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alpenfex 30.11.2017 15:06

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1346068)
Anstatt hier alle als Träumer abzustempeln, kannst Du uns ja gerne Deinen Lösungsvorschlag präsentieren.

Migros..... erzählen jetzt noch, dass sie die Kunden selbst scannen und den Bezahlvorgang abschliessen lassen, damit die Mitarbeiter sich in der Zeit um sinnvollere Dinge kümmern können. Angeblich soll die Mitarbeiterzahl pro Laden dadurch nicht reduziert werden. Glaubst Du das? Das Beispiel der Bankfilialen wurde bereits genannt. Die Pizza bei Wagner kann auch eine Maschine belegen.....

Was sollen die ganzen Leute denn mal irgendwann machen? Investmentbanking und Softwareentwicklung?

Ich bin auch sehr kritisch gegenüber dem BGE, aber "immer weiter wie bisher" haut leider nicht hin. Um mich selbst mache ich mir da nichtmal besonders viele Sorgen. Verglichen mit unserem Haushaltseinkommen haben wir einen sehr bescheidenen Lebenswandel, aber irgendwie will man ja auch in einer Welt leben, in der die Menschen um einen herum halbwegs zufrieden sind.

Ich möchte nichts ändern, daher sehe ich keine Notwendigkeit, etwas vorszuschlagen. Es geht hier darum, das BGE einzuführen - ich bin dagegen, da ich es nicht als Weg zum hier definierten und diskutierten Ziel sehe.

noam 30.11.2017 15:08

Zitat:

Zitat von Rob Pawbaer (Beitrag 1346081)
..., sodass der heutige Hartz4 Empfänger morgen vom BGE seinen kompletten Lebensunterhalt bestreiten muss. Daher wäre das BGE für diese Leute doch keine wesentliche Verbesserung zum heutigen Standard oder?

Ja genau, nur muss derjenige dann tatsächlich aus dem Geld seinen Lebensunterhalt SELBER bestreiten und diese Fähigkeit spreche ich vielen von den Leuten, mit denen ich regelmäßig zu tun habe, ab.

alpenfex 30.11.2017 15:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1346078)
Hast Du es nicht ein bisschen kleiner, alpenfex? So kann man nicht diskutieren. Bitte rüste verbal wieder ab.
:Blumen:

Stimmt, war etwas stark ausgeholt :Blumen:
Sorry, man sollte nicht persönlich werden.

Rob Pawbaer 30.11.2017 15:15

Okay verstehe deinen Punkt noam. Stellt sich die Frage ob sich dein Eindruck auf größere Sicht übertragen lässt. Denn das komplette Harzt4 und die Nebenleistungen kommt ja auch nicht automatisch zu den Leuten. Ich kenne die Story eher andersherum, dass sich die Personenkreise, die regelmäßig Leistungen vom Staat erhalten ziemlich gut mit ihren Rechten und dem Zahlungsverkehr auskennen und folglich auch morgen die Fähigkeit besitzen sollten die groben finanziellen Aufgaben zu bewältigen. Aber natürlich sehe ich auch gewisse Risiken, da hast du Recht.

sybenwurz 30.11.2017 16:03

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345999)
Bist Du für ein BGE? Was wären Deiner Meinung nach notwendige Schritte?

Im Prinzip 'nein'. Ich denke, dass sich nur die Nullilnie anheben würde.
Allerdings wird man langfristig sicherlich nicht drumrum kommen, ein alternatives Finanzierungsmodell für unsere Gesellschaft zu entwerfen, wenn die Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze drastisch zurückgeht.
Wie das aussieht, aussehen könnte, weiss ich nicht.
Ich weiss nur, dass es nicht die Reichen finanzieren wollen werden, es aber wichtig sein dürfte, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht so weit aufklafft wie aktuell.
Denke allerdings, dass man hier allmählich die sozialen Zustände (an denen auch ich mich hier abarbeite, zugegeben) möglichst vom Thema BGE ausklammern sollte, soweit möglich.
Das Thema an sich hat schon genug Facetten..

