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tandem65 19.12.2012 20:37

Hi qbz,

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 847373)
Die lutherisch-calvinistische-zwinglianische Reformation passte das Christentum der industriell-kapitalistischen Individualität an. Träger der Reformation waren vorwiegend die Städter, das Handwerk und die Bänker ;-) . Die sich gegen den Feudalismus der Kirche auflehnenden, gottgläubigen Bauern (Bauernkrieg) wurden von Luther nicht unterstützt, er wählte das Bündnis mit der Obrigkeit.

ähm liegen da nicht etwa 200-300 Jahre zwischen Luther-Calvin & der Industrialisierung?

photonenfänger 19.12.2012 20:38

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847376)
+1 :Danke:

Obwohl, magst Du bitte toleriert noch durch gewollt ersetzen?

Das ist doch kein Argument. Es lässt sich mal wieder für alles anwenden, von Terroristen bis Reifenplatzer.

Das wahre Problem der Kirche ist doch nicht der Glaube an sich, sondern die Tatsache, dass es ein im Ritual verhafteter Haufen alter Männer ist. Der persönliche Glaube von Menschen, die ansonsten im hier und jetzt leben, ist imho noch nirgends zum Problem geworden, immer nur Rituale und Ansichten aus dem Mittelalter oder noch früher...

titansvente 19.12.2012 20:40

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 847359)
Und zwar zur völligen Ignoranz zur Kirche und an Gott glaube ich auch nicht. Wir können unser Leben selbst bestimmen und leider wird uns das von aussen manchmal negativ beeinflußt.

Wie heisst es so schön:
Der einzige Sinn des Lebens, ist der, dem man ihm selber gibt - Punkt :Huhu:

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 847363)

a) der Glauben daran das Gott Alles erschaffen hat.
hierzu hat der entspannte Atheist die Position, das es zwar vernünftig ist zu fragen wer oder was Alles erschaffen hat, aber es nur eine unvernünftige Verschiebung der Frage ist alles auf Gott zu schieben. Denn wer oder was hat Gott dann...? und wenn das so ist warum dann nicht gleich anerkennen das alles aus einer anderen Form (dem NICHTS, oder bei den alten Griechen dem K:AOS) kam

Kreationisten oder Anhänger des "Intelligent Design" biegen sich die Fakten so, dass sie sie an ihren Glauben adaptieren können.
Siehe Fossilien, Platttentektonik, usw.
Wenig kreativ und überzeugend :Nee:

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 847363)
Und zum Ausgangspunkt. Wenn Gott schwul nicht toleriert hätte, hätte er es nicht geschaffen.

Ach komm...
Und warum denken dann nicht wenige Anhänger der Lehre Gottes, dass Homosexualität eine Krankheit sei :confused:
Das würde ja nahelegen, dass auch Gott irgendwie krank ist oder zumindest gewesen sein muss :Gruebeln:

flaix 19.12.2012 20:49

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 847382)
Kreationisten oder Anhänger des "Intelligent Design" biegen sich die Fakten so, dass sie sie an ihren Glauben adaptieren können.
Siehe Fossilien, Platttentektonik, usw.
Wenig kreativ und überzeugend :Nee:



Ach komm...
Und warum denken dann nicht wenige Anhänger der Lehre Gottes, dass Homosexualität eine Krankheit sei :confused:
Das würde ja nahelegen, dass auch Gott irgendwie krank ist oder zumindest gewesen sein muss :Gruebeln:

du verstehst das Gott-Konzept nicht. ER ist nicht verantwortlich für die Interpretationen seiner eifrigen Jünger. ER ist unergründlich ;-)

titansvente 19.12.2012 20:55

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 847386)
du verstehst das Gott-Konzept nicht. ER ist nicht verantwortlich für die Interpretationen seiner eifrigen Jünger. ER ist unergründlich ;-)

Du irrst :Huhu:
Ich weigere mich nur es anzuerkennen, danach zu leben und die kruden Theorien mancher seiner Anhänger zu tolerieren.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 847373)
Karl Marx schrieb, glaube ich (ich müsste es jetzt suchen, vielleicht im Kapital, Band 1) sinngemäss, dass die Herausbildung des Geldes als abstrakteste, allgemeinste und universellste Form für bestimmte gesellschaftliche Verhältnisse im ideellen Überbau, in der Religionsentwicklung die Entstehung der monotheistischen Religionen, der Ein-Gott-Glaube (abstrakt, allgemein, universell) entsprechen.

-qbz

Von Marx stammt auch der Ausspruch vom Opium des Volkes.

tandem65 19.12.2012 21:03

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 847381)
Das ist doch kein Argument. Es lässt sich mal wieder für alles anwenden, von Terroristen bis Reifenplatzer.

