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tandem65 03.02.2023 14:03

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1697847)
Das heißt, wenn der Radfahrer vor der Ampel vor mir war, muss ich beim Überholen den Seitenabstand einhalten, wenn mich der Radfahrer aber im Stillstand rechts überholt hat, darf ich ihn ohne Einhaltung des Seitenabstandes überholen?

Eigentlich bedeutet das daß Du wenn ein Radfahrer an der Ampel steht mit mind. 1,5m Seitenabstand neben ihn fahren darfst. Da leitest Du nämlich einen Überholvorgang ein. Wenn Der Radfahrer rechts neben Dir auftaucht darfst Du gemeinsam mit ihm Deine Fahrt fortsetzen. Du darfst dann sogar so schnell wie möglich den Sicherheitsabstand herstellen. ;):Blumen:

tandem65 03.02.2023 14:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697965)
Häufig, wenn man hinkommt, steht schon eine längere Autokolonne da, und der Platz vorne ist schon mit Rädern voll, ich stehe dann neben dem 1. oder 2. Auto wenn's grün wird.

Radler, die vorne stehen, biegen da natürlich als erste ab; die Autos dahinter schwenken dann schon mal beim losfahren gerne nach rechts, um an diesen schneller vorbeizukommen.

OK, in die dort stehenden wartenden Radler?
Krass! Du wirst mir jetzt wieder schreiben, daß ich Dich maximal missverstanden habe. Aber mache doch bitte Dein Szenario noch mal deutlicher.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1697965)
Zum Linksabbiegen, wenn ich von hinten komme, reihe ich mich dann lieber zwischen die Autos ein; auf die breite Fläche komme ich ja nicht mehr. Oder müßten die Autos alle Radfahrer erst mal durchlassen?

Ich möchte denken es bleibt Ihnen ja wenig über.
Natürlich können Sie fahren sobald vor Ihnen frei ist . Aber der Sinn der Sache ist ja den Radverkehr zu beschleunigen & sicherer zu gestalten.

Schwarzfahrer 03.02.2023 14:22

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698007)
OK, in die dort stehenden wartenden Radler?
Krass! Du wirst mir jetzt wieder schreiben, daß ich Dich maximal missverstanden habe. Aber mache doch bitte Dein Szenario noch mal deutlicher.

Bitte, ich kann es versuchen.

Linksabbiegende Radfahrer von der breiten Fläche fahren los, müssen aber meist in der Kreuzung wegen Gegenverkehr warten.

Geradeausfahrende Autos wollen weiter, also weichen sie in der Kreuzung nach rechts aus, und schneiden damit oft auch den Weg der geradeausfahrenden Radfahrer, die zuvor neben ihnen versetzt auf der roten Spur standen.

Wenn nun ein Radler von der Roten spur z.B. neben dem zweiten Auto losfährt - darf/soll er zum Linksabbiegen auf die breite Fläche vorne einschwenken, oder besser nachgeben, und warten, bis alle Autos vorbei sind?

Ich verlasse dann die rote Spur, reihe mich als Auto ein, und biege so am sichersten ab. Damit wird aber die rote Spur ad absurdum geführt.

tandem65 03.02.2023 14:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698012)
Geradeausfahrende Autos wollen weiter, also weichen sie in der Kreuzung nach rechts aus, und schneiden damit oft auch den Weg der geradeausfahrenden Radfahrer, die zuvor neben ihnen versetzt auf der roten Spur standen.

Das sieht nur so aus. Wenn natürlich der Radler daneben signalsiert daß er den KfZ-Lenker vorlässt, dann nimmt sich der KfZ-Lenker eben auch diese Einladung an.
Wenn Du mit Deiner Körpersprache signalsierst daß Du Deine Spur auch nutzen wirst wird kein KfZ-Lenker seinen Lack riskieren. Abgesehen von denen die Blind sind oder auch meinen es wäre Ihr Recht. Darauf bin ich natürlich fast immer auch eingestellt, signalisiere das aber nicht. So komme ich eben auch sicher vor Dir über die Kreuzung. ;) :Blumen:

Schwarzfahrer 03.02.2023 19:39

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698014)
Das sieht nur so aus. Wenn natürlich der Radler daneben signalsiert daß er den KfZ-Lenker vorlässt, dann nimmt sich der KfZ-Lenker eben auch diese Einladung an.
Wenn Du mit Deiner Körpersprache signalsierst daß Du Deine Spur auch nutzen wirst wird kein KfZ-Lenker seinen Lack riskieren. Abgesehen von denen die Blind sind oder auch meinen es wäre Ihr Recht. Darauf bin ich natürlich fast immer auch eingestellt, signalisiere das aber nicht. So komme ich eben auch sicher vor Dir über die Kreuzung. ;) :Blumen:

Aktive Körpersprache ist auch nicht jedem Radfahrer gegeben; die meisten rollen vorsichtig los, und der Autofahrer beschleunigt ja eh schneller.
Ich sehe aber dort auch weniger das Problem für geradeaus fahrende Radler, die kommen mit dem Schlenker der Autofahrer zurecht; allerdings traue ich ihnen weniger zu, daß sie aus Angst um ihr Blech mich verschonen, dafür ist die Sicht nach rechts hinten aus den meisten modernen Autos zu schlecht; ich sehe 50 % Wahrscheinlichkeit, daß ich nicht wahrgenommen werde.

Die jedoch, die links abbiegen wollen, und es nicht bei rot auf den vorderen Platz geschafft haben, kommen nur nach links, wenn sie ihre Fahrradspur verlassen und sich zwischen die Autos drängen, ansonsten bleibt ihnen neben den Autos nur das Geradeausfahren - das ist mir halt etwas widersinnig, bzw. macht die Fahrradspur obsolet. Ich komme zurecht, weil ich mich bei den Autos einreihe, aber für jeden, der versucht, die Radspur fürs Linksabbiegen zu benutzen, ist das ein echtes Risiko.

tandem65 03.02.2023 22:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698045)
Aktive Körpersprache ist auch nicht jedem Radfahrer gegeben; die meisten rollen vorsichtig los, und der Autofahrer beschleunigt ja eh schneller.
Ich sehe aber dort auch weniger das Problem für geradeaus fahrende Radler, die kommen mit dem Schlenker der Autofahrer zurecht; allerdings traue ich ihnen weniger zu, daß sie aus Angst um ihr Blech mich verschonen, dafür ist die Sicht nach rechts hinten aus den meisten modernen Autos zu schlecht; ich sehe 50 % Wahrscheinlichkeit, daß ich nicht wahrgenommen werde.

