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Auch in der Pogacar-Diskussion oder eben jetzt am Sonntag beim schlussanstieg des Giros bezogen sich alle öffentlich diskutierten Werte (6,3 oder 6,4 W/kg) stets auf das Körpergewicht der Fahrer. Und dieses war nicht gemessen sondern ergoogelt, was halt nach zwei Wochen Rundfahrt sinnbefreit ist, denn nichtmal die Fahrer selbst oder ihr sportlicher Leiter wissen genau, was sie am Ende einer (bis dahin ruhig gefahrenen) mehrere Stunden langen Giroetappe wiegen. Wenn jemand im Jahr 2020 plötzlich Alp d'huez genauso schnell hochfahren würde wie Pantani würden bei mir in der Tat alle Alarmglocken angehen. Aber alle aktuellen Leistungen der letzten Jahre sind wie gesagt deutlich (mehrere Minuten!) langsamer. Was Phil Gaimon anbelangt gibt es hier einen Text über seine Wattwerte, in fdem auch ein Diagramm seiner PeakPower-Kurve (von 2017) enthalten ist. Anhand dieses Diagramms kannst du alle W/kg Leistungen für die jeweilige unterschiedliche Belastungsdauer ableiten. Sein 10min-Wert lag (damals) bei 7,1 W/kg, also auf dem Niveau, das Pantani 38 Minuten halten konnte. Die entsprechenden Werte für 20, 30 oder 40 min Belastung liegen dann sukzessive darunter. Jason Osborne fährt nochmal etwas besser (ist ja auch deutlich jünger) liegt aber auch deutlich unter dem Pantani-Niveau. |
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An sich sind Spekulationen ja auch spannend, aber im Dopingkontext gefährlich, denn an Spekulationen bleibt immer was an der Person oder dem Sport hängen, je öfter es wiederholt wird. Könnte zu unberechtigten Vorverurteilungen führen. Kennt man auch von so einigen (so gewollten) Schmutzkampagnen in den Medien. |
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Nicht gemeint habe ich das Amateurumfeld im Triathlon und bei Volksläufen. Hier wäre es natürlich Quatsch, hinter den neuen Bestzeiten gleich Doping zu vermuten. Etwas schwer tue ich mich mit Deinem Begriff "plötzlich": Es sei nicht anzunehmen, dass plötzlich wie wild gedopt würde. Von plötzlich kann aus meiner Sicht in der Weltspitze, insbesondere beim Radsport und in der Leichtathletik, keine Rede sein. Dort existiert seit Jahrzehnten ein ernstes Dopingproblem. Man hätte mehr Grund zu der Frage, warum die plötzlich alle sauber sein sollen. :Blumen: |
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Hier ist der Schlussanstieg nach Piancavallo als Strava-Segment. Diverse Radprofis legen dort ihre Watt-Daten offen und manche auch ihre Herzfrequenz, wobei man ohnehin davon ausgehen kann, dass an einem Schlussanstieg, jeder der Top15-GC-Fahrer am individuellem Maximum solch einen Berg bestreitet. Fausto Masnada (laut Google ca. 65kg schwer) ist den Schlussanstieg mit durchschnittlich 394 Watt hochgefahren (was rund 6,1W/kg Körpergewicht entspricht). James Knox, der mit 58kg ungefähr vom Körperbau her auf dem Buchmann-Niveau ist, hat sogar nur 345 Watt benötigt (5,94 W/kg) um in den Top7 dieser Etappe anzukommen. Das ist definitiv für jemandem mit ausreichend Talent und dem richtigen Training ungedopt realisierbar und für sich stehend ganz sicher kein Grund den großen Betrug zu wittern. (di wie bereits geschrieben niemand das exakte Gewicht der Fahrer kennt können die tatsächlichen W/kg-Werte selbstverständlich etwas höher oder niedriger liegen, was an meiner Grundeinschätzung nichts ändern würde) |
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Fast jeder der in den letzten zwei Jahren in den Laufdisziplinen aufgestellte neue Rekord dürfte mit neuen Schuhtechnologien zusammenhängen und muss auch unter diesem Aspekt analysiert werden. Im Schwimmen oder im Radsport gibt es diese Sondersituation selbstverständlich nicht. Dort sehe ich aktuell aber auch keine Weltrekordflut. |
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Für Dein Argument brächtest Du eine gewisse Anzahl an Radprofis, die bei solchen Gelegenheiten 6 Watt/kg leisten und von denen Du sicher weißt, dass sie sauber sind. Das kannst Du meiner Meinung nach jedoch nicht wissen, sondern nur vermuten. :Blumen: ---- Wie auch immer. Ich möchte in dieser Debatte gar nicht so hart dagegen halten. Mein Argument besteht nur in der Beobachtung der Leistungsentwicklungen quer über verschiedene Sportarten. Einzelne Fahrer und einzelne Leistungen will ich damit weder belasten noch freisprechen. |
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Wer also behauptet, solche Werte seien ungedopt nicht möglich, behauptet gleichzeitig, dass ausnahmslos alle Radprofis und alle sehr guten Amateure und Development-Team-Fahrer (also der Radsport-Nachwuchs ab der Juniorenklasse) ebenfalls gedopt sind, denn die talentierten Fahrer in diesem Bereich können das auch. Und wenn man diese beiden "Vermutungen" gegeneinander stellt, dann halte ich meine Annahme definitiv für realistischer.:Blumen: |
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