Du hast mich verstanden. :Blumen:

photonenfänger 19.12.2012 21:08

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847393)
Du hast mich verstanden. :Blumen:

War auf flaix bezogen.

Die Annahme, alles wäre so, wie Gott es will, ist ziemlich witzig.

tandem65 19.12.2012 21:14

Hi Scotti,

Du behauptest hier:

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 845637)
Tandem verlangt Bibelstellen und reagiert mit Missachtung darauf. Das ist in meinen Augen unverschämt.

Dass er auf den Post heute Abend eingehen könnte kam erst auf meine Kritik.

Für Dich habe ich mal den Zeitlichen Ablauf zusammenzitiert.

Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 845637)
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 845494)
Zitat:

Zitat von Scotti (Beitrag 845490)
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 845484)
Hi Willi,

dann leg die Stirn noch eine Weile in Falten. Ich habe jetzt nicht alle
Stellen gelesen, aber in keiner die ich gelesen habe wird die Vergewaltigung selbst gutgeheissen. Es wird lediglich die Handlung einzelner erzählt. Dein erstes Zitat über Lot z.B. zeigt doch, wenn Du es ganz liest, das Dilemma von Lot. Er stellt den Schutz seiner Gäste höher als die Jungfräulichkeit seiner Töchter. Das bedeutet doch nicht, daß Gott jetzt Vergewaltigungen gut findet oder irre ich mich da?

Die Antwort ist doch jetzt nicht ein Ernst, oder?

Willi hat sich für dich, auf deine Aufforderung hin, eine Menge Arbeit
gemacht und du speist ihn mit einer solchen Unerschämtheit ab?

Hi Scotti,

Ich habe mir die Mühe gemacht von 3 seiner Stellen den Kontext zu lesen. Von einer Stelle habe ich mir die Mühe gemacht, zu erläutern was ich da im Zusammenhang verstehe. Was genau daran ist unverschämt? Ich werde heute Abend auch gerne bei Bedarf die anderen Stellen im Kontext erläutern.

Tandem verlangt Bibelstellen und reagiert mit
Missachtung darauf. Das ist in meinen Augen unverschämt.

Dass er auf den Post heute Abend eingehen könnte kam erst auf meine Kritik.

Fällt Dir irgendetwas auf?

tandem65 19.12.2012 21:24

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 847399)
War auf flaix bezogen.

Warum zitierst Du mich dann?

Zitat:

Zitat von photonenfänger (Beitrag 847399)
Die Annahme, alles wäre so, wie Gott es will, ist ziemlich witzig.

Das ist für mich eine logische Konsequenz aus dem freien Willen den uns Gott gegeben hat. Wir dürfen wirklich jede Schice machen die uns einfällt. Wir dürfen an ihn glauben und es sein lassen.

Cruiser 19.12.2012 21:28

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847408)
Das ist für mich eine logische Konsequenz aus dem freien Willen den uns Gott gegeben hat. Wir dürfen wirklich jede Schice machen die uns einfällt. Wir dürfen an ihn glauben und es sein lassen.

Für welche Werte steht er denn dann, wenn dies deiner Meinung nach so ist?

photonenfänger 19.12.2012 21:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847408)
Warum zitierst Du mich dann?

Hatte kurz verdrängt, dass die Forumssoftware Zitate nicht mitnimmt.

tandem65 19.12.2012 21:53

Hi Cruiser,

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 847410)
Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847408)
Das ist für mich eine logische Konsequenz aus dem freien Willen den uns Gott gegeben hat. Wir dürfen wirklich jede Schice machen die uns einfällt. Wir dürfen an ihn glauben und es sein lassen.

Für welche Werte steht er denn dann, wenn dies deiner Meinung nach so ist?

Du bist jetzt bei dem Gottgewollt?
Da ich alles in unserer Welt als Gottgewollt bezeichne, so bin ich gleichzeitig davon überzeugt, daß nicht alles in unserer Welt auch Gott gefällt.

Die Werte für die Gott sind doch schon erwähnt worden.

Die 10. Gebote sind da doch schon mal ein guter Anfang.
Die Tatsache, daß uns Gott die 10 Gebote gegeben hat macht doch klar daß er zulässt daß wir dagegen verstossen. Der eine mehr der andere weniger.

Cruiser 19.12.2012 22:00

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847420)
Du bist jetzt bei dem Gottgewollt?

Ja

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847420)
Da ich alles in unserer Welt als Gottgewollt bezeichne, so bin ich gleichzeitig davon überzeugt, daß nicht alles in unserer Welt auch Gott gefällt.

Warum greift "er" denn nicht ein, wenn er denn die Macht hätte?
Kann er nicht?
Will er nicht?

