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Hafu 28.04.2018 21:27

Meine Meinung habe ich übrigens nicht exklusiv, sondern so denken fast alle anderen Nationen über die Nominierungs-, Trainings- und Förderpraxis der DTU: Lisa Norden, die Silbermedaillengewinnerin von London und Heutige Co-Kommentarin gerade vor dem Start des Frauenrennens auf Triathlonlive.tv

Zitat:

Zitat von Lisa Norden
"man sieht die norweger machen alles richtig nicht so wie große nationen mit viel geld die nichts draus machen wie zum beispiel deutschland" - Zitat Lisa Norden, WTS Kommentatorin


moorii 28.04.2018 21:34

Ich finde es sehr nteressant und danke dir daher für deine Mühe. Ist schon traurig was in Deutschland passiert. Hauptsache die Funktinäre stecken sich die Taschen voll.

gaehnforscher 28.04.2018 21:46

Lässt sich für die breite Öffentlichkeit ja zum Glück super kaschieren, indem man regelmäßig lang und breit bei FB und co. berichtet, wo "Triathlondeutschland" mal wieder erfolgreich auf den langen Distanzen unterwegs ist, ohne zu erwähnen, dass das (zumindest jetzt Profibereich) im Wesentlichen von der DTU unabhängige selbstorganisierte Athleten sind.

Ich hoffe für deinen Sohn, dass er sich kommende Woche dort einreihen wird.

bentus 28.04.2018 22:09

Ich finde es krass wie die Duffy einfach in ihrer eigenen Liga unterwegs ist. Gerade auf dem Rad...

Faser 28.04.2018 22:17

Das stimmt. Man ist es mittlerweile aber gewohnt.

Hafu 28.04.2018 23:36

Laura Lindemann landet im Frauen-Rennen auf dem 15.Platz.

Klingt oberflächlich betrachtet nach 'ner vernünftigen Leistung, aber ist nur der geringeren Leistungsdichte bei den Frauen geschuldet, denn während bei den Männern die maximale Starterzahl von 51 das Rennen aufnahm und 42 das Ziel erreichten, gab es bei den Frauen nur 31 Starter, von denen es 26 ins Ziel schafften.
Nicht jeder (Verband bzw. Athlet selbst) kann sich den teueren Trip auf die Bermudas leisten.

Lindemann hatte gigantische 6:53 Minuten Rückstand auf die Siegerin und über 4 minuten auf Rang 2, während der beste Deutsche bei den Männern Justus Nieschlag (der sich mit eigenem Trainer ja weitgehend vom Verbandskonzept losgelöst hat) wengistens nur 4 Minuten auf den Sieger und 3:48 auf Rang 2 eingeschenkt bekam.

Lindemann ist auf der einstündigenTriathlon- Sprintdistanz zweifellos Weltklasse, das hat sie schon mehrfach in der Vergangenheit unter Beweis gestellt, aber auf der doppelt so langen Olympischen Distanz ist sie, nicht zum ersten mal, ziemlich weit von der Weltspitze entfernt. Und die wichtigen Rennen (Olympia, WTS, Grand Final) werden nunmal auf der von Lindemanns Heimatverband sträflich vernachlässigten Olympischen Distanz ausgetragen.

TiJoe 29.04.2018 06:59

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1375814)
(ich weiß zwar, dass es relativ sinnlos ist, dass ich hier solche Gedanken als Versuch einer Analyse des sportlichen Dilemmas der DTU niederschreibe, da die einschlägigen Funktionäre hier zwar mitlesen, aber sich nur ärgern über derartig konstruktiv gedachte Kritik, anstand ihre Förderkonzepte mal zu überdenken und an die Realität des modernen Triathlon-Leistungsportes anzupassen.<

Volle Unterstützung! +1!

JensR 29.04.2018 10:03

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1375814)
(ich weiß zwar, dass es relativ sinnlos ist, dass ich hier solche Gedanken als Versuch einer Analyse des sportlichen Dilemmas der DTU niederschreibe, da die einschlägigen Funktionäre hier zwar mitlesen, aber sich nur ärgern über derartig konstruktiv gedachte Kritik, anstand ihre Förderkonzepte mal zu überdenken und an die Realität des modernen Triathlon-Leistungsportes anzupassen.<
Ich würde mir wünschen wenn jemand in der DTU sich mal so wie ich die Mühe machen würde, die Biographien der aktuellen Weltklasse im Triathlon zu studieren und auch mal auf Strava das Training der erfolgreichsten Norweger zu stalken. Da könnte man so unendlich viel draus lernen...)

ich verstehe es wirklich nicht.. Die Analysen von dir sind ja hier schon seit langem zu lesen. Der Tenor geht in drei Stossrichtungen:

- Vernachlässigung der Radleistung als Auswahl- und damit auch Förderkriterium
- zu einseitige Konzentration auf Sprintdistanz
- zu wenig Startmöglichkeiten für gerade Nachwuchstriathleten

Der Verband sollte ja auch Interesse daran haben, bessere Ergebnisse einzufahren, aber irgendwas scheint dagegen zu sprechen. Das eigene Ego, Unfähigkeit zuzugeben, dass man sich geirrt hat mit einem Konzeptansatz?

Hafu 29.04.2018 11:40

Zitat:

Zitat von JensR (Beitrag 1375852)
ich verstehe es wirklich nicht.. Die Analysen von dir sind ja hier schon seit langem zu lesen. Der Tenor geht in drei Stossrichtungen:

- Vernachlässigung der Radleistung als Auswahl- und damit auch Förderkriterium
- zu einseitige Konzentration auf Sprintdistanz
- zu wenig Startmöglichkeiten für gerade Nachwuchstriathleten

Der Verband sollte ja auch Interesse daran haben, bessere Ergebnisse einzufahren, aber irgendwas scheint dagegen zu sprechen. Das eigene Ego, Unfähigkeit zuzugeben, dass man sich geirrt hat mit einem Konzeptansatz?

Mich darfst du nicht fragen, ich bin bei dem Thema, so sehr ich mich um Objektivität auch bemühe, naturgemäß auch befangen. Höchstwahrscheinlich spielen alle von dir angesprochenen Dinge eine Rolle.

Auf Tri-mag gibt es einen sehr lesenswerten Bericht von Fabian Fiedler, einem der wenigen deutschen Journalisten, der sich im ITU-Bereich auskennt und dem die Situation im ITU-Bereich noch nicht, so wie den meisten anderen Sportinteressierten, schlicht ergreifend egal ist und die dann lieber die aus deutscher Sicht höchst erfolgreiche 70.3, Ironman- und Challenge-Szene verfolgen.

Drei Winkinger und Flora Duffy erteilen Lehrstunde

Kampfzwerg 30.04.2018 08:49

Ich muss gestehen, mittlerweile verfolge ich die ITU Rennen nur noch ganz selten und wenn dann auch nur die finalen Ergebnisse.

