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So nun lese ich schon ein ganze Weile mit und einig wird sich hier sowieso keiner, weil auch schon ganz unterschiedliche Interessen aufeinander treffen. Ist aber auch nicht weiter schlimm, noch ist ja die Wortwahl im Rahmen und es ist ja auch ganz interessant die ganzen unterschiedlichen Meinungen zu hören, auch wenn es nichts ändern wird. :cool:
@ Dude: Bist du generell gegen Preisgelder oder nur beim Ironman im speziellen? Du hast doch einige gute Kontakte zu professionellen Läufern und die bekommen doch auch ne ganze Menge Preisgelder und sogar noch Antrittsgelder. Wo ist deiner Meinung nach der Unterschied eines Ironman zu einem professionell veranstalteten Marathon? Oder würdest hier dieselben Argumente anwenden, so nach dem Motto Selbstvermarktung als Lebensunterhalt und wie glaubst du sehen die Läufer das? :confused: So, weiter gehts! :Cheese: |
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Es ist angesagt quer zu denken und open-minded zu sein. Keine Tabus. Aber gleichzeitig den Mythos Hawaii und IRONMAN nicht zu zerstören. Das ist der Schlüssel. Keiner sagt das sowas einfach ist. |
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Grüße, Arne |
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Die ueber die Norm bezahlten Preis- und Antrittsgelder im Laufsport sind auf eine handvoll Koepfe beschraenkt (Haile, Hall, Radcliffe, Ndereba, Wanjiru). Ich versuche gerade einer Marathonlaeuferin zu helfen, die 2012 hoechtswahrscheinlich bei Olympia startet (allerdings ohne Medaillenchance). Es ist fast unmoeglich ohne entsprechende Kontakte fuer sie nur ein paar Schuhe und ein Hemdchen zu bekommen. Ausser Freistarts und ab und zu mal 2 Naechte im Hotel ist da nix drin. Nochmals die Argumentation der WTC selbst zum Thema vertreten durch Heather Fuhr (Pro beauftragte): AGer lieben Pros, AGer sind Kunden der WTC, also bezahlt die WTC gerade so viel, dass Pros auftauchen, mit anderen Worten so viel, dass eine sogenannte "Profiklasse" sich gerade noch rechtfertigen laesst. Frueher fand' ich Preisgeld normal, habe es aber auch nie hinterfragt. Heute bin ich da kritischer (vll. macht es die eigene Distanz dazu). Allein die sportliche Leistung berechtigt IMHO nicht zu Preisgeld. Erst wenn ein Wert fuer den Zahlenden darin zu sehen ist - Arne sprach davon - ist Preisgeld richtig und wichtig. Der bessere Weg scheinen mir Antrittsgelder. Sie werden an Sportler gezahlt, deren Teilnahme aufgrund ihres Palmares und Auftretens fuer den Veranstalter gewinnbringend erscheint/ist. |
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a) Ich weiß mit Sicherheit, dass nicht nur Chrissie von ihrem Sport (und den damit verbundenen Einnahmen) auch auf der LD sehr gut leben kann. Da gehören wesentlich mehr Profis mittlerweile dazu. Ich kenne viele Zahlen (schließlich kam bis 2009 vieles aus meinem "Beutel"..., und ich weiß zum größten Teil was sonst noch via Sponsoren "fließt".). Ich gönne es Jeder/Jedem - ich weiß deren Leistung zu schätzen und zu würdigen, im Rahmen der Möglichkeiten welche einem zur Verfügung stehen. Mindestens mal die Top 10-15 bei Männern und Top 8-10 bei Frauen sind alles andere als "Tagelöhner" (und nochmal, ich gönne es denen Allen). Hinter diesen "Top's" sind auch noch einige, welche ganz gut durchkommen, dann wird es aber eng. Das es "eng" wird hat aber eben generelle struktuelle Probleme, welche in dieser Sportart besonders extrem sich darstellen und welche ich angedeutet habe und die du (glaube ich) verstanden hast. b) Anderer Punkt und Frage: Warum sind viele gute Marathonveranstaltungen in der Masse der Anmeldungen erfolgreich (tausende/zehntausende Teilnehmer und ausgebuchte Rennen), obwohl bei den allermeisten Rennen dort mehr oder weniger unbekannte Namen umher rennen, oder auf alle Fälle keine "Heroes" im Sinne von deiner und Arne's Betrachtung sind!? Ich glaube, dass im Marathon das sich nun etabliert hat, was uns hier noch (natürlich abgeschwächt) bevorsteht: Das Rennen wird als "Lifestyle Produkt" etabliert und gesehen (im Langdistanz