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https://www.ran.de/olympia/news/olym...gner-um-128768 |
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"Der ehemalige Olympia-Weitspringer Dave Culbert glaubt nicht, dass der Franzose versehentlich derart viele Flaschen auf den Boden befördert hat: "Aber das muss das Publikum beurteilen." Die australische Mittelstreckenläuferin Tamsyn Lewis nahm ihn dagegen in Schutz. "Es ist ziemlich schwer, sich diese Getränke zu schnappen", erklärte sie: "Für die Athleten hinter ihm ist es sicher nicht hilfreich." Wie kann man glauben, dass das keine Absicht war. Ausgerechnet die letzte Flasche nimmt er sich.:-(( |
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https://www.instagram.com/p/CSTqd6-nDmH/ :) |
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Bei einigen deiner Beispielen würde ich auch ein wenig relativieren wollen, Rudern wäre mit Zeidler und dem Damen-Doppelvierer, der einen technischen Fehler gemacht hat, absolut solide gewesen und mit Zeidler im Einer und dem Achter, der seit über 10 Jahren konstant um Gold mitfährt und manche WM gewonnen hat, sind Aushängeboote gut besetzt. Beim Kanu war man bei der letzten WM2019 ebenfalls noch sehr stark, allerdings schwächeln hier die Frauen (vor allem der K4 war ja lange eine Bank) und bei den Männern muss es dringend einen Generationenwechsel geben; wenn man bedenkt das Brendel seit 10 Jahren die Canadierszene dominiert hat und Max Hoff jetzt mit 38 und Ronnie Rauhe mit 39 abgetreten sind. Mannschaftssport war bei der letzten Olympiade mit Gold und Silber im Fußball, 2x Bronze im Hockey, Bronze im Handball und Gold im Beachvolleyball auch noch breit aufgestellt. Ob da jetzt in den paar Jahren alles verloren ist, wage ich zu bezweifeln, aber es ist natürlich festzuhalten, dass in allen Sportarten vor Talentmangel gewarnt wird, selbst im Fußball gibt es wohl eine Lücke. Erschreckend finde ich vor allem, dass man im Beckenschwimmen weiterhin gar keine Rolle spielt, so sehr ich Wellbrock und Köhler feiere, aber bei über 30 Entscheidungen sind zwei Medaillen für ein Land von der Größe Deutschlands einfach nur peinlich und es ist ja auch nicht so, dass man dahinter viele Finalisten oder wenigstens ein paar Staffeln in der Breite hätte. Zudem baut die Leichtathletik auf sowieso niedrigen Niveau immer weiter ab. Bei den Männern war kein einziger Läufer von 100 m bis Marathon irgendwo in der Weltspitze zu finden. Bei den Frauen sieht es im Laufen in der Breite etwas besser aus, aber letztlich ist Krause die einzige, die wirklich konstant auf den Punkt abliefern kann. Viele tolle Läuferinnen dahinter haben immer wieder Probleme, pünktlich fit zu sein, siehe z. B. Reh, Klein oder Lückenkemper. In den Sprungdisziplinen hat man hier und da mal Finalisten oder eben eine Einzelkönnerin wie Mihambo aber auch bei den Stabhochspringern und Mehrkämpfern hat man sich in der Breite von der absoluten Weltspitze verabschiedet (Kaul natürlich ein Versprechen, aber das kann ja nicht alles sein). Und selbst im Werfen funktionieren nur noch Diskus und Speer und auch hier immer partieller. |
Interessant wäre ja z.B. mal die Frage, was Polen anders macht als wir in der Leichtathletik. Die waren ja überproportional erfolgreich dort, und das soweit ich das sehen konnte ohne "Auslandseinkäufe" wie andere europäische Nationen teilweise. |
Warum „soll/muss“ Deutschland bei Olympia erfolgreich sein?
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Wenn man die Olympiastützpunkte für die Bevölkerung öffnet, keine Sportsoldaten mehr beschäftigt und die Trainer im Freizeitsport einsetzt, dann kann man gerne den Anspruch runterschrauben. |
Ganz klaa ein Sanierungsfall.
