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flaix 20.02.2017 14:34

[quote=captainbeefheart;1292441
Zum zweiten: Wann sind Diäten "maßlos" erhöht worden? Und macht es nicht Sinn unsere Abgeordneten ordentlich auszustatten, damit sie vernünftige, möglichst unabhängige Arbeit leisten können? Und wann sind Steuern erhöht worden, um es in "Wirtschaftsflüchtlinge" (warum dieses Wort?) zu stecken? Habe ich da was verpasst?[/QUOTE]

seitdem es diesen Ansturm der Dilletatnten-Parteien gibt (auch schon vor der AfD) ist mir das höchst zweifelhaft geworden.

Ich finde Berufspolitiker als Gattung nicht gut. Dafür gibt es das Beamtentum, dafür haben die Preussen das mal erfunden.

qbz 20.02.2017 14:49

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1292402)
das mit dem auf die Füsse steigen ist aber nur so weil das ganze System von Steuern und Subventionen so kompliziert ist. Ich würde mir einen sehr schlanken Staat wünschen der sich auf seine Kernaufgaben konzentriert und den Bürgern ggü rechenschaftspflichtig über die Verwendung und Höhe von Steuern ist.

Dann wären wichtige Dinge wie Benzin, Strom, Wärme deutlich günstiger und diese Ersparnis käme direkt bei den Menschen an die es gebrauchen können.

Zur Verteuerung der Energie für die Privatverbraucher trug zuallerst die Privatisierung der Strom- und Wasserwerke bei. Diese brachten vorher dem Staat Gewinne, diese kassieren jetzt die privaten Anteilseigner inform von Dividenden. Unter dem Vorwand der Verschlankung, leeren Kassen und der Lüge nach billigerer Energie und preiswertem Wasser durch die Privatisierung für die Verbraucher verkaufte der Staat die Versorger (mit viel "Schmiermittel" auf den höchsten Etagen incl. (damals) ÖTV-Spitze). Heute ist er durch die Versorger quasi "erpressbar" (siehe Kosten der Schliessung der A-Werke und Infrastrukturkosten). Zu Zeiten der Privatisierungswellen gaben sich noch Firmen wie Goldman-Sachs, Lehman-Brother u.a. in den Rathäusern die Klinken die Hand für die Börsengänge der Versorger und für Public-Private-Partnership-Verträge, unter denen manchen Kommunen noch lange leiden werden. Analoges gilt für das "Verscherbeln" der Wohnungsbaugesellschaften in den Großstädten an Private, was als ein Faktor zu den Mietsteigerungen beitrug.

Anschliessend veteilten CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP, welche profitable Versorger fast "verschenkten" (im Vergleich zum heutigen Rückkaufpreis), Rettungsschirme für Banken und "verstaatlichten" sogar eine Pleite-Bank.

Trimichi 20.02.2017 15:20

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1292393)
So, so? Arme Menschen haben keine Lobby? Schon wieder ein faktenfreier Kommentar.

"Lobby für sozial Benachteiligte
...welche Organisation erhebt die Stimme für Arme, Kinder, Jugendliche, Familien, Langzeitarbeitslose, junge Menschen ohne Arbeit oder Ausbildung, für Kranke, Menschen mit Behinderungen, Pflegebedürftige oder Flüchtlinge? Deren Stimme ist die Freie Wohlfahrtspflege....

http://freiewohlfahrtspflege-nrw.de/...enachteiligte/

Was bringt es Dir wenn Du zwei Gruppierungen die beide Unterstützung brauchen mit deinen Kommentaren gegeneinander ausspielst? :confused:

Oder hälst Du mir gerade Stöckchen hin über die ich brav herüberspringe? :(

Gruß
N. :Huhu:

Nein, ich halte dir ganz sicher kein Stöckchen hin! :(

Ich will auch die Gruppen nicht gegeneinander ausspielen, sondern das es beiden Gruppen gut geht. Die Flüchtlinge, die Flüchtlinge, die Flüchtlinge.. Ist ja gut das man denen hilft. Allerdings existieren hierzulande auch hausgemachte soziale Missstände. Daher hatte ich mich für die Armen, Alten und Kranken eingesetzt. Das hat nichts mit Rechtsradikalismus zu tun. Das möchte ich an dieser Stelle mal loswerden..

Wenn die Flüchtlinge 1,5% des BiP kosten, so könnte man doch auch 1,5% für die Armen mehr ausgeben.

Was mir stinkt ist dass man nicht den Supersuperrreichen ein paar Milliarden abknöpft - sie wären dann halt nur noch superreich. Den Milliardären und Multimilionären etwas weniger? Fände ich jetzt nicht so abwegig, wenn man bedenkt, dass manche Banken Steuerbetrug in Milliardenhöhe begangen haben (Ex-Cum-Geschäfte), sich jene Manager die Taschen vollstopf(t)en und ungeschoren davonkommen sollten!

