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Sorry, man sollte nicht persönlich werden. |
Okay verstehe deinen Punkt noam. Stellt sich die Frage ob sich dein Eindruck auf größere Sicht übertragen lässt. Denn das komplette Harzt4 und die Nebenleistungen kommt ja auch nicht automatisch zu den Leuten. Ich kenne die Story eher andersherum, dass sich die Personenkreise, die regelmäßig Leistungen vom Staat erhalten ziemlich gut mit ihren Rechten und dem Zahlungsverkehr auskennen und folglich auch morgen die Fähigkeit besitzen sollten die groben finanziellen Aufgaben zu bewältigen. Aber natürlich sehe ich auch gewisse Risiken, da hast du Recht.
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Allerdings wird man langfristig sicherlich nicht drumrum kommen, ein alternatives Finanzierungsmodell für unsere Gesellschaft zu entwerfen, wenn die Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze drastisch zurückgeht. Wie das aussieht, aussehen könnte, weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass es nicht die Reichen finanzieren wollen werden, es aber wichtig sein dürfte, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht so weit aufklafft wie aktuell. Denke allerdings, dass man hier allmählich die sozialen Zustände (an denen auch ich mich hier abarbeite, zugegeben) möglichst vom Thema BGE ausklammern sollte, soweit möglich. Das Thema an sich hat schon genug Facetten.. |
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Ich bin aber überzeugt, dass die Menschheit untergehen wird, wenn wir den Territorialen Blödsinn nicht beiseitelegen können. Klar kann man mir Naivität vorwerfen aber ich verstehe ganz ehrlich nicht warum es eine Rolle spielt woher jemand kommt. Mir persönlich ist es total egal ob der Typ/in in der U-Bahn neben mir aus Österreich, Bangladesch oder Nigeria kommt und ebenso denke ich er sollte von Geburt an dieselben Möglichkeiten haben die ich auch habe. Natürlich geht so etwas nicht von heute auf morgen, aber wenn man sich als Gesamtheit anstrengen würde, wäre es möglich und das ohne Lebensqualitätsverlust. Wir produzieren mehr Lebensmittel als wir weltweit verbrauchen, wir könnten weltweit eine vernünftige Stromversorgung und Wasserversorgung aufbauen ohne den Planet zu zerstören. Ich bin überzeugt davon, dass dies alles technisch möglich ist und wenn man ehrlich ist gibt es kein Finanzierungsproblem den was ist schon Geld! Was uns daran hindert sind im Endeffekt Befindlichkeiten, warum sollte der mehr haben als ich, wieso sollte ich für den was tun, was gehen mich die Menschen in XY an....? Aber auch das alles ist Bullshit und warum etwas ändern wenn man selber auf der Gewinnerseite ist, hat man sich auch hart erarbeitet schließlich wurde man im richtigen Land geboren und außerdem war das halt schon immer so! Aber darum geht es nicht. Das BGE ist für mich eine schöne Idee, die vermutlich keiner von uns erleben wird, als einzelnes Land kann man so ein System niemals einführen und bis wir geschlossen so weit sind..... |
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@ ThomasG, kennen ist vielleicht übertrieben aber deine Situation stellt sich mir wie folgt dar:
Überdurchschnittlich lange Ausbildungsdauer mit mindesten einem Studiengang. Kein durchgehendes Beschäftigungsverhältnis auf der Basis einer Vollzeitstelle (35-40 Std Woche) nach dem Abschluss des Studiums. Geringes Einkommen durch Teilzeitbeschäftigung. Geringe Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung – wenige Beitragsjahre. Du wohnst in einer Eigentumswohnung, zuvor in einer größeren geerbten Immobilie welche veräußert wurde. Ob dies geschah weil diese nicht einer angemessenen Größe entsprach ist natürlich rein spekulativ, dass der Überschuss als Vermögen zu ALG II angerechnet werden kann ist Fakt. Demzufolge ist es nur nachvollziehbar dass das BGE für dich nur Vorteile bietet. Meine Fragen an Dich: Weshalb arbeitest du nicht Vollzeit? Wenn du als Dozent nur wenige Aufträge bekommst – woran liegt das? Weshalb nimmst du nicht noch eine weitere Beschäftigung an? Zeitung austragen, beim Discounter an der Kasse? :confused: |