Necon 30.11.2017 16:22

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1346057)
Es tu mir fast Leid, das in aller Klarheit zu sagen und zuerst wollte ich schreiben, dass Dein Post philosophischer Bullshit ist, aber das wäre unfair gegenüber Philosophen. Das ist reiner, undifferenzierter, unüberlegter, pauschaler und aussagenloser Bullshit.

Ich lese hier ganz viele Beiträge von Gejammer, Gemecker, Unzufriedenheit und Missgunst. Glauben diejenigen, die sich angesprochen fühlen wirklich, dass es ihnen so schlecht geht und glauben diese wirklich, dass es richtig, gerecht und fair ist, anderen etwas weg zu nehmen, damit andere mehr haben? Dann bin ich richtig froh, seid ihr alle hier und gebt undifferenzierten Bullshit von Euch und spielt die armen Betroffenen, dann da interessierts fast keinen. :Huhu:

Ach lasst ihn doch schimpfen, man muss ihn ja nicht ernst nehmen und schon gar nicht persönlich. Mache ich auch nicht und natürlich war es idealistisch und vollkommen realitätsfern.

Ich bin aber überzeugt, dass die Menschheit untergehen wird, wenn wir den Territorialen Blödsinn nicht beiseitelegen können.
Klar kann man mir Naivität vorwerfen aber ich verstehe ganz ehrlich nicht warum es eine Rolle spielt woher jemand kommt. Mir persönlich ist es total egal ob der Typ/in in der U-Bahn neben mir aus Österreich, Bangladesch oder Nigeria kommt und ebenso denke ich er sollte von Geburt an dieselben Möglichkeiten haben die ich auch habe. Natürlich geht so etwas nicht von heute auf morgen, aber wenn man sich als Gesamtheit anstrengen würde, wäre es möglich und das ohne Lebensqualitätsverlust. Wir produzieren mehr Lebensmittel als wir weltweit verbrauchen, wir könnten weltweit eine vernünftige Stromversorgung und Wasserversorgung aufbauen ohne den Planet zu zerstören. Ich bin überzeugt davon, dass dies alles technisch möglich ist und wenn man ehrlich ist gibt es kein Finanzierungsproblem den was ist schon Geld!
Was uns daran hindert sind im Endeffekt Befindlichkeiten, warum sollte der mehr haben als ich, wieso sollte ich für den was tun, was gehen mich die Menschen in XY an....?
Aber auch das alles ist Bullshit und warum etwas ändern wenn man selber auf der Gewinnerseite ist, hat man sich auch hart erarbeitet schließlich wurde man im richtigen Land geboren und außerdem war das halt schon immer so!

Aber darum geht es nicht.

Das BGE ist für mich eine schöne Idee, die vermutlich keiner von uns erleben wird, als einzelnes Land kann man so ein System niemals einführen und bis wir geschlossen so weit sind.....

noam 30.11.2017 17:03

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1346103)
..., aber wenn man sich als Gesamtheit anstrengen würde, wäre es möglich und das ohne Lebensqualitätsverlust. Wir produzieren mehr Lebensmittel als wir weltweit verbrauchen, wir könnten weltweit eine vernünftige Stromversorgung und Wasserversorgung aufbauen ohne den Planet zu zerstören. Ich bin überzeugt davon, dass dies alles technisch möglich ist und wenn man ehrlich ist gibt es kein Finanzierungsproblem den was ist schon Geld!

Das ist ja nun die Grundidee der Anarchie. Jedem steht alles offen und wenn alle ein wenig das machen was sie können, haben wir genug für alle auf diesem Planeten. Man stelle sich vor, irgendwann ist es technisch möglich nahezu emmissionsfrei rasent schnell einmal rund um den Planeten zu transportieren.



Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1346103)
Was uns daran hindert sind im Endeffekt Befindlichkeiten, warum sollte der mehr haben als ich, wieso sollte ich für den was tun, was gehen mich die Menschen in XY an....?
Aber auch das alles ist Bullshit und warum etwas ändern wenn man selber auf der Gewinnerseite ist, hat man sich auch hart erarbeitet schließlich wurde man im richtigen Land geboren und außerdem war das halt schon immer so!