Prio 1 Kosteneinsparung 7 von 10 Gold wurden von viemahle geholt - mähll bleibt in 3 Jahren daheim, nix Sause in Paris :Cheese: Die Stützpunkte müssen sich ihr Geld selber verdienen - *open 4 all* heisst das ;) So wird aus den Stützpunkten Kondensations-Cluster für die nächste Generation, die jetzige ist eh schon abgehängt. ....... ....... usw. :) |
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und nicht zu vergessen die letzte Fussball-WM und EM. Irgendwo muss man ja glänzen. |
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Solange man Profisport mit Steuergeldern fördert, Berufssportler in Bundeswehr und anderen Behörden ermöglicht sollte der entsprechende Anspruch sein, auch möglichst gut im Vergleich mit anderen Profisportlern abzuschneiden. In vielen Sportarten ist Olympia der ultimative Vergleich und eine Medaille das klar definierte Ziel. Mit dem Infragestellen einer Notwendigkeit von Erfolg, stellt man eigentlich sämtliche Notwendigkeit von Sportförderung durch staatliche Zuwendungen im Profisport in Frage. Was bringt einer Behörde ein Olympiasieger in der Praxis? Genau gar nichts. Er schadet sogar, da er Planstellen besetzt und damit andere seine Arbeitskraft kompensieren müssen. Solange wir die olympischen Sportarten massiv mit Steuermitteln fördern, für gerade diese Sportler exklusive Infrastruktur (Trainingsstädten, Trainer und Betreuer) schaffen und vorhalten, solange dürfen "wir" auch den Anspruch haben, dass diese Sportler bestmöglich ausgebildet, trainiert und vorbereitet an den Start gehen und dabei sollte fortwährend das gesamte System auf dem Prüfstand stehen. Nun sind wir in Deutschland eine Gesellschaft in der Sport bei weitem nicht den Stellenwert hat, den der Sport in anderen Ländern genießt. In meinen Schwimmerzeiten war es zB für viele niederländische Vereine völlig selbstverständlich ein eigenes Schwimmbad für Trainingszwecke und Schwimmausbildung von der Gemeinde zur Verfügung gestellt zu bekommen. Bei uns werden Bäder mehr und mehr privatisiert und in moderne Wasserspielplätze umgebaut. Gerade Vereine in ländlichen Regionen leiden erheblich unter Wassermangel oder sind Bittsteller bei den privaten Badbetreibern, was zu erheblichem finanziellen Aufwand führt, den sich nicht jeder leisten will. Wenn ich zurückschaue, hatten wir hier oben innerhalb von 50km vier Hallen und noch mehr Freibäder mit Sportbecken vor 20 Jahren. Davon sind ein sanierungspflichtiges Hallenbad und zwei Freibäder geblieben. Die anderen Bäder sind entweder nicht nutzbare Spielplätze oder geschlossen worden. Und das wird ja nicht exklusiv beim Schwimmsport so zu sein, sondern auch andere Sportarten betreffen. Dazu kommen so starre Kaderstrukturen, wo es mehr um die eigenen Pfründe auf Funktionärsebene geht als um die Leistungsfähigkeit der Sportler. Weiter geht es mit der Einstellung zu Leistung, Gewinnen und Verlieren im Sport. Wenn man Bundesjugendspiele in Grundschulen abschafft, da man es als diskriminierend empfindet, wenn das unsportliche (körperlich benachteiligte) Kind als Reaktion auf seine Leistung "nur" eine Teilnehmerurkunde erhält, wo doch der sportliche eine Ehrenurkunde erhält, muss man sich doch nicht mehr Fragen, warum es kaum mehr Nachwuchs für Leistungssport gibt. Woher soll denn die Breite an Sportlern kommen, aus denen man die herausragenden zu Spitzensportlern formen kann, wenn an der Basis kaum mehr für viele die Möglichkeit besteht einem Sport in ausreichender Intensität nachzugehen? Witzigerweise gibt es diese Diskussion alle 4 Jahre nach Olympia, dann verschwindet sie wieder und nach 4 Jahren hat sich nichts geändert und die Diskussion kommt erneut auf. Ja komisch. Es hat sich ja weder die Stellung von Sport in der Gesellschaft noch Strukturen in der Förderung verändert. Wie man es anders machen könnte, sieht man an den USA, wo Sport bzw die Identifikation mit Sport sehr tief