Dank der Diskussion hier bin ich auf das Rennen auf Bermuda aufmerksam geworden und siehe da. Zwei bekannte sind mir ins Auge gestochen.
Einmal ein gleichaltriger Mexikaner, mit dem ich vor 10 Jahren ein paar Wochen in Mexiko City trainieren durfte ist 5. geworden und ein Österreicher mit dem ich immer wieder an der Startlinie kleinerer Rennen im Südostbayerischen Raum und Salzburgerland gestanden bin war auch noch ein gutes Stück besser als der schnellste Deutsche.
Beide verfolge ich sehr interessiert, da sie eigene Wege gegangen sind. Teilweise ganz, oder nur mit wenig Unterstützung des Verbandes. Rodrigo hat lange in Madrid studiert und trainiert und Lukas hat sich zum Großteil als "quereinsteiger", ohne Juniorenkader doe Österreichischen Normen erkämpft und ist über mehrere Jahre EC irgendwann in den WC und dann die WTC gekommen.

Das ist jetzt alles noch nicht so spannend.
Der wichtige Punkt ist, beide haben in den letzten Jahre viele Starts in Continentalcups und Weltcups gehabt und teilweise auch böse einstecken müssen, haben daraus gelernt, sind dran geblieben und stehen jetzt da wo sie sind.
Für beide freut es mich wahnsinnig.

Zurück zum Thema.
Genau diese Lernkurve und auch Motivation wird den deutschen Athleten durch das arrogante Verbandsgehabe verbaut (sorry für die Wortwahl).
Der Olympische Triathlon ist mittlerweile so taktisch und speziell geworden, dass wenn möglich jedes Rennen auf internationalem Niveau, mitgenommen werden sollte.
Nur so kann man sich langfristig an die Anforderungen anpassen.

Das beste für den Triathlonnachwuchs, der im ITU Zirkus Fuß fassen will, ist mittlerweile eigentlich, wenn möglich, sich einen anderen Verband anzuschließen.
Die DTU hat einen Talentpool den sich wahrscheinlich 90% der anderen Nationen nur wünschen kann. Dazu einige Trainer mit genügend Erfahrung und Knowhow und der Verband macht sich diese Basis seit ein paar Jahren systematisch kaputt.

Hauptsache man feiert sich in den sozialen Medien mit den Erfolgen der Verbandsunabhängigen Labgdistanzler.

Mittlerweile fällt mir nur noch ganz emotionslos ein schade drum ein. Ändern wird sich in absehbarer Zeit eh nichts :(

NBer 30.04.2018 10:59

Zitat:

Zitat von Kampfzwerg (Beitrag 1375939)
Ich muss gestehen.......

wenn du hier regelmäßig mitliest, müsstest du eigentlich mitbekommen haben, dass deine argumente im letzten jahr noch so zutrafen, jetzt jedoch nicht mehr.
gerade was europacups angeht ist das jetzt eigentlich nur noch eine frage des wollens und meldens (natürlich im rahmen der vorhandenen dtu startplätze).
weiterhin nutzen gerade junioren und vermehrt weibliche a-jugendliche bundesligarennen oder rennen in der französischen liga um internationale erfahrungen zu sammeln. diese halten locker mit dem niveau von europacuprennen oder mittelprächtig besetzten weltcups mit. rennen der französischen liga sind mehr oder weniger verkappte weltcups.
jetzt auf bermuda waren immerhin 4 dtu athleten am start, da wären im letzten jahr vll 1-2 gewesen.

Kampfzwerg 30.04.2018 11:27

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1375981)
wenn du hier regelmäßig mitliest, müsstest du eigentlich mitbekommen haben, dass deine argumente im letzten jahr noch so zutrafen, jetzt jedoch nicht mehr.
gerade was europacups angeht ist das jetzt eigentlich nur noch eine frage des wollens und meldens (natürlich im rahmen der vorhandenen dtu startplätze).
weiterhin nutzen gerade junioren und vermehrt weibliche a-jugendliche bundesligarennen oder rennen in der französischen liga um internationale erfahrungen zu sammeln. diese halten locker mit dem niveau von europacuprennen oder mittelprächtig besetzten weltcups mit. rennen der französischen liga sind mehr oder weniger verkappte weltcups.
jetzt auf bermuda waren immerhin 4 dtu athleten am start, da wären im letzten jahr vll 1-2 gewesen.

Es wurde angepasst, ja. Zum Teil auch verbessert.
Für was man aber einen mMn schwachsinnigen Performance Indicator einbaut ist mir weiterhin schleierhaft und bildet eine unnötige Hemmschwelle, vor allem für junge, noch nicht etablierte Athleten.
Warum man Athleten, die laut ITU-Punkteliste startberechtigt sind, nicht nominiert ist mir auch schleierhaft.

Wie schon erwähnt, es hat sich verbessert, aber es ist noch sehr weit von gut entfernt.

Edith: Was bringt die Erfahrung in den Bundesligarennen, wenn ein drittel der Saison schon vor dem ersten Start rum ist.
Es gibt ja auch keine sicheren Startplätze, -zusagen für den Beginn des folgenden Jahres.
Ich hab das Gefühl, die Situation wird sich eher schön geredet als praxisnah angepasst.

NBer 30.04.2018 11:55

Zitat:

Zitat von Kampfzwerg (Beitrag 1375988)
Es wurde angepasst, ja. Zum Teil auch verbessert.
Für was man aber einen mMn schwachsinnigen Performance Indicator einbaut ist mir weiterhin schleierhaft und bildet eine unnötige Hemmschwelle, vor allem für junge, noch nicht etablierte Athleten....
.
.
.
Es gibt ja auch keine sicheren Startplätze, -zusagen für den Beginn des folgenden Jahres.
.

da widersprichst du dir selbst. gerade langfristige startzusagen bremsen junge, nichtetablierte athleten aus. ich weiss, dass auch HAFU immer auf der ITU punktliste rumreitet, aber für mich sind aktuelle leistungsnachweise wichtiger als letztjährig gesammlete punkte. wie soll man einem aktuell leistungsstärkeren athleten erklären, dass ein leistungsschwächerer starten darf, nur weil er im vergangenen jahr punkte gesammelt hat? wieder ein ding, was junge, nichtetablierte athleten ausbremsen würde.

Kampfzwerg 30.04.2018 12:03

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1375994)
da widersprichst du dir selbst. gerade langfristige startzusagen bremsen junge, nichtetablierte athleten aus. ich weiss, dass auch HAFU immer auf der ITU punktliste rumreitet, aber für mich sind aktuelle leistungsnachweise wichtiger als letztjährig gesammlete punkte. wie soll man einem aktuell leistungsstärkeren athleten erklären, dass ein leistungsschwächerer starten darf, nur weil er im vergangenen jahr punkte gesammelt hat? wieder ein ding, was junge, nichtetablierte athleten ausbremsen würde.