Ob Du wahrgenommen wirst oder nicht liegt aber doch nicht an der schlechten Sicht in den Fahrzeugen.
Da würde ich eher mangelhafte Lernkurve bei den KfZ-Lenkern als Ursache vermuten. Das passt für mich nicht mit Deinen Aussagen im Tempolimitfaden zusammen.
Wenn diese nicht bemerken daß Sie vor der Ampel haufenweise Radfahrer überholt haben und dann an der Ampel nicht mehr mit desen rechnen, dann sind bei Euch die KfZ-Lenker deutlich weniger Lernfähig als die Paar km weiter nördlich wo ich unterwegs bin.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698045)
Die jedoch, die links abbiegen wollen, und es nicht bei rot auf den vorderen Platz geschafft haben, kommen nur nach links, wenn sie ihre Fahrradspur verlassen und sich zwischen die Autos drängen, ansonsten bleibt ihnen neben den Autos nur das Geradeausfahren.

So wie ich die Sache sehe kannst und willst Du das gar nicht beurteilen, weil Du lieber von vorneherein zurückziehst.
Man kann z.B. auch mal freundlich anklopfen wenn jemand nach rechts zieht oder ignoriert daß man links abbiegen möchte.

Schwarzfahrer 04.02.2023 08:19

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698052)
Ob Du wahrgenommen wirst oder nicht liegt aber doch nicht an der schlechten Sicht in den Fahrzeugen.

Ich halte das für einen wesentlichen Faktor. Z.B. sind viele A- und C-Säulen sehr breit, und decken relativ viel vom Sichtfeld ab. Dazu kommen die inzwischen so modischen getönten Seitenscheiben; ich habe sowas mal bei einer Probefahrt in der Dämmerung gehabt - da siehst Du beim schnellen Schulterblick viel schlechter, was rechts hinten so rumfährt, finde ich. Daher wundert es mich nicht, daß Autofahrer Radler öfter übersehen.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698052)
So wie ich die Sache sehe kannst und willst Du das gar nicht beurteilen, weil Du lieber von vorneherein zurückziehst.

Natürlich gibt es immer auch Unaufmerksame oder im Stadtverkehr überforderte. Ich wurde in meinem Leben bereits dreimal rabiat vom Fahrrad geholt (z.T. mit dauerhaften Folgen) von Autofahrern, die immer ganz erschrocken feststellten, sie hätten mich einfach nicht gesehen (immer Sonnenschein, große Kreuzung, klare Sicht, wenig Verkehr). Ich verlasse mich nun mal nicht mehr darauf, daß ich gesehen werde - auch wenn es in dieser Gegend auch sehr viele rücksichtsvolle Autofahrer gibt.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698052)
Man kann z.B. auch mal freundlich anklopfen wenn jemand nach rechts zieht oder ignoriert daß man links abbiegen möchte.

Also ich weiß nicht, wie viele Radfahrer "anklopfen", wenn schräg vor ihnen ein bereits rollendes Auto anfängt nach rechts zu ziehen. Und ich weiß auch nicht, wie viele Autofahrer ein Klopfen als freundlich wahrnehmen würden. Ich weiche lieber aus, bzw. reihe mich hinter dem Auto ein.

tandem65 04.02.2023 21:36

Ich radel nun ja wieder zur Arbeit und da wälze ich dann solche Gedanken.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698045)
Aktive Körpersprache ist auch nicht jedem Radfahrer gegeben; die meisten rollen vorsichtig los, und der Autofahrer beschleunigt ja eh schneller.

Wie kann der KfZ-Lenker schneller beschleunigen. Vor ihm sind Linksabbieger rechts von Ihm Radfahrer, da wird ein KfZ-Lenker eher vorsichtig anrollen.
Insofern sehe ich nicht wie die Situation in dem Sinne gefährlich sein sollte Daß man als Radler ernsthaft zu Schaden kommen sollte.

tandem65 04.02.2023 21:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698057)
Ich halte das für einen wesentlichen Faktor. Z.B. sind viele A- und C-Säulen sehr breit, und decken relativ viel vom Sichtfeld ab. Dazu kommen die inzwischen so modischen getönten Seitenscheiben; ich habe sowas mal bei einer Probefahrt in der Dämmerung gehabt - da siehst Du beim schnellen Schulterblick viel schlechter, was rechts hinten so rumfährt, finde ich. Daher wundert es mich nicht, daß Autofahrer Radler öfter übersehen.

So viel zu Deiner vorrausschauenden Fahrweise als KfZ-Lenker.
Ich nehme Radfahrer schon weit vor Ampeln wahr und vergesse die nicht mehr.
Dann sehe ich die beim Stehen an der Ampel auch im rechten Rückspiegel heranfahren.
Dann bei solchen Konstellationen wo schon vorne Radler stehen, ich bitte Dich, Wenn Du da noch einen rechts hinter Dir übersiehst, dann ist Dir auch nicht zu helfen.

Schwarzfahrer 05.02.2023 08:10

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698117)
So viel zu Deiner vorrausschauenden Fahrweise als KfZ-Lenker.
Ich nehme Radfahrer schon weit vor Ampeln wahr und vergesse die nicht mehr.
Dann sehe ich die beim Stehen an der Ampel auch im rechten Rückspiegel heranfahren.
Dann bei solchen Konstellationen wo schon vorne Radler stehen, ich bitte Dich, Wenn Du da noch einen rechts hinter Dir übersiehst, dann ist Dir auch nicht zu helfen.