:confused:

Pascal 19.12.2012 22:11

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 847422)
Ja
Warum greift "er" denn nicht ein, wenn er denn die Macht hätte?
Kann er nicht?
Will er nicht?
:confused:

Weil es ein Paradies auf Erden nicht für alle gibt, weil es etwas gibt, was über das irdische Leben hinausgeht, hinausragt, in etwas, das u.U. über dem rationalen im hier und jetzt steht, weil es auch ein Böses gibt...

tandem65 19.12.2012 22:13

Zitat:

Zitat von Cruiser (Beitrag 847422)
Warum greift "er" denn nicht ein, wenn er denn die Macht hätte?
Kann er nicht?
Will er nicht?

Letzteres. Wenn er eingreifen würde, wie sollte er das tun?
Verhindern oder bestrafen?
Hätten wir noch unseren freien Willen wenn Unrecht verhindern würde?
Wenn er bestrafen soll, welche Strafe soll ich empfangen für meine Schadenfreude in meinem Schickedanz Fred? Oder für das Übertreten der Geschwindigkeit weil ich das Schild "übersehen habe"?

qbz 19.12.2012 22:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847379)
Hi qbz,
ähm liegen da nicht etwa 200-300 Jahre zwischen Luther-Calvin & der Industrialisierung?

sicher.
Ich meinte, dass Calvin, Zwingli, Luther die Religion des aufstrebenden Bürgertums in den Städten begründeten, welches später beherrschender Träger der Industrialisierung wurde, sowie der Handwerke (Vorläufer der technischen Entwicklung). Stichworte für die Anpassung des Christentums an den entstehenden Kapitalismus wären u.a.: calvinistischer Arbeitsethos; eigene gute Werke als Basis für den Himmelseintritt statt Busse, Absolution oder Ablasshandel, quasi eine Verinnerlichung des Über-Ichs; Heirat der Priester und damit Lösung der Kirche vom Grundbesitz, Verbreitung der gedruckten Bibel (Bildung für alle) etc.
Die Reformation entstand im Übergang Feudalismus / Kapitalismus, der bekanntlich auch mit sehr wichtigen Veränderungen der Produktivkräfte begleitet war (Buchdruck z.B. ---> Verbreitung der Lutherbibel) .

-qbz

Klugschnacker 20.12.2012 00:27

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847431)
Letzteres. Wenn er eingreifen würde, wie sollte er das tun?
Verhindern oder bestrafen?
Hätten wir noch unseren freien Willen wenn Unrecht verhindern würde?

Entschuldigung, hier wird es aus meiner Sicht jetzt unlogisch. Gott ist nach christlicher Vorstellung allwissend. Das bedeutet: Im Augenblick der Schöpfung sah er die Zukunft der von ihm geschaffenen Welt in allen Einzelheiten vor sich. Er sah auch, wohin der freie Wille der Menschen führen würde. Für Gott war der freie Wille des Menschen kein Experiment mit ungewissem Ausgang. Denn Gott ist allwissend und wusste bereits im Augenblick der Schöpfung bis in die kleinste Einzelheit, wie der Mensch handeln würde.

Aus christlicher Sicht gibt es daher keinen freien Willen im eigentlichen Sinne. Es gibt ferner kein Unrecht, für das Gott nicht direkt verantwortlich wäre. Denn in seiner Allwissenheit sah Gott im Moment der Schöpfung alles Leid voraus. Obwohl er allmächtig ist und ohne Mühe alles Leid zu verhindern in der Lage wäre, verhinderte er es nicht.

Die Rechtfertigung Gottes angesichts des Leids (die "Theodizee") ist ein ungelöstes theologisches Problem. Warum widerfahren guten Menschen oder unschuldigen Säuglingen schlimme Dinge? Lesenswert in diesem Zusammenhang ist der schmale Band des jüdischen Philosophen Hans Jonas "Der Gottesbegriff nach Auschwitz".

Grüße,
Arne

titansvente 20.12.2012 06:59

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847466)
(..)
Die Rechtfertigung Gottes angesichts des Leids (die "Theodizee") ist ein ungelöstes theologisches Problem. Warum widerfahren guten Menschen oder unschuldigen Säuglingen schlimme Dinge?

An diesem Punkt wird es in der Diskussion mit Gläubigen dann leider oft unfair.
In die Enge grtrieben kommt am Ende der Argumentationskette dann oft ein:
"Gottes Wege sind unergründlich"

phonofreund 20.12.2012 08:58

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 847431)
Letzteres. Wenn er eingreifen würde, wie sollte er das tun?
Verhindern oder bestrafen?
Hätten wir noch unseren freien Willen wenn Unrecht verhindern würde?
Wenn er bestrafen soll, welche Strafe soll ich empfangen für meine Schadenfreude in meinem Schickedanz Fred? Oder für das Übertreten der Geschwindigkeit weil ich das Schild "übersehen habe"?