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Wenn man beispielsweise fünf Jahre lang meinetwegen jede Woche 80 Stunden arbeitet und dann was weiß ich wie viele Jahre davon profitiert bei sehr geringem oder gar (fast) ausbleibendem Einsatz, dann empfinde ich das als große Ungerechtigkeit denjenigen gegenüber, die meinetwegen 30 oder 40 Jahre wöchentlich zwar nur 40 Stunden einen vergleichbaren Einsatz erbrachten, aber dafür vergleichsweise in Summe gering entlohnt wurden. Wie groß´ein Einsatz tatsächlich war oder ist, ist nicht immer so einfach zu beurteilen. Fähigkeiten, deren Entwicklung maßgeblich davon abhängen, was man mit in die Wiege gelegt bekommen hat, sorgen dafür, dass der Einsatz zum Erreichen eines bestimmten Zieles ganz unterschiedlich ausfallen muss. Es kann sein, dass der eine aus dem Stand etwas kann, was der andere mit noch so viel Einsatz nie lernt. |
Es ist ja nur sinnvoll, dass man den Weg gut findet, der einem die eigene Lebenssituation verbessern würde. Dies steht ja nun leider völlig dem typischen Wahlverhalten entgegen, wo die "Abgehängten" auch ganz gerne FDP oder AFD wählen.
Im Prinzip würde das BGE aber auch für den "Geringverdiener", also Niedriglohnempfänger oder Hartz 4 Empfänger wenig ändern, da der Bemessungsrahmen des Betrags sicher nicht spürbar über dem ist, was Grundsicherung sein sollte. Gewinner des BGE sind eben hauptsächlich freischaffende "Künstler" (also Künstler im engeren Sinne, Selbständige in Ich AGs oder auch Nachhilfelehrer; eben alle die kein festes Angestelltenverhältnis bei geregeltem Auskommen haben), die sich mit unregelmäßigen Engagements über Wasser halten, da diese bei einer auftragsfreien Zeit, dann halt immer auf das Kissen BGE "fallen" und damit ohne eventuell vorhandenes Vermögen oder Immobilien oder andere Sachwerte zwingend zu Geld machen müssen, da Hartz4 dies verlangen würde. Also im Prinzip bringts dem Reichen und dem Armen nichts und denen die ein festes geregeltes Leben führen bringt es auch nichts. Profiteur ist der Dauerstudent oder der (Lebens-)künstler, der aus verschiedensten Gründen, kein festes geregeltes Auskommen hat / haben kann oder haben möchte. Ob man dies gut findet? Ich bin zum Beispiel sehr unentschlossen, da ich Großteile von dem was sich Kunst nennt, nicht als solche empfinde und nicht weiß ob, ich ein solches Künstler dasein solidarisch finanzieren möchte. Oder nehmen wir den hier unterstellten Fall des studierten Lehrers, der aus rein egoistischen sportlichen Motiven lieber nur 8h Nachhilfe die Woche gibt und den Rest seiner Zeit mit langen Radtouren verbringt, anstatt sich um eine geregelte Anstellung in einer Schule zu bemühen. Dem entgegen steht der selbständige Architekt, der es aus Gründen der Nachhaltigkeit ablehnt klassische Baustoffe zu verwenden und entsprechend nur Passivimmobilien als Holz und Lehm plant und damit eine sehr dünne Auftragslage hat. Er besitzt aber sein eigenes Haus und kommt mit dem Grundbedarf aus. Hier finde ich es nur gerecht, wenn dieser sein Eigentum nicht veräußern muss oder seine Ideale nicht verraten muss. |
Zu der Situation im Bereich Nachhilfe möchte ich ein paar Worte verlieren.
