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Wie auch immer, ich bin selbst geschieden und lebe hervorragend. Ich leide nicht, habe keinen Schaden dadurch und sehe eher Vorteile im unverheirateten Beziehungsstand. Mit einem Stichwort Blablabla...kann ich nichts anfangen. Ich halte das Leid und den Schaden bis dahin für erfunden. Für irgendwelche selbstgemachten Probleme einzelner Personen muss die Gesellschaft nicht eintreten. Es gibt hierfür immer professionelle Personen, Freunde und Familie, die hier helfen. |
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Das ist schön, darum geht es Jörn doch gar nicht. Es gibt aber Menschen denen es wichtig ist und deren Leben es beeinträchtigt was die Kirche sagt. Natürlich gibt es geschiedene Katholiken, die gerne noch einmal kirchlich heiraten würden. Dies wird von der Kirche verweigert! Sie werden auch bei standesamtlicher Hochzeit exkommuniziert. Da geht nicht jeder mit einem Achselzucken drüber hinweg. |
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Allerdings habe ich in meinem Bekanntenkreis einen Mann, dem dies tatsächlich wichtig war. Er setzte einige Hebel in Bewegung, um seine Ehe kirchlich annulieren zu lassen - mit Erfolg. Die Ehe wurde für ungültig erklärt und er heiratete erneut kirchlich. (Die Möglichkeit der Annulierung ergab sich wohl aus dem Umstand, dass bei der ersten Eheschließung eine Familiengründung von beiden Seiten ausdrücklich gewünscht war. Als sich die Frau aus beruflichen Gründen dann doch dauerhaft dagegen entschied, trennte sich mein Bekannter von ihr.) Lächerlich das Ganze - in jeder Hinsicht. P.S. Das Lustige an der Sache ist, dass die Frau heute, vier, fünf später, nun doch zwei Kinder mit einem anderen Mann hat...:Lachanfall: |
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Die Trauung im Standesamt hat eine rechtliche Gültigkeit und so kann der Geschiedene (der zuvor die kirchlichen Kriterien missachtet hat) immer wieder und wen er will heiraten. Ich würde das Hüüüü und Hottt des Geschiedenen nicht nachvollziehen können, wenn auf kirchl. Trauung wert gelegt wird. |
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Die katholische Kirche anerkennt eigentlich keinen Status "Geschiedene" wie im Zivilrecht, da für sie die Ehe zwischen Katholiken als heiliges Sakrament unauflöslich ist. Deswegen wurde geschiedenen zivil Wiederverheirateten ja bisher das Abendmahl, die wichtigste Zeremonie für praktizierende Katholiken, verwehrt, bis neuerdings auf ganz individuell durch den Bischof festzulegende Ausnahmen aus Gründen der Barmherzigkeit mit dem Sünder. kommunion-auch-fuer-geschiedene-die-katholische-kirche-mildert-eine-todsuende In katholischen Ländern musste das zivile Recht auf Scheidung immer gegen den Widerstand des Vatikans und des kath. Klerus erkämpft werden. In Europa beschloss Italien 1970 die Scheidung, Irland 1995, Malta 2005, natürlich mit Widerspruch des Vatikans. Wer in den Philippinen oder in Vatikanstadt wohnt, kann auch heute noch die Ehe nicht scheiden lassen. Es geht bei der Diskriminierung geschiedener Gläubiger in der kath. Kirche um mehr als den Ausschluss von der kirchlichen Wiederheirat und bei der Scheidung um etwas, das die Zivilgesellschaft gegen die katholische Kirche in der Neuzeit durchsetzen muss(te). |
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Ich wundere mich, dass dir solche Problemstellungen nicht bekannt sind. Das sind die klassischen Diskriminierungen, welche sich die kirchlichen Einrichtungen als Arbeitgeber rausnehmen. |
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Könnte es sein, dass Dir die jeweils Betroffenen nichts davon erzählen, weil sie eine vernünftige Abwägung vornehmen, ob sich das lohnt? Es gibt Leute, denen vertraut man sich gerne an; und es gibt andere, bei denen man dies möglichst unterlässt und stattdessen oberflächlich und nichtsagend bleibt. Gerade Menschen, die lernen mussten, mit umstrittenen Lebensumständen umzugehen, nehmen eine solche Abwägung andauernd vor. Man kann sein Leben nicht im Dauerstreit mit anderen verbringen. Gerade Homosexuelle sind ja gezwungen, mit ihren schlimmsten Feinden täglich auszukommen; und von eben dieser Fähigkeit hängt ihr tägliches Lebensglück wesentlich ab. Das läuft so reibungslos ab, dass Du es gar nicht bemerkst. Ich behaupte nicht, dass Du zu einer feindseligen Gruppe gehörst; dazu kenne ich Dich zu wenig. Sondern ich verdeutliche Dir, dass hier eine Abwägung und ein gewisse "pragmatische Schauspielerei" stattfindet. Wie bei einem Pokerspiel hält man sich bedeckt, bis man die Situation einschätzen kann und als günstig einstuft. Dieses Zitat von Dir... Zitat:
Menschen sind soziale Wesen. Gesetze sind wichtig. Aber Menschen können nicht leben ohne Anerkennung, Selbstbewusstsein, Solidarität und Respekt. Dazu gehört auch das Wissen um Rückhalt in der Gesellschaft. Die Sicherheit, dass jemand widersprechen wird, wenn's einem an den Kragen geht. Dass man als wertvoll betrachtet wird. Und nicht nur geduldet. Respekt bedeutet nicht: "Du bist mir egal, mach' doch, was Du willst". Sondern es bedeutet: "Ich erkenne Deinen Wert an".* Um ein Beispiel zu geben (Du fragst ja immer nach Beispielen): In den frühen, dramatischen Tagen der Flüchtlingswelle hat sich irgendwann per Zufall herausgestellt, dass Homosexuelle ganz überdurchschnittlich stark als Helfer engagiert waren (die Quelle muss ich bei Bedarf raussuchen). Das ist verblüffend, denn viele Muslime treffen hier auf Satan persönlich; sie ahnten nicht, wer ihnen geholfen hat. Aber Homosexuelle wissen aus eigener Erfahrung, wie immens wichtig es ist, einen Beistand zu haben, wenn sich das Schicksal gegen Dich verschworen hat. Wenn der eigene Wert und die eigene Legitimität plötzlich zum Gegenstand einer Debatte wird. Wenn es Leute gibt, die gegen Dich demonstrieren, einfach weil Du da bist. ![]() ---- *Man könnte fast meinen, es wären hier christliche Werte gemeint. Leider ist das unter Christen umstritten. |
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Konfessionnsschule Alle Voraussetzungen sind dann doch bekannt und die Linie der Schule auch. Ich sehe da keine Diskriminierung und lediglich ein Problem bei deiner Bekannten, die entgegen der Vorgaben ihres Arbeitgebers handeln möchte. Ist es nicht sogar ein Entgegenkommen, das ihr der Ehebruch verziehen wurde ? An einer gewöhnlichen Schule wird es auch problematisch, wenn der Lehrer mit einer Federboa um den Hals und Lippenstift vor die Klasse tritt. Ich will Dich nicht veräppeln, nur meinen Gedanken ausdrücken, das man im täglichen Berufsleben auch in gewissen Bahnen arbeiten muss. Ein Leid deiner Bekannten kann ich auch nicht erkennen - ein beleidigt sein, wäre möglich. |
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