Jein.
Wie erklärt man einem etablierten Athleten, dass seine mühsam erkämpften Platzierungen leider nichts wert sind, weil ein jüngerer bei einem Test, der von der Aussage für die "großen" Rennen zumindest mal fragwürdig ist, schneller war?
Das es keine einfache Lösung gibt ist mir auch klar. Das es auch keine kurzfristige Lösung gibt ist genauso nachvollziehbar.
Das die eigenen Sportler allerdings durch fragwürdige Entscheidungen/Regelungen ausgebremst (zum Beispiel der Fall Schwetz, der ominöse PI,...) werden, dafür fehlt mir persönlich das Verständnis.

NBer 30.04.2018 12:36

Zitat:

Zitat von Kampfzwerg (Beitrag 1375999)
........Wie erklärt man einem etablierten Athleten, dass seine mühsam erkämpften Platzierungen leider nichts wert sind, weil ein jüngerer bei einem Test,....... schneller war?

dem würde ich einfach sagen, dass im leistungssport das leistungsprinzip zählt, kein vergangener ruhm ("nichts ist so alt wie der erfolg von gestern"). es gibt immer ausnahmen, aber dann reden wir von leuten, die schon topplatzierungen (zb podestränge in wirklich hochklassig besetzten wettkämpfen) eingefahren haben. wir reden da von kalibern wie frodeno, unger, justus, petzold, dittmer, die sich aufgrund ihrer gezeigten leistungen eine extrawurst hätten nehmen können. auf dem niveau sehe ich aktuell niemanden in der dtu.

Hafu 30.04.2018 12:42

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1375994)
... ich weiss, dass auch HAFU immer auf der ITU punktliste rumreitet, aber für mich sind aktuelle leistungsnachweise wichtiger als letztjährig gesammlete punkte. wie soll man einem aktuell leistungsstärkeren athleten erklären, dass ein leistungsschwächerer starten darf, nur weil er im vergangenen jahr punkte gesammelt hat? wieder ein ding, was junge, nichtetablierte athleten ausbremsen würde.

Der aktuelle Leistungsnachweis vom anchronistischen Swim-Run-Test von Saarbrücken, in dem isolierte Teilleistungen über max. 15 Minuten abgeprüft werden, war gerade für das zweistündige Rennen in Bermuda mit einer hammerharten Radstrecke, wie es sie noch nie in der WTS gab, in seiner prädiktiven 'Aussagekraft erwartungsgemäß zum "in die Tonne treten", erst recht für bekannt schwimmstarke Athleten mit ebenso allseits bekannter Radschwäche!
Nahezu erwartungsgemäß landete der dritte deutsche Athlet dann auch auf dem letzten Platz des gesamten Feldes, wurde von allen Norwegern sowie auch von Mola gelapt und hätte mit seiner Zeit nicht einmal im Damenrennen einen Podiumsplatz belegt und sogar drei Minuten auf Flora Duffy verloren.

Alleine auf der Basis dieses Tests wurde der dritte Deutsche, der in der ITU-Points-List gerade mal auf Rang 200 liegt, nominiert, während man dagegen dem drittbesten Deutschen Max Schwetz, der in der ITU-Points-List auf Rang 56 liegt, selbst einen eigenfinanzierten Start auf den Bermudas verweigert hat, obwohl man auch einen vierten deutschen Athleten problemlos dort untergebracht hätte.
Schwetz hatte am Wochenende des Leistungstests in Saarbrücken mit seinem 11. Platz im Weltcup in Moololaba einen Leistungsnachweis geliefert der sportlich weitaus höher zu bewerten ist, als die Leistungen der Athleten beim Swim-Run-Sprint-Test in Saarbrücken.

Der norwegische Sieger vom WE Stornes hatte letztes Jahr im Juni z.b. einen 25.Platz in Cagliari und anschließend einen 29. Platz in Leeds. Nach den Kriterien der DTU hätte er damit seine Startberechtigung für den Weltcup verloren und hätte sich erstmal eine erneute Startberechtigung über Top-Plazierungen bei Europacups zurückholen müssen. Anschließend folgte ein 18. Platz beim Europacup der nach deutscher ebenfalls Lesart zu schlecht ist, um sich einen erneuten Weltcup-Start zu verdienen. Erst wenn man bei einem top besetzten Europacup unter die ersten 15 kommt, darf man später wieder im Weltcup starten.
Zum Glück ist Stornes kein Deutscher, denn der in dieser Hinsicht gänzlich anders strukturierte Norwegische Veband hat ihn unverdrossen weiter (gute und schlechte) Erfahrung sammeln lassen im Weltcup, in der WTS-Serie und selbst im Grand Final in Rotterdam (wo er nach den deutschen Rahmenbedingungen, so wie auch der damalige Deutsche Meister Justus Nieschlag) ebenfalls nicht nominiert worden wäre.

Gerade wenn man solche (hypothetischen) Beispiele aktueller Weltklassetriathleten mal anhand der Rahmenbedingungen, die die DTU ihren Athleten bietet, rückblickend durchexerziert, erkennt man, wie absurd die DTU-Nominierungskriterien in der Praxis auch heute noch zum Teil sind.

Und was die mittlerweile von der DTU freigegebenen Europcaups anbelangt: die deutschen Athleten müssen Flüge, Unterkunft, selbst das Startgeld für diese Europacups, bei denen sie im Nationaltrikot mit den Sponsoren der DTU starten sollen, komplett selbst bezahlen. Andere Nationen wie z.B. Norwegen, Ungarn, Frankreich, Großbritannien oder Österreich geben auch für Europacups Reisekostenzuschüsse bzw. übernehmen die Kosten z.T. sogar komplett und bezahlen das Startgeld.

NBer 30.04.2018 12:52

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1376008)
......Nahezu erwartungsgemäß landete der dritte deutsche Athlet dann auch auf dem letzten Platz des gesamten Feldes, wurde von allen Norwegern sowie auch von Mola gelapt und hätte mit seiner Zeit nicht einmal im Damenrennen einen Podiumsplatz belegt und drei Minuten auf Flora Duffy verloren.....

so what. das auch hier in jedem zweiten post eingeforderte "ermöglichen des sammelns von erfahrungen" schließt so etwas mit ein. wer allen athleten startmöglichkeiten zum erfahrungsammeln einräumen möchte, darf sich anschließend nicht über schlechte platzierungen beschweren.
ich glaube es wird hier mittlerweile viel aus prinzip gemeckert. greift das eine argument nicht mehr, sucht man sich ein neues. zuerst waren es die fehlenden europacupstartmöglichkeiten, jetzt ist es die fehlende europacupfinanzierung.
apropos...da auch immer wieder auf dem test mit den fehlenden radteil hingewiesen wird.....es gibt einen test mit radteil, über den man sich in weltcups usw bringen kann.....die europacups. dort kann jeder beweisen was er in einem rennen auf dem rad regulieren kann und dort topplatzierungen einfahren, die ihn dann zum start in weltcup usw berechtigen. nur dazu ist eben auch niemand in der lage.