Erklär doch bitte mal, wieso ein Gott so gewissenlos sein kann, die schlimmsten Dinge passieren zu lassen. Freier Wille für die Menschen? Soll doch wohl nicht wahr sein! Mit theologischen Grundsätzen ist das auch nicht zu erklären, so das es Menschen verstehen, die von grauenhaften Dingen oder Taten betroffen sind.

Pascal 20.12.2012 09:24

Zitat:

Zitat von phonofreund (Beitrag 847517)
Erklär doch bitte mal, wieso ein Gott so gewissenlos sein kann, die schlimmsten Dinge passieren zu lassen. Freier Wille für die Menschen? Soll doch wohl nicht wahr sein! Mit theologischen Grundsätzen ist das auch nicht zu erklären, so das es Menschen verstehen, die von grauenhaften Dingen oder Taten betroffen sind.

Gott ist nicht gewissenlos. Als Christ glaube ich an eine Gerechtigkeit die über das hinausgeht was das alleinige irdische Leben anbelangt. Ohne diesen Blick hinaus Richtung "ewiges Leben" wird es schwer alles was hier auf Erden passiert verstehen zu können. Individuelles Leid eingeschlossen. Es ist aber genau jene Hoffnung auf eine Gerechtigkeit die nicht von dieser Welt ist, die einen Christenmenschen trägt und ihm immer wieder Mut macht.

sbechtel 20.12.2012 09:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847466)
Die Rechtfertigung Gottes angesichts des Leids (die "Theodizee") ist ein ungelöstes theologisches Problem. Warum widerfahren guten Menschen oder unschuldigen Säuglingen schlimme Dinge? Lesenswert in diesem Zusammenhang ist der schmale Band des jüdischen Philosophen Hans Jonas "Der Gottesbegriff nach Auschwitz".

Und da dachte ich immer, der Arne kennt sich nur mit Mitochondrien aus :Lachanfall: :Lachanfall:

DirectX 20.12.2012 09:34

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 847536)
Als Christ glaube ich an eine Gerechtigkeit die über das hinausgeht was das alleinige irdische Leben anbelangt. Ohne diesen Blick hinaus Richtung "ewiges Leben" wird es schwer alles was hier auf Erden passiert verstehen zu können. Individuelles Leid eingeschlossen. Es ist aber genau jene Hoffnung auf eine Gerechtigkeit die nicht von dieser Welt ist, die einen Christenmenschen trägt und ihm immer wieder Mut macht.

Das ist natürlich eine schöne Sache für die Obrigkeiten dieser Welt. Verhindert man so natürlich sehr effektiv, dass sich die Menschen gegen die Ungerechtigkeit auflehnen.

Das klingt für mich eher nach: Egal wie beschi**en es dir geht, vertrau drauf, dass es hinterher besser wird. Und jetzt halts Maul und mach weiter.

phonofreund 20.12.2012 09:35

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 847536)
Gott ist nicht gewissenlos. Als Christ glaube ich an eine Gerechtigkeit die über das hinausgeht was das alleinige irdische Leben anbelangt. Ohne diesen Blick hinaus Richtung "ewiges Leben" wird es schwer alles was hier auf Erden passiert verstehen zu können. Individuelles Leid eingeschlossen. Es ist aber genau jene Hoffnung auf eine Gerechtigkeit die nicht von dieser Welt ist, die einen Christenmenschen trägt und ihm immer wieder Mut macht.

Auf diese Gerechtigkeit wird man dann wohl ewig warten......

Klugschnacker 20.12.2012 09:47

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 847536)
Gott ist nicht gewissenlos. Als Christ glaube ich an eine Gerechtigkeit die über das hinausgeht was das alleinige irdische Leben anbelangt. Ohne diesen Blick hinaus Richtung "ewiges Leben" wird es schwer alles was hier auf Erden passiert verstehen zu können. Individuelles Leid eingeschlossen. Es ist aber genau jene Hoffnung auf eine Gerechtigkeit die nicht von dieser Welt ist, die einen Christenmenschen trägt und ihm immer wieder Mut macht.

Der letzte Satz ist sehr schön. Aber widersprechen Deine Überzeugungen nicht der Vorstellung von einer Allmacht Gottes? Ein allmächtiger Gott braucht keine zweigeteilte Welt mit dem Leid hier und der ewigen Seligkeit dort, um eine umfassende Gerechtigkeit zu schaffen. Er kann jeden beliebigen idealen Zustand direkt erschaffen.