Genau das ist einfacher Egoismus. Mein Opa pflegte immer zu sagen: Vom Teilen wird man nicht reich. Er hatte recht. In unserer Welt sind nicht zwingend diejenigen vermögend, die sich durch besondere Fähigkeiten oder Fleiß auszeichnen (die gibt es allerdings auch), sondern vor allem die, die durch die Ausbeutung von anderen und dem Nutzen von Schlupflöchern im eigentlich solidarischen System sich immer mehr die Taschen voll machen. Und ist das entsprechende Kapital erst einmal vorhanden, dann fällt man immer weich, wie man am aktuellen Fall von Schlecker ja schön sehen kann. Die Wertschöpfenden stehen auf der Straße und die Ausbeuter fahren, trotz krimineller Höchstleistung mit dem Porsche nach Hause.

feinkost 30.11.2017 19:36

@ ThomasG, kennen ist vielleicht übertrieben aber deine Situation stellt sich mir wie folgt dar:

Überdurchschnittlich lange Ausbildungsdauer mit mindesten einem Studiengang.
Kein durchgehendes Beschäftigungsverhältnis auf der Basis einer Vollzeitstelle (35-40 Std Woche) nach dem Abschluss des Studiums.
Geringes Einkommen durch Teilzeitbeschäftigung.
Geringe Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung – wenige Beitragsjahre.

Du wohnst in einer Eigentumswohnung, zuvor in einer größeren geerbten Immobilie welche veräußert wurde. Ob dies geschah weil diese nicht einer angemessenen Größe entsprach ist natürlich rein spekulativ, dass der Überschuss als Vermögen zu ALG II angerechnet werden kann ist Fakt.

Demzufolge ist es nur nachvollziehbar dass das BGE für dich nur Vorteile bietet.

Meine Fragen an Dich: Weshalb arbeitest du nicht Vollzeit? Wenn du als Dozent nur wenige Aufträge bekommst – woran liegt das? Weshalb nimmst du nicht noch eine weitere Beschäftigung an? Zeitung austragen, beim Discounter an der Kasse? :confused:

ThomasG 30.11.2017 20:06

Zitat:

Zitat von feinkost (Beitrag 1346127)
@ ThomasG, kennen ist vielleicht übertrieben aber deine Situation stellt sich mir wie folgt dar:

Überdurchschnittlich lange Ausbildungsdauer mit mindesten einem Studiengang.
Kein durchgehendes Beschäftigungsverhältnis auf der Basis einer Vollzeitstelle (35-40 Std Woche) nach dem Abschluss des Studiums.
Geringes Einkommen durch Teilzeitbeschäftigung.
Geringe Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung – wenige Beitragsjahre.

Du wohnst in einer Eigentumswohnung, zuvor in einer größeren geerbten Immobilie welche veräußert wurde. Ob dies geschah weil diese nicht einer angemessenen Größe entsprach ist natürlich rein spekulativ, dass der Überschuss als Vermögen zu ALG II angerechnet werden kann ist Fakt.

Demzufolge ist es nur nachvollziehbar dass das BGE für dich nur Vorteile bietet.

Meine Fragen an Dich: Weshalb arbeitest du nicht Vollzeit? Wenn du als Dozent nur wenige Aufträge bekommst – woran liegt das? Weshalb nimmst du nicht noch eine weitere Beschäftigung an? Zeitung austragen, beim Discounter an der Kasse? :confused:

Darauf habe ich im Grunde schon geantwortet:
Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1345408)
Wenn man direkt oder indirekt Schwächen von sich preisgibt, dann wird man natürlich angreifbar.
Das ist mir klar.
Ich habe das aber trotzdem schon relativ oft in meinem Leben gemacht, weil ich eher selten den Eindruck hatte das wurde augenutzt oder man würde deshalb hart über mich urteilen.
In diesem Forum wird meiner Einschätzung nach die große Mehrheit ziemlich weit oben stehen in Bezug aus die soziale Stellung, das Einkommen, den Bildungsstand usw. usf..
Aus eigener Erfahrung dürften eher wenige beurteilen können, wie es so ist, wenn man davon weit weg ist.
Zukünftig werde ich wahrscheinlich deutlich zurückhaltender sein in Bezug auf das, was ich im ersten Satz dieses Beitrags geschrieben habe.