Wie dem auch sei, DE hat 6,3 Mrd. Überschuss erwirtschaftet letztes Jahr. Da könnte man auch mal darüber nachdenken, ob es soziales Elend in mitten unserer Gesellschaft überhaupt geben muss...


Eine Möglichkeit: Die Linke wählen. Die Linke will die Grundsicherung auf 1050 EUR pro Monat anheben.

Stefan 20.02.2017 16:26

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1292477)
Daher hatte ich mich für die Armen............. eingesetzt.

Ich glaube, es gibt in Deutschland eine Menge Menschen, die Vollzeit arbeiten, aber nicht besonders viel verdienen.
Wie willst Du denen erklären, warum sie ihren Job nicht kündigen und von der (von Dir geforderten höheren) Grundsicherung leben sollen?

DocTom 20.02.2017 16:40

@Rinderherzfresser:
Zitat:

Tabelle: Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Abgeordnetendiäten ab dem Jahr 1977. In der Spalte 'Diäten' wird die monatliche Abgeordnetenentschädigung bis 2001 in DM und zusätzlich in Klammern in Euro und ab dem Jahr 2002 in Euro angegeben. Die Spalte 'Erhöhung in Prozent' gibt die prozentuale Steigerung zum Vorjahr wieder.

Entwicklung der Diäten
Jahr Diäten Erhöhung in Prozent
1977 7.500 DM (3.834,69 €)
1978 7.500 DM (3.834,69 €) Nullrunde
1979 7.500 DM (3.834,69 €) Nullrunde
1980 7.500 DM (3.834,69 €) Nullrunde
1981 7.500 DM (3.834,69 €) Nullrunde
1982 7.500 DM (3.834,69 €) Nullrunde
1983 7.820 DM (3.998,30 €) 4,3 %
1984 8.000 DM (4.090,34 €) 2,3 %
1985 8.224 DM (4.204,86 €) 2,8 %
1986 8.445 DM (4.317,86 €) 2,7 %
1987 8.729 DM (4.463,07 €) 3,4 %
1988 9.013 DM (4.608,27 €) 3,3 %
1989 9.221 DM (4.714,62 €) 2,3 %
1990 9.664 DM (4.941,12 €) 4,8 %
1991 10.128 DM (5.178,36 €). 4,8 %
1992 10.366 DM (5.300,05 €) 2,3 %
1993 10.366 DM (5.300,05 €) Nullrunde
1994 10.366 DM (5.300,05 €) Nullrunde
1995 11.300 DM (5.777,60 €) 9,0 %
1996 11.300 DM (5.777,60 €) Nullrunde
1997 11.825 DM (6.046,03 €) 4,6 %
1998 12.350 DM (6.314,45 €) 4,4 %
1999 12.875 DM (6.582,88 €) 4,3 %
2000 12.953 DM (6.622,76 €) 0,6 %
2001 13.200 DM (6.749,05 €) 1,9 %
2002 6.878 € 1,9 %
2003 7.009 € 1,9 %
2004 7.009 € Nullrunde
2005 7.009 € Nullrunde
2006 7.009 € Nullrunde
2007 7.009 € Nullrunde
2008 7.339 € 4,7 %
2009 7.668 € 4,5 %
2010 7.668 € Nullrunde
2011 7.668 € Nullrunde
2012 7.938 € 3,5 %
2013 8.252 € 3,9 %
2014 8.667 € 5,0 %
2015 9.082 € 4,8 %
2016 9.327 € 2,7 %
Im Verhältnis zu den normalen und den öffentlich Angestellten bei der Berechnungsbasis mMn schon sehr abgehoben, ohne die Berlinpolitiker dadurch unabhängiger gemacht zu haben.
Die meisten Nullrunden haben die Angestellten im ÖD auch gehabt.


Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1292490)
...
Wie willst Du denen erklären, warum sie ihren Job nicht kündigen und von der (von Dir geforderten höheren) Grundsicherung leben sollen?

Bedingungsloses Grundeinkommen würde lt. positiv dazu eingestellten Spezialisten auch nicht zu höherer Anzahl Bundesbürgern führen, die zuhause in der Sozialhängematte liegen bleiben würden als heute. Warum nicht? Weil "die Deutschen" per se gerne produktiv in ein System eingebunden sind und gerne arbeiten gehen, solange die Arbeit ein einigermassen befriedigendes Leben und Auskommen ermöglichen.

