sportler gesperrt ist. An anderer Stelle wurde z.B. der Vorschlag einer "Sport-Schufa" gemacht. Klar, wäre vermutlich zu aufwändig. Würde aber die Möglichkeit bieten, dass der Sportler bei einer Wettkampfanmeldung eine Freigabe erteilt, damit der Wettkampfveranstalter (automatisiert?) abfragen kann, ob etwas gegen den Sportler vorliegt. Das könnten dann auch Vereine, Sportler, die betreut werden wollen etc. tun, geg. regelmäßig, um sicherzustellen, dass der Trainer, Betreuer, Sportler... sauber ist

Egal wie, sobald das zuverlässig funktionieren würde, würde sich der Rest von selbst regeln. Den direkten Konkurrenten würde z.B. auffallen, dass Sportler x aus den Ergebnislisten gestrichen wurde und/oder seltsamerweise bei den nächsten Wettkämpfen nicht antritt, obwohl er fit ist. Im Verein würde auffallen, dass er nicht mehr mittrainiert oder andere betreuen darf etc. .

Das direkte Umfeld würde indirekt die Strafe/Sperre mitbekommen ohne dass man den Sportler in der großen Öffentlichkeit an den Pranger stellen muss.

M.

captain hook 20.01.2021 10:17

Wir können also festhalten, dass kaum jemand überhaupt einen gedopten Amateur kennt. Niemand hier kennt trotz mehrfacher Nachfrage einen gedopten UND gemobbten Amateur. Trotzdem wird es als absolutes Totschlagargument gebracht und ist so ein drastisches Problem, dass es sämtliche Vorteile einer Umsetzung des WadaCodes entgegensteht.

Ich kenne eine ganze Reihe an gedopten Radsportlern aus meinem direkten Umfeld. Mobbing konnte ich in keinem einzigen Fall registrieren. Eher das Gegenteil. Im Radsport wird da eher das Gefühl vermittelt es wäre eher ein Kavaliersdelikt. Bei Interesse kenne ich auch keinen, der nicht in der Lage war nach Ablauf der Sperre ein neues Team zu finden.

Matthias75 20.01.2021 10:24

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1579193)
Wir können also festhalten, dass kaum jemand überhaupt einen gedopten Amateur kennt. Niemand hier kennt trotz mehrfacher Nachfrage einen gedopten UND gemobbten Amateur. Trotzdem wird es als absolutes Totschlagargument gebracht und ist so ein drastisches Problem, dass es sämtliche Vorteile einer Umsetzung des WadaCodes entgegensteht.

Ich kenne eine ganze Reihe an gedopten Radsportlern aus meinem direkten Umfeld. Mobbing konnte ich in keinem einzigen Fall registrieren. Eher das Gegenteil. Im Radsport wird da eher das Gefühl vermittelt es wäre eher ein Kavaliersdelikt. Bei Interesse kenne ich auch keinen, der nicht in der Lage war nach Ablauf der Sperre ein neues Team zu finden.

Aber das ist doch ein grundsätzliches Problem des Sports. Wenn ich deinen Kommentar richtig verstehe, ist ja in den Fällen, die du kennst, bekannt, das der Sportler gedopt hat und erwischt wurde. Trotzdem hat er keine Probleme, ein neues Team zu finden.

Inwiefern würde eine Veröffentlichung der Namen etwas daran ändern? Mehr Druck durch die Öffentlichkeit? Mehr Druck auf Sponsoren durch die Öffentlichkeit?

M.

captain hook 20.01.2021 10:37

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1579195)
Aber das ist doch ein grundsätzliches Problem des Sports. Wenn ich deinen Kommentar richtig verstehe, ist ja in den Fällen, die du kennst, bekannt, das der Sportler gedopt hat und erwischt wurde. Trotzdem hat er keine Probleme, ein neues Team zu finden.

Inwiefern würde eine Veröffentlichung der Namen etwas daran ändern? Mehr Druck durch die Öffentlichkeit? Mehr Druck auf Sponsoren durch die Öffentlichkeit?

M.

In mindestens einem der Fälle gab es erhebliche und wiederholte Probleme mit Rennteilnahmen. Es wurde vor Ort nachgemeldet. Wer kennt es nicht... Liste, Zettel, Bleistift. Nix Onlineverbindung und Liveabgleich mit irgendwas. Durch die Veröffentlichung konnte wenigstens darauf hingewiesen werden sich das genauer anzuschauen und künftig zu unterbinden, was irgendwann Erfolg hatte.

Es gibt ferner diverse Doper, die sportartfremd in ihrer Sperre woanders starten. Die Regeln dazu sind eindeutig. Eine entsprechende Meldung kann aber nur erfolgen wenn es jemand sieht. Und das sind sogut wie nie die Veranstalter. Denen ist meiner Erfahrung nach eher jeder Starter recht.

Könnte man um diverse Punkte ergänzen. Kann man fast alle im Wada Code nachlesen.


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