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Klugschnacker 23.05.2018 21:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1380116)
Ich halte es aber für nicht richtig, deshalb den Menschen, die Religion als etwas spirituelles, zu positivem Motivierendes auffassen, als "nicht richtige Christen (oder was auch immer)" zu bezeichnen. In meinen Augen sind eher die letzeren die "wahren Gläubigen", unabhängig davon, was die jeweilige Amtskirche oder Mainstream sagen.

Du weißt demnach, was der wahre Glauben ist? Warum sagst Du das erst jetzt, nach über anderthalb tausend Seiten Diskussion?! Und: Wirst Du es uns mitteilen?
:dresche

keko# 23.05.2018 21:38

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1380044)
Warum behauptest Du dann, die Glaubensinhalte wären modernisiert worden?

Immerhin öffnet sich der Pabst ein wenig:
https://www.youtube.com/watch?v=Eb5llY2asCU

Ein Freund von mir ist gerade in Rom und machte heute diesen Schnappschuß ;)


keko# 23.05.2018 22:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1380123)
Danke für die kurze Buchkritik.

Mich würde interessieren, ob es auch auf die grundlegendste aller Religionskritiken eingeht, nämlich die offensichtliche und für jeden aufgeklärten Menschen erkennbare Tatsache, dass wir Menschen nichts über die Götter wissen und nicht wissen können.

Diese Einsicht geht ja tiefer als die Theodizee, also die Rechtfertigung des Leides auf der Welt, oder die Ausgestaltung der Götter durch menschliche Projektionen.

Ja, darauf ganz konkret. Ich finde aber die Stelle gerade nicht.
Er sagt auch, dass die Kritik der "neuen Atheisten" die Christen sehr tief trifft, darin aber auch die Chance liegt, gründlich über den Kern des Glaubens nachzudenken, der Liebe ist.
Gleichwohl betrachtet er Religion weltweit und sieht keinen Rückgang von Religion.

Auf die Theodizeefrage geht er auf mehreren Seiten und immer mal wieder ein.


Klugschnacker 23.05.2018 23:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1380123)
Danke für die kurze Buchkritik. Mich würde interessieren, ob es auch auf die grundlegendste aller Religionskritiken eingeht, nämlich die offensichtliche und für jeden aufgeklärten Menschen erkennbare Tatsache, dass wir Menschen nichts über die Götter wissen und nicht wissen können.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1380142)
Ja, darauf ganz konkret. Ich finde aber die Stelle gerade nicht.

Ach so. :Cheese:

Jörn 23.05.2018 23:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1380116)
Es gibt aber auf jeden Fall die Menschen, die gutes Tun, ohne Angst vor der Hölle zu haben - aber die Kraft für ihre (oft schwere) Arbeit aus der Religion in positiver Weise schöpfen. Solche Leute können z.T. mit mehr Selbstaufopferung, Ausdauer und Leidensfähigkeit sich dem Wohl anderer widmen, als überzeugte Atheisten, die "nur" aus sich heraus "gut sind".

Warum sollten Gläubige mehr "Selbstaufopferung, Ausdauer und Leidensfähigkeit" aufbringen als Atheisten? Ausserdem halte ich einen Wettbewerb darüber nicht für angebracht; sondern eher darüber, wer einen Nutzen schaffen kann. Ein Mediziner kann sicherlich mehr Gutes bewirken als eine Betschwester, egal wie viel sie betet, und selbst dann, wenn der Mediziner nicht leidet.


Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1380116)
In meinen Augen sind eher die letzeren die "wahren Gläubigen", unabhängig davon, was die jeweilige Amtskirche oder Mainstream sagen. Würde ich Christentum grundsätzlich allein mit den dogmatischen Sichtweisen gleichsetzen, die Jörn gerne von Bischöfen u.ä. zitiert, müßte ich ebenso konsequent alle Muslime für potentielle Massenmörder halten, da ja die dogmatische Version des Islam die Weltherrschaft anstrebt und das Töten von Ungläubigen fordert.

Allerdings wird der Vorsitzende der Evangelischen Kirche gewählt. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (katholisch) wird gewählt. Es heißt hier immer, niemand würde diese Leute unterstützen, aber warum werden sie dann gewählt? Warum wählt man sie nicht ab, wenn sie niemanden vertreten? Warum hört man keinen Protest?

Es kann gut möglich sein, dass der Klerus niemanden vertritt und das Volk alles ganz anders sieht. Aber ist es plausibel? Behaupten kann man viel -- wo sind die Beweise? Wo ist der offene Widerspruch des Volkes, wo die Beschwerden, wo die Gegenkandidaten?

Jörn 24.05.2018 00:09

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1380142)
Auf die Theodizeefrage geht er auf mehreren Seiten und immer mal wieder ein.

Das finde ich sehr interessant. Die Theodizeefrage ist bislang ungelöst, weil sie prinzipiell unlösbar ist. Und zwar deswegen, weil die Grundannahmen widersprüchlich sind. Es würde mich wundern, wenn er die Frage nicht nur ansprechen sondern auch lösen könnte.

Meine Prognose ist, dass er den Leser mit einem Haufen Spitzfindigkeiten ermüdet, um dann mit einer läppischen Pointe abzuschließen, etwa: Naja, wir wissen es nicht. Oder er kommt mit einer wirren These, für die es keinerlei Beleg gibt.

Die Theodizeefrage sagt übrigens nichts darüber aus, ob es einen Gott gibt. Sie sagt nur, dass sich Allmacht, Allgüte und Leid aus logischen Gründen nicht in Einklang bringen lassen. Die Grundannahme, Gott wäre allmächtig und allgütig, muss falsch sein.

Mirko 24.05.2018 01:03

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1380159)
... dass er den Leser mit einem Haufen Spitzfindigkeiten ermüdet, um dann mit einer läppischen Pointe abzuschließen...

An wen erinnert mich das nur? :8/

qbz 24.05.2018 06:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1380115)
Anbei ein Büchlein von Fundamentaltheologe Prof. Gregor Maria Hoff über Kritik an der Religionskritik. Er geht auf allgemeine Strukturen und Muster der Reilgionskritik ein, besonders auf die uralten Klassiker Theodizee und Projektionsvorwurf, verbunden mit Nietzsche, Freud und Marx.
Ich habe die Hälfte der Kapitel gelesen, empfinde es aber für mich als Laien als recht anspruchsvoll. Manche Sätze sind sehr lang und mit Fremdwörtern gespickt, so dass ich mehrmals ansetzen muss.
Insgesamt aber ein interessantes Büchlein, das man nicht unbedingt haben muss ;)

danke für den Hinweis, ich werde da mal hineinschauen, weil ich gerade etwas Zeit habe und es mich mal interessiert, wie ein kath. Theologe Nietzsche, Feuerbach, Freud und Marx rezipiert. Prinzipiell würde ich empfehlen, lieber die Originale der Kritiker im Wortlaut zu lesen als Sekundärliteratur. Auch wenn das vielleicht aufwendiger erscheint, es lohnt sich und man sieht nicht durch die Brille, den Fokus von jemand anderem auf die Kritiker.


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