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Schwarzfahrer 26.07.2016 20:28

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1241429)
Es geht doch nicht darum, solche Aussagen Opfern und Trauernenden ins Gesicht zu sagen, sondern darum, die allgemeine (!) Gefahr einzuschätzen.

Doch, wenn ein führender Politiker öffentlich sowas losläßt, ist es ein Schlag ins Gesicht der Angehörigen.

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1241429)
Natürlich ist es äußerst unwahrscheinlich, dass mich ein Neonazi oder Islamist umbringt, nichts destotrotz engagiere ich mich dagegen/für Menschenrechte.

Dein Engagement kann ein Grund sein, daß Dich Neonazis angreifen. Islamisten greifen Dich an, einfach weil Du anders bist, als sie. Letzteres Risiko ist aktuell deutlich höher.

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1241429)
Nun wird allerdings wieder ein Generalverdacht gegenüber Flüchtlinge salonfähig gemacht, statt sich (in Deutschland) um Demokratisierung von Jugendlichen (Ethik und "Demokratie" kommt im Schulunterricht viel zu kurz hinter Religion und Mathematik) und die Prävention solcher Taten zu kümmern.

Im letzteren hast Du Recht, aber der Generalverdacht gegen Flüchtlinge ist extrem kurzsichtig; es geht insgesamt um alle Moslems, von denen ein großer Teil seit mehreren Generationen in Europa als wachsende Parallelgesellschaft lebt (s. Frankreich, Belgien - das waren keine Flüchtlinge). Es geht um den Islam, und dessen ideologisches Gewaltpotential, nicht um Flüchtlinge (wobei eh nur ein relativ kleiner Teil der Zuwanderer tatsächlich Flüchtlinge sind, dafür ein sehr großer Teil Muslime).

Zitat:

Tante Edit sagt noch, dass ein Tempolimit von 120 auf unseren Autobahnen auch die Zahl/das Risiko von Verkehrstoten erheblich senken würde.
Tante Edit sollte mal die Statistiken genauer studieren: auf den Autobahnen ist m.W. der Anteil der tödlichen Unfälle relativ gering, auf Bundesstraßen passiert viel mehr. Tempolimit ist eins der typischen Politiker-Aktionismen (besonders beliebt bei den Grünen): viel TamTam, wenig Effekt. Schwere Unfälle werden besser durch eng kontrollierte, durchgesetzte Tempolimits an expliziten Gefahrenstellen vermieden, nicht durch pauschale Maßnahmen.

TRIPI 26.07.2016 20:29

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1241412)
Gerade dann müsstest Du doch den Hinweis auf die statistische Komponente, mit der man nun hausieren geht, zynisch finden. Wem ist denn damit geholfen, dass man den Leuten sagt, sie sollen sich nicht so anstellen, weil es wahrscheinlicher ist, dass sie im Straßenverkehr sterben?

Also ich antworte nun mal, da ich nicht sicher bin, ob die Unterschiede wirklich für manche nicht so offensichtlich sind.

Niemand relativiert die Anschläge mit Statistiken, sondern es wird versucht den Medienhype in das richtige Licht zu rücken, also deren Konsequenzen.
Selbstverständlich sagt niemand einem Angehörigen der Opfer: Tja, Pech, aber es sterben jährlich mehr auf der Autobahn.
Es geht folglich um eine verzerrte Darstellung des Risikos, was, um deine Worte aufzugreifen, zynisch ist und ebenfalls Hausieren, da es von unterschiedlichsten Stellen schamlos ausgenutzt wird. Medien kämpfen um Quoten, Politiker um Stimmen, gewisse Lobbies dahinter um Umsatz.

Wer in sein Auto steigt und schnell fährt kann das Risiko einschätzen, oder glaubt dies zumindest. Und vor allem: Es war die eigene Entscheidung.
Dieses "neue" Risiko kann nun niemand quantitativ einschätzen, man fühlt sich machtlos, es könnte überall passieren. Und genau hier würde ich mir mehr Verantwortungsgefühl von den Medien wünschen, wenigstens von denen für die man GEZ zahlen darf. Es ist wie so oft die Angst vor dem Unbekannten, und wie das endet hat Meister Yoda vor ein paar Seiten erklärt.

Triasven 26.07.2016 20:42

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1241455)
Es ist wie so oft die Angst vor dem Unbekannten, und wie das endet hat Meister Yoda vor ein paar Seiten erklärt.

Nunja, zumindest in meinem Bekanntenkreis ist es gerade nicht die Angst vor dem Unbekannten, sondern genau das Gegenteil, die Furcht davor, dass viele Sorgen, die seit Sept. 2015 geäussert wurden, teilweise genauso eingetreten sind. Also genaugenommen die Furcht vor der (bekannten) Zukunft. Vieviel von der Entwicklung von Köln bis München medial übertrieben wurde steht m.E. im gleichen Maße dem entgegen wie (hier) und anderswo beschwichtigt wird.

Im Grunde genommen spielts gar keine Rolle, was alles passiert, Argumente zum relativieren sind (fast schneller) hervorgebracht, als diejenigen Argumente, die der Übertreibung dienen.

Es wird interessant zu sehen sein, wessen persönliche Grenze immer weiter verschoben werden muss, bis sie schlussendlich überschritten wird.

Schwarzfahrer 26.07.2016 20:46

Zitat:

Zitat von Pfeffer und Salz (Beitrag 1241437)
Ich hab' doch ausdrücklich gesagt, Du sollst Dir nicht vor Schreck an's Bein pinkeln.

Ich halte mich eher an ein ungarisches Sprichwort: lieber Angst haben, als erschrecken müssen.
Sprich: vernünftige Angst und daraus abgeleitete Maßnahmen hilft es zu vermeiden daß man von höchst Unangenehmem (mit dem Kopf im Sand) kalt erwischt wird.

