triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Antidoping (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=10)
-   -   Der nächste Einzelfall (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=4710)

captain hook 26.11.2020 13:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569070)
Das korrekte Verhalten wäre selbstverständlich ein Startverzicht gewesen, v.a. wenn die im TUE-Attest angegebene Diagnose wirklich stimmt. Mit einer eitrigen Bronchitis hat man nichts auf einer Triathlon-Langdistanz verloren, egal ob Profi oder Amateur.

In den betreffenden Rennen belegte er Platz 2 und 4...

Was schätzt Du, wie schlimm die eitrige Bronchitis ausgeprägt war?

abc1971 26.11.2020 13:46

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569053)
100 Seiten Diskussion über vielleicht auffällige weil nicht explizit organisierte Radsportteams (hier ist ein Triathlonforum) und dann ist ein Weltklassetriathlet positiv und bis auf wenige ziemlich zurückhaltende Kommentare keine Reaktion. Ab und zu reib ich mir verwundert die Augen.

Dem ist nichts hinzuzufügen
On Point würde ich sagen

Adept 26.11.2020 13:52

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569079)
In den betreffenden Rennen belegte er Platz 2 und 4...

Was schätzt Du, wie schlimm die eitrige Bronchitis ausgeprägt war?

Völlig verrückt! :Maso:

Wenn das Regelwerk nach seinem Gusto reformiert wird, hat ab nächstes Jahr jeder eine eitrige Bronchitis. ;)

Plasma 26.11.2020 14:00

"Es ist ein Exkurs in eine abstruse, Doping-behaftete Radsportwelt. "Ein Business", nennt es Hondo. "Das war kein Sport mehr."

Hafu 26.11.2020 14:21

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1569079)
In den betreffenden Rennen belegte er Platz 2 und 4...

Was schätzt Du, wie schlimm die eitrige Bronchitis ausgeprägt war?

Ich räume ja ein, dass meine grundsätzliche Meinung zu "Starky" von einer gewissen Sympathie gefärbt ist, bedingt durch diverse Podcasts mit ihm, die ich mir in den letzten Jahren so nebenbei angehört habe. Ich bin also in meinem Urteil oder Spekulationen über Hintergründe evt. befangen.

Er ist sicher ein extrem guter Radfahrer, aber eben auch ein talentfreier Läufer. Wer ihn schonmal in echt hat laufen sehen, weiß was ich meine. Das Rumgewatscheln tut teilweise echt weh.

Objektiv betrachtet:
1. Wenn die Diagnose eitrige Bronchitis stimmt , dann würde er v.a. Antibiotika benötigen und die nötige Ruhe, um das auszuheilen und dann ist weder Training noch gar ein ironman-Wettkampf angesagt. Zusätzliche Sprays sind da bei einem ansonsten gesunden Sportler nicht wirklich notwendig.

2. Wenn die Diagnose natürlich nur vorgeschoben war, um eine TUE zu bekommen (die ihm letztlich versagt blieb), dann ist die Sperre natürlich doppelt gerechtfertigt.

3. Und dann muss man evt. noch eine dritte Möglichkeit in Betracht ziehen, nämlich dass er medizinisch einfach falsch vom behandelnden Arzt beraten wurde. In den USA ist es oft extrem teuer, mal eben eine zweite ärztliche Meinung bei einem medizinischen Problem einzuholen.

Ich weiß, dass Starykowicz wie so viele US-Bürger nicht richtig krankenversichert ist und seine eigenen Behandlungskosten nach dem Verkehrsunfall 2016 und die Krankenhauskosten für seinen neugeborenen, behinderten Sohn ihn nahezu finanziell ruiniert haben und er dafür Crowdfunding betreiben musste, um die aufgelaufenen Rechnungen zu begleichen.
Da würde ich es auch für denkbar halten, dass der primär aufgesuchte Arzt, der ihm das Attest ausgestellt hat, ihn nicht korrekt hinsichtlich aller Behandlungsalternativen beraten und vom Wettkampf im Hinblick auf gesundheitliche Risiken auch nicht eindrücklich genug abgeraten hat, oder aber dass der Arzt die Diagnose bewusst dramatisiert hat und aus einem eher harmlosen Belastungsasthma, für dass eine Salbutamolbenutzung sogar ohne separate TUE bei Beachtung der Dosierungshöchstgrenzen erlaubt ist, eine weitaus schlimmere Diagnose gemacht hat, um die Nutzung des eigentlich 2019 noch nicht zugelassenen alternativen Sprays für den TUE-Antrag plausibel zu machen.

