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Nepumuk 02.10.2022 11:47

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1683343)
Als ich kürzlich abends bequem auf der Wohnzimmercouch lag und im Fernseh eine kleine Sendung über eine mögliche Deindustrialisierung Deutschlands sah (ARD oder ZDF) und gesagt wurde, dass Produktionsprozesse zu teuer werden würden, sie ins aussereuropäische Ausland verlagert würden und auch nicht mehr zurückkämen, dadurch viele Arbeitsplätze verloren gehen würden und neue entstehen usw. usf., dachte ich mir, dass ich davon eigentlich schon jahrelang erzähle, auch in diesem ehrenwerten Forum an andere Stelle, wenn es um Digitalisierung geht: flexible Wissensarbeiter (in verschiedenen Ausprägungen) werden überleben, der Rest absteigen oder gleich untergehen.

Ist also das, was uns möglicherweise erwartet, eigentlich normal, die Krise schiebt es nur an, beschleunigt nur die Vorgänge, die doch längst schon im Hintergrund ablaufen?

Das erwartet uns nicht, wir leben schon seit mind. 50 Jahren in dieser Situation. Einfache Tätigkeiten werden schon lange ins Ausland verlagert. Arbeitsplätze gehen dadurch schon ewig verloren, es kommen aber am oberen Ende immer wieder neue dazu. Jahrelang waren es angeblich die zu hohen Löhne, die Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen, jetzt sind es plötzlich die hohen Energiekosten. An der grundsätzlichen Situation ändert das nichts.

Mo77 02.10.2022 11:53

Kann mal einer zitieren wo qbz behauptethat, dass es die USA waren?
Ich finde nur Aussagen wie: nicht ausgeschlossen, ihnen würde es Nutzen etc.

Bleierpel 02.10.2022 11:55

@keko @nepomuk: ihr habt beide sicherlich recht. Dennoch beobachte ich seit einiger Zeit, dass sich Unternehmen zunehmend mit „Total Cost of Ownership“ beschäftigen; also was kostet mich die Ware, wenn sie irgendwo gekauft bei mir im Lager eingebuchtet ist.
Und da schneiden wir zunehmend besser ab: Transportkosten auf All-Time-high, Löhne steigen auch in China / Fernost / ehem. Ostblock, etc. pp.
Was sicherlich auch mit Reallohneinbussen seit der Währungsreform 2001 zu tun hat.

Wir haben in Deutschland eine maximale Überregulierung, die Unternehmen hemmt. Ich hatte die Hoffnung, dass sich das mit Habeck ändern kann… Aber da sind jetzt andere Baustellen…

TriVet 02.10.2022 12:05

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1683361)
Kann mal einer zitieren wo qbz behauptethat, dass es die USA waren?
Ich finde nur Aussagen wie: nicht ausgeschlossen, ihnen würde es Nutzen etc.

So plump natürlich nicht, eher -naja- subtil wie zB „zufällig US-Flotte in der Gegend“ etc...

Helmut S 02.10.2022 12:24

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1683349)
Uns als BRD. Uns als Gesellschaft. Uns als Diskutanten hier.
Auf was willst du hinaus mit der Frage?
Ich finde beides wichtig. Strukturelle Herausforderungen lösen UND solch Angriff thematisieren und juristisch aufklären.
:Blumen:

Ich habe gefragt um deine Antwort auf meinen Beitrag besser zu verstehen, bevor ich dir antworte.

Ich habe das nicht zusammen gebracht, denn zu wenig Rechtsstaatlichkeit ist hier in D ja sicher kein Problem. Ob hier im Thread Aussagen mit Rechtsstaatlichkeitsprinzipien kollidieren, weiß ich nicht, ich habe nicht jeden Beitrag gelesen. Wo konkret vermisst du Rechtsstaatlichkeit im Thread und in der BRD?

Außerdem hat man ja die Situation, dass zumindest der Anschlag auf Nordstream 2 möglicherweise nicht unserer nationalen Rechtsstaatlichkeit unterliegen: Die beschädigte Sache gehört zu 100% Gasprom.

Bei NS1 sieht es anders aus, denn hier sind auch deutsche Konzerne in der Eigentümergruppe. Allerdings sitzt die NS1 AG in der Schweiz und es liegt nahe, dass entweder das schweizer Recht gilt oder in den Verträgen das anzuwendende Recht und der Gerichtsstand geregelt ist. So oder so gilt die Rechtsstaatlichkeit Deutschlands aber grundsätzlich erstmal auch nur auf deutschem Hoheitsgebiet und soweit ich weiß, wurden die Anschläge innerhalb der 200mi Zone Dänemarks verübt.