ThomasG 30.11.2017 20:29

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1345980)
Ich habe gehört, es gibt noch mehr Farben als schwarz und weiss ;)

Richtig - ich finde es extrebenswert, dass es eine möglichst breite Mittelschicht gibt und zwar überall auf diesem Planeten.

Zitat:

Findest Du nicht, das mehr Einsatz auch belohnt werden muss?
Ich finde es gut, wenn Einsatz belohnt wird, aber das Verhältnis aus Belohnung und Einsatz sollte angemessen sein.
Wenn man beispielsweise fünf Jahre lang meinetwegen jede Woche 80 Stunden arbeitet und dann was weiß ich wie viele Jahre davon profitiert bei sehr geringem oder gar (fast) ausbleibendem Einsatz, dann empfinde ich das als große Ungerechtigkeit denjenigen gegenüber, die meinetwegen 30 oder 40 Jahre wöchentlich zwar nur 40 Stunden einen vergleichbaren Einsatz erbrachten, aber dafür vergleichsweise in Summe gering entlohnt wurden.
Wie groß´ein Einsatz tatsächlich war oder ist, ist nicht immer so einfach zu beurteilen.
Fähigkeiten, deren Entwicklung maßgeblich davon abhängen, was man mit in die Wiege gelegt bekommen hat, sorgen dafür, dass der Einsatz zum Erreichen eines bestimmten Zieles ganz unterschiedlich ausfallen muss.
Es kann sein, dass der eine aus dem Stand etwas kann, was der andere mit noch so viel Einsatz nie lernt.

noam 30.11.2017 21:03

Es ist ja nur sinnvoll, dass man den Weg gut findet, der einem die eigene Lebenssituation verbessern würde. Dies steht ja nun leider völlig dem typischen Wahlverhalten entgegen, wo die "Abgehängten" auch ganz gerne FDP oder AFD wählen.

Im Prinzip würde das BGE aber auch für den "Geringverdiener", also Niedriglohnempfänger oder Hartz 4 Empfänger wenig ändern, da der Bemessungsrahmen des Betrags sicher nicht spürbar über dem ist, was Grundsicherung sein sollte.

Gewinner des BGE sind eben hauptsächlich freischaffende "Künstler" (also Künstler im engeren Sinne, Selbständige in Ich AGs oder auch Nachhilfelehrer; eben alle die kein festes Angestelltenverhältnis bei geregeltem Auskommen haben), die sich mit unregelmäßigen Engagements über Wasser halten, da diese bei einer auftragsfreien Zeit, dann halt immer auf das Kissen BGE "fallen" und damit ohne eventuell vorhandenes Vermögen oder Immobilien oder andere Sachwerte zwingend zu Geld machen müssen, da Hartz4 dies verlangen würde.

Also im Prinzip bringts dem Reichen und dem Armen nichts und denen die ein festes geregeltes Leben führen bringt es auch nichts. Profiteur ist der Dauerstudent oder der (Lebens-)künstler, der aus verschiedensten Gründen, kein festes geregeltes Auskommen hat / haben kann oder haben möchte.

Ob man dies gut findet? Ich bin zum Beispiel sehr unentschlossen, da ich Großteile von dem was sich Kunst nennt, nicht als solche empfinde und nicht weiß ob, ich ein solches Künstler dasein solidarisch finanzieren möchte. Oder nehmen wir den hier unterstellten Fall des studierten Lehrers, der aus rein egoistischen sportlichen Motiven lieber nur 8h Nachhilfe die Woche gibt und den Rest seiner Zeit mit langen Radtouren verbringt, anstatt sich um eine geregelte Anstellung in einer Schule zu bemühen. Dem entgegen steht der selbständige Architekt, der es aus Gründen der Nachhaltigkeit ablehnt klassische Baustoffe zu verwenden und entsprechend nur Passivimmobilien als Holz und Lehm plant und damit eine sehr dünne Auftragslage hat. Er besitzt aber sein eigenes Haus und kommt mit dem Grundbedarf aus. Hier finde ich es nur gerecht, wenn dieser sein Eigentum nicht veräußern muss oder seine Ideale nicht verraten muss.

