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Blutdoping benötigt eine aufwendige Logistik und zwangsläufig viele Mitwisser, da das Blut abgenommen werden muss, fachgerecht gelagert werden muss, kurz vor dem Saisonhöhpunkt wieder zurückgeführt werden muss und bei der Rückführung sich der Hb-Wert und die Retikulozytenproduktion massiv ändert. Viele Mithelfer bedeuten viele Mitwisser und früher oder später macht einer Fehler, macht sich verdächtig oder packt aus wegen erhoffter Straferleichterung wie bei der Aufdeckung im Rahmen der Operation Aderlass. Zitat:
Das Mittel, das man bei ihm gefunden hat, ist im Pferderennsport sowie der Bodybuildingszene verbreitet und existiert nahezu nur auf dem Schwarzmarkt. Mir ist es ziemlich egal, ob du mich für naiv hältst. Die Dopingfahnder sind sicher nicht naiv und haben ihr Ohr sehr nahe am Takt der Szene. Wenn du doch irgendwelche Hinweise in deinem Umfeld auf Doping, neue und noch nicht nachweisbare Substanzen oder ähnliches haben solltest, dann gibt es bei der NADA dafür eine leicht erreichbare Adresse, an die du dich jederzeit (auch anonym) wenden kannst. :Huhu: |
Dopinganalytiker Firtz Sörgel sagt in einem Interview mit Sport1, Januar 2020:
[…] SPORT1: Das ist lange her, wie sieht es heute aus? Sörgel: Dass in letzter Zeit keiner der Großen positiv getestet wurde, liegt an zwei Dingen. Zum einen werden diese bestens betreut und beraten, sodass keine Auffälligkeiten auftreten können. Zum anderen schützen die Verbände ihre Stars. Wenn es nie rauskommt, nie publik wird, kann man es auch nicht kommentieren, nur den Verdacht hegen. Das ist das Bedauerliche. Es fällt trotzdem auf, gerade jemandem wie mir, der die Szene seit Jahren verfolgt. SPORT1: Sie sprechen von Betreuung und Beratung. Was meinen Sie damit im Speziellen? Sörgel: Einflussreiche Sportler haben um sich herum ein "professionelles Umfeld", wie man sagt, das sich um eine optimale Versorgung der Spitzenathleten von der Ernährung und Einnahme von zunächst Erlaubtem bis hin zu ausgefeilten Physiotherapieformen kümmert, das genau weiß, wie der Körper ihres Schützlings funktioniert und wann Grenzen der Leistungsfähigkeit erreicht sind, die mit legalen Mitteln nicht überschritten werden können. Es gibt genug Techniken, um dann verabreichtes Doping zu verschleiern. SPORT1: Und die wären? Sörgel: Angenommen, eine Substanz kann nur bei dem Wert von 1 ermittelt werden. Dann nimmt der Sportler einfach fünf verschiedene Substanzen mit dem Wert von 0,2. Diese ergeben dann die Summe 1, mit derselben Wirkung, können aber nicht positiv getestet werden. Aber das muss man beherrschen, Jarrys Berater aber offenbar nicht. Er hat zumindest zwei Präparate gemischt, die er für nicht nachweisbar hielt. Beim Ligandrol wundert es mich nicht, dass es schiefgegangen ist. Die Substanz ist chemisch etwas ganz anderes als die bekannten Steroid-Anabolika und ist wissenschaftlich im Vergleich zu Letzteren wenig untersucht. [...] SPORT1: Sie sagten, Tennis sei für Sie in den Top vier des Dopingmissbrauchs. Welche Sportarten zählen Sie noch dazu? Sörgel: Ganz oben steht der Wintersport mit seinen Langlaufdisziplinen und Biathlon. Das hat die "Operation Aderlass" letztes Jahr gezeigt, die in Erfurt ihren Anfang nahm. Darunter kommt die Leichtathletik, gefolgt vom Radsport. Und ja, dann kommt auch schon Tennis. Dass ich mich nicht irre, zeigt der Fall Sharapova aus dem Jahr 2016. Die war tatsächlich in der Spitze. […] SPORT1: Sie sprachen vom Radsport. Nach den ganz großen Dopingfällen ist es nun etwas stiller geworden. Glauben Sie an Besserung? Sörgel: Zunächst habe ich daran geglaubt. Aber im Fall Froome wurde sich verrechnet und plötzlich schlägt der Wert doch wieder aus. Die Verbände versuchen den Sport reinzuwaschen. Da verschwindet einiges und die Sperren, falls überhaupt, fallen sehr milde aus. Froome hat große Zweifel in mir geweckt, dass es sich im Bereich der Top-Athleten wirklich gebessert hat. |