Wie es mit den Schäden durch Lieferungsausfall aussieht, ist m.E. vor dem Hintergrund des status quo sowieso fraglich.

Ich stimme dir zu, dass beides wichtig ist: Konfliktlösung und Rechtsstaatlichkeit.Ich schrieb aber auch nur „lieber als“ und nicht „anstatt“. Und es ging mir um einen Schuldigen und nicht darum um Rechtsstaatlichkeit in Frage zu stellen. Falls trotz Anstrengung nie ein Schuldiger ermittelt werden kann, soll mir das recht sein, solange es eine konstruktive Lösung für den ganzen Schlamassel gefunden würde.

:Blumen:

Flow 02.10.2022 12:25

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1683365)
So plump natürlich nicht, eher -naja- subtil wie zB „zufällig US-Flotte in der Gegend“ etc...

qbz benennt Fakten und Motive.
Was hast du daran auszusetzen ?
(Allgemein oder speziell)

Die unterstellte Tatsachenbehauptung hatte ich von qbz auch nicht gelesen, und sie entspräche auch nicht seinem Stil, den ich trotz vermeintlicher Sympathielagerung und Emotionaliät als sehr sachlich und informativ empfinde.

Flow 02.10.2022 12:43

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1683367)
Außerdem hat man ja die Situation, dass zumindest der Anschlag auf Nordstream 2 möglicherweise nicht unserer nationalen Rechtsstaatlichkeit unterliegen: Die beschädigte Sache gehört zu 100% Gasprom.

Bei NS1 sieht es anders aus, denn hier sind auch deutsche Konzerne in der Eigentümergruppe. Allerdings sitzt die NS1 AG in der Schweiz und es liegt nahe, dass entweder das schweizer Recht gilt oder in den Verträgen das anzuwendende Recht und der Gerichtsstand geregelt ist. So oder so gilt die Rechtsstaatlichkeit Deutschlands aber grundsätzlich erstmal auch nur auf deutschem Hoheitsgebiet und soweit ich weiß, wurden die Anschläge innerhalb der 200mi Zone Dänemarks

Wessen Eigentum hier beschädigt wurde, hatte ich mich auch gefragt ...
So wie ich es bisher sehe, treten die Gazprom-Töchter "Nord Stream AG", sowie "Nord Stream 2 AG" (beide Sitz Schweiz) als Betreiber auf. (Wikipedia schreibt einmal "betreibt", einmal "besitzt")
Sind sie damit auch Eigentümer ? Wurden schweizer Sachen beschädigt ?
Selbst als Nicht-Eigentümer wären die schweizer AGs wohl dennoch Geschädigte.

Wie ich es weiterhin bisher aufschnappte, fanden die Anschläge auf dänischem wie schwedischen Gebieten statt.

Angegriffen wurde wohl Deutschland (+ EU), im Rahmen eines "heißen Handelskrieges", da hier in gewaltsamer Weise essentielle Versorgungswege beschädigt / unterbrochen wurden.

(Bei dem Weg : Wikipedia bietet Einträge zu "Wirtschaftskrieg", "Handelskrieg" (Unterschied), sowie "Hegemonie" ...)

Allen verlauteten Einschätzungen nach, "muß" es sich quasi beim Angreifer / Verursacher des Schadens um einen staatlichen Akteur handeln.

Helmut S 02.10.2022 12:51

@Flow: Ja, so is das auch zu mir vorgedrungen. Damit die Sache auch so richtig unübersichtlich wird, spielt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch noch internationales Seerecht mit rein usw. An der Stelle müsste man auch glaub ich unterscheiden zw. Hoheitsgebiet (das sind glaub ich nur n paar Meilen) und Wirtschaftszone (das is mehr). Alles sehr unübersichtlich.

Rein aus Neugier würde mich auch interessieren, ob ggf. Happag Lloyd oder wer auch immer das Zeug oder die Ausfälle versichert hat und ob sowas dann auch unter höhere Gewalt fällt oder sonstwas :-(( :Lachen2:

Edit: Vielleicht sind wir hier ja Zeuge eines versuchten Versicherungsbetruges? Weil im Endeffekt ist das Geschäftsmodell ja voll im Allerwertesten. ;)


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