Es ist üblich in der Nachhilfebranche mit Honorarverträgen zu arbeiten. Das Honorar ist in Anbetracht der Tatsache, dass Akademiker bzw. Studenten beschäftigt werden, ziemlich gering. Es wird akzeptiert, weil es zum einen eben Studenten sind, die sich darauf einlassen oder eben Leute, die anderswo schlechte Karten haben. Da Schüler morgens unter der Woche und zu Schulzeiten keine Zeit haben, beschränkt sich die Nachhilfe auf den Nachmittag und frühen Abend. Es hat Jahre gedauert bis es mir als Nachhilfelehrer gelungen ist die Zeit von 14 bis 18:30 Uhr weitestgehend (in vielen Nachhilfeschulen sind das die Standardzeiten) praktibabel abzudecken. Ich arbeite für zwei solche Schulen. Der Weg vom Ausgang zum Eingang beträgt etwa 200 m. |
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Aus meiner Sicht würden alle Leute in der Gesellschaft profitieren. Vor allem die Familien die heute Vollzeit hart arbeiten und damit gerade so über die Runden kommen. Auch die Wirtschaft würde profitieren. Viele hier aus dem Forum mit guten/sehr guten Einkommensstrukturen würden das Geld sicherlich in den Konsum stecken. Andere würden die Freiheit nutzen sich verstärkt ehrenamtlich zu beteiligen oder gar an gemeinnützige Organisationen zu spenden. Ich finde das BGE würden einen massiv Beitrag leisten, die soziale Gerechtigkeit zu erhöhen. Natürlich wirst du immer Beispiele finden (aus deinem Blickwinkel heraus eben ziemlich viele Beispiele), die für dich subjektiv keinen Mehrwert für die Gesellschaft bringen und daher das BGE nicht verdient hätten. Den Preis würde ich allerdings locker zahlen, um einer großen Vielzahl von Familien ein besseres Leben zu ermöglichen. |
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Wo und wie genau profitieren überdurschnittlich verdienende Angestellte? |
Wenn Trump mit seinem Steuerpaket durchkommt, dann werden davon die Reichen profitieren und die Armen Nachteile haben.
Das ist nicht die Sorte Umverteilung, die hier im Thread gewünscht wird. |
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Alleine, dass es ein Trump`scher Entscheid ist, stimmt mich dagegen. |
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Konsumsteigerung -> dein heutiges Einkommen + BGE .. das BGE ist für dich zusätzlich, du kannst es ausgeben wie du magst
Einkommensstruktur -> die Leute arbeiten in Summe zu 90-95% weiter wie bisher, daher ist das BGE ein zusätzlicher Einkommensbaustein frei werdende Kapazität -> Leute mit schlechten Einkommensverhältnissen kriegen Last von der Schulter genommen, daher können Sie ihre Energie besser in die Arbeit einbringen |
Und wenn man das BGE einfach verdoppelt, ist dieser Effekt ja gleich doppelt so gut, oder versteh ich deine Argumentation falsch?
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Nein. Denn irgendwann ist die Grenze erreicht, an der der monetäre Anreiz der Arbeit nicht mehr groß genug ist, wenn du ein zu üppiges BGE hast. Dieses Stadium wäre erst erreicht oder notwendig, wenn unsere Wirtschaft voll automatisch funktionieren würde.
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Ein kleines mathematisches Bsp.
Ich nehme ein Mittelstandgehalt von 3000 Euro Brutto 14 jährlich. Ohne BGE sind das (in Österreich) 12x 2014 Euro plus Weihnachten und Urlaub also 28.888 Euro netto im Jahr. Idee BGE wäre alle 50% Steuern. Also nehmen wir ein BGE von 1100 Euro und weiterhin 3000 Euro Brutto das ergibt jedes Monat 2600 Euro mal 14 sind das 36.400. Davon würde der Mittelstand als recht ordentlich profitieren ist natürlich eine Milchmädchen Rechnung unter der Annahme das die Gehälter gleich bleiben aber grundsätzlich könnte man da schon einen Benefit sehen |
Ja so sehe ich das. Warum ziehst du vom BGE 50% Steuern ab?