Hafu 30.04.2018 12:58

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376006)
...wir reden da von kalibern wie frodeno, unger, justus, petzold, dittmer, die sich aufgrund ihrer gezeigten leistungen eine extrawurst hätten nehmen können. auf dem niveau sehe ich aktuell niemanden in der dtu.

Du glaubst ernsthaft, dass der Pool talentierter Athleten, über den Triathlondeutschland aktuell verfügt und in den vergangenen 8 Jahren verfügt hat seit den Zeiten der von dir genannten Athleten schlechter geworden ist?

Warum sollte das so sein? Hat sich der Genpool der Deutschen verändert? Warum gibt es aber andererseits so viele gute Deutsche bei Challenge- und Ironman-Rennen?


Außerdem solltes du beim Blick zurück in die Vergangenheit auch noch daran denken, dass es zu den Zeiten von Unger, Frodeno etc noch alljährllich Deutsche Elite-Meisterschaften auf der Olympischen Distanz gegeben hat,, die vor acht Jahren von der DTU abgeschafft worden sind. Die allermeisten Bundesligarennen damals fanden ebenfalls über die olympische Distanz statt und der alljähliche Leistungstest in Saarbrücken fand über 1500m Schwimmen und 10000m (statt wuie heute über nur noch 800mS und 5k) auf der Bahn statt. Damit war damals von vornherein gewährleistet, dass nur ausdauerstarke Athleten in die DTU-Kader kommen konnten und nicht so wie heute, wo es in der Bundesliga nur noch Sprintrennen gibt und sich die DTU-Elite-Kader meist nur noch aus Sprintern zusammensetzen.

Kampfzwerg 30.04.2018 13:12

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376009)
so what. das auch hier in jedem zweiten post eingeforderte "ermöglichen des sammelns von erfahrungen" schließt so etwas mit ein. wer allen athleten startmöglichkeiten zum erfahrungsammeln einräumen möchte, darf sich anschließend nicht über schlechte platzierungen beschweren.
ich glaube es wird hier mittlerweile viel aus prinzip gemeckert. greift das eine argument nicht mehr, sucht man sich ein neues. zuerst waren es die fehlenden europacupstartmöglichkeiten, jetzt ist es die fehlende europacupfinanzierung.
apropos...da auch immer wieder auf dem test mit den fehlenden radteil hingewiesen wird.....es gibt einen test mit radteil, über den man sich in weltcups usw bringen kann.....die europacups. dort kann jeder beweisen was er in einem rennen auf dem rad regulieren kann und dort topplatzierungen einfahren, die ihn dann zum start in weltcup usw berechtigen. nur dazu ist eben auch niemand in der lage.

Von mir wird unter anderem "gemeckert" (meinetwegen kann man es so nennen), weil mir das Verständnis dafür fehlt, wenn ein Athlet, der sich nachweislich anhand der international offiziellen Punkte einen Startplatz bei einem Rennen erarbeitet hat, nicht berücksichtigt wird.
Anhand von 2 Beispielen habe ich versucht zu schildern, wie das ganze auch sinnvoll funktionieren kann, wenn man den Athleten die Zeit und die Startmöglichkeiten gibt.
Auch wenn in dem Rennen Linus Stimmel am Ende des Klassements gelandet ist, finde ich es richtig und wichtig, dass er dabei war. Stichwort Erfahrung.

Der Punkt der mir an den Nominierungsrichtlinien sauer aufstößt ist der PI. Wo ist der Sinn dahinter die erarbeiteten Qualifizierungen wieder zu limitieren, bzw zurückzunehmen.
Das Ergebnis wird sein, dass die gut besetzten EC's und WC's von vielen jungen Talenten aus Angst vor der Rückstufung gescheut werden.
Das kann doch nicht das Ziel sein?

Ich merke aber gerade, sie werden schon wissen was sie tun, deswegen werde ich mich erstmal wieder passiv hier mitlesen. :Blumen:

Hafu 30.04.2018 13:14

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376009)
...zuerst waren es die fehlenden europacupstartmöglichkeiten, jetzt ist es die fehlende europacupfinanzierung..

Vielleicht hast du meinen Beitrag zu oberflächlich gelesen: ich habe schlicht und ergreifend in dem von dir monierten Abschnitt die vom Verband gesetzten Rahmenbedingungen erfolgreicher Triathlonnationen mit denen einer seit Jahren weitgehend erfolglosen Triathlonnation wie der DTU verglichen.

gaehnforscher 30.04.2018 14:10

Die Europacups stellen aber schon eher einen Umweg dar und bieten zudem aufgrund der Eigenfinanzierung nicht unbedingt jedem gleichermaßen die Möglichkeiten sich rein leistungsbezogen zu qualifizieren. Insofern kann man den Test schon noch in Frage stellen.

Ich würde aber auch mal positiv herausstellen, dass man immerhin schon mal mehr Leute auf den Bermudas hat starten lassen, zumal das ja nicht gleich um die Ecke liegt. Das Ergebnis war jetzt nicht unbedingt allzu überraschend in anbetracht der aktuellen Situation.

Wenn jetzt nur über die DTU hergezogen wird (s. TriMag Artikel), weil die Ergebnisse so schlecht sind, könnte das unter Umständen auch kontraproduktiv sein, weil dann im dümmsten Fall wieder gesagt wird, dass man die Leute lieber gar nicht schickt.

Faser 30.04.2018 14:17

Die DTU macht sicher nicht alles falsch und dort arbeiten natürlich auch Leute die einen super Job machen.
Auf dem sehr hohen Niveau der WTS Serie kann man sich von Verbandsseite aber nicht viele Fehler leisten, wenn man vorne mitmischen will. Obwohl jetzt wieder einige Punkte besser geworden ist, scheint man den Athleten immer noch mehr Hürden in den Weg zu legen, als dass man unterstützt. Es muss für die Athleten einfach alles passen und das tut es in Deutschland offensichtlich keinesfalls. Da ist jetzt gerade ein Teufelskreis im Gange. Gute Athleten hören auf bzw. wechseln auf die Langdistanz und junge Athleten fragen sich, ob es sich in diesem System lohnt voll auf die Karte WTS zu setzen, wenn viele Starts nur schwer möglich sind bzw. selbst finanziert werden müssen. Zu allem Überfluss muss man auch noch für einen Test trainieren und das ist trainingstechnisch kontraproduktiv für die ganze Saison. Selbst einen Nieschlag in absoluter Topform hat letztes Jahr massiv verärgert, in dem man ihn nicht beim Finale starten lies.

