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1999 begann jedoch die Armstrong-Ära. Er setze auf das bis heute nicht nachweisbare Blutdoping, und zwar nicht nur für sich selbst, sondern für sein gesamtes Team. Es gab also nun bessere Kontrollen, es gab auch Einsicht unter Sponsoren, Teamleitern und Fahrern, aber es wurde im Ergebnis schneller gefahren als je zuvor in der Geschichte der Tour de France. Der Grund dafür war allein eine wirksame und nicht nachweisbare Dopingmethode. Ihr Vorhandensein überwog alles andere. Dass die UCI korrupt war und mal eine positive Dopingprobe Armstrongs unter den Tisch fallen ließ, fällt dagegen nicht ins Gewicht. Wir wissen heute, dass es durch Fuentes, Ferrari und viele andere Ärzte zu einem flächendeckenden Blutdoping kam. Quer durch alle Sportarten, die davon profitieren. Deshalb sehen wir auch in allen Ausdauersportarten dieselben Knicke und Sprünge. Zitat:
Diese positiven Tests gab es aber nicht. Seit Lance Armstrong 2013 wurde praktisch niemand mehr überführt. Es wird aber nach wie vor genauso schnell gefahren. Das hochwirksame Doping mit Eigenblut kann nach wie vor nicht nachgewiesen werden. Auch die mit Eigenblut gedopten Athleten vom Mark Schmidt, der jetzt vor Gericht ist, hatten nie eine positive Dopingprobe, obwohl sie in jedem wichtigen Rennen voll waren. So trickst man den Blutpass aus: Der Blutpass zeigt individuelle Schwankungen in den Blutwerten eines Sportlers. Das ist alles. Aufgrund dieser Schwankungen kann man einen Athleten überführen. Beispiel: Wenn ein Blutbeutel zugeführt wird, bemerkt der Körper, dass zu viel Blut vorhanden ist. Er stoppt daher die Neubildung roter Blutkörperchen. Also überwacht man für den Blutpass die Blutneubildung und schaut, ob sie gleichmäßig verläuft oder just vor der Tour de France Schwankungen aufweist. Der Athlet hat mehrere Möglichkeiten, diese Schwankungen zu glätten, so dass er ungestört mit Eigenblut dopen kann. a) Er regt die vom Körper nach der Gabe eines Blutbeutes gestoppte Blutneubildung mit der Gabe von Epo an. Das Epo wird dabei so gering dosiert, dass es sich über Nacht wieder abbaut und tagsüber stets unter der Nachweisgrenze bleibt. b) Der Blutbeutel wird direkt vor den Rennen verabreicht und sofort nach dem Rennen wieder abgezapft. So bleibt dem Körper zu wenig Zeit, um die Blutneubildung zu stoppen. Im Blutpass sind keinerlei Schwankungen erkennbar. Diese Methode ist optimal für Eintagesrennen und wurde von Mark Schmidt praktiziert. Der Blutpass kann also in keiner Weise Blutdoping tatsächlich verhindern. Es bleibt nach wie vor eine nicht nachweisbare Methode. Der Blutpass kann jedoch die krassesten Auswüchse etwas limitieren. Dazu passt die Entwicklung der Geschwindigkeiten bei der Tour: Es wird so schnell gefahren wie zu Armstrongs Zeiten, aber nicht schneller. Das Peloton hat sich an den möglichen Grenzwert herangedopt. Wem das Gepansche mit Blut unangenehm ist, kann eine andere ebenfalls nicht nachweisbare Methode anwenden. Man nehme dazu vier körpereigene Hormone. Der Körper stellt sie selbst her, daher ist ihr Missbrauch schwer nachzuweisen. Es sind: Epo, Testosteron, Insulin, Wachstumshormon. Diese vier Hormone stärken sich in ihrer leistungssteigernden Wirkung gegenseitig. Man kann jedes einzelne so gering dosieren, dass man unter der Nachweisgrenze bleibt. |
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:Lachen2: :Blumen: Das Niveau im Peloton ist heute ungefähr dasselbe wie zu den Zeiten Armstrongs. Falls das an der besseren Organisation der Helfer in den Teams liegt, oder am größeren Ergebnisdruck: Dann müsstest Du erklären, warum beides gelegentlich einbricht und das Niveau sinkt. Und zwar ausgerechnet parallel zum neu eingeführten Epo-Nachweise und der Einführung des Blutpasses. :Blumen: |
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Wie man dem aktuellsten WADA-Report (veröffentlicht 2019, basierend auf den Daten von 2017) unschwer entnehmen kann, ist der Radsport die Sportart mit den meisten belegten Dopingverstößen nach Bodybuilding und Leichtathletik. Man kann also definitiv nicht sagen, dass seit Armstrong im Profiradsport niemand mehr überführt wurde. Bei 280 eingeleiteten Dopingverfahren kam es auch im betreffenden Jahr letztlich in 170 Verfahren zu einer Verurteilung (132 davon betrafen den Straßenradsport). Diese 132 Verurteilungen im Straßenradsport beziehen sich also nicht auf die Zeit seit Armstrong, sondern auf ein einziges Jahr! Wer sich die Mühe macht, die Wada-Zahlen der Vorjahre zu studieren, wird feststellen, dass die Zahlen dort ähnlich aussehen. |
Ich meinte: "Bei der Tour de France, aufgrund eines positiven Dopingtests". Du hast recht, so pauschal war meine Aussage falsch. Bei der Tour finde ich lediglich Luca Paolini (Katusha) mit Kokain im Jahr 2015.
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Wenn das Feld heute übrigens besser organisiert, dafür sauber fährt, würde es ungefähr genauso schnell fahren. Ich glaube nur, dass in so einer taktischen und windschattenlastigen Sportart wie dem Straßenrennen die direkte Abhängigkeit Geschwindigkeit zu Doping nicht so richtig passt. Radsport ist ja kein Triathlon (wo es ja in der Tat immer schneller wird - und das ganz ohne Taktik und Windschatten und Teams) oder Marathonlaufen. |
@Hafu: da war aber aus der WorldTour nicht viel dabei bei den positiven Fällen. Dass die Organisation im unterklassigeren Bereich nicht so optimiert läuft, wäre für mich vorstellbar.
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Du fährst ja auch mit denselben Watt heute wesentlich schneller als vor 5 Jahren. Und neue Schuhtechnologien mit Carbonplatten und bouncender Sohle hast du doch auch schon letztes Jahr am eigenen Leib ausprobiert. Schau dir mal an, wie manche Triathlonprofis vor 5 oder 10 Jahren noch auf dem Rad gesessen sind. Das was jeden Amateur heutzutage schneller macht, der bereit ist sich mit Aerodynamik und Fahrwiderständen zu beschäftigen, macht selbstverständlich auch viele Profis schneller. (Ergänzend hinzu kommen natürlich ganz andere Trainingsmethoden und bessere Trainingssteuerung) |
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Jetzt argumentierst Du, der Radsport rangiere aktuell unter den dreckigsten Sportarten überhaupt, dessen Dopingverstöße nur durch die Leichtathletik und das Bodybuilding getoppt würden. Irgendwo verstehe ich Dich doch falsch, oder? :Blumen: |
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