Schön daß du das als Autofahrer tust; ich ja auch (ich weiß nicht wie Du darauf kommst, daß ich die Radfahrer übersehe). Als Radfahrer lebt man trotzdem mit einem hohen Risiko, solange es Autofahrer gibt, die es nicht so genau nehmen, bzw. sich der eingeschränkten Sicht in ihrem Auto nicht bewußt sind - und davon gibt es leider reichlich.

Tatsache ist, daß ich im Oktober von einem angefahren wurde, der mich nach eigener Aussage kurz vor der Kreuzung (als er mich überholt hat, ich auf der Radspur) noch gesehen hat , aber dann in der Kreuzung "weil so viel los war" mich einfach übersehen hat (er hat trotz Schrittempo im Stau nicht erwartet/sich nicht vorstellen können, daß ich wieder auftauche, und bog einfach ab). Viele Autofahrer schauen nicht nochmal in den rechten Außenspiegel, weil sie sich naiverweise nicht vorstellen können, daß ein einmal überholter Radfahrer wieder auftauchen kann. Damit rechnen nur die, die selbst sportlich Rad fahren, fürchte ich.

Wenn kein richtig räumlich getrennter Radweg da ist, fühle ich mich erfahrungsbedingt nun mal sicherer auf der Autospur, als auf einer nur aufgemalten aber befahrbaren Radspur.

tandem65 05.02.2023 12:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698128)
Als Radfahrer lebt man trotzdem mit einem hohen Risiko, solange es Autofahrer gibt, die es nicht so genau nehmen, bzw. sich der eingeschränkten Sicht in ihrem Auto nicht bewußt sind - und davon gibt es leider reichlich.

Tatsache ist, daß ich im Oktober von einem angefahren wurde, der mich nach eigener Aussage kurz vor der Kreuzung (als er mich überholt hat, ich auf der Radspur) noch gesehen hat , aber dann in der Kreuzung "weil so viel los war" mich einfach übersehen hat (er hat trotz Schrittempo im Stau nicht erwartet/sich nicht vorstellen können, daß ich wieder auftauche, und bog einfach ab). Viele Autofahrer schauen nicht nochmal in den rechten Außenspiegel, weil sie sich naiverweise nicht vorstellen können, daß ein einmal überholter Radfahrer wieder auftauchen kann. Damit rechnen nur die, die selbst sportlich Rad fahren, fürchte ich.

So, ich habe es Dir mal markiert, im ersten Absatz wiederholst Du Deine Aussage, daß die schlechte Sicht für die Gefahr sorgt.
Im zweiten Absatz schreibst Du klar und deutlich daß die Sicht eine untergeordnete Rolle spielt weil der KfZ-Lenker es sich nicht vorstellen konnte daß sich Fahrradfahrer eben auch vorwärtsbewegen und daher gar nicht erst Rückspiegel beobachten oder einen Schulterblick versuchen. Also genau meine Aussage!
Ich hoffe das KfZ hatte deutliche Spuren rechts und Dir ist nichts passiert. So sollte es eigentlich sein wenn man die Situationen antizipiert. Es sollten Fluchtwege freigehalten werden!

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698128)
Wenn kein richtig räumlich getrennter Radweg da ist, fühle ich mich erfahrungsbedingt nun mal sicherer auf der Autospur, als auf einer nur aufgemalten aber befahrbaren Radspur.

Was ja ein Trugschluß ist, denn Der Rechtsabbieger aus einem Unfall im Oktober z.B. hätte Dich in dem Falle sicherlich genausowenig wahrgenommen.
Dazu kommen dann noch ein paar die Dich auf der Radspur wahrgnommen hätten weil Du doch ein wenig gestört hast und Dich bis zum Abbiegevorgang nicht vergessen haben.
Das spricht natürlich dafür, was mir am liebsten wäre, komplett auf Radwege/Spuren zu verzichten.
Wir sind hier aber auch schon sehr weit von dem Szenario weg womit wir mal angefangen haben, daß KfZ-Lenker an Deiner Einmündung eine große Gefahr darstellen und/oder die Aufstellzonen und Radstreifen an der Einmündung/Kreuzung sinnlos/gefährlich seien.
Um es klar zu formulieren gefährlich sind KfZ-Lenker die das Recht des stärkeren durchsetzen.
Ich schreibe dazu auch noch daß es sehr viele sehr & übertrieben vorsichtige und zuvorkommende gibt und ich mich mehrmals täglich für betont entspannte Fahrweisen/Rücksichtnahme mit Grüßen bedanke!

Schwarzfahrer 05.02.2023 14:14

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698152)
...im ersten Absatz wiederholst Du Deine Aussage, daß die schlechte Sicht für die Gefahr sorgt.
Im zweiten Absatz schreibst Du klar und deutlich daß die Sicht eine untergeordnete Rolle spielt weil der KfZ-Lenker es sich nicht vorstellen konnte daß sich Fahrradfahrer eben auch vorwärtsbewegen und daher gar nicht erst Rückspiegel beobachten oder einen Schulterblick versuchen.

Beides trägt zu einer statistisch erhöhten Gefahr für den Radfahrer bei; einige gucken gar nicht, andere gucken, aber die Bauweise der Autos schränkt die Chancen ein, mich zu erkennen.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698152)
Ich hoffe das KfZ hatte deutliche Spuren rechts und Dir ist nichts passiert. So sollte es eigentlich sein wenn man die Situationen antizipiert. Es sollten Fluchtwege freigehalten werden!

"nichts" ist relativ: Rippen nur geprellt, nicht gebrochen, eine kleine Schürfwunde, Rad bis auf Lenkerband heil, Radfahren ging die ganze Zeit, Schwimmen und Laufen nach 2 - 3 Wochen auch. Aber mit antizipieren war nichts, er kam (wohl plötzlich entschieden, ohne Blinken) aus dem Kreisverkehr (stehender Berufsverkehr) herausgeschossen, als ich über den Radweg den Kreisverkehr passieren wollte, und beim Losfahren nur stehende Autos sah. Wäre ich mit den Autos mitgeschwommen, wäre ich direkt vor ihm gewesen, dann übersieht mich kaum einer (reagiert höchstens gereizt :)).
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698152)
Das spricht natürlich dafür, was mir am liebsten wäre, komplett auf Radwege/Spuren zu verzichten.

