Zitat:
Zitat von Mattes87
(Beitrag 1306107)
Die Bayern haben sich ihren "Wohlstand" über Jahre erarbeitet und die Marke Bayern etabliert.
|
Nein, die Bayern haben durch typisch bayrische Seilschaften, das Glück gehabt, dass sich relativ früh potente Sponsoren die Klinke in die Hand gegeben haben.
In anderen Regionen Deutschlands hatte man entweder (zu) viele Vereine, auf die sich die Sponsoren verteilt haben (Ruhrgebiet/ Rhein-Main) oder halt einfach eine gewisse Strukturschwäche, so dass es keine entsprechend potenten Sponsoren gab.
Diesen wirtschaftlichen Vorsprung haben die Bayern halt durch sehr erfolgreiches und auch sehr gutes Arbeiten erheblich ausgebaut.
Im Bezug auf Hoffenheim ist es sehr ähnlich. Nur dass Hopp als Sponsor SAP hier im modernen Fußball deutlich mehr Geld in den Verein stecken musste, als Adidas und andere Ende der 60er/ Anfang der 70er Jahre. Audi und die Allianz mussten aber schon ganz schön aus der Tasche um entsprechende Anteile der AG zu erwerben, was zumindest im Fall Audi mit einer Kapitalaufstockung zusammenging. Also auch bei Bayern, was nicht erst der Erfolg und dann der potente Sponsor. Sondern das ging gewissermaßen Hand in Hand und das in einer Zeit in der ein Beckenbauer als absolut herrausragender Spieler 300.000 Euro/a bekam.
Und dann sind wir halt bei RB. Wenn man bei den großen Mitspielen will, muss man halt entsprechend Geld in die Hand nehmen. 300.000 Euro/a werden ja nun eher in der 2. oder 3. Liga bezahlt. Das RB die 50+1 Regel geschickt umgeht, steht außer Frage, allerdings sehe ich darin einen deutlichen sportlichen Mehrwert, wenn man es du durchführt wie bei RB. Allerdings sind (wie man bei 1860 oder dem HSV sehen kann) bei weitem nicht alle Investoren so vernünftig das operative Geschäft Leuten zu überlassen, die sich damit wirklich auskennen.
Im Prinzip kopiert RB die Erfolgsgeschichte von Bayern. Man setzt auf gute Ausbildung der Jugend für ein entsprechendes Fundament und hat die finanzielle Kraft, sich jederzeit entsprechend verstärken zu können. Falls RB es schafft dies 10 Jahre aufrecht zu erhalten ohne größenwahnsinnig (meint die Verpflichtung von großen Namen) bei regelmäßiger CL Teilnahme über die Gruppenphase hinaus zu werden, kann hier ein schöner Gegenspieler für den FC Bayern entstehen, den zB der BVB aufgrund von finanzieller Abhängigkeit nicht stellen kann.
Dies ist natürlich auch ein wenig abhängig davon wie sich der englische Fußball entwickelt. Oder besser formuliert, ob und wann die finanzielle Stärke der englischen Vereine eine erhöhte Anziehungskraft für junge Spieler erreicht, so dass diese halt nicht mehr die Bundesliga sondern die englische Liga anstreben.