Die Diskussion um ewige umfassende Gerechtigkeit im Jenseits (Paradies) hat einen hoffnungsvollen, sehr sympathischen Anstrich. Allerdings muss man die gleiche Diskussion, die man um das Paradies führt, auch um die Hölle führen. In ihr landet nach christlicher Überzeugung die Mehrheit der Menschen, nämlich alle Ungetauften, also alle Nicht- oder Andersgläubigen, sowie alle getauften, die es verdient haben.

Pascal, kann ein Mensch nach christlichem Verständnis etwas so schlimmes tun, dass er in ewiger, niemals endender Qual bestraft werden muss? In der jedes Verzeihen ausgeschlossen ist, und zwar für alle Zeit?

Ich sehe darin eher einen allzu menschlichen, wenig göttlichen Belohnung- und Bestrafungsmechanismus, den sich die Menschen ausgedacht haben.

Grüße,
Arne

Klugschnacker 20.12.2012 10:12

Ergänzend zu meinem oberen Posting das Wort von Papst Johannes Paul II:

"Die Kirche kennt kein anderes Mittel als die Taufe, um den Eintritt in die ewige Seligkeit sicherzustellen... Was die ohne Taufe verstorbenen Kinder betrifft, kann die Kirche sie nur der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen."

Gegenüber dem, was die Kirche anzubieten hat um den Eintritt in die ewige Seligkeit sicherzustellen (!), nämlicher der Taufe, ist das Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes eindeutig ein Unsicherheitsfaktor. Das ist der Sinn des Wörtchens "nur" in dieser Erklärung.

Es stimmt also nicht ganz, wenn ich oben schrieb, dass alle Ungetauften in der Hölle landen. Sondern sie sind der Barmherzigkeit Gottes anvertraut. Diese ist jedoch anscheinend nicht ausreichend zuverlässig, um die Taufe einfach abzuschaffen oder die Idee einer Hölle aufzugeben.

Wie gut würde es tun, wenn Papst einfach einräumte, dass wir keine Ahnung von all diesen Dingen haben und haben können! Dass er niemandem den Eintritt in die ewige Seligkeit "sicherzustellen" vermag. Und dass er keinerlei Abschätzung über die Barmherzigkeit Gottes geben kann? Dass er einfach mal ausspräche, was völlig offensichtlich ist: dass wir über diese Dinge nichts wissen können.

Grüße,
Arne

titansvente 20.12.2012 10:18

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847558)
(...)
Die Diskussion um ewige umfassende Gerechtigkeit im Jenseits (Paradies) hat einen hoffnungsvollen, sehr sympathischen Anstrich. Allerdings muss man die gleiche Diskussion, die man um das Paradies führt, auch um die Hölle führen. In ihr landet nach christlicher Überzeugung die Mehrheit der Menschen, nämlich alle Ungetauften, also alle Nicht- oder Andersgläubigen, sowie alle getauften, die es verdient haben.

(...)

Ich sehe darin eher einen allzu menschlichen, wenig göttlichen Belohnung- und Bestrafungsmechanismus, den sich die Menschen ausgedacht haben.

Grüße,
Arne

Es ist zwar schon im AT die Rede von einer "Hölle" aber so richtig wurde der Begriff von der kathloischen Kirche im Mittelalter geschürt, um das Geschäft mit dem Ablasshandel anzukurbeln.


titansvente 20.12.2012 10:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847572)
(...)
Wie gut würde es tun, wenn Papst einfach einräumte, dass wir keine Ahnung von all diesen Dingen haben und haben können! Dass er niemandem den Eintritt in die ewige Seligkeit "sicherzustellen" vermag. Und dass er keinerlei Abschätzung über die Barmherzigkeit Gottes geben kann? Dass er einfach mal ausspräche, was völlig offensichtlich ist: dass wir über diese Dinge nichts wissen können.

Grüße,
Arne

Das würde bedeuten, dass er sich eigenhändig seiner "Geschäftsgrundlage" entzieht und käme einer Bankrotterklärung gleich.

flaix 20.12.2012 10:25

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847572)
Ergänzend zu meinem oberen Posting das Wort von Papst Johannes Paul II:

"Die Kirche kennt kein anderes Mittel als die Taufe, um den Eintritt in die ewige Seligkeit sicherzustellen... Was die ohne Taufe verstorbenen Kinder betrifft, kann die Kirche sie nur der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen."

Gegenüber dem, was die Kirche anzubieten hat um den Eintritt in die ewige Seligkeit sicherzustellen (!), nämlicher der Taufe, ist das Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes eindeutig ein Unsicherheitsfaktor. Das ist der Sinn des Wörtchens "nur" in dieser Erklärung.