Genau das meine ich auch, zumindest in allen Tempo30-Bereichen, evtl. sogar bis Tempo 50.
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698152)
Wir sind hier aber auch schon sehr weit von dem Szenario weg womit wir mal angefangen haben, daß KfZ-Lenker an Deiner Einmündung eine große Gefahr darstellen und/oder die Aufstellzonen und Radstreifen an der Einmündung/Kreuzung sinnlos/gefährlich seien.

Nein, so meinte ich es nicht. Die Aufstellzone in der besagten Kreuzung ist wirklich hilfreich für alle Radfahrer, die darauf Platz finden, bevor die Ampel rot wird. Mir fehlt aber eine Vorstellung, wie sich die Verkehrsplaner das Linksabbiegen für alle vorstellen, die auf der Radspur kommen, und eine kontinuierliche, wenn auch langsame Autokolonne queren müssen, um linkst abzubiegen. Das ist eine Lücke im Konzept - oder gibt es eine Regelung, die mir nicht bekannt ist (wohlgemerkt, nicht Strategien von erfahrenen Triathleten, sondern Regeln für langsame Fahrer wie mein behinderter Sohn oder mein Vater.)
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698152)
Um es klar zu formulieren gefährlich sind KfZ-Lenker die das Recht des stärkeren durchsetzen.
Ich schreibe dazu auch noch daß es sehr viele sehr & übertrieben vorsichtige und zuvorkommende gibt und ich mich mehrmals täglich für betont entspannte Fahrweisen/Rücksichtnahme mit Grüßen bedanke!

Völlig richtig.

tandem65 05.02.2023 15:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698162)
Beides trägt zu einer statistisch erhöhten Gefahr für den Radfahrer bei; einige gucken gar nicht, andere gucken, aber die Bauweise der Autos schränkt die Chancen ein, mich zu erkennen.

Das geschieht auch schon durch meine Brille. Die von Dir erwähnten 50% Chancen nicht gesehen zu werden durch die Säulen sind deutlich zu hoch.
Du hattest aber ja selbst zuvor geschrieben daß bei Dem Unfall die Sicht keine Rolle gespielt hat weil er überhaupt nicht mit Verkehr gerechnet hat.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698162)
Aber mit antizipieren war nichts, er kam (wohl plötzlich entschieden, ohne Blinken) aus dem Kreisverkehr (stehender Berufsverkehr) herausgeschossen, als ich über den Radweg den Kreisverkehr passieren wollte, und beim Losfahren nur stehende Autos sah.

Stehender Verkehr und herausgeschossen. Aha!

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698162)
Wäre ich mit den Autos mitgeschwommen, wäre ich direkt vor ihm gewesen, dann übersieht mich kaum einer (reagiert höchstens gereizt :)).

Ich verstehe die Situation immer weniger, Du warst auf dem Radweg langsamer unterwegs als im stehenden Berufsverkehr?

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698162)
Nein, so meinte ich es nicht. Die Aufstellzone in der besagten Kreuzung ist wirklich hilfreich für alle Radfahrer, die darauf Platz finden, bevor die Ampel rot wird.

Sorry, wer dort hinkommt bevor die Ampel rot wird, der wird auch noch in die Kreuzung einfahren und sie überqueren.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698162)
Mir fehlt aber eine Vorstellung, wie sich die Verkehrsplaner das Linksabbiegen für alle vorstellen, die auf der Radspur kommen, und eine kontinuierliche, wenn auch langsame Autokolonne queren müssen, um linkst abzubiegen. Das ist eine Lücke im Konzept

Die Vorstellung ist eigentlich recht einfach, der Autoverkehr wartet so lange bis alle auf der Radspur weg sind. Ansonsten das was auch sonst funktioniert. Unsichere Fahrradfahrer werden geradeaus fahren und dann bei Querverkehr grün nach Links "abbiegen". Normalerweise dann auf dem Fußgängerüberweg.
Natürlich gehe ich auch links raus wenn ich merke der KfZ-Verkehr ist schnell genug.
Das ist ja nicht untersagt.
Nur wenn der KfZ-Verkehr steht stelle ich mich doch nicht hinten an. Dann fahre ich lieber 50m weiter vor und dafür ist die Spur dann da.

Schwarzfahrer 05.02.2023 17:05

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698168)
Du hattest aber ja selbst zuvor geschrieben daß bei Dem Unfall die Sicht keine Rolle gespielt hat weil er überhaupt nicht mit Verkehr gerechnet hat

Nicht bei diesem, aber 2012 hat mich einer hinter seiner A-Säule nicht kommen sehen - das ging übler aus (gibt hier irgendwo ein Thread "Helmtest" dazu).
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698168)
Stehender Verkehr und herausgeschossen. Aha!

Tja, praktisch Schrittempo im Berufsverkehr in der Kreuzung; als er soweit war, hat er sportlich Gas gegeben, um schnellstens rauszukommen. Der Radweg geht bis zum Kreisel direkt an der Straße (Streifen); dort rollten noch die Autos, also fuhr er an mir vorbei. ca. 60 m vor der Kreuzung geht der Radweg in den Fußweg über, der dann um den Kreisel führt. Da er im Kreisel ausgebremst wurde (die meisten fahren die dritte Ausfahrt raus, wo es aber Stau gab), habe ich in dieser Strecke aufgeholt, und querte die erste Ausfahrt vom Kreisel 3 Sekunden zu früh (als der Fahrer mit Vollgas rausfuhr, ohne vorher zu Blinken, sonst hätte ich ja ahnen können, daß er raus will, und hätte gewartet, auch wenn die meisten mich dort durchlassen). Ich konnte noch rechts etwas ausweichen/abbiegen, so traf er mich von links hinten in die Flanke (Kleinbus).
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698168)
Sorry, wer dort hinkommt bevor die Ampel rot wird, der wird auch noch in die Kreuzung einfahren und sie überqueren.