Klar gibt es dieses Jahr nicht mehr so viel zu meckern, aber den Schaden den die DTU in den letzten Jahren angerichtet hat, ist für die nächsten Jahre nur sehr schwer zu beheben. Ich glaube fast, der Zug ist für die nächsten 3-4 Jahre abgefahren und leider erfolgte auch dieses Jahr keine radikale Änderungen zum meiner Meinung nach "Guten".

NBer 30.04.2018 19:38

Zitat:

Zitat von Faser (Beitrag 1376034)
.....Ich glaube fast, der Zug ist für die nächsten 3-4 Jahre abgefahren .......

das ist in meinen augen doch ganz offensichtlich so, dass auf der kurzstrecke kurzfristig niemand (mit abstrichen genau 2 athleten, nämlich lindemann und nieschlag) im vorderen bereich der wts mitmischen wird. man kann sich die athleten nämlich nicht backen. sondern nur mit dem arbeiten, was da ist.
aus meiner sicht sollte die dtu für 2020 voll auf die staffel gehen und zu 2024 wieder versuchen auf der OD konkurrenzfähig zu sein. sprich wir reden über leute die jetzt vll 16-20 jahre alt sind.......

JensR 30.04.2018 19:39

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376009)
da auch immer wieder auf dem test mit den fehlenden radteil hingewiesen wird.....es gibt einen test mit radteil, über den man sich in weltcups usw bringen kann.....die europacups. dort kann jeder beweisen was er in einem rennen auf dem rad regulieren kann und dort topplatzierungen einfahren, die ihn dann zum start in weltcup usw berechtigen.

sry Jan, aber das meinst du nicht ernst oder? Die guten Schwimmer/Läufer können sich über einen DTU-Leistungstest qualifizieren und die eher stärkeren Radfahrer sollen dann eben die Europacups nutzen?

Du weisst das besser als ich: das sind junge Leute Anfang 20, die haben noch nichts verdient in ihrem Leben und die sollen dann auf eigene Kosten bzw derer ihrer Eltern schauen, wo sie bleiben, ansonsten haben sie einfach Pech gehabt? Weil sie ihre Stärke in der Diszplin haben, die von der DTU nicht geprüft wird? Da rebelliert in mir ja aus Sicht Fairness einfach alles dagegen! Die Sportart, die von den Leuten betrieben wird ist Triathlon und nicht Swimrun..

Also wenn so die Elite-Förderung von (Nachwuchs)athleten in Deutschland aussieht, wenn das die Rechnung der DTU ist, dann werden wir diese jungen Athleten, die in Nachwuchsleistungszentren wie bei euch ausgebildet werden, eben alle recht früh auf MD und LD sehen, ist ja schön eigentlich. Wenn schon auf eigene Kiosten, dann lieber komplett auf eigener Rechnung würde ich mir sagen. Das wird dann über kurz oder lang (eher kurz) aber auch auf die generelle Triathlon-Förderung zurückschlagen.

NBer 30.04.2018 20:01

Zitat:

Zitat von JensR (Beitrag 1376095)
sry Jan,......

zunächst einmal ist es eine these, dass die tests MIT radfahren anders ausgehen würden, als ohne. in der regel sind die athleten, die bei den tests vorne sind, auch bei den triathlons vor den "radfahrern". und das ist keine these, sondern fakt. leider wird hier oft ein bild gemalt, dass der test mit radfahren ein völlig anderes bild ergeben würde als ohne radfahren. ich glaube das nicht.
und die finanzierung der EC trifft alle, radfahrer und swimrunner. ein athlet im junioren-U23 alter mit profiambitionen muss privat pro jahr einen mittleren bis hohen vierstelligen betrag aus eigener tasche zahlen, um seinen sport betreiben zu können. das ist nicht ein fehler der dtu, das ist ein fehler im sportsystem deutschlands. da spielen malein paar hundert euro flug/übernachtung/startgeld für einen EC, von denen sicher die hälfte vom verein/landesverband und/oder privatsponsor übernommen wird, eher einer untergeordnete rolle.
wenn die dtu mit geld zugeschüttet werden würde, würden sie sicher allen alles zahlen, geht ganz offensichtlich nicht. wir reden von 10-15 athleten (m/w) denen weltweit wts und weltcuprennen finanziert werden. ich glaube es fehlt einfach an geld noch 20-30 potentiellen EC startern die rennen europaweit zu finanzieren.
wie schon vorher mal erwähnt starten sowieso viele der potentiellen EC kandidaten lieber in der bundesliga oder franz. liga, wo sie nicht zahlen müssen, sondern noch n euro fuffzig bekommen.

Alteisen 30.04.2018 20:07

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376094)
das ist in meinen augen doch ganz offensichtlich so, dass auf der kurzstrecke kurzfristig niemand (mit abstrichen genau 2 athleten, nämlich lindemann und nieschlag) im vorderen bereich der wts mitmischen wird. man kann sich die athleten nämlich nicht backen. sondern nur mit dem arbeiten, was da ist.
aus meiner sicht sollte die dtu für 2020 voll auf die staffel gehen und zu 2024 wieder versuchen auf der OD konkurrenzfähig zu sein. sprich wir reden über leute die jetzt vll 16-20 jahre alt sind.......

Wir sollen ernsthaft auf die Staffel setzen, weil dann die Strecken kurz genug sind?

Mit den Ergebnissen, die die jetzige DTU Führung "verursacht", würde man in anderen Jobs fristlos gefeuert. Ich hoffe, hier liest niemand vom Innenministerium mit, sonst gibt es bald weniger Geld, weil man nicht einmal beabsichtigt, olympische Rennen zu besetzen.

NBer 30.04.2018 20:13

Zitat:

Zitat von Alteisen (Beitrag 1376099)
Wir sollen ernsthaft auf die Staffel setzen, weil dann die Strecken kurz genug sind? ....

wer hat das denn gesagt, bzw dieses argument aufgeführt? du drehst mir das wort im munde um. mein argument war, dass das momentane (!) leistungsvermögen aus meiner sicht in der breite nicht ausreicht für vordere wts/olympiaeinzelenstcheidungs platzierungen.
und was glaubst du was das innenministerium sagt/macht, falls deutschland in tokio ne staffelmedaille holen würde. die würden vor freude hoch und runterspringen, völlig egal, wie das einzelrennen ausgeht.

