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Jörn 03.05.2018 21:00

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1376620)
Stimmt doch auch. Du musst als Ministrant keine Angst haben, dass dir der Pfarrer zwischen die Beine greift (weil das höchst unwahrscheinlich ist).

Lassen wir die Wahrscheinlichkeit offen. Sagen wir, es handele sich um Wahrscheinlichkeit X.

Welche Szenarien hätten nun eine höhere Wahrscheinlichkeit als X? Und welche eine geringere?

Beispielsweise ein Praktikum für 14-jährige in einer KfZ-Werkstatt. Wie viele Fälle gibt es dort? Oder suche Dir ein anderes Beispiel. Wo würden sich, ungeachtet der konkreten Zahlen, die Kirchen einordnen? Befänden sie sich darüber oder darunter?

Das Erstaunliche bei den kirchlichen Übergriffen ist doch nicht deren absolute Zahl, sondern deren Häufung gegenüber anderen Institutionen oder Situationen. Weiterhin deren unbestreitbare Deckung durch die Kirchen-Hierarchie. Diese beiden Umstände machen die Sache doch erst zur Schlagzeile. Ab und zu ein seltsamer Pfarrer wäre ja keine Schlagzeile.

Papst Ratzinger (bevor er Papst wurde) hat höchstpersönlich angeordnet, dass solche Vorfälle unter keinen Umständen der Staatsanwaltschaft gemeldet werden dürfen, sondern nur intern zu behandeln seien. Wo sonst gab es solche Erlasse? Später hat man die Veröffentlichung angeordnet, aber nur bei bereits verjährten Fällen. Wo hat man sonst sowas gehört?

95% der Bistümer in New York haben Prozesse wegen sexuellen Missbrauchs an der Backe. Die bisher bezahlten Entschädigung gingen in die Milliarden, das sind 1.000 Millionen Dollar. Wo sonst hat man dies gehört?

Man hat bei Untersuchungen Klöster entdeckt, bei denen über 30% der Priester (oder wie sie sich nennen) eine Verteilung wegen sexueller Übergriffe hatten. Wo hat man sowas anderswo gehört? Man würde vielleicht mit maximal einem Prozent rechnen, das wäre meiner Meinung nach schon viel.

Bei den entsprechenden Prozessen werden ganze Busladungen an Zeugen oder Geschädigten herbei gekarrt. Wo hat man ja sowas gehört?

keko# 03.05.2018 21:05

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1376621)
Klar, der Kommunismus ist eine Religion.

Was ist mit Alpinismus, Empirismus, Feminismus, Idealismus, Lattissimus, Lobbyismus, Optimismus, Organismus, HipHop-Rhythmus, Aktionismus, Euphemismus, Feudalismus, Anabolismus, Gigantismus, Bus-Tourismus, Katechismus, Kretinismus, Magnetismus, Masochismus, Pluralismus, Vampirismus, Voyeurismus, Vulkanismus, Vandalismus, Alkoholismus, Automatismus, Realismus, Parallelismus, Journalismus und Birnenmus?

Die Übergänge zwischen Religion und Ideologie sind fließend und der Kommunismus hat Merkmale einer Relgion (auch ohne einen Gott). Das ist aber letztendlich nur ein Wortspiel, denn die modernen Ideologien sehen den traditionellen Religionen zum Verwechseln ähnlich. Anhänger der jeweiligen "Ideologie" reagieren natürlich immer allergisch.

keko# 03.05.2018 21:08

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1376625)
Beispielsweise ein Praktikum für 14-jährige in einer KfZ-Werkstatt. Wie viele Fälle gibt es dort? Oder suche Dir ein anderes Beispiel. Wo würden sich, ungeachtet der konkreten Zahlen, die Kirchen einordnen? Befänden sie sich darüber oder darunter?

Du weißt selbst, dass das Beispiel Quatsch ist. Wenn schon, dann vergleiche mit Männergesellschaften, z.b knastschwul oder in Kasernen usw.

Jörn 03.05.2018 21:13

Im Knast stehen sich Erwachsene gegenüber.