ThomasG 01.12.2017 07:41

Zu der Situation im Bereich Nachhilfe möchte ich ein paar Worte verlieren.
Es ist üblich in der Nachhilfebranche mit Honorarverträgen zu arbeiten.
Das Honorar ist in Anbetracht der Tatsache, dass Akademiker bzw. Studenten beschäftigt werden, ziemlich gering.
Es wird akzeptiert, weil es zum einen eben Studenten sind, die sich darauf einlassen oder eben Leute, die anderswo schlechte Karten haben.
Da Schüler morgens unter der Woche und zu Schulzeiten keine Zeit haben, beschränkt sich die Nachhilfe auf den Nachmittag und frühen Abend.
Es hat Jahre gedauert bis es mir als Nachhilfelehrer gelungen ist die Zeit von 14 bis 18:30 Uhr weitestgehend (in vielen Nachhilfeschulen sind das die Standardzeiten) praktibabel abzudecken.
Ich arbeite für zwei solche Schulen.
Der Weg vom Ausgang zum Eingang beträgt etwa 200 m.

Rob Pawbaer 01.12.2017 09:51

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1346138)
Also im Prinzip bringts dem Reichen und dem Armen nichts und denen die ein festes geregeltes Leben führen bringt es auch nichts. Profiteur ist der Dauerstudent oder der (Lebens-)künstler, der aus verschiedensten Gründen, kein festes geregeltes Auskommen hat / haben kann oder haben möchte.

Das sehe ich komplett anders.
Aus meiner Sicht würden alle Leute in der Gesellschaft profitieren.
Vor allem die Familien die heute Vollzeit hart arbeiten und damit gerade so über die Runden kommen. Auch die Wirtschaft würde profitieren. Viele hier aus dem Forum mit guten/sehr guten Einkommensstrukturen würden das Geld sicherlich in den Konsum stecken. Andere würden die Freiheit nutzen sich verstärkt ehrenamtlich zu beteiligen oder gar an gemeinnützige Organisationen zu spenden.
Ich finde das BGE würden einen massiv Beitrag leisten, die soziale Gerechtigkeit zu erhöhen. Natürlich wirst du immer Beispiele finden (aus deinem Blickwinkel heraus eben ziemlich viele Beispiele), die für dich subjektiv keinen Mehrwert für die Gesellschaft bringen und daher das BGE nicht verdient hätten. Den Preis würde ich allerdings locker zahlen, um einer großen Vielzahl von Familien ein besseres Leben zu ermöglichen.

alpenfex 01.12.2017 09:55

Zitat:

Zitat von Rob Pawbaer (Beitrag 1346212)
Das sehe ich komplett anders.
Aus meiner Sicht würden alle Leute in der Gesellschaft profitieren.
.

Wie genau profitieren Unternehmer, vor allem KMU Betriebe mit 5-20 Mitarbeiter?
Wo und wie genau profitieren überdurschnittlich verdienende Angestellte?

Stefan 01.12.2017 09:59

Wenn Trump mit seinem Steuerpaket durchkommt, dann werden davon die Reichen profitieren und die Armen Nachteile haben.

Das ist nicht die Sorte Umverteilung, die hier im Thread gewünscht wird.

tandem65 01.12.2017 10:11

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1346216)
Wenn Trump mit seinem Steuerpaket durchkommt, dann werden davon die Reichen profitieren und die Armen Nachteile haben.

Das ist nicht die Sorte Umverteilung, die hier im Thread gewünscht wird.

Na da hast Du Alpenfex nicht auf der Rechnung. :Huhu:

alpenfex 01.12.2017 10:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1346219)
Na da hast Du Alpenfex nicht auf der Rechnung. :Huhu:

Fast richtig ;)
Alleine, dass es ein Trump`scher Entscheid ist, stimmt mich dagegen.

Rob Pawbaer 01.12.2017 10:44

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1346214)
Wie genau profitieren Unternehmer, vor allem KMU Betriebe mit 5-20 Mitarbeiter?
Wo und wie genau profitieren überdurschnittlich verdienende Angestellte?