Alteisen 30.04.2018 20:26

Dann frage ich anders herum. Warum sollen die Chancen denn bei der Staffel größer sein? Ich konnte mir nur zwei Gründe vorstellen:
1) Kürzere Strecken pro Person ... aber das hatte ich ja schon geschrieben
2) Hoffnung, dass sich die anderen Nationen auf ein Rennen pro Athlet konzentrieren (wir suchen eine Nische, in der die Konkurrenz schwächer ist oder nicht die besten Athleten an den Start schickt?)

NBer 30.04.2018 20:35

Zitat:

Zitat von Alteisen (Beitrag 1376101)
Dann frage ich anders herum. Warum sollen die Chancen denn bei der Staffel größer sein? Ich konnte mir nur zwei Gründe vorstellen:
1) Kürzere Strecken pro Person ... aber das hatte ich ja schon geschrieben
2) Hoffnung, dass sich die anderen Nationen auf ein Rennen pro Athlet konzentrieren (wir suchen eine Nische, in der die Konkurrenz schwächer ist oder nicht die besten Athleten an den Start schickt?)

alles falsch. man sollte auf die staffel setzen, weil dort die medaillenchancen einfach größer sind. streckenlängen und staffelbesetzungen anderer nationen hin oder her.
niemand (auch nicht beim innenministerium) kann ernsthaft dagegen sein sich auf das zu konzentrieren, wo zur zeit (!) die chancen am größten sind.

ich muss auch sagen, dass ICH das so sehe. auf der leistungssportkonferenz letztes jahr wurde klar egsgat, dass der fokus weiterhin auf der OD liegt. ich würds halt JETZT (bis 2020) anders machen. aber das ist nur meine meinung.

JensR 30.04.2018 20:48

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376098)
zunächst einmal ist es eine these, dass die tests MIT radfahren anders ausgehen würden, als ohne. in der regel sind die athleten, die bei den tests vorne sind, auch bei den triathlons vor den "radfahrern". und das ist keine these, sondern fakt. leider wird hier oft ein bild gemalt, dass der test mit radfahren ein völlig anderes bild ergeben würde als ohne radfahren. ich glaube das nicht.

Kann schon sein, aber am besten, man testet alles, dann gibt es keine Evenutalitäten. Das ist einfach das Bild, was sich mir als vollkommen aussenstehendem aufdrängt - es ist nicht gerecht.

Bei deiner Analyse der Leistungsfähigkeit der aktuellen Elite-Athleten wirst du wohl Recht haben, da bist du dicht dran. Ich verfolge es ja eigentlich nur nebenher.

Alteisen 30.04.2018 21:01

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376102)
alles falsch. man sollte auf die staffel setzen, weil dort die medaillenchancen einfach größer sind. streckenlängen und staffelbesetzungen anderer nationen hin oder her.
niemand (auch nicht beim innenministerium) kann ernsthaft dagegen sein sich auf das zu konzentrieren, wo zur zeit (!) die chancen am größten sind.

ich muss auch sagen, dass ICH das so sehe. auf der leistungssportkonferenz letztes jahr wurde klar egsgat, dass der fokus weiterhin auf der OD liegt. ich würds halt JETZT (bis 2020) anders machen. aber das ist nur meine meinung.

Nenne doch auch Gründe, warum Du die Chancen als größer einschätzt.

NBer 30.04.2018 21:19

Zitat:

Zitat von Alteisen (Beitrag 1376111)
Nenne doch auch Gründe, warum Du die Chancen als größer einschätzt.

also ich habe jetzt mal nur die immer sehr gut besetzten staffeln in hamburg rausgesucht: 2014: 6., 2015: 4., 2016: 3., 2017: 10. (mit einer mittlerweile auch von der dtu erkannten schlechten besetzung). für einen guten top10 platz ist deutschland dort imme rgut. mit etwas glück podium. das kann man von keinem einzelstarter auf der OD behaupten zur zeit.

Hafu 30.04.2018 23:09

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376100)
...und was glaubst du was das innenministerium sagt/macht, falls deutschland in tokio ne staffelmedaille holen würde. die würden vor freude hoch und runterspringen, völlig egal, wie das einzelrennen ausgeht.

Wie kommst du auf die Idee, dass Deutschland in der Staffel derzeit oder 2020 irgendwelche auch nur angedeutete Medaillenchancen haben könnte?

Bei der WM 2017 hat hier die DTU mit Rang 10 von 18 Taams das schlechteste Ergebnis seit Staffel-Weltmeisterschaften ausgetragen werden, eingefahren.

Und beim zweiten Event 2017, bei dem die DTU eine Team-Relay-Staffel gemeldet und geschickt hat, nämlich beim Elite Mixed Relay Cup in Nottingham wurde "Team Gemany" 17. von 18 gemeldeten Teams.
.

Zur Europameisterschaft nach Kitzbühel hat die DTU gleich überhaupt gar keine Staffel gechickt und so nicht mal irgendwelche Erfahrungen mit diesem Format machen können. Weitere Möglichkeiten für nationale Mixed Relay Staffeln gab es 2017 nicht.

Da gerade bei den Mixed Relay Staffeln der Radleistung der einzelnen Athleten besonderes Gewicht zukommt, da sich das Feld meist spätestens ab dem zweiten Starter in viele einzelen Grüppchen aufsplittert und die DTU seit Jahren systematisch ihre talentierten Radfahrer aussiebt bzw. in den 70.3 und ironman-Bereich drängt, sehe ich gerade für Medaillenchancen in der Team Relay-Staffel absolut schwarz. Es wird für die DTU enorm schwierig überhaupt in den Kreis der Nationen zu kommen, die in Tokio eine Staffel nominieren dürfen, denn der Qualifikationsprozess dafür ist schwierig.

Alleine wenn man sich das Staffelrennen der Commonwealth-Games angesehen hat, wo Australien mit Ashley Gentle, Birtwhistle, Matthew Hauser, Backhouse gewonnen hat, sehr junge Athleten, die alle top Radfahren können und in drei Jahren wahrscheinlich erst ihr Leistungshöchstalter erreicht haben, daneben noch den unendlichen Pool der US-Athleten, GB und Frankreich gerade für dieses Format sieht, die rasant aufstrebenden Nationen wie Norwegen, Dänemark, Schweiz beobachtet, kann ich da nicht mal im Ansatz irgendwelche Medaillenchancen für Deutschland erkennen.

Hafu 30.04.2018 23:20

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376116)
also ich habe jetzt mal nur die immer sehr gut besetzten staffeln in hamburg rausgesucht: 2014: 6., 2015: 4., 2016: 3., 2017: 10. (mit einer mittlerweile auch von der dtu erkannten schlechten besetzung). für einen guten top10 platz ist deutschland dort imme rgut. mit etwas glück podium. das kann man von keinem einzelstarter auf der OD behaupten zur zeit.