Triathlon natürlich nicht mit diesen hohen Zahlen wie beim Marathon, aber die Linie wird ähnlich verlaufen, auf niedrigerem Zahlenniveau). Die Marathonleute melden sich in Scharen auch dann an, wenn Joe Dunkelbraun aus Nirwana als Topmann angekündigt wird...., denn die Leute wollen einfach etwas "erleben" und dabei sein....und Joe Dunkelbraun ist denen zwar nett das er auch dabei ist, aber am Ende würden sie auch kommen ohne ihn. Noch ist dies bei weitem in unserem Bereich nicht so, aber die Ansätze hat Dude relativ richtig eingeordnet. Du (und Arne) haben in einem aber auch Recht, aber dies schreibe und beziehe ich nur aus persönlich Erlebten in "meinem Sport". Ohne den Namen Toni Sailer hätte ich niemals mit Leistungssport (Ski Alpin) begonnen,....aber: Muss es denn wirklich ein "Leistungssport Vorbild mit Namen" sein, um Menschen wie dich und mich ("Modell Karl-Heinz Mittelmaß") zufrieden zu machen, mit und in SEINEM Sport? Du merkst vielleicht, ich bin im Laufe der Jahre, des Erlebten und der gemachten Erfahrung dazu, sehr sehr nachdenklich geworden (auch weil ich die Schattenseiten des Hochkommerz im Leistungssport entdecken...durfte...). Danke und Gruß,:liebe053: Kurt |
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Die Favoriten sehe recht schnell ich irgendwo vorne in Position. Im Zweifel schon out-of-the-water. Es wird heute keiner mehr gewinnen, der nicht in allen Disziplinen vorne mitmischt. So war das auch gemeint. So Husarenritte wie 2004 von NS sehe ich heute nicht mehr. Da ist es egal ob der in der MPRO/FPRO startet oder ob der mit "Favorit" markiert ist oder sonst was. |
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Mit großen Namen kann man bedeutende Medien wie überregionale Zeitungen und Fernsehanstalten beeindrucken, man kommt dadurch besser an große Sponsoren und das Rennen ist in der Szene im Gespräch. In Frankfurt hat man bewusst auf diesen Effekt gesetzt und einen Hawaii-Sieger nach dem anderen verpflichtet und sich um die interessantesten deutschen Starter bemüht. Das war sicher teuer, doch es war offensichtlich gut investiertes Geld. In der Folge wurde der Ironman auch bei den Altersklassenathleten als großes, herausragendes Event wahrgenommen, und die Leute rannten Euch die Bude ein. Freilich auch wegen des allgemein hohen Organisationsniveaus dieses Rennens, doch die Profis und ihre sportliche Klasse haben positiv auf das Event abgefärbt. Möglicherweise wären in Frankfurt künftig auch ohne große Namen die Startlisten gut gefüllt, denn das Rennen ist etabliert. Sicher ist das aber nicht, denn ich kenne auch Gegenbeispiele. Der Freiburg-Marathon gehört zu den zehn größten Marathons in Deutschland. Der Veranstalter hat jahrelang konsequent das Konzept verfolgt, keine Preisgelder auszuschütten, und zwar Nullkommanull. Entsprechend waren stets unsere regionalen Topläufer vorne, die um die Ehre stritten. Eigentlich keine schlechte Sache, doch sie entwickelte sich für den Veranstalter zum Bumerang. Denn er ist bei Läufern aller Leistungsklassen in unserer Gegend als Geizkragen verschrien, der nur an seinen Profit denkt und dabei die Grenzen des Anstands überschreitet. Durch diese Brille wird von der Laufszene nun die ganze Veranstaltung betrachtet. Das Startgeld sei zu hoch, die Nudeln minderwertig, die Siegerehrung lieblos, der Kuchen zu trocken, und überhaupt! Die vielen guten Dinge dieses Marathons kommen wenig zur Sprache – einem Geizkragen gönnt man nichts. Um die Story abzuschließen: Dieses Jahr hat ein Sponsor doch einen Afrikaner einfliegen lassen. Der Mann kam aus Turin, hatte eine 2:13 drauf und lief in ungefähr 2:25 der regionalen Spitze ganz knapp und souverän davon. Die Zuschauer mochten ihn nicht und die Presse schrieb schlecht über ihn, weil seinetwegen unsere Jungs nicht gewonnen hatten. Der arme Kerl war sicher froh, als der nach der Siegerehrung wieder im Flieger saß. Wie man es auch macht, das Kind ist in den Brunnen gefallen. Die Teilnehmerzahlen bei diesem Marathon sind auch rückläufig. Grüße, Arne |
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