Es stimmt also nicht ganz, wenn ich oben schrieb, dass alle Ungetauften in der Hölle landen. Sondern sie sind der Barmherzigkeit Gottes anvertraut. Diese ist jedoch anscheinend nicht ausreichend zuverlässig, um die Taufe einfach abzuschaffen oder die Idee einer Hölle aufzugeben.

Wie gut würde es tun, wenn Papst einfach einräumte, dass wir keine Ahnung von all diesen Dingen haben und haben können! Dass er niemandem den Eintritt in die ewige Seligkeit "sicherzustellen" vermag. Und dass er keinerlei Abschätzung über die Barmherzigkeit Gottes geben kann? Dass er einfach mal ausspräche, was völlig offensichtlich ist: dass wir über diese Dinge nichts wissen können.

Grüße,
Arne

völlig wurscht. wir kommen alle in den Himmel.

MatthiasR 20.12.2012 10:26

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 847363)
Und zum Ausgangspunkt. Wenn Gott schwul nicht toleriert hätte, hätte er es nicht geschaffen.

Achtung, ganz dünnes Eis! :Nee:

Mit dem selben Argument (bei dem man problemlos 'Gott' durch 'die Natur' ersetzen kann) könnte man auch Padophilie, Vergewaltigung, Massenmord, ... rechtfertigen. Stichwort 'Naturalistischer Fehlschluss'.

Gruß Matthias (der überhaupt nichts gegen Homosexualität hat)

Rälph 20.12.2012 11:26

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 847536)
Gott ist nicht gewissenlos. Als Christ glaube ich an eine Gerechtigkeit die über das hinausgeht was das alleinige irdische Leben anbelangt. Ohne diesen Blick hinaus Richtung "ewiges Leben" wird es schwer alles was hier auf Erden passiert verstehen zu können. Individuelles Leid eingeschlossen. Es ist aber genau jene Hoffnung auf eine Gerechtigkeit die nicht von dieser Welt ist, die einen Christenmenschen trägt und ihm immer wieder Mut macht.

Sehr schön geschrieben! Sehe ich auch so. :)

Klugschnacker 20.12.2012 11:40

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 847577)
völlig wurscht. wir kommen alle in den Himmel.

Woher willst Du das wissen? Gibst Du nicht nicht vor, ein Wissen zu haben, das Du tatsächlich nicht haben kannst? Du kannst nicht wissen, ob es einen Himmel gibt und wer dort Einlass findet.

Grüße! :Blumen:
Arne

flaix 20.12.2012 11:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847623)
Woher willst Du das wissen? Gibst Du nicht nicht vor, ein Wissen zu haben, das Du tatsächlich nicht haben kannst? Du kannst nicht wissen, ob es einen Himmel gibt und wer dort Einlass findet.

Grüße! :Blumen:
Arne

na selbstverständlich ist das Spekulation. Aber risikolos. Entweder die Würmer und dann Blumendünger (hochwahrscheinlich) und ich nähre dann mit meinem Nektar die Schmetterlinge oder die grosse Überraschung und Hallelujah. Dann wären wir aber alle Gottes Kinder und finden Eingang in seinen Himmel.

flaix 20.12.2012 11:51

Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 847580)
Mit dem selben Argument (bei dem man problemlos 'Gott' durch 'die Natur' ersetzen kann) könnte man auch Padophilie, Vergewaltigung, Massenmord, ... rechtfertigen. Stichwort 'Naturalistischer Fehlschluss'.


nein, nein, nein. Das Gute kann ja nur bestehen durch die Eistenz des ANtagonisten. Also notwendiges Übel. Brauchen wir ganz dringend. Ist ein naturwissenschaftliches Prinzip. Alle Kräfte paarweise. Actio = reactio usw. Und der Teil von Religion der völlig easy zu verstehen ist.

drullse 20.12.2012 11:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847572)
Dass er einfach mal ausspräche, was völlig offensichtlich ist: dass wir über diese Dinge nichts wissen können.

Und damit potentiell das Fundament der Kirche und ihrer Macht in Frage stellt?

Das glaubst Du aber nicht ernsthaft oder? ;)

Pascal 20.12.2012 11:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847558)
Pascal, kann ein Mensch nach christlichem Verständnis etwas so schlimmes tun, dass er in ewiger, niemals endender Qual bestraft werden muss? In der jedes Verzeihen ausgeschlossen ist, und zwar für alle Zeit?

Ich sehe darin eher einen allzu menschlichen, wenig göttlichen Belohnung- und Bestrafungsmechanismus, den sich die Menschen ausgedacht haben.

Grüße,
Arne

Ich als Christ muss mich mit meinem Leben, meinen gesprochenen Worten und meinen begangenen Taten vor Gott verantworten. Als Individuum. Nicht wir Menschen richten über Taten von Menschen, insofern ist es nicht an mir eine Vorstellung darüber zu entwickeln, welche Taten anderer Menschen zu welcher Konsequenz vor Gott führen.