Das schrieb ich doch. Die Konsumneigung für gut verdienende wird weiter gesteigert bzw. stabilisiert. Davon profitieren KMU die z.b. in der Konsumgüterindustrie tätig sind. Und wenn sie in einer anderen Branche tätig sind profitieren sie von der besseren Einkommensstruktur ihrer Mitarbeiter. Denn diesen wird Ballast von den Schulten genommen und die frei werdende Kapazität kann in die Qualität der Arbeit investiert werden. Das mag vielleicht etwas theoretisch erscheinen, ich finde aber schon, dass da etwas dran ist.

alpenfex 01.12.2017 10:52

Zitat:

Zitat von Rob Pawbaer (Beitrag 1346240)
Das schrieb ich doch. Die Konsumneigung für gut verdienende wird weiter gesteigert bzw. stabilisiert. Davon profitieren KMU die z.b. in der Konsumgüterindustrie tätig sind. Und wenn sie in einer anderen Branche tätig sind profitieren sie von der besseren Einkommensstruktur ihrer Mitarbeiter. Denn diesen wird Ballast von den Schulten genommen und die frei werdende Kapazität kann in die Qualität der Arbeit investiert werden. Das mag vielleicht etwas theoretisch erscheinen, ich finde aber schon, dass da etwas dran ist.

Sorry, ich verstehe es immernoch nicht ganz. Wenn wir ein BGE einführen steigt der Konsum? Und warum und wie steigt die "Einkommensstruktur"? Wie genau steigert man die Qualität durch frei werdende Kapazität? Stelle ich mir das wie in Indien vor, dass dann 5 Leute ein Produkt zusammenschrauben und 5 kontrollieren die Schritte jeweils und nochmal 5 das Endprodukt? Ich kenne das so, dass man 1 Maschine entwickelt, diese tip top validiert und am Ende 1 Bediener das Ding betreut und hinten raus kommt Qualität mit <100ppm Fehlerrate.

Rob Pawbaer 01.12.2017 11:01

Konsumsteigerung -> dein heutiges Einkommen + BGE .. das BGE ist für dich zusätzlich, du kannst es ausgeben wie du magst

Einkommensstruktur -> die Leute arbeiten in Summe zu 90-95% weiter wie bisher, daher ist das BGE ein zusätzlicher Einkommensbaustein

frei werdende Kapazität -> Leute mit schlechten Einkommensverhältnissen kriegen Last von der Schulter genommen, daher können Sie ihre Energie besser in die Arbeit einbringen

schoppenhauer 01.12.2017 11:03

Und wenn man das BGE einfach verdoppelt, ist dieser Effekt ja gleich doppelt so gut, oder versteh ich deine Argumentation falsch?

Rob Pawbaer 01.12.2017 11:10

Nein. Denn irgendwann ist die Grenze erreicht, an der der monetäre Anreiz der Arbeit nicht mehr groß genug ist, wenn du ein zu üppiges BGE hast. Dieses Stadium wäre erst erreicht oder notwendig, wenn unsere Wirtschaft voll automatisch funktionieren würde.

spanky2.0 01.12.2017 11:27

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1346244)
Stelle ich mir das wie in Indien vor, dass dann 5 Leute ein Produkt zusammenschrauben und 5 kontrollieren die Schritte jeweils und nochmal 5 das Endprodukt?

Haha, ja genau, oder wir machen es wie die Amis im Supermarkt. 5 Kassierer an der Supermarktkasse, 5 Leute, die die Sachen einpacken und nochmal 5, die die Einkäufe zum Wagen bringen...muss jedesmal wieder staunen wenn ich drüben bin :Maso:

Necon 01.12.2017 11:31

Ein kleines mathematisches Bsp.
Ich nehme ein Mittelstandgehalt von 3000 Euro Brutto 14 jährlich.
Ohne BGE sind das (in Österreich) 12x 2014 Euro plus Weihnachten und Urlaub also 28.888 Euro netto im Jahr.

Idee BGE wäre alle 50% Steuern.
Also nehmen wir ein BGE von 1100 Euro und weiterhin 3000 Euro Brutto das ergibt jedes Monat 2600 Euro mal 14 sind das 36.400. Davon würde der Mittelstand als recht ordentlich profitieren ist natürlich eine Milchmädchen Rechnung unter der Annahme das die Gehälter gleich bleiben aber grundsätzlich könnte man da schon einen Benefit sehen

Rob Pawbaer 01.12.2017 11:48

Ja so sehe ich das. Warum ziehst du vom BGE 50% Steuern ab?
Ich sehe das nicht als Milchmädchenrechnung. Warum sollen sich die Gehälter verändern? Die würden sich nur verändern, wenn weniger gearbeitet würde. Und das wird vermutlich nur in sehr geringem Umfang passieren, da die Arbeit für viele Leute auch neben dem monetären einen Anreiz auch andere Mehrwerte bietet.

