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Nepumuk 01.10.2022 08:11

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1683138)
Eben doch, beispielsweise in Fixerstuben gibt es kontrollierte Abgabe oder Substitution.
Gegenfrage: hilft man ihm in dem man die Drogen einfach teurer macht?

Guter Punkt.

Nepumuk 01.10.2022 08:15

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1683137)
Ich bin aber immer davon ausgegangen, dass wir eine klimaneutrale Wirtschaft / Gesellschaft nicht dadurch herstellen, dass für die Industriestruktur und den Wohlstand in DE sehr wichtige Fabriken einfach woanders produzieren wegen der hohen Gas- / Energiekosten. Damit gewinnt man für den Klimaschutz in der Bilanz Null und verliert Wohlstand.

Wie kommst du schon wieder auf sowas? Auch das ist schon durchdacht. Es bedarf natürlich auf entsprechender CO2-basierter Importzölle, die solche klimaschädlichen Produkte hier automatisch teurer machen, so dass es nicht zu einer solchen simplen Verlagerung kommt.

qbz 01.10.2022 08:56

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1683165)
Wie kommst du schon wieder auf sowas? Auch das ist schon durchdacht. Es bedarf natürlich auf entsprechender CO2-basierter Importzölle, die solche klimaschädlichen Produkte hier automatisch teurer machen, so dass es nicht zu einer solchen simplen Verlagerung kommt.

Das nützt doch nichts für das Klima. Gar nichts ist durchdacht. Deutschland hat bisher vom Export gelebt, auch bei Stahl, Aluminium, Düngemittel, am Beispiel von Stahl ging 50 % in den Export. Die Firmen sind schon weg, man sieht es auch an den sinkenden Exportzahlen. D.h. sie produzieren jetzt im Ausland, so dass für die Klimabilanz, wie ich geschrieben habe, wenig erreicht ist, aber hier ein Wohlstandsverlust, weil a) der Export fehlt b) der Konsument die teuren Importzölle zahlen soll. (Wollen die Grünen die Importzölle dann auch über Schulden subventionieren wie das zum Glück für das Klima so teuer gewordene Gas?) .

groesste-laender-im-stahlexport/

tandem65 01.10.2022 09:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1683168)
D.h. sie produzieren jetzt im Ausland, so dass für die Klimabilanz, wie ich geschrieben habe, wenig erreicht ist, aber hier ein Wohlstandsverlust, weil a) der Export fehlt b) der Konsument die teueren Importzölle zahlen soll.

Ich wundere mich schon länger. Deine linken Positionen scheinen sich auf D oder vielleicht auch EU zu beschränken. Mir scheint es unvermeidlich daß wir Wohlstand abgeben müssen.
Das Zölle nichts bringen halte ich auch nicht für korrekt. Das sie wenig bringen schon eher. Daß Multilaterale Abkommen Zielführender sind halte ich für sehr wahrscheinlich.
Daß wir als Konsumenten bezahlen müssen ist jetzt keine Neuigkeit. Wer sollte es Deiner Meinung nach sonst machen?

keko# 01.10.2022 09:44

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1683173)
Ich wundere mich schon länger. Deine linken Positionen scheinen sich auf D oder vielleicht auch EU zu beschränken. Mir scheint es unvermeidlich daß wir Wohlstand abgeben müssen. ...

Laß dich nicht verarschen, kämpfe für deinen Wohlstand!
Meine Großmütter waren mittelose Kriegwittwen, entsprechend bescheidene Startbedingen hatten meine Eltern. Mein Stuttgarter Mini-Vorstadtwohlstand ist hart erarbeitet. Ich werde also genau hinschauen, wohin mein Geld abfließt.
:Blumen:

hanse987 01.10.2022 09:56

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1683135)

Ich finde es gar nicht gut, dass der Staat überhaupt Gaspreise subventioniert. Das verzögert nur die unumgängliche Umstellungsmaßnahme und verpulvert Kapital, das woanders dringender gebraucht wird.
Wirklich Bedürftigen hilft man besser durch Direktzahlung. Alles Leistungsfähigen sollen den Arsch hoch bekommen und endlich wechseln. Einem Drogensüchtigen hilft man auch nicht dadurch, dass man die Drogen billiger macht.