in der Gesellschaft verwurzelt ist. Da treten Schulen in sportlichen Wettkämpfen in allen möglichen Sportarten gegeneinander an und das in Stadien, die mehr Zuschauer haben, als so manche Deutsche Meisterschaft. Von den infrastrukturellen Möglichkeiten mal abgesehen. Viele Schulen dort haben umfangreiche Sportanlagen, professionelle gut ausgebildete Trainer und Betreuer. Hier müssen sich drei Schulklassen 80min eine baufällige Sporthalle teilen und werden vom Sportlehrer (der Sport als Drittfach im Lehramtsstudium nebenher mitgemacht hat) in Bewegungsfeldern unterrichtet. |
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Da ist meine Präferenz: Lieber schlechter im Sport als gute Bildung nur für die Wohlhabenden. |
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Meine Güte, kindische Frage. "Brot und Spiele" - war da was.... mehr gibt es darauf eigentlich nicht zu sagen. Wenn das Sysrem besser funktionieren würde, und die über eine halbe Milliarde Förderung, die in den letzten 4 Jahren in den Spitzensport gesteckt wurden, zu vielen vielen Medaillen geführt hätten, wären im Folk für ein paar Tage Corona, Baerbocks Irrungen in Brandenburg, Flutkatastrophe und Klimawandel in Vergessenheit geraten. Solch temporäre Auszeiten beruhigen die Nerven ganzer Völker und können somit auch zu internationaler Entspannung führen. Bestes Beispiel: Das Sommermärchen 2006. |
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Der erste zitierte Absatz trifft es in meinen Augen ganz gut. Hochleistungssport ist halt ne harte Sache. Und man muss meist früh anfangen. Entweder es kommt dann von innen heraus oder es hat auch was mit Druck zu tun. Da zweiteres nicht so sehr gefragt ist in D, muss man sich auf ersteres beschränken. Und da ist die Trefferquote dann halt nicht so hoch. Vielleicht sollte man eher Psychologen als Trainer beschäftigen um festzustellen, wie man möglichst viele Möglichkeiten und Motivation schafft sich auszuprobieren, Lust auf Sport zu machen und aufzuzeigen, dass es sich lohnen kann. Zumindest außerhalb von Fußball und Co. Da wird Talentsichtung und Co ja aktiv betrieben. Vom sozialen Ansehen und Zukunftschancen noch gar nicht gesprochen. Ich habe in meiner sportlichen Zeit nur selten das Gefühl gehabt, dass mir das deutsche Sportsystem sowas aufzeigt. Die, die es taten taten das aus persönlichem Engagement und außerhalb solcher Strukturen. Vielleicht haben wir deshalb bessere Fußballer*innen als Marathonläufer*innen. |
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Für einen deutschen Studenten ist Leistungssport neben dem Studium eher eine zusätzliche Belastung und Leistungssportler werden im Unibetrieb eher belächelt. In den USA ist es gerade umgekehrt: vielen Studenten ermöglicht ihr Sport überhaupt erst den Zugang zu attraktiven Unis und an den Colleges/ Hochschulen selbst genießen die besten Sportler auch mit das höchste Ansehen, weil die Hochschulen das ganze College-Sportsystem nutzen, um sich im Wettbewerb mit anderen Hochschulen in Szene setzen. Ich habe mehrere Triathleten in meinem Bekanntenkreis (darunter auch eine Olympiateilnehmerin von Tokyo), die alleine wegen der Sportstipendien zum Studieren in die USA gegangen sind (wobei sie sich in der Studienzeit dann aufs Laufen fokussiert haben). |
Also ich für meinen Teil messe (Breiten-)Sport eine erhebliche Bedeutung in Hinblick auf Gesundheitsprävention sowie pädagogische Aufgaben zu. Man kann jetzt viel über den Zusammenhang zwischen Leistungssport und Breitensport philosophieren, ich persönlich glaube, dass internationale Erfolge oder Persönlichkeiten oder Geschichten sehr zum Erfolg des Breitensports beitragen (hinsichtlich finanzieller Mittel, Aufmerksamkeit, Bereitschaft zum Engagement etc.) und es darüber hinaus auch einen kulturellen Wert des Leistungssports gibt. Ich sehe das letztlich als eine Form von Kulturförderung.