Zur Fragestellung "wer wo landet". Kann man einem 13-jährigen Mädchen in Bangladesch vorwerfen, dass sie kein Elternhaus, kein Umfeld hat, dass sie zum christlichen Glauben geführt hat.

Kann man einem geistig behinderten Menschen den Zugang zum Reich Gottes absprechen, nur weil seine Ratio es ihm nicht ermöglicht, durch Studium der Bibel und eigene gedankliche Entscheidungsprozesse ein eigenes Bekenntnis zum Glauben zu formulieren?

Ich bin bei beiden Fällen überzeugt, auch diesen Menschen steht das Reich Gottes offen. Und da komme ich auf die Begrifflichkeit der Barmherzigkeit zurück, denn ich bin davon überzeugt, Gottes Güte, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ist größer als meine Vorstellungskraft.

Und es ist sicher richtig, ein Mensch vermag nichts sicherzustellen. Wobei ich deine Begrifflichkeit "Ahnung" so interpretieren möchte, dass eine Ahnung, also etwas unbestimmtes, etwas tief innen gefühltes sehr wohl in uns Menschen wohnen kann, jedoch ein unverrückbares Wissen immer Stückwerk bleiben muss. Die menschliche Erkenntnis kann wachsen, jedoch niemals den Status der Unfehlbarkeit erreichen. Hier sehe ich die Grenze von Menschlichem, Fehlbaren zum Göttlichen.

silence 20.12.2012 11:55

Beitrag wurde vom Benutzer gelöscht

Klugschnacker 20.12.2012 12:07

Zitat:

Zitat von blutsvente (Beitrag 847575)
Das würde bedeuten, dass er sich eigenhändig seiner "Geschäftsgrundlage" entzieht und käme einer Bankrotterklärung gleich.

Das sehe ich anders. Man kann religiöse Fragen behandeln, auch ohne vorgeben zu müssen, über die Antworten zu verfügen. Auch Nichtchristen, Atheisten, Zweifler etc. denken über große, existenzielle Fragen nach. Diese Fragen sind denn auch wesentlich älter als das Christentum.

Seit Arno Penzias und Robert Wilson 1965 die kosmische Hintergrundstrahlung entdeckten, steht fest, dass die Welt einen Anfang hatte. Denn mit ihren Erkenntnissen erbrachten sie den zwingenden Beweis für die Theorie eines Urknalls und eines Universums, das einen Anfang hatte (und nicht schon immer da war).

Die Tatsache, dass die Welt einen Anfang hatte, bedarf einer spirituellen, philosophischen Einordnung. Warum ist nicht nichts? Warum ist das Universum ein Ding, das sich entwickelt? Wie konnte aus einem Haufen Wasserstoffgas schließlich Leben und Bewusstsein entstehen? Sind wir die einzigen bewussten Wesen? Wird es ein Ende der Welt geben? Ist da etwas jenseits des Universums?

Das ist nur ein Beispiel für die Tatsache, dass sich spirituelle Fragen durch bloße Erkenntnis der Welt aufdrängen und einer Antwort bedürfen. Man kann ein spiritueller Mensch sein ohne von sich zu behaupten, die Antworten zu kennen. Im Gegenteil, wer sich vorschnell mit vermeintlichen Antworten und Wahrheiten zufrieden gibt, verzichtet auf die Suche nach den tatsächlichen Wahrheiten.

Der Papst und andere Glaubensführer würden sich nicht überflüssig machen, wenn sie einräumten, dass sie in Wahrheit nichts von dem Wissen, was sie vorgeben. Dass sie Suchende sind. Sie könnten sich an die Spitze einer Bewegung stellen, die sucht, nachdenkt, zweifelt und die Augen offen hält für alles, was sich über die Welt in Erfahrung bringen lässt.

Grüße,
Arne

DirectX 20.12.2012 12:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847637)
Auch Nichtchristen, Atheisten, Zweifler etc. denken über große, existenzielle Fragen nach. Diese Fragen sind denn auch wesentlich älter als das Christentum.

Für mich das grundlegende Problem der Menschheit. Sie halten sich für etwas Besonderes. Von daher muss in ihrer Existenz zwangsläufig ein besonderer Sinn liegen.

Klugschnacker 20.12.2012 12:47

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 847631)
Kann man einem 13-jährigen Mädchen in Bangladesch vorwerfen, dass sie kein Elternhaus, kein Umfeld hat, dass sie zum christlichen Glauben geführt hat.