Sorry, dumm verwechselt, ich meinte natürlich wer dort hinkommt solange die Ampel rot ist (bzw. bevor sie grün wird), also solange alles steht (könnte mich rausreden, daß ich rot-grün-Sehschwäche habe :) aber die Ampel kann ich gut erkennen).
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1698168)
Die Vorstellung ist eigentlich recht einfach, der Autoverkehr wartet so lange bis alle auf der Radspur weg sind. Ansonsten das was auch sonst funktioniert. Unsichere Fahrradfahrer werden geradeaus fahren und dann bei Querverkehr grün nach Links "abbiegen". Normalerweise dann auf dem Fußgängerüberweg.

Danke, das ist das eigentliche, worauf ich hinauswollte. Klingt vernünftig - ich frage mich nur wie viele Autofahrer es gibt, die tatsächlich warten, bis alle Radler weg sind. Ob es solche Beispiele in der Führerscheinprüfung gibt?. Also bleibt wohl die zweite Option sicherer; das habe ich bisher meinem Sohn auch empfohlen, wenn er allein ist.

tandem65 05.02.2023 17:58

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698169)
Nicht bei diesem, aber 2012 hat mich einer hinter seiner A-Säule nicht kommen sehen - das ging übler aus (gibt hier irgendwo ein Thread "Helmtest" dazu).

Das es das gibt, habe ich doch nicht bestritten.
Es ist nur bei weitem ein so wichtiges Element.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698169)
Danke, das ist das eigentliche, worauf ich hinauswollte. Klingt vernünftig - ich frage mich nur wie viele Autofahrer es gibt, die tatsächlich warten, bis alle Radler weg sind.

Die warten natürlich nur so lange bis sich eine Lücke auftut die sie für Groß genug halten.
Das würde ich auch nicht anders machen.;)
Respektive mache ich es nicht anders. Nur lasse ich im KfZ lieber den Radlern mehr Platz und dränge auf dem Rad auch in eher kleinere Lücken rein.;)


Aber wenn vor Ihnen Radler stehen die links ab wollen und rechts

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1698169)
Ob es solche Beispiele in der Führerscheinprüfung gibt?. Also bleibt wohl die zweite Option sicherer; das habe ich bisher meinem Sohn auch empfohlen, wenn er allein ist.

Ob das sicherer ist oder nicht bin ich mir nicht sicher. Ich vermute mit meiner Fahrweise würde er wahrscheinlich nicht über die Kreuzung kommen weil er sich nicht traut. ;)
Wenn er natürlich einfach drauflosfährt komme was wolle ist es natürlich sicherer. Das gilt aber egal ob der Streifen da ist oder nicht!

Estampie 09.02.2023 09:01

zählt beschießen von Radfahrern auch zum Themenberei?
Scheint in Greifswald vorzukommen

Gruß,
Thomas

welfe 09.02.2023 10:47

Zitat:

Zitat von Estampie (Beitrag 1698569)
zählt beschießen von Radfahrern auch zum Themenberei?
Scheint in Greifswald vorzukommen

Gruß,
Thomas

Auf jeden Fall wäre es ein (weiteres) Argument für eine Helmpflicht:Cheese:

bergflohtri 09.02.2023 19:04

Ja, für eine Stahlhelmpflicht:o

Drop 10.02.2023 11:39

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1697847)
Sehr interessant, danke!

Das macht die Sache allerdings nicht einfacher, wenn selbst der ADFC unterschiedliche Auffassungen veröffentlicht.

Ich habe mir mal das Gutachten und kurz auch die zitierte Bundesdrucksache angeschaut. Da steht das tatsächlich auch drin, im Gutachten als Empfehlung, in der Bundesdrucksache als Ergänzung zur geplanten Gesetzesänderung. Ob das aber tatsächlich Eingang in die Gesetzgebung gefunden hat, kann ich so auf die schnelle nicht herausfinden.

Mal schauen, ob sich noch irgendwo eine eindeutige Regelung findet, auf die man sich berufen kann.

Eine eindeutige Klärung, noch besser eine eindeutige Formulierung im Gesetzestext, wäre aber in jedem Fall sinnvoll.

Nebenbei bin ich über eine weitere Kleinigkeit im § 5 StVO gestolpert, die ich sehr fragwürdig finde:


Das heißt, wenn der Radfahrer vor der Ampel vor mir war, muss ich beim Überholen den Seitenabstand einhalten, wenn mich der Radfahrer aber im Stillstand rechts überholt hat, darf ich ihn ohne Einhaltung des Seitenabstandes überholen?

M.

Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:

tandem65 10.02.2023 14:49

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1698689)
Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:

Du meinst wenn der Gegenverkehr überholt wird ob der überholende von Dir die gleichen Abstände halten muß?
Ansonsten ist ja der Gegenverkehr im Normalfall auf seiner Spur und Du auf Deiner.
Wenn Du bezüglich enger Fahrbahnen die keine Fahrspur für jede Richtung sprichst, so ist angepasste Geschwindigkeit und möglichst weit rechts zu fahren.
Da ein Fahrrad normalerweise dann noch nur auf seiner Fahrbahnseite zu finden ist und ein KfZ eher über die Fahrbahnmitte kommt sollte dieses weit mehr Rücksicht nehmen.

Schwarzfahrer 10.02.2023 14:50

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1698689)
Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:

Ja, interessante Frage. Gefühlt wäre ein eher größerer Abstand besser, da die Geschwindigkeitsdifferenz meist viel höher ist. Daß man sich früher sieht, ist da nur eine kleine Kompensation (ich sehe ja auch die von hinten, da ich ein Rückspiegel benutze).