Wenn man im internationalen Vergleich an der Spitze in vielen Disziplinen keine Rolle mehr spielt, zeigt das in meinen Augen einen Mangel an Talentförderung, Verlust von Know-how etc. und wird nicht zur Gesundung der vielen Vereine beitragen. Wie gesagt mache ich das nicht so sehr am Medaillenspiegel (pro Kopf haben wir übrigens mehr Medaillen geholt als die Amerikaner...) als vielmehr am Fehlen von erfolgreichen Sportlern in der Breite klassischer Disziplinen fest - und Leichtathletik und Schwimmen besitzen da meiner Meinung nach noch mal eine besondere Rolle, weil hier sehr basale Bewegungen wie Laufen und Schwimmen ausgeübt werden. Und der Hauptgrund für das schwache Abschneiden ist meiner Meinung nach in erster Linie, dass es für junge Sportler schlicht eine rationale Entscheidung ist, den leistungsorientierten Sport aufzugeben und sich auf andere Dinge zu konzentrieren, weil er nicht honoriert wird. Bei mir in der Stufe bzw. Schule im allgemeinen waren zahlreiche Leute in LA, Schwimmen, Kanu, Rudern oder Radsport auf Landesmeisterschaftsniveau aufwärts aktiv, die meisten haben in der 11. Klasse, also Beginn der abiturelevanten Schulzeit oder etwas später, zur Studienzeit aufgehört "um sich darauf zu konzentrieren", verschärft in den G8-Jahrgängen weil es mit dem völlig chaotischen Nachmittagsunterricht auch einfach schwierig wurde, sich an Trainingszeiten zu halten. Das finde ich schon ein Problem, auch wenn mir klar ist, dass die Diskussion 2024 wieder geführt wird. Von dem bereits angesprochenen Problem der kaputtgesparten Infrastruktur für LA und Schwimmen insbesondere ganz zu schweigen. Rolle und Ansehen des Sports spielt übrigens durchaus auch eine Rolle zur Bereitschaft, dutzende Kilometer Straße für Triathlon- und Radwettkämpfe zu sperren.... PS: Es gibt echt nichts deutscheres, als Sportförderung mit Klimaschutz zu verknüpfen, nachdem Motto "wie viele Bäume können wir statt der Laufbahn pflanzen" ... |
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Oder bist du eher der Typ „Jeder in unserer Klasse ist Sieger. Kai-Sören, du bist 18. Gewinner!“:liebe053: :liebe053: |
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Geh mal nach Lensahn.... da ist auch der 18. Gewinner. Mit Antrieb, Ehrgeiz und Leidenschaft. Da wurde doch die belgische Marathonläuferin gefeiert, die sich über den 24. (?) Platz freute. |
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An anderer Stelle lobte ich auch die Leistungen der deutschen Marathon Läufer. Es ging aber um Sportförderung, Talentschmieden, Breitensport und Mentalität. Sport und Wettkampfsport wird in Deutschland nur auf Fußball reduziert. Das ist traurig. |
Hintergrund meiner Frage war, dass ich keine Notwendigkeit einer staatlichen Spitzensportförderung sehe.
