LidlRacer |
15.10.2023 21:51 |
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
(Beitrag 1726005)
Thomas Stocker ist Klimaforscher und kein Journalist wie Axel Bojanowski (Die Welt).
Die Darstellung des Journalisten Bojanowski ist eine klassische Verschwörungstheorie, der nach meiner Wahrnehmung in der seriösen Klimaforschung kaum jemand etwas abgewinnen kann. Das liegt wohl auch am Unterton in Bojanowskis Artikel, welcher sich als das eigentliche Hauptanliegen aufdrängt: Klimawissenschaftler seien mehr Aktivisten als Wissenschaftler.
Der Klimaforscher Stocker stellt die Sache seriöser dar, da sind wir einer Meinung: Es gibt bei den Kipppunkten noch Unsicherheiten und schwach belegte Aussagen.
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So ist es. Natürlich gibt es große Unsicherheiten bei derart komplexen Systemen und deren Modellierung.
Bojanowski stellt das tendenziell so dar, als könnten wir die Kipppunkte daher ignorieren und Klimaschutzmaßnahmen weiter verzögern. Zumindest wird das Springer Publikum das so verstehen.
Stockers Darstellung ist realistischer und ich folgere daraus: Ja, es gibt große Unsicherheiten (nicht über die Existenz von Kipppunkten, sondern über ihre konkrete Lage und Auswirkungen), und daher müssen wir die Klimaschutzmaßnahmen dringend verstärken, da wir nicht wissen, wann genau wir in irreversible Katastrophen schlittern.
Im Grunde meine ich, das ist ohnehin schon so, aber zumindest müssen wir die Zunahme der Zahl und Größe der Katastrophen bremsen.
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