Real kommt der Fall, daß der Abstand in diese Größenordnung kommt, vor allem auf eher schmäleren Seitenstraßen oder in Wohngebieten vor; das sind die Geschwindigkeiten eher geringer. Aber auch Überholmanöver bei breiteren Straßen (Auto überholt Radler bei entgegenkommendem Radler) ist leider keine Seltenheit - und da geht es z.T. um sehr große Geschwindigkeitsdifferenzen. Oder kann man das auch unter "Überholen" einordnen?

Trimichi 10.02.2023 14:54

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1698689)
Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:

Keine Ahnung. Gutes Thema. Ich gehe von einem "Ja " aus. Glaube, ich kann mir denken was du meinst. Vorausschauende Fahrweise des Gegenverkehrs. Und/oder Rücksichtnahme. Gestern musste ich rechtzeitig vom Radweg auf die Straße ausweichen (Landstrasse). Zwei Personen kamen mir mit zwei Vierbeinern entgegen auf dem Radweg. Jeweils nebeneinander nacheinander. Die Leinen der Vierbeiner waren so lang, dass sie sich überkreuzten. Da ich rechtzeitig rausnahm, vorsichtig ueber eine Bordsteinkante auf die Straße wechselte, war eh mit dem Gravelbike on the road again, von daher viel langsamer als mit dem Rennrad, sonst bunny-hep notwendig bzw. Vollbremsung, konnte ich auf den Gegenverkehr an dieser Stelle Rücksicht nehmen, so dass auch der Autofahrer nicht von mir behindert wurde in seiner Fahrweise. Von hinten kam kein Fahrzeug, hatte ich natürlich überprüft. Ist wohl so nicht geeignet deine Konfusion zu entwirren, falls das ernst gemeint ist von dir als Frage. Als Radfahrer dürfen wir ja die ganze Fahrbahnbreite nutzen bis zur gedachten oder markierten Mittellinie. Auch deswegen müsste der Gegenverkehr weniger mittig fahren dürfen.

Soft Rider 12.02.2023 21:32

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1698689)
Möchte noch mal über den Abstand sprechen. Soweit ich gesehen habe, spricht der Gesetzgeber beim ÜBERHOLEN vom erforderlichen Abstand. Wie sieht es aus, wenn ein Fahrzeug entgegenkommt? Gelten dann die gleichen Abstandswerte? Oder geht man davon aus, da sich Fahrzeugführer und Radfahrer/Fußgänger ja sehen (sollten), so dass man hier keine Regelung treffen muss? :confused:

Nein, die Abstandsregeln gelten beim Begegnen nicht, weil sie im Paragraph zum Überholen stehen.
Geht ja auch nicht, weil das Überholen eine Handlung ist, für die man sich entscheidet oder eben nicht. Die Begegnung passiert einem einfach, wer der beiden Beteiligten sollte die Verantwortung für den Abstand tragen?

Drop 13.02.2023 09:43

Zitat:

Zitat von Soft Rider (Beitrag 1698902)
Nein, die Abstandsregeln gelten beim Begegnen nicht, weil sie im Paragraph zum Überholen stehen.
Geht ja auch nicht, weil das Überholen eine Handlung ist, für die man sich entscheidet oder eben nicht. Die Begegnung passiert einem einfach, wer der beiden Beteiligten sollte die Verantwortung für den Abstand tragen?

Da ist die StVo 2 doch recht klar. "Auf zu Fuß Gehende ist besondere Rücksicht zu nehmen. Der Fußgängerverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Soweit erforderlich, muss die Geschwindigkeit an den Fußgängerverkehr angepasst werden." Und hierbei geht es nicht ums Überholen oder Begegnen.

Soft Rider 13.02.2023 12:29

Zitat:

Zitat von Drop (Beitrag 1698947)
Da ist die StVo 2 doch recht klar. "Auf zu Fuß Gehende ist besondere Rücksicht zu nehmen. Der Fußgängerverkehr darf weder gefährdet noch behindert werden. Soweit erforderlich, muss die Geschwindigkeit an den Fußgängerverkehr angepasst werden." Und hierbei geht es nicht ums Überholen oder Begegnen.

Mir geht es um die Frage des Abstandes, wenn sich Radfahrer und Auto auf schmaler Straße begegnen. An Fußgänger habe ich nicht gedacht, obwohl Du dich auch darauf bezogen hast.
Hatte eher den Abstand zum Radfahrer im Kopf, weil es da beim Überholen konkrete Maße zum Abstand gibt, die eben beim Begegnen nicht gelten.

noam 13.02.2023 15:55

Zitat:

Zitat von Soft Rider (Beitrag 1698968)
Mir geht es um die Frage des Abstandes, wenn sich Radfahrer und Auto auf schmaler Straße begegnen. An Fußgänger habe ich nicht gedacht, obwohl Du dich auch darauf bezogen hast.
Hatte eher den Abstand zum Radfahrer im Kopf, weil es da beim Überholen konkrete Maße zum Abstand gibt, die eben beim Begegnen nicht gelten.

Ist doch recht simpel. Sollte im Begegnungsverkehr kein ausreichender Sicherheitsabstand zu gewährleisten sein, dass ein gefahrloses Passieren möglich ist, ist von BEIDEN Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeit soweit zu reduzieren (bis zur Schrittgeschwindigkeit oder Stillstand), dass es eben aufgrund der niedrigen Geschwindigkeit nicht mehr zu einer Gefährdung kommt.

Da dies in der Regel auf nicht normierten Straßen, also abseits von BAB, BS oder LS, stattfindet, sondern zumeist auf Gemeindestraßen, ist jeder Fall als Einzelfall zu bewerten und wird dann eben im Schadensfall entsprechend abgeurteilt. Hilft dem Radfahrer dann aber reichlich wenig.

Sollte es zu einer solchen Situation im Zuge eines Überholvorgangs kommen, gilt der in §5StVO beschriebene Seitenabstand von 1,5 bzw. 2m.