Hafu 26.11.2020 14:30

Der Text ist hinter einer Paywall verborgen. Beschreibe doch die Kernaussagen.

Wenn man Hondos Schilderungen der Vergangenheit für glaubwürdig hält, dann muss man aber auch seine Schilderung der Gegenwart des Radsportes Glauben schenken, dass nämlich sich der Radsport mittlerweile gravierend verändert hat. Da Hondo bis vor wenigen Monaten Schweizer Nachwuchsdbundestrainer war, kennt er sowohl die Vergangenheit des Radsportes als eben auch die Veränderungen der letzten Jahre als Insider.

Zitat:

...Hondo kann über all das mittlerweile freier reden, er ist raus aus der Szene, seinen Job als Schweizer Nationaltrainer hat er im Vorjahr verloren. Das System habe sich gewandelt, beteuerte er jetzt: "Ganz viele Entwicklungen und Erfolge sind ohne Doping möglich"; viele Teamärzte nähmen heute etwa eine passivere, professionellere Rolle ein...

Matthias75 26.11.2020 14:48

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1569106)
Objektiv betrachtet:
1. Wenn die Diagnose eitrige Bronchitis stimmt , dann würde er v.a. Antibiotika benötigen und die nötige Ruhe, um das auszuheilen und dann ist weder Training noch gar ein ironman-Wettkampf angesagt. Zusätzliche Sprays sind da bei einem ansonsten gesunden Sportler nicht wirklich notwendig.

2. Wenn die Diagnose natürlich nur vorgeschoben war, um eine TUE zu bekommen (die ihm letztlich versagt blieb), dann ist die Sperre natürlich doppelt gerechtfertigt.

3. Und dann muss man evt. noch eine dritte Möglichkeit in Betracht ziehen, nämlich dass er medizinisch einfach falsch vom behandelnden Arzt beraten wurde. In den USA ist es oft extrem teuer, mal eben eine zweite ärztliche Meinung bei einem medizinischen Problem einzuholen.

Unabhängig vom Grund war der große Fehler, ohne TUE an den Start zu gehen und zu hoffen, dass er die TUE erteilt bekommt und nachreichen kann. Klar, als Profis ist er auch auf Preisgelder angewiesen. Da ist es verständlich, wenn er bei Wettkämpfen, bei denen er eine Aussicht auf das Podium hat, antreten will, gerade wenn er das Saisonhighlight Hawaii verpasst hat.

Trotzdem war das mit einem großen Risiko behaftet, v.a. wenn ihm vorher schon mitgeteilt wurde, dass das ein Antidoping-Verstoß ist. Das ist ja quasi ein Verstoß mit Ansage. Da kann die USADA ja Garn nicht anders als aktiv zu werden. Im Nachhinein wäre es sicher besser gewesen, entweder bei der USADA mehr Druck zu machen, sich in irgendeiner Weise zumindest eine mündliche Genehmigung einholen oder eben nicht starten.

M.

captain hook 26.11.2020 15:15

Also ein finanziell abgebrannter Familienvater der sich keine ordentliche Krankenversicherung leisten kann wählt nach mehrfacher Warnung der Antidopingbehörde die Hochrisikovariante und wendet danach mehrere zehntausend Euro auf für einen Rechtsstreit darüber?! Und das alles wegen einer angeblich üblen Lungenerkrankung die alternativlos mit eigentlich nicht gelassenen Medikamenten behandelt werden muss, die ihn aber nicht von Topplatzierungen in 2 (!!) Rennen abgehalten hat.

Mein lieber Herr Gesangsverein sag ich da mal...


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:58 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.