Zitat:

Zitat von Pfeffer und Salz (Beitrag 1241442)
Tot ist tot für Angehörige, Leid ist Leid. In jedem Einzelfall.

Gott sei Dank fehlt mir die persönliche Erfahrung zum Vergleich. Aber ein Parallelbeispiel aus einer harmloseren Sphäre: Meine Schwester hat durch einen Garagenbrand (Installationsfehler) einiges an Hab und Gut verloren. Schlimm, macht auch Angst, wenn man sich vorstellt, daß auch das Haus hätte brennen können.
Bei meinen Eltern wurde eingebrochen: wildfremde Menschen haben im Haus alles durchwühlt, besonders im Schlafzimmer. Zwar war der Materielle Verlust eher geringer, als bei meiner Schwester, das Trauma war eindeutig deutlich schlimmer: die Vorstellung, jemand mit Bereitschaft für Gewalt stand mal nachts im Schlafzimmer , ist vielfach belastender, als die Angst vor einem Unfall. Das in einen Topf zu werfen ignoriert die menschliche Psyche. Leid ist nicht gleich Leid, der Auslöser macht einen wesentlichen Unterschied.

Zitat:

Vogel Strauß und die effektive Methode, sich selbst zu täuschen, ist doch offensichtlich wegen der Terrorgefahr panisch zu werden. Ich kann Dir da nicht wirklich folgen.
Ich Dir offenbar auch nicht :confused: Ich meinte, die Gründe und Hintergründe zu ignorieren heißt, die Gefahr und mögliche Abwehr zu ignorieren. Zum Unterschied Angst und Panik siehe oben.

Zitat:

Nichtsdestotrotz Wagenknecht und Broder spielen mMn da ein ganz gefährliches Spiel mit dem scharfen Messer.
Das merkelsche Sozialexperiment der grenzenlosen Zuwanderung ist das wahrlich gefährliche Spiel mit dem scharfen Messer. Die Wirkung der beiden überschätzt Du m. M. n. sehr: Broder kennt und liest eh nur ein kleiner elitärer Kreis, und Wagenknecht nimmt wohl höchstens die hardcore-Linke ernst, und jetzt offenbar auch nicht mehr.

TRIPI 26.07.2016 20:47

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1241457)
Nunja, zumindest in meinem Bekanntenkreis ist es gerade nicht die Angst vor dem Unbekannten, sondern genau das Gegenteil, die Furcht davor, dass viele Sorgen, die seit Sept. 2015 geäussert wurden, teilweise genauso eingetreten sind.

Darf ich fragen ob sie in deinem Bekanntenkreis eingetreten sind? Also ist jemand persönlich betroffen?

aequitas 26.07.2016 21:04

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1241444)
Ich habe Deine Gedanken nur zu Ende gebracht. Wenn es für jeden Schritt, den wir tun, irgendeine Regel gibt, die immer weiter verengt wird, dann sind wir genau da.

Du hast meinen Gedanken nicht zu Ende gebracht, sondern mir hochgradigen Bullshit (sorry) unterstellt.

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1241450)
So ganz kann ich Deiner Argumentation nicht folgen. Du propagierst, dass man sich nicht - ích paraphrasiere - wegen jedes Lebenrisikos "ans Bein pinkeln soll", im gleichen Atemzug findest Du aber Argumente dafür, bestehende Regeln zu ändern, um eine Reduktion dieses Risikos zu bewirken. Sonderlich leicht scheint es Dir nicht zu fallen, Dich für eine Position zu entscheiden.

Ich würde dich darum bitten deinen Diskussionsstil anzupassen und nicht mit solch hanebüchenen Totschlagargumenten daher zu kommen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1241454)
Im letzteren hast Du Recht, aber der Generalverdacht gegen Flüchtlinge ist extrem kurzsichtig; es geht insgesamt um alle Moslems, von denen ein großer Teil seit mehreren Generationen in Europa als wachsende Parallelgesellschaft lebt (s. Frankreich, Belgien - das waren keine Flüchtlinge). Es geht um den Islam, und dessen ideologisches Gewaltpotential, nicht um Flüchtlinge (wobei eh nur ein relativ kleiner Teil der Zuwanderer tatsächlich Flüchtlinge sind, dafür ein sehr großer Teil Muslime).

Ich bin der letzte der sagt, man solle den Islam nicht kritisieren. Das passiert derzeit mit Sicherheit zu wenig und falls jemand meint den Islam zu "kritiseren", dann auf einem dummen und plumpen Niveau. Diese Diskussion sollte auf einem wissenschaftlichen Niveau geführt werden und nicht mit Stammtischparolen.

Die Probleme in Frankreich und Belgien sind nur nicht in erster Linie in der Religion zu suchen, sondern eher bei anderen demographischen Daten. Gerade in Frankreich hat der Staat in seiner Stadtpolitik vollkommen versagt.

Triasven 26.07.2016 21:10

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1241460)
Darf ich fragen ob sie in deinem Bekanntenkreis eingetreten sind? Also ist jemand persönlich betroffen?


Ich verstehe (ganz ehrlich) den Sinn bzw Zusammenhang dieser Frage zu meinem Post nicht.

tandem65 26.07.2016 21:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1241459)
Ich halte mich eher an ein ungarisches Sprichwort: lieber Angst haben, als erschrecken müssen.
Sprich: vernünftige Angst und daraus abgeleitete Maßnahmen hilft es zu vermeiden daß man von höchst Unangenehmem (mit dem Kopf im Sand) kalt erwischt wird.

Wie Süss, also Frau tandem65 hat Angst genug für sich & mich zusammen. Blöd ist nur daß sie ständig erschrickt und ich eher nicht. :Lachen2:


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