Kann man einem geistig behinderten Menschen den Zugang zum Reich Gottes absprechen, nur weil seine Ratio es ihm nicht ermöglicht, durch Studium der Bibel und eigene gedankliche Entscheidungsprozesse ein eigenes Bekenntnis zum Glauben zu formulieren?

Ich bin bei beiden Fällen überzeugt, auch diesen Menschen steht das Reich Gottes offen.

Die Kirche sagt dazu: Nur wer Kenntnis von der Botschaft Jesu hat und ihr nicht folgt (sich nicht taufen lässt), dem ist das Reich Gottes verwehrt. Ohne diese Kenntnis kann man dem Ahnungslosen keinen Vorwurf machen, auch nicht an der Himmelspforte.

Diese Überzeugung brachte und bringt die christlichen Missionare in Schwierigkeiten, die nicht ohne Komik sind. Denn die Missionare brachten die Kunde Jesu zu den Menschen und damit die Möglichkeit, dass diese Menschen in der Hölle landen, vor der sie als Ahnungslose bislang sicher waren. Ohne die Missionare waren die Menschen sicher vor der Hölle gewesen.

Oder anders gesagt: Die Missionare stehen vor der Aufgabe, Menschen vor der ewigen Verdammnis zu retten, in deren Gefahr sie ohne die Missionare nie geraten wären.

Die Absurdität dieses Beispiels zeigt vor allem eins: dass unsere Vorstellungen von Gott, Himmel und Hölle falsch sein müssen.

Grüße,
Arne

titansvente 20.12.2012 12:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 847637)
Das sehe ich anders. Man kann religiöse Fragen behandeln, auch ohne vorgeben zu müssen, über die Antworten zu verfügen. Auch Nichtchristen, Atheisten, Zweifler etc. denken über große, existenzielle Fragen nach. Diese Fragen sind denn auch wesentlich älter als das Christentum.

Seit Arno Penzias und Robert Wilson 1965 die kosmische Hintergrundstrahlung entdeckten, steht fest, dass die Welt einen Anfang hatte. Denn mit ihren Erkenntnissen erbrachten sie den zwingenden Beweis für die Theorie eines Urknalls und eines Universums, das einen Anfang hatte (und nicht schon immer da war).

Die Tatsache, dass die Welt einen Anfang hatte, bedarf einer spirituellen, philosophischen Einordnung. Warum ist nicht nichts? Warum ist das Universum ein Ding, das sich entwickelt? Wie konnte aus einem Haufen Wasserstoffgas schließlich Leben und Bewusstsein entstehen? Sind wir die einzigen bewussten Wesen? Wird es ein Ende der Welt geben? Ist da etwas jenseits des Universums?

Das ist nur ein Beispiel für die Tatsache, dass sich spirituelle Fragen durch bloße Erkenntnis der Welt aufdrängen und einer Antwort bedürfen. Man kann ein spiritueller Mensch sein ohne von sich zu behaupten, die Antworten zu kennen. Im Gegenteil, wer sich vorschnell mit vermeintlichen Antworten und Wahrheiten zufrieden gibt, verzichtet auf die Suche nach den tatsächlichen Wahrheiten.

Der Papst und andere Glaubensführer würden sich nicht überflüssig machen, wenn sie einräumten, dass sie in Wahrheit nichts von dem Wissen, was sie vorgeben. Dass sie Suchende sind. Sie könnten sich an die Spitze einer Bewegung stellen, die sucht, nachdenkt, zweifelt und die Augen offen hält für alles, was sich über die Welt in Erfahrung bringen lässt, die über Jahrtausende unverrückbare Wahrheit waren.

Grüße,
Arne

Bereits Giordano Bruno postulierte die Unendlichkeit des Universums und brannte dafür auf dem Scheiterhaufen der heiligen Inquisition.
Und unzähliger weiterer Tote bedurfte es, bis die Kirche z.b. heliozentrische Weltbild schliesslich zähneknirschend anerkennen musste.
Nie aber auch wirklich nie, hat die Kirche kampflos ein Stück ihres Galubensfundamentes preisgegeben :Nee:

Die Taktik der Kirche die Gläubigen ei der Stange zu halten war (und ist teilwiese bis heute) bewusste Fehlinformation und gezlietes Vorenthalten von Wissen.

Je größer die Erkenntnisse der Wissenschaft wurde, desto kleiner wurde der Aktionsradius der Kirche/Religion.

Sollten sie nun hergehen und zugeben, dass sie eigentlich nix wissen, dann würden sie ja indirekt zugeben, die Menschen 2000 Jahren lang belogen zu haben.

Auch die Bibel könnte dann ja nicht mehr als Grundlage ihres Glaubens dienen, denn mit der Aussage von nun an suchend zu sein bedeutet ja im Umkehrschluss die Abkehr von den biblischen Überlieferungen.


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