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deralexxx 02.10.2020 15:45

Wozu den Körper dopen, wenn man einfach einen kleinen Akku einbauen kann. Zumindest für das GC reicht es aus die paar % Unterschied zu machen.

(Just a theory)

Hafu 02.10.2020 17:42

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1555957)
Wozu den Körper dopen, wenn man einfach einen kleinen Akku einbauen kann. Zumindest für das GC reicht es aus die paar % Unterschied zu machen.

(Just a theory)

Ich weiß: die Lieblingstheorie vom Dude auf Twitter.

Akku alleine reicht aber nicht. Da braucht man auch noch einen Motor/ Getriebe und es reicht nicht, das alles so einzubauen, dass man von außen nichts sieht, sondern der Motor muss auch noch unsichtbar für Röntgenstrahlung sein und auch unsichtbar nach Demontage der Kurbel des Tretlagers oder der Sattelstütze, denn wie wir nach dem DQ des Jumbo-Visma Sportlichen Leiters wissen, schrecken UCI-Komissare auf der Suchen nach versteckten Motoren auch nicht davor zurück Rennräder komplett zu zerlegen, selbst wenn dabei das Risiko besteht, dass das Rad nach Demontage (z.B. eines Pressfit-Lagers) erstmal nicht mehr benutzt werden kann.

Ausschließen, dass es sowas gibt, kann man wohl nicht, aber da Motordoping ziemlich viele Mitwisser braucht und jeder Radmechaniker, der an einem solchen Rad rumschraubt, eingeweiht sein und für Ewigkeiten dicht halten muss, halte ich es nicht unbedingt für die wahrscheinlichste Form von Betrug (zumindest auf Worldtour-Niveau). Da wo sich die Kontrollen auf oberflächliches Scannen des Tretlagers mit irgendwelchen Tabletts beschränken, könnte ich mir Motordoping weit eher vorstellen.

Karhu 02.10.2020 17:50

Und dann gibt es noch Menschen mit einer Mutation , die dadurch im Vorteil sind. Wie zum Beispiel : https://de.wikipedia.org/wiki/Eero_Mäntyranta
Nach einer DNA-Analyse, die 1993 an 200 Personen seines Verwandtenkreises durchgeführt wurde, stellte sich heraus, dass bei Mäntyranta eine Punktmutation im Gen für den Erythropoetin-Rezeptor vorlag. Dadurch bildete er vermehrt rote Blutkörperchen und war leistungsfähiger als Sportler ohne diese Mutation.

Adept 02.10.2020 18:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1555955)
Tour de France, Geschwindigkeit des Siegers 1950-2019.

Danke fürs Sharen.

abc1971 02.10.2020 19:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1555928)
Ich habe nie von den Leistungen an einzelnen Anstiegen gesprochen. Auch nicht von einer einzelnen Tour de France. Sondern von einer Leistungsentwicklung über Jahrzehnte hinweg, gemessen an der Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers über drei Wochen.

Diese langfristige Leistungsentwicklung zeigt das typische Muster wie in praktisch allen Ausdauersportarten.

o.k. verstanden - aber gilt für die die Leistungsentwicklung im Radsport denn in der gesamten Breite des Profifeldes oder nur für einen Teil bzw. die Spitze?

abc1971 02.10.2020 19:09

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1555947)
Der neue Weltmeister recht häufig... :confused: leider beleglos, da ich aus dem Gedächntnis widergebe und kein Bildmaterial im Netz gefunden habe...

Früher war Christophe Moreau so ein typischer Vertreter

Klugschnacker 02.10.2020 19:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1555955)
Tour de France, Geschwindigkeit des Siegers 1950-2019.

Zitat:

Zitat von abc1971 (Beitrag 1555983)
o.k. verstanden - aber gilt für die die Leistungsentwicklung im Radsport denn in der gesamten Breite des Profifeldes oder nur für einen Teil bzw. die Spitze?

