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Siebenschwein 31.01.2023 10:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697560)


Dass der Raum an sich gekrümmt ist, bedeutet, dass der kürzest mögliche Weg zwischen zwei Punkten keine Gerade ist.

Da aber die Gerade als kürzester Weg zwischen zwei Punkten definiert ist… heisst das nur, dass die Gerade auch gekrümmt ist.

dr_big 31.01.2023 11:11

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1697565)
Da aber die Gerade als kürzester Weg zwischen zwei Punkten definiert ist… heisst das nur, dass die Gerade auch gekrümmt ist.

Man könnte auch sagen, in dem gekrümmten Raum ist die krumme Linie dann doch eine Gerade :confused:

keko# 31.01.2023 11:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697560)
Die Oberfläche einer Kugel ist gekrümmt. Das bedeutet aber noch nicht, dass die Raumdimensionen gekrümmt seien. Es handelt sich einfach um einen gekrümmten Körper.

Dass der Raum an sich gekrümmt ist, bedeutet, dass der kürzest mögliche Weg zwischen zwei Punkten keine Gerade ist.

Ja, auf der Erdoberfläche ist der kürzeste Weg halt auch gekrümmt.
Zur Berechnung eigenen sich verschiedene Koordinatensysteme, je nach Anforderung. In der Schule lernt man das kartesische kennen, mit den 3 senkrecht aufeinander stehende Achsen. Im Studium in vielen Studiengängen deswegen dann "Koordinatentransformationen".

keko# 31.01.2023 11:48

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1697568)
Man könnte auch sagen, in dem gekrümmten Raum ist die krumme Linie dann doch eine Gerade :confused:

Ja, das ist korrekt, weil sie die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten darstellt und das laut Definition als "Gerade" bezeichnet wird ;-)

Helmut S 31.01.2023 11:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1697556)
Stimmt aber so nicht, oder?

Danke. Weil das vergleichsweise häufig der Fall ist, erhält m.E. die Debatte ob man unreflektiert man jeden Scheiß glauben soll, der im Internet steht eine neue Wichtigkeit. :Blumen:

Ich halte ChatGPT übrigens für überschätzt. Das Besondere daran für nen Sprach-Bot ist aus meiner Sicht nur "nerdig": Es basiert auf ner Transformer Architektur und nutz vordefinierte Sprachmodelle. Normal decodieren Transformer die Frage und generieren den Ausgabetext. Nicht mal das macht ChatGPT. Das Ding generiert auf Basis einer vortrainierten Netzstruktur nur den Ausgabetext.

In Wirklichkeit weiß er aber nix, weswegen er auch kein Problem damit hat hanebüchenen Unsinn zu erzählen. Was der eigentlich macht ist: menschliche Texte nachzuahmen ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was das alles bedeutet. Er versteht nicht ein einziges Bit der Frage die man ihm stellt.

Vor allem hat das Transformer Thema im wesentlichen Performance Auswirkungen , weswegen er mit so extrem großen Datenmengen gut umgehen kann und deshalb bei "jedem Scheiß mitreden" kann. :Lachen2:

----

Interessanter aus meiner Sicht sind KIs wie z.B. MuZero. Das Ding kann zwar nur Brettspiele, es müssen aber keine Regeln implementiert werden. Das Ding lernt sich z.B. die Schachregeln selbst durch spielen. (Anm.: Herkömmliche Schachprogramme auf Basis neuronaler Netze haben die Regeln bereits implementiert und werden vor der Verwendung "trainiert" gut zu "spielen"). Das is n neuer Aspekt: Eine KI kann sich selbst in ein "neues Spiel "einarbeiten ohne die Regeln zu kennen oder vorher darauf trainiert worden zu sein.

Spannend wird auch, wenn Google evtl. doch LaMDA freigibt. Angeblich soll dass um Welten besser sein als ChatGPT und Goggle hat einen der Entwickler Blake Lemoine gefeuert, weil er felsenfest behauptet hat, LaMDA hätte ein Bewusstsein entwickelt. :Cheese:

Das is übrigens ein/der Chatverlauf, aus dem Lemoine diesen Schluß gezogen hat.

---

Man sollte nicht übersehen, dass viel der Leistung aktueller KIs hauptsächlich durch Steigerung der Hardwareperformance (und er Verfügbarkeit von Daten) zustande kam. So der ganz große Durchbruch in der theoretischen Informatik ist das ja noch nicht. Freilich gibt es theoretische Modelle zu all dem Zeug. Trotz allem sind etliche der Systeme aber immer noch durch eine äquivalente Turingmaschine (Ende der 1930er Jahre vom Mathematiker Alan Turing ersonnen) abzubilden.

Turingmaschinen sind wohl das wichtigste Modell in der theoretisches Informatik und als mathematisches Konstrukt für formale Nachweise (Korrektheit, Berechenbarkeit, Komplexität usw.) mehr als zentral in der Informatik.

Es gibt in der Informatik noch ein weiters, recht altes Modell aus den 60ern: Die Petri-Netze und eine Erweiterung dazu, das "colored petri net". Ich bin aus dem Thema zwar schon lange raus, meine aber, dass einfache (i.S. von wenigen speziellen Eigenschaften) neuronale Netze auch mit farbigen Petrinetzen modelliert werden können.

Spanned wird es, wenn KIs sich in beliebige Domänen selbstständig einarbeiten, das ganze dann via Vernetzung auf Quantencomputing* trifft und dies wiederum in mobilen Einheiten mit entsprechender Sensorik (aka humanoide Roboter) eingesetzt werden kann.