Zitat:

Beim Überholen muss ein ausreichender Seitenabstand zu den anderen Verkehrsteilnehmern eingehalten werden. Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m und außerorts mindestens 2 m.
Das ist der entscheidende Teil, da hier nicht vorgegeben ist, dass damit nur die sich in gleicher Richtung bewegenden VT gesprochen wird, sondern von allen. Der zweite Satz hat dahingehebend Bedeutung, dass die Abstände vor in gleicher Richtung bewegende hier schon mit mindestens angegeben werden. Da sich die potentielle Energie im Falle eines Zusammenstoßes im Begegnungsverkehr addiert, ist hier eben logischerweise eher von mehr als von weniger Abstand auszugehen und damit werden die 1,5 bzw 2m sicher durch Gerichte bestätigt werden, sollte es zum entsprechenden Verfahren kommen.

Spannend wird die rechtsauslegung im Schadensfall hinsichtlich des §315c StGB - in der Ausprägung falsch Überholen. Hab dazu auch die schnelle aber keine Urteile gefunden und ich stelle mir hier die Beweisführung recht schwierig vor, sofern es nicht zu einem Unfall mit erkennbarem Spurenbild gekommen ist.

tridinski 27.02.2023 11:37

Hier mal ein andersartiger Angriff auf Radfahrer im allgemeinen, nicht physisch sondern volkswirtschaftlich :Lachen2:

"A cyclist is a disaster for the country's economy: they don't buy cars and don't borrow money to buy. They don't pay insurance policies. Don't buy fuel, don't pay to have the car serviced, and no repairs needed. They don't use paid parking.
Don't cause any major accidents. No need for multi-lane highways.
They are not getting obese. Healthy people are not necessary or useful to the economy. They are not buying the medicine. They don't go to hospitals or doctors.
They add nothing to the country's GDP.

On the contrary, each new McDonald's store creates at least 30 jobs - actually 10 cardiologists, 10 dentists, 10 dietitians and nutritionists - obviously as well as the people who work in the store itself.

Choose wisely: a bike or a McDonald's? It's something to think about."
~ Emeric Sillo
PS: walking is even worse. Pedestrians don't even buy a bicycle!

El Stupido 01.03.2023 10:59

Ich packe es mal hier rein.

https://twitter.com/i/status/1630567074203332609

Wer vor dem Klick auf den Link wissen will worum es sich handelt:
Ein Video mit einem Disput zwischen Radfahrer und einem Polizisten :Cheese:

tandem65 01.03.2023 11:44

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1700341)
Ich packe es mal hier rein.

https://twitter.com/i/status/1630567074203332609

Wer vor dem Klick auf den Link wissen will worum es sich handelt:
Ein Video mit einem Disput zwischen Radfahrer und einem Polizisten :Cheese:

Das geile ist daß er in der Situation in der der Polizist interveniert gar nicht mehr den Fußgängerüberweg benutzt. :Lachanfall:
Der WDR leistet da peinlich dem Unwissen Vorschub daß ein Radfahrer den Fußgängerüberweg nicht benutzen dürfe.
Er geniesst lediglich nicht den gleichen Schutz wie Füßgänger.
Interessant wäre zu wissen wie viele KfZ angehalten wurden die wartende Fußgänger nicht vorgelassen haben.

El Stupido 01.03.2023 11:52

Ja, der WDR wäre gut beraten gewesen, eine*n Verkehrsrechtler*in zu Wort kommen zu lassen um die Sache "aufzulösen".

NiklasD 01.03.2023 12:11

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1700341)
Ich packe es mal hier rein.

https://twitter.com/i/status/1630567074203332609

Wer vor dem Klick auf den Link wissen will worum es sich handelt:
Ein Video mit einem Disput zwischen Radfahrer und einem Polizisten :Cheese:

In dem Tweet ist ein Instavideo in den KOmmentaren, wo der Radfahrer die Situation und den Folgeprzess beschreibt :Lachanfall:

JENS-KLEVE 01.03.2023 12:29

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1700349)
In dem Tweet ist ein Instavideo in den KOmmentaren, wo der Radfahrer die Situation und den Folgeprzess beschreibt :Lachanfall:

Die Fortsetzung:

https://www.instagram.com/tv/Cau3g03...YmMyMTA2M2Y%3D

Schwarzfahrer 01.03.2023 12:42

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1700341)
Ich packe es mal hier rein.

https://twitter.com/i/status/1630567074203332609

Wer vor dem Klick auf den Link wissen will worum es sich handelt:
Ein Video mit einem Disput zwischen Radfahrer und einem Polizisten :Cheese:

Das Thema hat schon seine Berechtigung, wenn auch nicht in dieser kleinlichen Art, wie im Video (die Idee, das Fahrrad zu schieben ist typisch für Nicht-Fahrradfahrer, ist auch immer wieder an Baustellen zu bewundern: Radfahrer bitte absteigen). Die Regel, daß Radfahrer auf dem Zebrastreifen keine Vorrechte haben, ist offenbar sehr wenig bekannt.

Täglich erlebte Tatsache ist, daß bei einem Zebrastreifen, den viele Radfahrer benutzen, praktisch alle Autofahrer anhalten, wenn sich ein Radfahrer nur nähert.

Ich will das explizit nicht in Anspruch nehmen und lasse die Autos durch, aber sobald ich auf dem Fußweg von der Brücke kommend ca. 10m vor dem Zebrastreifen bin, bremsen die Autofahrer ab, obwohl es nicht mal sicher ist, daß ich nicht weiter auf dem Gehweg bleibe (wenn ich 20 m daneben aus der Seitenstraße komme, bremst keiner - richtigerweise). Und die meisten Radfahrer gehen offenbar auch davon aus, daß sie dort tatsächlich Vorfahrt haben und fahren ohne abzubremsen drüber, wohl auch bestätigt durch all die abbremsenden Autofahrer.

Nogi87 01.03.2023 13:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1700353)
Das Thema hat schon seine Berechtigung, wenn auch nicht in dieser kleinlichen Art, wie im Video (die Idee, das Fahrrad zu schieben ist typisch für Nicht-Fahrradfahrer, ist auch immer wieder an Baustellen zu bewundern: Radfahrer bitte absteigen). Die Regel, daß Radfahrer auf dem Zebrastreifen keine Vorrechte haben, ist offenbar sehr wenig bekannt.

