Klugschnacker |
05.02.2011 19:07 |
Zitat:
Zitat von dude
(Beitrag 529492)
Meine Ansicht:
1. VO2max ist beim Marathonlauf jenseits der Weltspitze (ca. 2:15h und langsamer) irrelevanter Faktor und zur Leistungsbemessung ungeeignet. Wer da heute noch davon spricht, hat sich direkt disqualifiziert. Man ist allerdings in guter Gesellschaft. Mehrere der aelteren Generation halten sich auch noch daran fest.
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Du haust da ganz schön auf den Putz. Der Zusammenhang zwischen der VO2max und der aeroben Dauerleistungsgrenze ist in der Wissenschaft durchaus anerkannt, auch wenn es andere messbare Parameter gibt, die noch besser mit der Marathonzeit korellieren (zum Beispiel die Leistung an bestimmten Laktat-"Schwellen"). Verbessert sich ein Läufer von 2:30 Stunden auf 2:15 Stunden, geht damit so gut wie immer eine Verbesserung der VO2max einher. Lediglich bei den Läufern der Weltspitze ist es umgekehrt: Dort gibt es (kleine) Verbesserungen in der Leistung, die nicht mit einer Verbesserung der VO2max einhergehen.
Zitat:
Zitat von dude
(Beitrag 529492)
der 5h Marathonlaeufer ist nicht annaehernd am selben Limit, wie der 2:30h Laeufer, genausowenig wie der 2:30h Laeufer am selben Limit laeuft wie der 2:10h-Mann.
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...und der 10.000 Meter Läufer nicht am gleichen Limit wie der 5.000 Meter Läufer. Weil sie nämlich in völlig unterschiedlichen Rennen (Anforderungen) unterwegs sind.
Selbstverständlich läuft der 5 Stunden-Läufer nicht am gleichen Limit wie der 2:30 Stunden-Läufer, es sind ja auch ganz andere Rennen, in denen sich beide befinden. Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel sind in ganz unterschiedlichen Gewichtungen gefordert, die Wettkampfernährung ist eine andere, und so weiter. Angesichts der Unterschiede sollte klar sein, dass man hier Äpfel mit Birnen vergleicht.
Ich bin mit Dir der Meinung, dass man mit hartem Training auch die Psyche trainiert, um die Härte des Wettkampfs zu tolerieren – man kann sich mehr und mehr Qual zumuten, und tut das dann im Wettkampf auch. Aber man darf nicht vergessen, dass die Qual vergleichsweise kurz ist: Nach längstens einer harten Stunde ist man zurück aus der Hölle und futtert den Hefezopf der Zielverpflegung. Da haben die weniger gut Trainierten ein längeres Tal zu durchschreiten. Das darf man nicht unterschätzen.
Robert hat insofern unrecht, als dass die langsameren nicht den gleichen Prozentsatz ihrer VO2max abrufen, wie die schnelleren Läufer. Dafür sind sie aber auch länger unterwegs.
Grüße,
Arne
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