:Blumen:

*Mein "Kleiner" studiert mittlerweile auch Informatik. Die haben bereits sehr kleine "Programme" für Quantencomputer geschrieben. Zunächst haben sie sich einen Simulator für so eine Maschine auf den PC geladen, dass Programm entwickelt und dort laufen lassen. Dann konnten die Studenten ihr Programm auf einen echten Quantencomputer hochladen, der irgendwo in Australien in einer Forschungseinrichtung weltweit den Hochschulen zur Verfügung steht. :Holzhammer:

keko# 31.01.2023 13:37

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1697571)
Danke. Weil das vergleichsweise häufig der Fall ist, erhält m.E. die Debatte ob man unreflektiert man jeden Scheiß glauben soll, der im Internet steht eine neue Wichtigkeit. :Blumen:

Ich halte ChatGPT übrigens für überschätzt. Das Besondere daran für nen Sprach-Bot ist aus meiner Sicht nur "nerdig": Es basiert auf ner Transformer Architektur und nutz vordefinierte Sprachmodelle. Normal decodieren Transformer die Frage und generieren den Ausgabetext. Nicht mal das macht ChatGPT. Das Ding generiert auf Basis einer vortrainierten Netzstruktur nur den Ausgabetext....

Ja, es gibt gerade einen Hype. Aber diese Technik wird noch viel verändern.
ChatGPT wird evt. die gleiche Stellung haben, wie es der Taschenrechner hat. Die Schulen werden sich darauf einstellen müssen.

Und natürlich hat die KI keine eigene Meinung und keinen eigenen Willen. Aber das wird sehr schnell philosophisch, denn wo hast du denn deine "eigene" Meinung z.B. zum Klimwandel oder dem Ukraine-Krieg her?

Ist der Unterschied von dir zu einer intelligenten Maschine denn wirklich so groß?
:Blumen:

Helmut S 31.01.2023 14:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1697581)
Die Schulen werden sich darauf einstellen müssen.

Ja. Insbesondere diesbezüglich, dass die Kinder ihren eigenen Verstand nutzen und nicht unreflektiert Dinge glauben, die ihnen aus ne Maschine ausgespuckt werden. Sapere aude!


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1697581)
denn wo hast du denn deine "eigene" Meinung z.B. zum Klimwandel oder dem Ukraine-Krieg her?

Jedenfalls nicht von einem Textgenerator aka Chat-Bot. ;) Ich würde sagen, im Wesentlichen ist die Grundlage für meine eigene Meinung eine gewisse Allgemeinbildung, eine mehr oder weniger gut ausgeprägte Fähigkeit zu kritischem Denken und Fragen, Fähigkeit zur Abstraktion und Wissenstransfer, Sozialisierung und tägliches Erleben - all so Zeug halt. Kurz und evtl. etwas vereinfacht: mein Weltbild.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1697581)
Ist der Unterschied von dir zu einer intelligenten Maschine denn wirklich so groß?

Ja, der ist riesig ( ;) ). Allerdings machen viele Menschen Dinge (z.B. im Arbeitsleben) in denen sich dieser Unterschied nicht zeigt und bei denen der Unterschied auch nicht wichtig ist.

An sich ist das aber eine Fangfrage, du Schlingel :Lachen2: Ich denke nämlich, es gibt keine intelligenten Maschinen. Künstliche Intelligenz ist eben keine Intelligenz im menschlich kognitiven Sinne und das meinen wir doch, wenn wir von Intelligenz reden; es ist "menschenähnliche, immitierte Intelligenz" wenn du so möchtest.

KI ist in vielen aktuell prominenten Anwendungsfällen nichts anderes als die geschickte Verarbeitung und das finden von Mustern in riesiger Datenmengen. Das geht vor allem mittlerweile deshalb so gut, weil es a) die Daten überhaupt gibt und b) mords Rechenleistung verfügbar ist. Selbstverständlich ist die zugrunde liegende Theorie auch verfeinert und neue Aspekte sind hinzugenommen worden. Das liegt aber ja in der Natur der Sache.

Das Tragische ist eigentlich, dass so ein unglaublich dämliches Teil wie eine KI Dinge ohne jegliches Verständnis tun kann, auf die sich Menschen heute noch ne Menge einbilden.

Das Geilste ist ja AlphaFold. Früher noch Mords aufwendig in Laboren und Forschungseinrichtungen für viel Geld von Wissenschaftlern gemacht, kann heute auch die Freundin (Biochemiestudentin) meines großen Sohnes vorhersagbar Proteine falten - besser als jeder Wissenschaftler das bisher konnte.

:Blumen:

keko# 31.01.2023 16:32

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1697595)
....

Ja, der ist riesig ( ;) ). Allerdings machen viele Menschen Dinge (z.B. im Arbeitsleben) in denen sich dieser Unterschied nicht zeigt und bei denen der Unterschied auch nicht wichtig ist. ...

Die KI antwortet da schon besser: ;)

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Ich:
Ist der Unterschied von einem Menschen zu einer intelligenten Maschine groß?

Die KI:
Ja, der Unterschied zwischen einem Menschen und einer intelligenten Maschine ist groß. Menschen besitzen Emotionen, Bewusstsein, kreatives und kritischen Denken sowie soziale Fähigkeiten, die bei intelligenten Maschinen nicht oder nur in begrenztem Maße vorhanden sind. Intelligenten Maschinen fehlt es an menschlichen Erfahrungen, Empathie und Verständnis, die für den Umgang mit komplexen sozialen und moralischen Fragen unerlässlich sind.
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Schwierig wird der Wettlauf, wenn es darum geht, wer den größeren Wissensspeicher hat. Den Wettlauf werden wir verlieren.


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