Die Priester wanzen sich aber ganz bewusst an Kinder/Jugendliche heran, die ihnen nicht gewachsen sind und nutzen eine ganz bestimmte Konstellation aus, die sie zuvor geschaffen haben. Es ist ja nicht so, dass die Knaben aus freien Stücken beim Pfarrer an der Haustür klingeln würden.

Es geht nicht um sexuelle Beziehungen, sondern um strafbare sexuelle Beziehungen.

keko# 03.05.2018 21:17

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1376629)
Im Knast stehen sich Erwachsene gegenüber.

Die Priester wanzen sich aber ganz bewusst an Kinder/Jugendliche heran, die ihnen nicht gewachsen sind und nutzen eine ganz bestimmte Konstellation aus, die sie zuvor geschaffen haben. Es ist ja nicht so, dass die Knaben aus freien Stücken beim Pfarrer an der Haustür klingeln würden.

Man hört, dass sie sich nicht immer gegenüberstehen und ob eine Vergewaltigung für einen Jungen schlimmer ist als für einen Erwachsenen, mag ich nicht im entferntesten beurteilen.

Jörn 03.05.2018 21:24

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1376632)
Man hört, dass sie sich nicht immer gegenüberstehen und ob eine Vergewaltigung für einen Jungen schlimmer ist als für einen Erwachsenen, mag ich nicht im entferntesten beurteilen.

Es ist schlimmer, da man es unterhalb eines bestimmten Alters weniger gut einordnen und verarbeiten kann. Es fehlt auch die Fähigkeit, sich aus so einer Konstellation zu befreien. Das ist ja die Masche. Die Betroffenen berichten stets von Schuldgefühlen, d.h. sie sehen sich selbst in der Schuld.

Ich vermisse in Deiner Argumentation ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen ("mag ich nicht im entferntesten beurteilen").

Nehmen wir an, es wäre für einen Jungen oder ein Mädchen nicht schlimmer als für einen Erwachsenen: Was würde sich dadurch für Dich ändern?

qbz 03.05.2018 21:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1376620)
Stimmt doch auch. Du musst als Ministrant keine Angst haben, dass dir der Pfarrer zwischen die Beine greift (weil das höchst unwahrscheinlich ist). Hast du das, solltest du dir über deine Gedankenwelt Gedanken machen.

Denn:

Wenn ich sagen würde, ich habe Angst, dass mir in der Sauna mein schwuler Sitznachbar zwischen die Beine greift (kann doch passieren, oder?!), wäre ich mit Sicherheit sofort homophob (zumindest hier in diesem Forum).

Als Vater wäre ich achtsam, sobald der Herr Pfarrer zu Ministranten einzeln unter Vorwänden privaten Kontakt sucht und einem als Vater das "irgendwie" merkwürdig vorkommt oder sich der Sohn verändert. Ich habe komische Annäherungen in meiner Ministrantenzeit erlebt, zurückgewiesen und weiss von unangenehmen Erfahrungen von Klassenkameraden in der Grundschule, wovon einer, Ministrant, sich später mit 16 das Leben nahm. Irgendwann gab es Versetzungen aus dieser Pfarrei, Jahre später.

Gerade deswegen würde ich jetzt nicht in jedem kath. Geistlichen einen aktiven Pädophilen sehen, weil ich ja auch Pfarrer kennen lernte, die an Frauen oder erwachsenen Männern erotisch interessiert waren, und ihnen mit solchen negativen Vorannahmen begegnen, auf der anderen Seite aber auch kein naives Vertrauen entgegenbringen. Das sexuelle Enthaltskamkeitsgebot weckt bei mir kein Extravertrauen in die Einhaltung des Gebotes.

tandem65 03.05.2018 21:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1376632)
Man hört, dass sie sich nicht immer gegenüberstehen und ob eine Vergewaltigung für einen Jungen schlimmer ist als für einen Erwachsenen, mag ich nicht im entferntesten beurteilen.

Keko# Magst Du mir als Christen mal erläutern was das was Du schreibst noch mit christlichen Gedanken zu tun hat?:confused:
Davon ab wird im Strafrecht nicht so viel danach gefragt ob eine Vergewaltigung
für etwas mehr oder weniger schönes Erlebnis für das Opfer war. Ein Jugendlicher unterliegt vor dem Gesetz einem besonderen Schutz.


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