Für die Quellenfetischisten hier, die nie selber googeln, sondern nur dumm nachfragen ein Beispiel: http://www.stern.de/wirtschaft/geld/...t-7330376.html

mehr findet ihr bestimmt selber.

Warum nur testen modernere Staaten wie Niederländer und Finnen (link http://info.arte.tv/de/bedingungslos...nkommen-europa ) das ganz und die deutsche Führungs- und Kapitalelite lehnen es grundweg ab?
Die Massen lassen sich damit nicht mehr ängstigen; vor Armut, vor Arbeitslosigkeit, vor sozialer Ausgrenzung...
:Blumen:
Thomas

tandem65 20.02.2017 16:47

Zitat:

Zitat von flaix (Beitrag 1292461)
Ich finde Berufspolitiker als Gattung nicht gut. Dafür gibt es das Beamtentum, dafür haben die Preussen das mal erfunden.

:confused: Wenn alle Politiker Beamte wären, wären sie keine Berufspolitiker mehr?
Und die Preussen haben das Beamtentum erfunden um Berufspolitiker zu verhindern?:confused:

captain hook 20.02.2017 17:01

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1292497)
:confused: Wenn alle Politiker Beamte wären, wären sie keine Berufspolitiker mehr?
Und die Preussen haben das Beamtentum erfunden um Berufspolitiker zu verhindern?:confused:

Besonders scheinen die Preußen Immigranten zu sein und sehr lange gereist:

Frühgeschichte und Antike

Die Ursprünge des Beamtentums liegen im Beginn der Entwicklung des Staatswesens. Im Alten Ägypten, den orientalischen Staaten, im Indien des Altertums, im Alten China und im Römischen Reich gab es bereits Beamte. Im Gegenzug für ihre unbedingte Treue übernahm ihr Dienstherr die Verpflichtung, sie lebenslang angemessen zu unterhalten. Ein wesentliches Merkmal auch des modernen Beamtentums wurde damit wohl bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. entwickelt. Als ein weiteres prägendes Merkmal ist die hierarchische Ordnung des Beamtentums zu nennen, die sich bis heute weitgehend erhalten hat. Die frühen Beamten waren zudem einem absoluten Herrscher verpflichtet. Nur in Griechenland war bereits die heute verbreitete Verpflichtung der Beamten auf Staat und Gesetz bekannt.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Beamtentum

Vielleicht wäre eher mal ein anderer Weg vorzustellen: Politiker werden an ihren Ergebnissen und eingehaltenen Wahlversprechen gemessen und nach ihnen bezahlt. Die unabhängige Gutachterkommission würde dadurch schnell wieder reingeholt.

Hat jemand hier die Auswertung der AfD Tätigkeiten im Hamburger Parlament gesehen? Die glänzten selbst in Ihren Kernthemen mit nachgewiesener Tatenlosigkeit und Abwesenheit (Anzahl der Anträge, Eingaben, Vorschlägen und Anwesenheitsstatistik). Die müssten dann vermutlich sogar noch was zurückzahlen.

Trimichi 20.02.2017 17:04

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1292490)
Ich glaube, es gibt in Deutschland eine Menge Menschen, die Vollzeit arbeiten, aber nicht besonders viel verdienen.
Wie willst Du denen erklären, warum sie ihren Job nicht kündigen und von der (von Dir geforderten höheren) Grundsicherung leben sollen?

Die "Marienthal-Studie" von Marie Jahoda beschreibt die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit ganz gut und gilt als Meilenstein der sozialwissenschaftlichen Forschung.


https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ar...von_Marienthal


Daraus:

Die Arbeitslosen von Marienthal ist aber nicht nur eine mit vielen Beispielen illustrierte dichte empirische Beschreibung, sondern auch eine sozialtheoretisch anregende Arbeit mit Blick auf die vier Haltungstypen der auch innerlich Ungebrochenen, der Resignierten, der Verzweifelten und der verwahrlost Apathischen – wobei lediglich der erste Typus noch „Pläne und Hoffnungen für die Zukunft“ kannte, während die Resignation, Verzweiflung und Apathie der drei anderen Typen „zum Verzicht auf eine Zukunft führte, die nicht einmal mehr in der Phantasie als Plan eine Rolle spielt“. Als entscheidende Dimension erwies sich die Fähigkeit, „für die Zukunft Pläne und Hoffnungen“ bewahren und entwickeln zu können, also eine grundlegende Dimension humanen Gestaltungsvermögens nicht zu verlieren: die Antizipation möglicher Entwicklungen.


Die Studie belegt, welche Auswirkungen Arbeitslosigkeit nach sich zieht. Zum Beispiel fehlt bei Arbeitslosigkeit die zeitliche Struktur im Tagesablauf. Usw.

So würde ich anfangen.


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