Necon 01.12.2017 12:04

Warum ziehe ich beim BGE 50% ab, ich setze einen allgemeinen Steuersatz von 50%. Ungedeckelt und für alle Einkommen also bei 10mio jährlich zahlt man 5mio Steuern

Thorsten 01.12.2017 12:09

Zitat:

Zitat von Rob Pawbaer (Beitrag 1346212)
Aus meiner Sicht würden alle Leute in der Gesellschaft profitieren.

Von irgendwem muss das Ganze ja finanziert werden. Als vernünftig verdienender finanziere ich mit beispielsweise höheren Steuern mein eigenes BGE und noch das eines anderen, der bislang sogar weniger als das BGE hatte.

Ich liebe perpetuum mobiles, aber ich glaube nicht an sie ;).

Necon 01.12.2017 12:25

Zitat:

Zitat von Thorsten (Beitrag 1346269)
Ich liebe perpetuum mobiles, aber ich glaube nicht an sie ;).

Perpetuum mobiles ist wenn man mehr herausbekommen als man hineinsteckt aber das ist hier nicht der fall. Die Idee ist, dass man die Verwaltung reduziert, die Steuern erhöht und dadurch mehr finanzieren kann. Und mit einem tatsächlichen Steuersatz von 50% über alle Schichten trägt auch jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten gleichviel bei.

Stefan 01.12.2017 12:46

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1346271)
..tatsächlichen Steuersatz von 50% über alle Schichten.............

Was soll ein "tatsächlicher Steuersatz" denn sein?

Wie sieht es überhaupt mit den Sozialversicherungen beim BGE aus?

Rob Pawbaer 01.12.2017 12:50

Die ganz grobe Idee der Finanzierung ist doch eigentlich: Summe aller Sozialausgaben heute = Summe der ausgezahlten BGE von morgen. Das die Rechnung nicht aufgeht ist mir auch bewusst. Das da noch Mittel kommen bzw. anderweite Steuerschrauben gedreht werden müssen ist klar.

Aber na klar. Über die Einkommenssteuer finanzierst du zum Teil dein eigenes BGE. Das ist doch eine Verbesserung zur heutigen Situation. Heute hast du erst mal nur Abflüsse. Morgen hättest du dann einen Rückfluss.

MattF 01.12.2017 13:10

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1346276)
Was soll ein "tatsächlicher Steuersatz" denn sein?

Wie sieht es überhaupt mit den Sozialversicherungen beim BGE aus?

Arbeitslosen und Rentenversicherung gibt es nicht mehr, weil ja wenn jemand arbeitslos wird oder Rentner lebt er vom BGE. Will er mehr Rente oder mehr Arbeitslosengeld, muss er privat vorsorgen.

Bleibt die Krankenversicherung.

Necon 01.12.2017 13:25

Ich bin leider bei den Begrifflichkeiten nicht sattelfest ich wollte mit den tatsächlichen Steuersatz nur sagen das jeder wirklich 50% steuern zahlt und nicht in der Steuerklasse 50% ist aber dann nur 46-47% zahlt weil es eine Deckeln der Abgaben für keine Ahnung was gibt und dadurch zahlt er weniger Steuern.

alpenfex 01.12.2017 13:31

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1346284)
Ich bin leider bei den Begrifflichkeiten nicht sattelfest ich wollte mit den tatsächlichen Steuersatz nur sagen das jeder wirklich 50% steuern zahlt und nicht in der Steuerklasse 50% ist aber dann nur 46-47% zahlt weil es eine Deckeln der Abgaben für keine Ahnung was gibt und dadurch zahlt er weniger Steuern.