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Vielleicht werden Sie nur überproportional erwischt weil ihnen die Finanzen für professionelles Doping fehlen. Als Beleg gegen diese Behauptung von Dir nehmen wir mal die letzten Toursieger der vergangenen Jahrzehnte, ebenso Klassikerfahrer wie Valverde, Boonen, etc. Ob das jetzt die obligatorischen 10 Jahre sind hinter denen Du Dich mit der "grauen Vorzeit" gerne verschanzt oder nicht tut nichts zur Sache. Aktuelle Fälle findest (5 Jahre und weniger) Du aber in der ersten Reihe beim Schwimmen, Biathlon, Gewichtheben, Leichtathletik, etc. Massenhaft Olympiasieger und WR. Manchmal schließt man sich einfach in einen Raum ein und ruft schnell den Präsi an und verweigert den Test (weil das Zeitfenster in dem man positiv getestet werden könnte noch offen ist- siehe Serena Williams - behauptete danach, dass sie sich diskriminiert fühlte wegen der häufigen Tests ), oder man läuft vor den Testern davon (ich müsste nach dem Afrikanischen Läufer schauen, komme gerade nicht auf den Namen), zerschlägt die Probe mit einem Hammer, geht nicht an die Tür wenn es klingelt und hat plötzlich 4 verpasste Tests- "kann doch jedem passieren", etc, etc. Und das sind nur mal die bekanntesten Fälle. Das der Radsport (ich meine hier die Funktionäre, Veranstalter und auch die Präsis)jahrzehntelang seine eigenen Stars geschützt hat erhöht jetzt auch nicht unbedingt seine Glaubwürdigkeit in Hinblick auf seine Selbstreinigung, ebensowenig die Teammanager und Betreuer, die noch immer das Sagen im Radsport haben und die aus den "grauen Vorzeiten" sich von einem Team zum nächsten gehangelt haben. Fachkundiges Personal für Blutdoping hatte Dr. Schmidt auch nicht, da haben es auch angelernte Kräfte gemacht, teilweise ohne jedwede medizinische Kenntnisse. Und ich glaube da nicht an einen Einzelfall. Positive Proben die Verschwinden oder gegen Schmiergeld unter den Tisch gekehrt werden gibt es sicher auch nur in Russland oder Afrika. Bedenkliche/aufffällige Blutwerte gibt es , häufig kommen die aber nur ans Tageslicht wenn Hacker diese Daten ins Netz stellen. Fancy Bears als Begriff mal googlen. Unsere eigene NADA schafft es ja noch nicht mal (oder will es nicht)die Datenbank mit den Dopingfällen online zu halten. Doping existuert somit gar nicht:Lachen2: https://www.facebook.com/epochal.mis...4586?__tn__=-R Das die Kontrolleure mit ihre recht bescheidenen finanziellen Mitteln nicht die neuesten Dopingsubstanzen finden können ist eigentlich logisch.Gibt es mittlerweile ein angewendetes Nachweisverfahren für Wachstumshormone? Wenn ich nachlese wie groß der Markt dafür ist dfrage ich mich, wo das Zeug bleibt. Positiv damit getestet haben sie meines Wissens noch niemanden damit und diese Mittel sind seit Jahrzehnten im Umlauf, die hatte sogar schon ein LA, Tyler Hamilton. "Ich bin in meiner Karriere niemals positiv auf leistungssteigernde illegale Substanzen getestet worden!"" "Ihr tut mir leid, alle ihr Zweifler---", etc... Immer die gleichen Sprüche, immer die gleichen Lügen- set Jahrzehnten. Und hier steht dann wieder einer, der uns die neuesten Hochleistungssportler als überwiegend sauber verkaufen möchte...:Lachanfall: Ah, ich sehe gerade, dass Klugschnacker schon alles gut belegt vor mir gepostet hat- gut gemacht! Und ich habe geschaut, man kann wohl HGHs nachweisen, aber es wird nicht bei jedem Test auf alles getestet. Wie gesagt, einen positiven HGH Test gab es wohl noch nicht, obwohl viele damit gedopt haben. |
@Hafu: habe ich Deine Argumentatio richtig verstanden: die 2te und 3te Reihe dopt um über die finanziellen Runden zu kommen, das muss die 1te Reie nicht? Die dort wirklich hohen Einnahmen für eine Tour Sieg, etc sind also kein Anreiz für Dopig?
