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Zitat von keko#
(Beitrag 1377030)
Das ist auch ein ziemlich allgeimeine Definition von Religion. Beachten sollte man den Unterschied zwischen "übermenschlich" und "übernatürlich". Das Naturgesetz der Buddhisten (Siddhartha Gautama) und die historischen Gesetze der Marxisten sind zwar übermenschlich, da sie nicht vom Menschen gemacht wurden, doch sie sind nicht übernatürlich.
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Ich weiss nicht, wer das über Karl Marx und seine Gesellschaftsanalysen schreibt, auf jeden Fall ist es grundfalsch. Die Menschen erschaffen die Produktivkräfte in bestimmten Eigentumsformen und die historischen Entwicklungsgesetze selbst, die zum Kapitalismus führten, allerdings ohne bewusste Kontrolle! Der oberflächliche Schein, in denen die Individuen agieren, bildet die grundlegenden Gesetze (Grundwidersprüche) jeweils nur verschleiert, entfremdet ab. Sie setzen sich hinter ihrem Rücken durch, aber scheinbar mit der Gewalt von Naturgesetzen, gegen welche Politik hilflos erscheint. (z.B. die Konzentration von Kapital, Strukturwandel, Arbeitslosigkeit, zyklische Krisen usf..).
Marx weist gerade nach, dass sich z.B. hinter dem sich scheinbar selbst vermehrenden Kapital ein bestimmtes gesellschaftliches Verhältnis verbirgt, die Aneignung von fremder Arbeit, die Verwandlung des "Mehrwerts" in Kapital. Der Arbeiter besitzt allein seine Arbeitskraft, die er auf dem Markt als Ware anbieten muss und gegen den Lohn tauscht. Dafür arbeitet er eine bestimmte Zeit für den Kapitalisten und alles, was über die Arbeitseit hinausgeh, die notwendig ist, um den Wert der Arbeitskraft zu erhalten , gehört als Mehrwert dem Kapitalisten und "verwandelt" sich in Kapital.(natürlich abstrakt und durchschnittlich betrachtet.)
Zitat:
Zitat von keko#
(Beitrag 1377030)
Der Kommunismus hat prophetische Schriften, allen voran "Das Kapital", eigene Fest- und Feiertage, seine "Priester" (Parteiführer). Auch die vor Monaten angebrachte Idee, kirchliche Feiertage in wissenschaftliche umzutaufen und Newton zu "huldigen", sind klare Zeichen einer Religion.
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Beim "Kapital" von K. Marx handelt es sich um eine Kritik der politiischen Ökonomie (Volkswirtschaftslehre würde man heute sagen) und um ein rein analytisches Werk über die Entstehung des Kapitals aus der Warenproduktion, sein Funktionieren und die Formen des Kapitals wie Finazkapital. Beim Buch "Das Kapital" handelt es sich um das Gegenteil von Prophetie, um eine theoretisch-logische Analyse der sozialen Wirklichkeit. K. Marx leitete ab, dass es z.B. einen Zwang zur fortschreitenden Vergesellschaftung der Produktion gibt oder einen Zwang zur Konzentration von Kapital (Monopole), einen Zwang, alles in Ware und Kapital zu verwandeln, was sich im nachhinein bestätigte. Es findet sich in den drei umfangreichen Bänden des Kapitals nur ein einziger winziger Absatz über den Kommunismus als Alternative zum Kapitalismus, wo die Menschen sich als Ensemble freier Individuen nach ihren Bedürfnissen frei verwirklichen sollen.
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