Bei den von dir genannten besseren Plazierungen vor 2017 waren jeweils mindestens drei Athleten dabei, mit denen sich die DTU mittlerweile überworfen hat bzw. die ihre (ITU-) Karriere beendet haben. Mit Robisch, Zipf, Buchholz, Philippin, Justus oder Löschke braucht man glaube ich nicht ernsthaft für eine Team Relay in Tokio kalkulieren.

Hafu 30.04.2018 23:38

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376098)
zunächst einmal ist es eine these, dass die tests MIT radfahren anders ausgehen würden, als ohne. in der regel sind die athleten, die bei den tests vorne sind, auch bei den triathlons vor den "radfahrern". und das ist keine these, sondern fakt. leider wird hier oft ein bild gemalt, dass der test mit radfahren ein völlig anderes bild ergeben würde als ohne radfahren. ich glaube das nicht.
...

Was heißt glauben? Du solltest es doch wissen, was die besten Athleten der letzten drei Jahre vom Test im späteren Verlauf der Saison abgeliefert haben.

Vergleich doch einfach mal grob die Ergebnisse der Leistungstests der letzten drei Jahre (bei Junioren und Elite) mit den Leistungen bei den nationalen und internationalen Saisonhöhepunkten vier bis fünf Monate später.

Die beiden einzigen, bei denen ich eine klare Korrelation zwischen guter Testleistung und guter späterer Sasonleistung sehe sind Nieschlag und Lindemann. Die bringen in der Tat zuverlässig gute Leistungstests ohne später bei wichtigen Rennen abzufallen (bei Lindemann streng genommen aber eigentlich auch nur, wenn man ihre Leistungen auf der Sprintdistanz betrachtet, auf der Olympischen Distanz ist das Bild dann schon uneinheitlich). Bei allen anderen Athleten im Junioren und Elite-Bereich(ich beziehe mich auf die ersten 4 bis 5 des Tests) gibt/ gab es reproduzierbar in den letzten Jahren stets einen deutlichen Abfall , v.a. wenn man die Test-Leistung mit späteren Leistungen auf der Olympischen Distanz versucht zu korrelieren(das ist nämlich die Einzeldistanz, die in Tokio ausgetragen wird und auf die sich ein aus Bundesmitteln geförderter Verband konzentrieren sollte).

Hafu 01.05.2018 00:02

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1376098)
... wir reden von 10-15 athleten (m/w) denen... weltcuprennen finanziert werden. ich glaube es fehlt einfach an geld noch 20-30 potentiellen EC startern die rennen europaweit zu finanzieren.
....

Ich glaube, da unterliegst du falschen Informationen. Ich zitiere mal aus den Nominierungskriterien 2018:

Zitat:

Zitat von DTU Nominierungskriterien 2018
... Nominierungskriterien für die Meldung und Teilnahme an ITU World Cups (WC) 2018

Die Organisation, die Finanzierung einschließlich der Startgeldzahlung und die Einhaltung der Wettkampfregeln (einschließlich Wettkampf-Bekleidung) obliegt den Athletinnen und Athleten.

Heißt im Klartext: auch wenn ein Athlet sich über einen der vorgesehenen Weg für Starts im Weltcup qualifiziert hat, muss er zwar den DTU-Nationalmannschaftsanzug mit den DTU-Sponsoren tragen, muss aber trotzdem alle Reisespesen und Startgelder weiterhin selbst zahlen so wie jeder herkömmliche Age-Grouper!

Erst ab der Wettkampfebene WTS werden Spesen übernommen.

Warum Österreich, Ungarn, die kleine Schweiz und natürlich auch die großen Triathlonnationen wie GRoßbritannien oder die USA finanziell in der Lage sind ihren besten Athleten die Reisekosten und Startgelder teilweise oder auch ganz bei derartigen Elite-Wettkämpfen auf Europacuo- und Weltcupebene zu bezahlen, der zweitreichste Triathlonverband der Welt dies aber sich nicht leisten kann oder leisten will ist mir seit mehreren Jahren ein einziges Rätsel.

Alteisen 01.05.2018 09:31

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1376135)
Ich glaube, da unterliegst du falschen Informationen. Ich zitiere mal aus den Nominierungskriterien 2018:



Heißt im Klartext: auch wenn ein Athlet sich über einen der vorgesehenen Weg für Starts im Weltcup qualifiziert hat, muss er zwar den DTU-Nationalmannschaftsanzug mit den DTU-Sponsoren tragen, muss aber trotzdem alle Reisespesen und Startgelder weiterhin selbst zahlen so wie jeder herkömmliche Age-Grouper!

Erst ab der Wettkampfebene WTS werden Spesen übernommen.

Warum Österreich, Ungarn, die kleine Schweiz und natürlich auch die großen Triathlonnationen wie GRoßbritannien oder die USA finanziell in der Lage sind ihren besten Athleten die Reisekosten und Startgelder teilweise oder auch ganz bei derartigen Elite-Wettkämpfen auf Europacuo- und Weltcupebene zu bezahlen, der zweitreichste Triathlonverband der Welt dies aber sich nicht leisten kann oder leisten will ist mir seit mehreren Jahren ein einziges Rätsel.

Jeder Funktionär, der einen Funken Anstand hat, sollte zugunsten der Athleten auf kostspielige (vom Verband natürlich inkl. Spesen finanzierte) Reisen verzichten.
Gibt es eigentlich Transparenz darüber, wie sich das Reisebudget der DTU verteilt?