Und noch eine Frage: wie viele der letzten Toursieger sind NOCH nicht auffällig geworden, und sei es nur durch zu hohe Salbutamolwerte oder nachträglich datierte TUEs? Wie viele der letzten 3 Jahrzehnte sind nie positiv getestet worden. da stimmt doch Deine Argumentation mit der 2ten und 3ten Reihe überhaupt nicht. Zumal das ja auch keine Einzelfahrer waren, sondern auch noch über ein Team verfügen mussten, dass das Rennen mitbestimmen können musste. Da sprechen wir dann nie nur von einem Fahrer (Toursieger), sondern auch immer von den nächstbesten Fahrern des Teams, die in der Lage sein müssen das Tempo am Berg sehr lange mitbestimmen zu müssen. Und eine letzte Frage: Du fragtest nach Belägen zur Aussage, dass die Dopingkontrolleure 5-10 Jahre hinter den neuesten Dopingmitteln und deren Nachweis sind. Wieschätzt Du das zeitliche Fenster ein: 1 Monat, 6 Monate, 1 Jahr, 2 Jahre? Und zwar auch bis der Test von der WADA abgesegnet ist und bei einem Verfahren durchkommt. Und hier NOCHMAL das Interview mit Prof.Dr.Sörgel, der viele Deiner Thesen nicht bestätigt: https://www.frankenpost.de/sport/reg...t83500,6607527 Einige Zitate: Das beweist, dass manche Athleten furchtlos und dumm sind. Wobei Letzteres wahrscheinlich die Voraussetzung für Ersteres ist. Ich dachte auch nicht, dass jemand noch so dämlich ist, sich während des Wettkampfs zu dopen. Aber die Methoden sind offenbar so fein, dass man keine Angst mehr vor auffälligen Werten im Blutpass hat. Ein Netzwerk mit Hunderten Sportlern hätte dieser Familienbetrieb gar nicht stemmen können. Es gibt viele solcher "Kleinbetriebe" über die Welt verteilt, aber es ist kein globales Netzwerk in des Wortes wörtlicher Bedeutung. Da wäre schon früher was rausgekommen. Systeme, die sich selbst reinigen, gibt es vielleicht im Haushalt. In einer Gesellschaft funktioniert das nicht. Also gibt es nur einen Weg: Man muss dem Sport den Anti-Doping-Kampf entziehen. An der Weltspitze sind Menschen mit diesem Selbstzerstörungswillen die Regel. Das gilt für alle Sportarten. Und wie werden die Dopingmittel der Zukunft aussehen? Der Kriminaltechniker Dr. Hellmut Mahler schrieb kürzlich von Syntheselaboren in China oder Indien, die im Auftrag praktisch jeden gewünschten Stoff herstellen. Klingt wie Science-Fiction. Es geht um Peptide, also Bruchstücke von Eiweißen. Das alles ist relativ einfach herzustellen. Der Vorteil für den Doper: Es gibt ein Meer von möglichen Designer-Stoffen, Millionen und Abermillionen denkbarer Verbindungen, die niemand kennen kann. Das Risiko, erwischt zu werden, ist also gleich null? Wir suchen die Nadel im Heuhaufen. Und man muss eines klarstellen: Viele Laien glauben ja, der Dopingfahnder nimmt Urin oder Blut und untersucht, welche verbotenen Stoffe da drin sind. So funktioniert es aber nicht. Der Dopingfahnder muss wissen, welchen Stoff er sucht. Wenn die Zahl der Substanzen unendlich groß ist, wird‘s schwierig. Das gilt auch für sehr wirksame Antikörper. Wie schön das zu lesen, die von jemanden kommen, der Profi in der Materie ist und dem Du dann wohl schwerlich die Qualifikation absprechen kannst. Wobei schön die Problematik selbernicht betrifft, das ist eher ein Trauerspiel. |
Man kann den Dopern und ihren Systemen fast gratulieren.
Sie schaffen es, dass sich Leute die eigentlich versammelt gegen Doping zu sein scheinen am Ende untereinander zerfleischen. |
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Die Ärzte können gar nicht Teil des Doping Problems sein, die wissen ja gar nicht, dass Testosteron leistungssteigernd wirken kann!
https://www.theguardian.com/sport/20...P=share_btn_tw :Lachanfall: Bis 2015 bei Sky, also sind wir bis auf 5 Jahre an der neuen, sauberen Generation dran...;) |
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Von Zerfleischen kann, was mich betrifft, keine Rede sein. Das ist ein viel zu martialischer Ausdruck. Ich tausche einfach meine Überzeugungen mit anderen aus, und freue mich, wenn sie es ebenso tun. Ich finde es gut, wenn Pro und Contra zu Wort kommt. Dass wir hier alle gegen Doping sind, steht auf einem anderen Blatt, finde ich. Darüber gibt es aus meiner Sicht gar keinen Zweifel. |
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