Bist Du sicher, dass Du es verstanden hast? :Lachen2:

Es geht nicht um den gesamten Radsport und nicht um alle Rennen, auch nicht um die gesamte Breite des Profifeldes, sondern die Sieger der Tour de France.
:Blumen:

Hafu 02.10.2020 20:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1555955)
Tour de France, Geschwindigkeit des Siegers 1950-2019.

Ich kann ehrlich gesagt bei genauer Betrachtung aus dieser Kurve weder einen einen eindeutigen "EPO-Knick" nach oben durch die zunehmende Verbreitung von Epo im Peloton noch einen eindeutigen Knick nach unten durch Einführung von Blutpässen oder andere vermeintliche Meilensteine herauslesen. Die vermeintlichen Meilensteine sind zwar historisch belegt und korrekt gesetzt, aber passen zu wenig zum restlichen Verlauf der Kurve.

Insgesamt sieht man, wenn man versucht, eine mathematische Steigung an die Bildpunkte zu legen einen anfangs linearen Verlauf und dann eine Kurve mit sukzessive fallender Steigung, die sich asymptotisch mit Ausreißern nach oben und unten immer mehr einem Wert nähert und die Tendenz aufweist in eine Gerade über zu gehen.
Da der Radsport in den vergangenen 60 Jahren sich immer mehr professionalisiert hat, mehr trainiert wird und effektiver trainiert wird und das gefahrene Material (sowie auch die Straßen!) immer schneller wurde, wäre auch ohne Doping ein ähnlicher Kurvenverlauf zu erwarten.

Der eine Punkt in den 80ern, der einen Aureißer nach oben darstellt wird gefolgt von drei drauffolgenden Jahren, in denen der Tour-Sieger sukzessive immer langsamer als im Vorjahr gefahren ist und die Jahre zwei bis sechs nach dem angeblichen "Epo-Knick" passen bei Anlegen der üblichen Steigung vor dem "Epo-Knick" genau in die zu erwartenden Verbesserungen.

Da Epo in den 80er und 90er Jahren nicht nachweisbar war und -wie wir heute wissen- sehr weit verbreitet war im Peloton, ist es rückblickend nicht nachvollziehbar, warum nach dem angeblichen "Epoknick" die durchschnittliche Geschwindigkeit des Tour-Siegers über mehrere Jahre wieder massiv gesunken ist. Es ist eine deutlich stärkere Senkung zu beobachten, als die Senkung durch den Epo-Nachweis Anfang des Jahrtausends.

Es ist daher anzunehmen, dass die eine Tour mit dem Ausreißer der Toursiegergeschwindigkeit nach oben (Tour mit dem Datenpunkt unter dem P von Epo?) nicht durch EPO sondern vielmehr auch oder vora allem durch eine ungewöhnliche schnelle Routenwahl bedingt war und in den darauffolgenden Jahren trotz zweifellos weiter grassierendem Dopingmissbrauch, die Schwierigkeiten der Tour entsprechend höher waren, so dass das Tempo des Siegers derartig rapide absank.

Von Eddy Merckx bis Miguel Indurain ist es letzlich ein linearer Anstieg ohne eindeutige Plateaubildung auf höherem Niveau wie man es bei der Analyse der Marathonzeiten durchaus erkennen kann. Marathonzeiten sind einfach viel besser genormt, unterliegen nicht so viel erratischen Einflussgrößen und sind daher, ähnlich wie andere Rekorde, z.B. im Schwimmen zur datenanalyse besser geeignet, als die Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers eine jedes Jahr anders gesetzten dreiwöchigen Rundfahrt.

Zusammenfassend würde ich eher sagen, dass die Analyse der Toursieger-Geschwindigkeiten belegt, dass dies kein sinnvolles Kriterium ist, um Doping-Missbrauch zu entdecken, da einfach das Rauschen der Werte wegen fehlender Vergleichbarkeit der Tour-Routen, die mal die Zeitfahrer und ein andermal die Bergfahrer bevorzugen viel zu groß ist.


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