Die Argumente pro staatlicher Spitzensportförderung sehe ich nicht wirklich. Oftmals wird die Vorbildsfunktion der Spitzensportler für die Breitensportler angeführt. Aber warum müssen Vorbilder Deutsch sein? Sind deutsche Sportler so wichtig als Vorbildsfunktion? Reichen hier nicht die internationalen Spitzensportler? Als konkretes Beispiel, wenn ich einen Marathon laufen will, nehme ich mir dann Richard Ringer als Vorbild oder Eliud Kipchoge? Auch sehe ich nicht, dass Geld welches in den Spitzensport fließt, Strukturen für den Breitensport/Leistungssport schafft. Wäre das Geld nicht besser verteilt wenn die Verbände es für Aktivierung von Mitgliedern, beispielsweise jährliche neue Verbandsmitglieder oder ähnliches bekommen anstatt für Olympiamedaillen? Meine persönliche Wahrnehmung ist, dass die Gelder sehr exklusiv verteilt werden. Möglichkeiten die Sportanlagen an Stützpunkten zu nutzen sind quasi nicht vorhanden. Dann lieber ein Schwimmbad für alle Sportler in der Stadt bauen. Die internationale patriotische Darstellung und indirekte Propaganda dargestellt durch internationale Erfolge deutscher Leistungssportler hat Deutschland meiner Meinung nach nicht nötig. Ich persönlich verstehe nicht wie man Stolz auf eine Sportler sein kann und sich als Teil dessen Erfolges fühlt nur weil man den gleichen Pass besitzt. Stolz bin ich auf meine eigenen Leistungen und auf Dinge für die ich etwas getan habe, nicht weil ich die gleiche Staatsbürgerschaft wie erfolgreiche Leute haben. Gleichzeitig lehrt auch die Vergangenheit, dass staatliche Sportförderung auch erschreckende Ausmaße annehmen kann (Staatsdoping, DDR als Beispiele). Ich bin nicht dagegen, dass deutsche Sportler bei Olympia starten. Aber ich bin gegen staatlicher Spitzensportförderung. Die Gelder sind in anderen Bereichen besser angelegt. Man kann wie schon vorgeschlagen Verbände für gute Breiten/Leistungssport Arbeit, Trainerausbildung, Sportstätten fördern. |
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Sehr schön formuliert. Ich halte deutsche Spitzensportler auch für sehr wichtig als Vorbilder für den Breitensport. Selbst bin ich zwar auch so aufgestellt, dass ich Leistungen von Kipchoge, Ingebrigtsen oder Yee als ausgesprochen inspierend empfinde, aber für den Durchschnittsdeutschen gilt dies sicher nicht so, wenn ich die jeweiligen Schlagzeilen in den Medien nach einer Medaille der o.g. Athleten vs. nach Medaillen eines x-beliebigen deutschen Athleten innerhalb der letzten zwei Wochen Revue passieren lasse. Es hilft ja nichts, wenn man stets die eigenen Einstellungen als beispielhaft für die gesamte Gesellschaft annimmt. Im Vergleich zu dem, was sich der Staat sonst so alles an Ausgaben und Subventionen leistet, sind die paar Milliarden die die Spitzensportförderung in Deutschland kostet, reine Peanuts und fallen im Bundeshaushalt absolut nicht ins Gewicht. Es ist hoch optimistisches Wunschdenken, dass im Spitzensport eingespartes Geld tatsächlich dem Breitensport direkt zu Gute käme. In der Realität würde man damit eher irgendwelche Unternehmenssteuern senken oder den Steurzuschuss für die Rentenkasse um ein paar Promille erhöhen. Natürlich ist es auch nach diesen Olympischen Spielen sinnvoll, nochmal ernsthaft nach zu denken, ob man wirklich weiter nach dem Gießkannenprinzip alle olympischen Sportarten mit Grundsockelbeiträgen unterstützten muss, oder nicht besser- so wie andere Länder wie z.B. GB- Sportarten ohne deutsche Medaillenchancen so gut wie gar nicht und Sportarten mit Medaillenchancen umso mehr unterstützen sollte. Und man darf natürlich auch gerne darüber nachdenken, ob man in weiteren Details die Sportförderung optimiert. Aber alles in allem finde ich, dass Deutschland trotz suboptimaler Plazierung im Medaillenspiegel ganz gut dasteht. Immerhin ist bei diesen Spielen kein deutscher Sportler als Doper negativ aufgefallen und das deutsche Innenministerium unterstützt das System engmaschiger Trainingskontrollen deutlich umfangreicher, als es andere Staaten tun. Wenn man die Güte eines Sportfördersystem alleine am Medaillenspiegel messen will, wäre es natürlich das Einfachste, beim Thema Doping einfach mal nicht so genau hinzusehen und hier selektiv die Mittel zu kürzen. Und dass dies nicht passiert, finde ich gut. |
Wen es interessiert, hier eine aus dem Jahre 2008 stammende Vergleichsstudie der Struktur und Effizienz der Spitzensportförderung über einige ausgewählte europäische Länder vom Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages. DE verfolgt zwischen zentral organisierten Strukturen (Frankreich) und vorwiegend vereinsbasierten (Finnland) quasi einen Mittelweg.