Ich sehe das nicht als Milchmädchenrechnung. Warum sollen sich die Gehälter verändern? Die würden sich nur verändern, wenn weniger gearbeitet würde. Und das wird vermutlich nur in sehr geringem Umfang passieren, da die Arbeit für viele Leute auch neben dem monetären einen Anreiz auch andere Mehrwerte bietet. |
Warum ziehe ich beim BGE 50% ab, ich setze einen allgemeinen Steuersatz von 50%. Ungedeckelt und für alle Einkommen also bei 10mio jährlich zahlt man 5mio Steuern
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Ich liebe perpetuum mobiles, aber ich glaube nicht an sie ;). |
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Wie sieht es überhaupt mit den Sozialversicherungen beim BGE aus? |
Die ganz grobe Idee der Finanzierung ist doch eigentlich: Summe aller Sozialausgaben heute = Summe der ausgezahlten BGE von morgen. Das die Rechnung nicht aufgeht ist mir auch bewusst. Das da noch Mittel kommen bzw. anderweite Steuerschrauben gedreht werden müssen ist klar.
Aber na klar. Über die Einkommenssteuer finanzierst du zum Teil dein eigenes BGE. Das ist doch eine Verbesserung zur heutigen Situation. Heute hast du erst mal nur Abflüsse. Morgen hättest du dann einen Rückfluss. |
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Bleibt die Krankenversicherung. |
Ich bin leider bei den Begrifflichkeiten nicht sattelfest ich wollte mit den tatsächlichen Steuersatz nur sagen das jeder wirklich 50% steuern zahlt und nicht in der Steuerklasse 50% ist aber dann nur 46-47% zahlt weil es eine Deckeln der Abgaben für keine Ahnung was gibt und dadurch zahlt er weniger Steuern.
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Nach meiner Kenntnis reicht zum perpetuum mobile, dass man keine Energie reinstecken muss. Rauskommen muss nicht unbedingt was ;).
Ging mir um den Satz "Aus meiner Sicht würden alle Leute in der Gesellschaft profitieren.", ich denke, dass wir selbst von "ein sehr hoher Anteil" weit entfernt sind. Ein Single mit 3000 € brutto zahlt heute in Deutschland 430 € steuern, hat also nach Steuern 2570 €. Wenn er ein BGE von 1000 € erhält und sogar weiterhin 3000 € verdient, von denen er aber 1500 € Steuern zahlt, dann hat er inkl. BGE nur noch 2500 €. Mit steigendem Einkommen wird das in absoluten Beträgen sogar noch "schlimmer", bis man irgendwann bei so hohem Einkommen ist, dass es egal ist, weil man eh viel mehr Geld als Bedürfnisse hat. |
Na das BGE muss steuerfrei sein.
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Achso Thorsten nimmt den Ball von Necon mit der 50% Besteuerung auf das normale Einkommen auf.
Eine solche pauschale Methode zur Finanzierung des BGE soll meiner Meinung nach nicht stattfinden, denn wie weiter oben erwähnt, soll sich das BGE soweit wie möglich selbst finanzieren, durch den Entfall der anderen sozialen Leistungen. |
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Mein Bruder mit seinen zwei Kindern muss dann bei Eintritt der Arbeitslosigkeit sein Haus versteigern, weil er quasi ab sofort die Raten dafür nicht mehr tragen kann? Krankengeld gibts wahrscheinlich auch keins mehr, d.h. nach 6 Wochen EFZ kann man gleich die Wohnung kündigen und das Auto verkaufen? Puuuh, da frag ich mich ja schon, was in meinen Ohren mehr nach Sozialstaat klingt. |
Das sind natürlich berechtigte Fragen und Problemstellungen. Ich bin nicht der Meinung das man ein BGE quasi über Nacht mit einer Bierdeckelformel einführen kann. Die angesprochenen Themen machen ja deutlich das die Formel Finanzierung BGE = Entfall anderer Sozialleistungen viel viel zu einfach ist.
Ist einfach eine sehr komplexe Angelegenheit, ebenso wie das System der Krankenversicherung. |
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Dem TE ist es wohl nicht bewusst wieviel Freizeit er hat im Vergleich zu Vollzeit arbeitenden, alleinerziehenden Müttern oder Personen die noch Angehörige pflegen. |
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