Wohin sollen die Leistungsfähigen wechseln? Bis vor kurzem wurde ja von Seiten des Staates sogar Gasheizungen bei Sanierungen gefördert. Sollen die jetzt wieder alle wechseln?

qbz 01.10.2022 10:00

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1683173)
Ich wundere mich schon länger. Deine linken Positionen scheinen sich auf D oder vielleicht auch EU zu beschränken. Mir scheint es unvermeidlich daß wir Wohlstand abgeben müssen.
Das Zölle nichts bringen halte ich auch nicht für korrekt. Das sie wenig bringen schon eher. Daß Multilaterale Abkommen Zielführender sind halte ich für sehr wahrscheinlich.
Daß wir als Konsumenten bezahlen müssen ist jetzt keine Neuigkeit. Wer sollte es Deiner Meinung nach sonst machen?

Es ist ja nicht so, dass der infolge der hohen Gas- und Energiekosten in Deutschland eintretende Wohlstands- und Wirtschaftsverlust automatisch den afrikanischen Ländern zugute kommt. Vielleicht stellen dann die Konzerne in den USA, China oder Russland mehr von den energieintensiven Waren her, wenn DE auf dem Weltmarkt ausfällt? Ausserdem treiben die hohen Gas- und Energiekosten, über die sich die Grünen so freuen, die Preise auf dem ganzen Weltmarkt so in die Höhe, dass deswegen andere, ärmere Staaten mit den Energiekosten als Auslöser an den Rand einer Pleite oder gar in eine Pleite wie Sri Lanka getrieben werden.

Dass Du Dich wunderst, kann ich verstehen und bist der erste, dem es aufzufallen scheint. Ich habe in allen wirtschaftlichen Fragen zu dem Gas- / Energiethema eigentlich nur sozial- und liberalmarktwirtschaftliche Positionen vertreten oder verlinkt, insbesondere auch aus dem Börsenbereich, weil man dort Entwicklungen früh antizipiert und prognostiziert und bisher in diesem Thread niemals über die möglichen Vorteile einer Vergesellschaftung im Energiesektor geschrieben oder linke Positionen verlinkt. Mir scheint, dass es zunächst mal überhaupt darum geht, die negativen faktischen Folgen der hohen Energiekosten anzuerkennen.

Nun keine Regel ohne eine Ausnahme: Wer sich für eine linke Kritik am Energiesystem interessiert, müsste sich nur mal vorstellen, wie Deutschland vor dem liberalisierten, kapitalisierten Energiemarkt, bevor eine EON, REWE, Vattenfall, Uniper, VNG existierten, die heutige Energiekrise gelöst hätte. Vor allem der prominente Ökonom und EU-Abgeordnete Yanis Varoufakis beschäftigt sich damit ausführlich: yanis-varoufakis-nimmt-das-korrupte-europaeische-energiesystem-auseinander und macht sehr vernünftige Vorschläge, das Problem der hohen Energiekosten in der EU im Kern zu lösen.

Aber um Deine Frage aufzugreifen: Die Schulden der neu beschlossenen Gassubventionen sollten unbedingt durch eine Gewinnsteuer im Energiebereich finanziert werden und nicht primär durch alle Steuerzahler in Zukunft bei der Schuldenrückzahlung. Das erfordert noch keinen Wechsel in den Strukturen, welche Varoufakis erreichen möchte. (Jetzt zahlt ja in DE auch derjenige, der in einem Passiv-Tinyhouse mit Solarenergie und Erdwärme lebt, über die Steuern die Gassubvention.). Die von Dir angesprochene internationale Gerechtigkeitsfrage beim Klimaschutz habe ich, sorry dafür, nur aus Offtopicgründen ausgelassen.

Nepumuk 01.10.2022 11:53

Zitat:

Zitat von hanse987 (Beitrag 1683180)
Wohin sollen die Leistungsfähigen wechseln? Bis vor kurzem wurde ja von Seiten des Staates sogar Gasheizungen bei Sanierungen gefördert. Sollen die jetzt wieder alle wechseln?

Wärmepumpen. Die lange Förderung von Gasheizung war ganz offensichtlich ein Fehler.


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