Die Förderung des Spitzensports im internationalen Vergleich Die staatlichen Mittel für den Spitzensport sind wie Hafu schreibt wirklich Peanuts, allerdings kann die Art der Förderungs- und Trainingsstrukturen durchaus auch den Breitensport beeinflussen so wie in Finnland z.B.. |
Da die USA als positives Beispiel gebracht wurde wenn es um Sportförderung geht.
Hier ein spannendes Video wie es im Schwimmsport aussieht und welche finanziellen Mittel nötig sind um es zu schaffen. https://www.youtube.com/watch?v=OAFc_CA2YQg Schwimmstunden für Kinder mit 350 Dollar/Monat NCAP Clubmemebership 5860 Dollar pro Jahr usw Geschätzt werden Kosten zwischen 16-40.000 Dollar für die Kinder bis sie ins College kommen. |
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Hält man die Hochkultur für förderungswürdig, ist es der Sport allemal. Sprt ist sozialer Klebstoff in unserer immer mehr individualisierenden Gesellschaft. Spitzenleistungen schieben immer noch den Breitensport an, siehe Tennis Boom nach Becker/Graf, Entwicklung im Radsport nach Jan Ullrich, Zulauf in den Vereinen nach Gewin der Handball WM oder Fussball WM. Keine Frage: Spitzensport ist wichtig für den Breitensport |
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Ist Erfolg nicht aber auch eine Momentaufnahme und insofern vielleicht nicht als Maßstab für Förderung geeignet? Nach diesem Grundatz wäre es wohl in Deutscghland schwierig, ein so langfristiges Projekt an den Start zu bringen, wie es Norwegen mit dem Triathlon-projekt vor rund 10 Jahren gemacht hat, oder? |
Ich finde USA als so positives Beispiel fragwürdig. Klar gibt es dort teilweise guten Highschool und College Sport aber wie sieht es für die Bevölkerung danach aus? Es gibt quasi keinen Vereinssport und gerade nach dem College sieht es für die meisten sportlichen Karrieren düster aus. Nach meinen persönlichen Erfahrung sehe ich auch nicht, dass die vielen Medaillen und der erfolgreiche College Sport dort die Bevölkerung zu aktivem Sport motiviert. Ich glaube im Schnitt machen die Amerikaner deutlich weniger Sport und ich sehe keine positive Korrelation von Medaillen und Sport in der normalen Bevölkerung.
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Man kann ja auch Profi/Spitzensportler außerhalb der Verbände sein. Dein Sohn ist doch bestes Beispiel dafür. Klar hat er auch im Nachwuchsbereich von den Verbänden profitiert, aber sind dafür Stützpunkte notwendig? Ich habe ja nix gegen Profisport, der muss sich dann aber halt selbst tragen. Ich sehe halt keine staatliches Interesse an der Spitzensportförderung, auch wenn es absolut gesehen nicht viel Geld ist. |
Vielleicht sollte man die Förderung mal daraufhin untersuchen, wo sie nötig ist und wo sie eh auf hochprofessionellen Strukturen trifft. Kommerzsportarten wie Fußball, Tennis oder Golf sehe ich nicht in der Verantwortung des Staates. Vom Kugelstoßen oder Gewichtheben hingegen wird man in D hingegen kaum leben können und auch außerhalb des Verbandssports kaum gute Bedingungen vorfinden.