Sportphysio 02.05.2018 12:04

Um nicht falsch verstanden zu werden: Es gibt einige Baustellen auf der Kurzdistanz und es wurde in der Vergangenheit (auch seitens der DTU) nicht alles richtig gemacht. Da gibt es schon auch Selbstkritik und wird auch innerhalb des Verbandes einiges hinterfragt bzw. gibt es Bestrebungen, Dinge zu ändern...Das geht aber auch nicht alles von heute auf morgen. Man sollte den Veratwortlichen /Trainern etc. auch mal ein bisschen Zeit geben und sehen, wie Entwicklung in den nächsten Jahren ist!
Interessant ist es aber schon: Wenn gute Ergebnisse eingefahren werden, wie im ersten WTS Rennen mit Justus Nieschlag (ohne Sturz auf dem Rad wahrscheinlich Top 5) oder Laura Lindemann (Rang 6), gibt es hier in Forum nicht einen positiven Kommentar...
Bei schlechteren Ergebnissen, wie jetzt in Bermuda hagelt es dagegen seitenweise Kritik....:cool:
Es macht halt schon mehr Spaß, zu kritisieren als zu loben...
Einerseits werden andere Nationen gelobt, wenn Sie Athleten entsenden, die dann auf Rängen jenseits von 30 oder 40 landen. Andererseits werden aber die Ränge 36 und 41 der Deutschen mit der Angabe detaillierter Zeitrückstände deutlich negativ dargestellt und die DTU dafür verantwortlich gemacht...
Wenn ein Max Schwetz aber 34. in einem WTS Rennen wird, wird nicht kritisiert(kann ja in diesem Fall nicht die DTU für verantwortlich gemacht werden). Bei Justus Nieschlag ist eine seiner Stärken sicher das Rad fahren (auch ohne Leistungstest auf dem Rad) und in "Normalform" wäre ihm dieser schwere Kurs in Bermuda sicher entgegen gekommen. Und gegen die These von HAFU, dass zu viel Sprintdistanzrennen gemacht werden, spricht auch, dass er auf den letzten Kilometern deutlich bessere Beine hatte (wenn auch keine guten, die haben an diesem Tag auch auf dem Rad gefehlt) als auf den ersten Kilometern....
Und wenn man den von HAFU genannten Artikel liest, steht da auch drin, das die Norweger in diesem Rennen taktisch nicht nur die deutschen Athleten, sondern auch andere favorisierte Nationen "überrumpelt" haben. Von daher haben vielleicht nicht immer die Deutschen alles schlecht, sondern in diesem Fall die Norweger vieles gut gemacht.
Und dann lese ich immer von dem "reichen deutschen Triathlonverband"...Vielleicht wird hier von dem ein odere anderem hier im Forum groß (was die Anzahl der Mitglieder betrifft) mit reich (was die tatsächlichen finanziellen Möglichkeiten betrifft) verwechselt.
Kann neben der blosen Behauptung , die DTU sei reich, einer mal genau darlegen, wieviel Geld die DTU im Vergleich zu den anderen Nationen tatsächlich zur Verfügung hat?
Ich weiss nur, dass von Seiten des DOSB das Budget für die DTU für diese Saison deutlich gekürzt worden ist, sodass z.B. ein externer Physio in 2018 nicht mehr bezahlt werden kann ...

Sportphysio 02.05.2018 12:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1376131)
Wie kommst du auf die Idee, dass Deutschland in der Staffel derzeit oder 2020 irgendwelche auch nur angedeutete Medaillenchancen haben könnte?

Bei der WM 2017 hat hier die DTU mit Rang 10 von 18 Taams das schlechteste Ergebnis seit Staffel-Weltmeisterschaften ausgetragen werden, eingefahren.

Und beim zweiten Event 2017, bei dem die DTU eine Team-Relay-Staffel gemeldet und geschickt hat, nämlich beim Elite Mixed Relay Cup in Nottingham wurde "Team Gemany" 17. von 18 gemeldeten Teams.
.

Zur Europameisterschaft nach Kitzbühel hat die DTU gleich überhaupt gar keine Staffel gechickt und so nicht mal irgendwelche Erfahrungen mit diesem Format machen können. Weitere Möglichkeiten für nationale Mixed Relay Staffeln gab es 2017 nicht.

Da gerade bei den Mixed Relay Staffeln der Radleistung der einzelnen Athleten besonderes Gewicht zukommt, da sich das Feld meist spätestens ab dem zweiten Starter in viele einzelen Grüppchen aufsplittert und die DTU seit Jahren systematisch ihre talentierten Radfahrer aussiebt bzw. in den 70.3 und ironman-Bereich drängt, sehe ich gerade für Medaillenchancen in der Team Relay-Staffel absolut schwarz. Es wird für die DTU enorm schwierig überhaupt in den Kreis der Nationen zu kommen, die in Tokio eine Staffel nominieren dürfen, denn der Qualifikationsprozess dafür ist schwierig.

Alleine wenn man sich das Staffelrennen der Commonwealth-Games angesehen hat, wo Australien mit Ashley Gentle, Birtwhistle, Matthew Hauser, Backhouse gewonnen hat, sehr junge Athleten, die alle top Radfahren können und in drei Jahren wahrscheinlich erst ihr Leistungshöchstalter erreicht haben, daneben noch den unendlichen Pool der US-Athleten, GB und Frankreich gerade für dieses Format sieht, die rasant aufstrebenden Nationen wie Norwegen, Dänemark, Schweiz beobachtet, kann ich da nicht mal im Ansatz irgendwelche Medaillenchancen für Deutschland erkennen.

Dann solltest du aber auch erwähnen, in welcher Besetzung diese Staffel Ergebnisse zustande gekommen sind:
Das ist sicher nicht die Staffelbesetzung, die 2020 in Tokio antreten wird!!!
Platz 10 in Hamburg: Anja Knapp, Moritz Horn, Laura Lindemann, Lasse Priester (leider jetzt mit Achillessehnenriß erst einmal außer Gefecht)
Platz 17 in Nottingham: Peer Sönsken, Gabriel Allgayer, Marie Horn, Nina Eim (also ein reines Juniorenteam!!!)
Wie von Dir und vielen anderen gefordert, wurden da auch dem Nachwuchs/U23 und den Junioren die Chance gegeben,wichtige Erfahrungen zu sammeln...
Scheint aber jetzt auch wieder falsch zu sein....Ja was denn nun?

Hafu 02.05.2018 12:43

Zitat:

Zitat von Sportphysio (Beitrag 1376338)
... Und gegen die These von HAFU, dass zu viel Sprintdistanzrennen gemacht werden, spricht auch, dass er auf den letzten Kilometern deutlich bessere Beine hatte (wenn auch keine guten, die haben an diesem Tag auch auf dem Rad gefehlt) als auf den ersten Kilometern....
...

In Deutschland gibt es bei den für Meisterschaften und Kader nominierungsrelevanten Rennen zu viele Sprintdistanzen und auch der im Vergleich zu den Zeiten von Frodeno und Unger stark verkürzte jährliche Leistungstest ist auch zu kurz angesetzt um ausdauerstarke Athleten zu finden und später zu fördern. Punkt.

Zu dieser These stehe ich und verstehe nicht, wieso eine gute Laufleistung von Nieschlag auf den zweiten 5km im Rennen am WE gegen diese These spricht. Dass Nieschlag die Ausnahme von der Regel ist, nämlich der einzige deutsche Kaderathlet, dessen individuelle Stärken nicht auf der Sprintdistanz liegen, sondern der auch auf der Olympischen Distanz und selbst auf der Mitteldistanz sportlich sehr gut ist, weiß ich und habe es auch mehrfach schon erwähnt.

Es ist doch Fakt, dass es seit Jahren in Deutschland keine Elite-Meisterschaft auf der Olympischen Distanz mehr gibt und auch keine Bundesligarennen auf der Olympischen Distanz, obwohl der Verband aufgrund der zweckgebundenen Mittel des DOSB eigentlich die Verpflichtung hat, die Olympische Distanz zu fördern. Und nicht die nicht-olympische Sprintdistanz, die stattdessen überproportional gefördert wird, oder auch die Mittel- oder Langdistanz.


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