Zitat:
Zitat von trithos
(Beitrag 1558048)
Zufällig ist mir gestern auch eine Studie der Donau-Uni Krems zu dem Thema untergekommen, die zum Ergebnis kommt, dass ältere besser durch die Krise kommen, während junge Erwachsene sehr stark leiden:
"Was sich zudem noch gezeigt hat, ist, dass Personen über 65 Jahren mit Abstand am besten durch die Krise gekommen sind. Auch Menschen mit einem guten sozialen Netzwerk oder einer positiven Lebenseinstellung, meistern diese leichter. Junge Erwachsene zeigen seit dem Beginn der Krise hingegen eine auffallend hohe Belastung."
Psyche unter Dauerbelastung
In einem Radio-Interview hab ich dazu auch den Studienautor gehört, den ich hier leider nur aus dem Gedächtnis zitieren kann. Aber da hat er als einen möglichen Grund dafür (abgesehen von den im Artikel erwähnten) genannt, dass ältere Menschen auf Grund ihrer Lebenserfahrung wissen, dass Krisen auch wieder vorbeigehen.
|
Damit haben wir jetzt 2 widersprüchliche Ergebnisse von Studien. Ich werde mir jetzt nicht die Mühe machen, beide genauer durchzulesen, um nachzuvollziehen, weshalb scheinbar unterschiedliche Aussagen zustande kommen. Die von mir zitierte Studie erfasste quasi die psychischen Reaktionen auf die Pandemie im Vergleich zur seelischen Verfasstheit davor.
Wenn ich auf die Senioren aus meinem Bekanntenkreis schaue (bin 73): die meisten wissen, dass eine Covid-19 Erkrankung für sie schwere bis tödliche Folgen haben kann, was bei den meisten ihren Alltag und auch ihre wichtigen Hobbies sehr verändert hat, seien es die Enkelkontakte, Familienkontakte, Kontakte zu Freunden, Reisen, Theater/Oper, Chortreffen, Sport etc. Da die Arbeitskontakte im Rentenalter fehlen, bekommen natürlich die genannten anderen Kontakte und Hobbies eine viel grössere Bedeutung und ihr Fehlen macht sich stärker bemerkbar. Ich kenne z.B. ein Paar, das seit Covid-19 keine Face-to-Face-Kontakte mehr verabredet hat und vorher recht viele.
Natürlich treten bei Senioren seelische Probleme, die mit jüngeren Lebensabschnitten zusammen hängen, nicht mehr auf, worauf der Artikel hinweist, auf der anderen Seite ergeben sich neue, wie Altersdepressionen z.B. und wer es bräuchte, bekommt in der Regel keine Psychotherapie mehr, nur Tabletten. ;-) .
|