Interessant. Der Arbeitgeber wird sich weitere Alternativen (wie in anderen "Hochsteuerländern") einfallen lassen, um guten Mitarbeitern entsprechende Vorteile verschaffen zu können. Ist für ihn selbst teils auch interessant. Dann zahle ich aus "wenig" eben 50%, bekomme aber Vorteile, die an der Steuer vorbei gehen. Es wird immer Möglichkeiten geben und geben müssen - es gibt zu viele Menschen, die ein Mehr an Leistung auch in einem Mehr an "Belohnung" sehen möchten.

Thorsten 01.12.2017 13:43

Nach meiner Kenntnis reicht zum perpetuum mobile, dass man keine Energie reinstecken muss. Rauskommen muss nicht unbedingt was ;).

Ging mir um den Satz "Aus meiner Sicht würden alle Leute in der Gesellschaft profitieren.", ich denke, dass wir selbst von "ein sehr hoher Anteil" weit entfernt sind.

Ein Single mit 3000 € brutto zahlt heute in Deutschland 430 € steuern, hat also nach Steuern 2570 €. Wenn er ein BGE von 1000 € erhält und sogar weiterhin 3000 € verdient, von denen er aber 1500 € Steuern zahlt, dann hat er inkl. BGE nur noch 2500 €. Mit steigendem Einkommen wird das in absoluten Beträgen sogar noch "schlimmer", bis man irgendwann bei so hohem Einkommen ist, dass es egal ist, weil man eh viel mehr Geld als Bedürfnisse hat.

Rob Pawbaer 01.12.2017 14:06

Na das BGE muss steuerfrei sein.

Stefan 01.12.2017 14:08

Zitat:

Zitat von Rob Pawbaer (Beitrag 1346294)
Na das BGE muss steuerfrei sein.

Ist es in Thorstens Beitrag doch.

Rob Pawbaer 01.12.2017 14:32

Achso Thorsten nimmt den Ball von Necon mit der 50% Besteuerung auf das normale Einkommen auf.
Eine solche pauschale Methode zur Finanzierung des BGE soll meiner Meinung nach nicht stattfinden, denn wie weiter oben erwähnt, soll sich das BGE soweit wie möglich selbst finanzieren, durch den Entfall der anderen sozialen Leistungen.

Stefan 01.12.2017 14:47

Zitat:

Zitat von Rob Pawbaer (Beitrag 1346307)
Eine solche pauschale Methode zur Finanzierung des BGE soll meiner Meinung nach nicht stattfinden, denn wie weiter oben erwähnt, soll sich das BGE soweit wie möglich selbst finanzieren, durch den Entfall der anderen sozialen Leistungen.

D.h. mein Vater, der Zeit seines Berufslebens relativ viel in die Rentenversicherung bezahlt hat, bekommt dann die gleiche Rente, wie sein Mitschüler aus der Grundschule, der leider nie die Kurve bekam?

Mein Bruder mit seinen zwei Kindern muss dann bei Eintritt der Arbeitslosigkeit sein Haus versteigern, weil er quasi ab sofort die Raten dafür nicht mehr tragen kann?

Krankengeld gibts wahrscheinlich auch keins mehr, d.h. nach 6 Wochen EFZ kann man gleich die Wohnung kündigen und das Auto verkaufen?

Puuuh, da frag ich mich ja schon, was in meinen Ohren mehr nach Sozialstaat klingt.

Rob Pawbaer 01.12.2017 14:58

Das sind natürlich berechtigte Fragen und Problemstellungen. Ich bin nicht der Meinung das man ein BGE quasi über Nacht mit einer Bierdeckelformel einführen kann. Die angesprochenen Themen machen ja deutlich das die Formel Finanzierung BGE = Entfall anderer Sozialleistungen viel viel zu einfach ist.

Ist einfach eine sehr komplexe Angelegenheit, ebenso wie das System der Krankenversicherung.

feinkost 01.12.2017 19:53

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1345274)
Sehe ich auch so, ein unverschämter Beitrag von "feinkost".

Unverschämt finde ich es wenn man in einer solchen komfortablen Situation noch von der Solidargemeinschaft eine Entlastung fordert.
Dem TE ist es wohl nicht bewusst wieviel Freizeit er hat im Vergleich zu Vollzeit arbeitenden, alleinerziehenden Müttern oder Personen die noch Angehörige pflegen.


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