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MattF 24.05.2018 11:47

Zitat:

Die Praktiker (wie keko) sagen dann, OK das stimmt nicht, es gibt auch negative Auswirkungen, grundsätzlich ist Religion aber gut.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1380225)
Das stimmt einfach nicht. Ich sage, dass Religion das Potential dazu hat, das Gute im Menschen zu wecken und Gutes zu bewirken.

In meinen Augen sagen wir dasselbe.

keko# 24.05.2018 13:52

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1380168)
... Prinzipiell würde ich empfehlen, lieber die Originale der Kritiker im Wortlaut zu lesen als Sekundärliteratur....

Das Büchlein ist so aufgebaut, dass der Autor Zitate nimmt und sie dann untersucht. So erspart man sich Zeit, Verwertbares aus der Originalliteratur zu suchen.

Hier geht es um die Blutbäder der Christen:



(Ausschnitt aus dem oben genannten Buch)

qbz 24.05.2018 14:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1380276)
Das Büchlein ist so aufgebaut, dass der Autor Zitate nimmt und sie dann untersucht. So erspart man sich Zeit, Verwertbares aus der Originalliteratur zu suchen.

Hier geht es um die Blutbäder der Christen:



(Ausschnitt aus dem oben genannten Buch)

Okay, man muss halt dem Autor vertrauen, dass er aus den Werken von Freud oder Marx dann auch die richtigen, passenden Zitate aussucht, um die Gedanken der Klassiker korrekt wiederzugeben und nicht die Absätze nimmt, die einfach vielleicht gut in sein Gedankengebäude zu Religionskritik passen. Aber ich werde demnächst mal reinlesen, sobald es da ist.

FlyLive 24.05.2018 15:10

Da es hier ab und an auch um Menschenrechte geht, stelle ich das mediale Fundstück hier mal ein. Ich persönlich stelle mir die Durchführung schwierig vor, das Baby vor dem wechseln der Windeln zu "fragen", ob das für sie/ihn in Ordnung sei.
Kann ich das Baby eigentlich bei Ablehnung verklagen, da es für enorme Geruchsbelästigung sorgt ? ;)

Menschenrechte von Geburt an !

Babys vor dem Wickeln um Erlaubnis fragen

Jörn 24.05.2018 15:26

Um das Gute zu tun, muss man erstmal wissen, a) was überhaupt gut ist, und b) wie man es tut. Religionen haben keine zuverlässige Methode, um dies herauszufinden.

"Das Gute" besteht in Religionen daraus, was man sich als gut einbildet. Und die Fähigkeit, es zu tun, beschränkt sich im großen Maßstab auf Beten, und im kleinen Maßstab in der Verrichtung nützlicher Hilfsdienste (etwa Essen kochen für einen Kranken). Letzteres ist nett, aber einen Hungernden zu speisen ist etwas anderes als den Hunger insgesamt zu besiegen, indem man Biologie und Chemie erforscht. Es werden Wissenschaftler und Ingenieure sein, die Afrika irgendwann satt machen und die Sahara zum Blühen bringen.

Die schlimmsten Gräuel entstanden dann, wenn Gläubige dachten, sie würden etwas ganz besonders Gutes tun. Das liegt u.a. daran, dass sie die Ansprüche einer eingebildeten "Person" in die Kalkulation einbeziehen. Natürlich wissen sie, dass die Hexe sich im Feuer nicht wohl fühlt, und dass das schlecht ist. Aber die Hexe ist bei ihnen nur ein Teil der Rechnung. Die komplette Rechnung berücksichtigt, dass Gott es den Menschen ganz wundervoll belohnen wird, und dass sie selbst ganz wundervoll belohnt würden -- da ist der Schaden mit der Hexe vergleichbar gering.

Dasselbe gilt für Leute, die ganz sicher wissen, dass der Mann über der Frau steht, oder welche Ehe die "richtige" Ehe ist, oder ob Sterbehilfe gut oder schlecht ist. Stets fließen die Ansprüche einer nicht vorhandenen "Person" mit ein und verzerren die Rechnung.

Volker Kauder ist ja felsenfest davon überzeugt, dass es gut wäre, unbescholtenen Bürgern ihre Menschenrechte zu verweigern, die er selbst für sich in Anspruch nimmt. Diese Verwirrung ist ein Ergebnis der Religion.

FlyLive 24.05.2018 15:34

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1380301)
Es werden Wissenschaftler und Ingenieure sein, die Afrika irgendwann satt machen und die Sahara zum Blühen bringen.

Nächstenliebe und der Wille zu helfen vorausgesetzt. Die hungernden Menschen werden das Geld nicht haben, um Wissenschaftler und Ingenieure zu bezahlen, denen es nur darum geht, Geld zu machen.

Schwarzfahrer 24.05.2018 16:05

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1380301)
Es werden Wissenschaftler und Ingenieure sein, die Afrika irgendwann satt machen und die Sahara zum Blühen bringen.

Diese Aussage ist für mich ein schönes Beispiel von Glauben - nämlich der materialistischen westlichen Technikgläubigkeit. Gleichzeitig unterstellt es latent den Afrikanern eine Minderwertigkeit, da sie ohne die Hilfe der modernen Technik und wissenschaft hungern müssten, was wiederum irgendwo die Legende vom "der Westen ist an allem Elend der 3. Welt Schuld" nährt.

Wenn man Schriften von Volker Seitz, langjähriger Diplomat in Afrika, liest stellt sich manches davon anders dar. Afrika könnte sich problemlos selbst ernähren, auch ohne moderne Technik. Allerdings steht es damit schlecht, u.a. weil das Bevölkerungswachstum weit über der Produktivität liegt - nur weil es kulturell fürs Selbstwertgefühl (Stichwort "glauben") wichtig ist, viele Kinder zu bekommen, weil es immer so war - aber dank westlicher Medizin inzwischen viel mehr überleben, als bei den existierenden gesellschaftlich-wirtschaftlichen Strukturen (nicht technischen Möglichkeiten) ernährt werden können.
Womit wir schon bei der erwähnten Definitionsschwierigkeit von gut und schlecht wären - hat unser Wert, die Kindersterblichkeit zu verringern, ohne flankierende Familienplanung in der Summe Gutes für Afrika gebracht, oder mindestens soviel Schaden und Probleme für die ganze Welt durch die unkontrollierte Bevölkerungsexplosion? Nicht nur Religionen werden vom irrationalen, unlogischem oder zumindest nicht in der konsequenz durchdachten Glauben dominiert, sondern auch viele unserer scheinbar religionsunabhängigen Werte.

Jörn 24.05.2018 17:25

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1380313)
Nicht nur Religionen werden vom irrationalen, unlogischem oder zumindest nicht in der konsequenz durchdachten Glauben dominiert, sondern auch viele unserer scheinbar religionsunabhängigen Werte.

Was schlägst Du als Lösung vor? Etwas Rationales oder etwas Irrationales?

Ich würde vermuten, dass eine Lösung dort entsteht, wo sie passgenau auf die real vorhandenen Probleme zugeschnitten ist, ohne sich etwas einzubilden.


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