Täglich erlebte Tatsache ist, daß bei einem Zebrastreifen, den viele Radfahrer benutzen, praktisch alle Autofahrer anhalten, wenn sich ein Radfahrer nur nähert.

Ich will das explizit nicht in Anspruch nehmen und lasse die Autos durch, aber sobald ich auf dem Fußweg von der Brücke kommend ca. 10m vor dem Zebrastreifen bin, bremsen die Autofahrer ab, obwohl es nicht mal sicher ist, daß ich nicht weiter auf dem Gehweg bleibe (wenn ich 20 m daneben aus der Seitenstraße komme, bremst keiner - richtigerweise). Und die meisten Radfahrer gehen offenbar auch davon aus, daß sie dort tatsächlich Vorfahrt haben und fahren ohne abzubremsen drüber, wohl auch bestätigt durch all die abbremsenden Autofahrer.

Ich hatte jetzt sogar schon 2 mal die Situation in letzter Zeit, dass mich ein Autofahrer sogar schon beim Joggen leicht angefahren hat, als ich über den Zebrastreifen bin.
Mit dem Fahrrad würde ich beim besten Willen nicht auf die Idee kommen ohne vorher anzuhalten und zu schauen über den Zebrastreifen zu fahren.
Aber das dass viele Radfahrer machen ist mir auch aufgefallen. Wundert mich dass da noch nichts passiert ist in meiner Gegend.

Schwarzfahrer 01.03.2023 14:08

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1700364)
Ich hatte jetzt sogar schon 2 mal die Situation in letzter Zeit, dass mich ein Autofahrer sogar schon beim Joggen leicht angefahren hat, als ich über den Zebrastreifen bin.

Ja, so mancher Autofahrer meint wohl, er könne noch schnell vorm Fußgänger über den Zebrastreifen flitzen, der Fußgänger wird da schon stehen bleiben oder langsamer laufen; Radfahrer tun das nach meiner Erfahrung leider auch recht häufig. Bei Radfahrern auf dem Zebrastreifen ist dann vielleicht doch die Angst des Autofahrers vor Kratzer im Blech größer, als bei Fußgängern...

svmechow 01.03.2023 15:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1700367)
Ja, so mancher Autofahrer meint wohl, er könne noch schnell vorm Fußgänger über den Zebrastreifen flitzen, der Fußgänger wird da schon stehen bleiben oder langsamer laufen; Radfahrer tun das nach meiner Erfahrung leider auch recht häufig. Bei Radfahrern auf dem Zebrastreifen ist dann vielleicht doch die Angst des Autofahrers vor Kratzer im Blech größer, als bei Fußgängern...

Hat sich denn mittlerweile zufällig jemand die Mühe gemacht, zu recherchieren, wer denn nun recht hat? Darf ich über einem Zebrastreifen auf dem Rad sitzend die Strasse überqueren, natürlich ohne die Privilegien der Füßgänger*innen?

P.S.: in Berlin sind Zebrastreifen quasi ohne Bedeutung. Es halten davor tendenziell nur Autos mit berlinfremden Kennzeichen und als Fußgänger*in verlässt man sich auch besser nicht darauf.

anlot 01.03.2023 15:47

Laut StVO muss ein Autofahrer anhalten und den Fußgänger rüber lassen. Ob das jedoch auch für Radfahrer gilt, kann ich leider nicht sagen und habe momentan keine Zeit das zu recherchieren

tridinski 01.03.2023 15:49

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1700381)
Hat sich denn mittlerweile zufällig jemand die Mühe gemacht, zu recherchieren, wer denn nun recht hat? Darf ich über einem Zebrastreifen auf dem Rad sitzend die Strasse überqueren, natürlich ohne die Privilegien der Füßgänger*innen?

Gemäß https://www.bussgeldkatalog.org/zebrastreifen-fahrrad/ darf man das:
Zusammenfassung: Es ist zwar auch erlaubt, als Radfahrer über den Fußgängerüberweg zu fahren, dann haben Sie aber keinen Vorrang gegenüber dem querenden Verkehr auf der Fahrbahn. Das bedeutet, dass Sie gegebenenfalls warten und die Fahrzeuge auf der Straße vorbeilassen müssen, ehe Sie selbst über den Zebrastreifen fahren dürfen.

svmechow 01.03.2023 15:56

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1700385)
Gemäß https://www.bussgeldkatalog.org/zebrastreifen-fahrrad/ darf man das:
Zusammenfassung: Es ist zwar auch erlaubt, als Radfahrer über den Fußgängerüberweg zu fahren, dann haben Sie aber keinen Vorrang gegenüber dem querenden Verkehr auf der Fahrbahn. Das bedeutet, dass Sie gegebenenfalls warten und die Fahrzeuge auf der Straße vorbeilassen müssen, ehe Sie selbst über den Zebrastreifen fahren dürfen.

Danke vielmals, good go know.

redeagle 01.03.2023 15:58

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 1700385)
Gemäß https://www.bussgeldkatalog.org/zebrastreifen-fahrrad/ darf man das:
Zusammenfassung: Es ist zwar auch erlaubt, als Radfahrer über den Fußgängerüberweg zu fahren, dann haben Sie aber keinen Vorrang gegenüber dem querenden Verkehr auf der Fahrbahn. Das bedeutet, dass Sie gegebenenfalls warten und die Fahrzeuge auf der Straße vorbeilassen müssen, ehe Sie selbst über den Zebrastreifen fahren dürfen.

Das Problem ist, dass der dritte Punkt in deinem Link so ausgelegt werden kann, dass wenn du mit dem Fahrrad auf einen Zebrastreifen zufährst, und ein Autofahrer deshalb seine Fahrt verlangsamt oder stoppt, weil er denkt, seine Vorfahrt wird genommen, du dafür dann belangt werden kannst.
So hats auch der Kollege in der Aufklärung erzählt...

Man darf also drüber, wenn keine Auto weit und breit ist....


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