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Oder vielleicht stellt sich morgen raus, dass wir ein Ausnahmetalent im Bogenschießen, Boxen, Klettern oder Skateboarden haben? Nur dummerweise werden diese Sportarten nicht mehr gefördert ... Und willst du dann die Förderung fürs Fechten einstellen? Gruß Matthias |
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https://www.deutschlandfunk.de/haush...icle_id=488318 Gibt's daneben evtl. noch andere Geld-Töpfe? |
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Wieviel diese Gehälter in der Summe ausmachen kann ich auswendig nicht sagen, aber ich würde da auch schon nochmal etliche Zig-Milionen vermuten. Und daneben gibt es noch die Spitzensportförderung aus Verbandsmitteln und die Förderung durch die Länder (über die jeweiligen Landessportverbände). Der Triathlon-Stützpunkt in Nürnberg, wo die Olympiastarterin Anabel Knoll sowie auch mein Sohn trainieren, ist erst seit zwei oder drei Jahren "Bundesnachwuchsstützpunkt" mit Anspruch auf Fördermittel des Bundes. Davor (rund 6 Jahre lang) wurden die Trainer dort ausschließlich vom BTV (über Startpasseinnahmen und Wettkampflizenzzeinnahmen) und BLSV bezahlt und ich würde vermuten, dass es solche regionalen Fördermaßnahmen auch in anderen Sportarten und anderen Bundesländern gibt. |
Innenministerium 317 Mio und Verteidigung 186 Mio.
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Bundesnachwuchsstützpunkte wurden ersatzlos abgeschafft. |
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(ich rede aber auch immer noch von A-, B- und C-Kader, obwohl es die auch längst nicht mehr gibt da ich mir die neuen Bezeichnungen nicht merken kann) |
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Anstatt den Spitzenverbänden einen Grundförderung auf Basis Anzahl Medaillen, Anzahl Athleten und Anzahl Wettbewerbe zukommen zu lassen, werden diejenigen Sportarten gefördert, die Erfolge, Perspektiven und aufgebaute Strukturen vorweisen können. Dazu gibt es das sog. PotAS, das Potentialanalysesystem und die PotAS Kommission. Ich sehe das PotAS kritisch. Abgesehen das es (zumindest Anfangs) solche Blüten treibt (trieb) wie Badminton ist plötzlich auf Platz 1 und Rudern auf dem letzten Platz :Cheese: geht es an den Problemen insofern vorbei, als dass es mit einer "klügeren" (hahaha) Verteilung von Geld langfristig zu mehr Erfolg käme. Medaillen zu gewinnen oder eben nicht beginnt doch schon damit, dass Sportstunden in der Schule ausfallen, dass Sportstätten in schlechtem Zustand sind, dass viele Vereine aus verschiedenen Gründen zu wenig qualifizierte Angebote (zB ausgebildete Trainer) bereits im Kindesalter machen können. Man braucht doch zunächst eine riesige breitensportliche Basis im Kindesalter um die Talente zu erhalten, die dann auch von den talentiertesten Trainern unter Hochleistungsbedingungen trainiert werden können usw. usw. Von dem gesellschaftlichen Kontext, in dem das stattfinden muss, mal abgesehen. Der erste Schritt der Spitzensportförderung mit dem Ziel Medaillen ist eine massive Breitensportförderung und Verankerung von Leistungssport als Wert in der Gesellschaft. Und hier spricht man über einen Zeitraum von Jahren sicher über ein Milliardenbudget. :Blumen: |
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Angenommen man hat heute einen super Sprinter, der auch ein bisschen Fußball spielen kann. Mit welchem Argument will man den heute in D dazu bewegen Sprinter in der LA zu werden? Vermutlich wird er Stand heute beim Fußball landen. |
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