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Schwarzfahrer 29.08.2023 18:41

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1720176)
Wieviel gibt Deutschland jährlich für Ölimporte aus, wieviel wird für Exporte eingenommen?

Oder Gas oder Kohle?

Wie hoch ist immer noch der Aussenhandelsüberschuss?


Keine Ahnung was diese Diskussion, die es auf einem Weltmarkt an keiner anderen Stelle gibt, soll?

Strom ist kein Rohstoff, sondern ein Produkt. Es ist schwer vermittelbar, daß man ein Produkt produziert, den Überschuß immer billig verkaufen muß, und dann bei Bedarf immer teurer wieder kaufen muß. Wenn Nigeria sein Öl billig an die EU verkaufen müßte, um anschließend teuer Öl aus USA zu importieren, würde jeder sagen, das ist Unfug oder Ausbeutung.

Tickere Dich mal über die Wochen in dieser Statistik: ich finde kaum Wochen, in denen der Importpreis nicht weit über dem Exportpreis liegt (links etwas runterscrollen). Solange das so ist, nützt die angeblich günstige Stromproduktion aus Erneuerbaren den Leuten, die den Strom bezahlen müssen, wenig. Sie müssen nämlich auch die teuren Importe bezahlen, die nötig sind, weil die Erneuerbaren gerade nicht liefern können (Nacht, Flaute).

Klugschnacker 29.08.2023 20:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1720180)
Strom ist kein Rohstoff, sondern ein Produkt. Es ist schwer vermittelbar, daß man ein Produkt produziert, den Überschuß immer billig verkaufen muß, und dann bei Bedarf immer teurer wieder kaufen muß. Wenn Nigeria sein Öl billig an die EU verkaufen müßte, um anschließend teuer Öl aus USA zu importieren, würde jeder sagen, das ist Unfug oder Ausbeutung.

Nein, das sind normale Mechanismen des Strommarkts.

Der Strompreis wird durch Angebot und Nachfrage geregelt, und das praktisch in Echtzeit. Von Stunde zu Stunde schwanken Stromangebot und -nachfrage und damit der Preis. Entsprechend wechselt Deutschland praktisch stündlich zwischen Stromimport und -export.

Wenn Deutschland Strom exportiert, geschieht dies in der Regel zu den Zeiten, in denen der Strompreis in Deutschland niedrig ist (Überangebot). Dies kann beispielsweise in den Mittagsstunden der Fall sein, wenn die Sonne scheint und viel Strom aus erneuerbaren Energien produziert wird.

Wenn Deutschland Strom importiert, geschieht dies in der Regel zu den Zeiten, in denen der Strompreis in Deutschland hoch ist. Dies kann beispielsweise in den Morgen- und Abendstunden der Fall sein, wenn die Nachfrage hoch ist und die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken.

Dies führt dazu, dass Deutschland Strom zu einem geringeren Preis exportiert als es importiert.

Trotzdem kaufen wir bei den Importen den am billigsten verfügbaren Strom. Das bedeutet, dass der importierte Strom billiger ist als der in Deutschland mit Kohle und Gas selbst hergestellte Strom. Zu 50% handelt es sich dabei um Strom aus erneuerbaren Energien.

TriVet 29.08.2023 20:17

Solange die Flieger nach Mallorca und den Kanaren jedes Wochenende rappelvoll sind und jeder Meter mit dem eigenen Auto („Bäckerfahrten, Schultaxi etc“) gefahren wird, glaube ich dem ganzen Gejammer wie schlecht es Deutschland ginge höchstens zehn Prozent.

Klugschnacker 31.08.2023 08:16

Hier ein aktueller Artikel über die Strompreise in Frankreich. Das Land produziert 70% seines Stroms mit Kernkraftwerken.
Wieso wir Frankreichs Atomstrom teuer bezahlen
Die Kosten für Frankreichs Kernkraftwerke steigen stetig. Nun könnte auch noch Niger als Uranlieferant wegfallen. Das trifft auch deutsche Stromkunden.
Eine Analyse von Annika Joeres

Genussläufer 31.08.2023 10:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1720303)
Hier ein aktueller Artikel über die Strompreise in Frankreich. Das Land produziert 70% seines Stroms mit Kernkraftwerken.

Ich hatte im GPP Faden folgend darauf geantwortet:

Zitat:

Der Artikel ist gut geschrieben und schlecht recherchiert. Der Grund für die hohen Preise liegt sicher auch am Zustand der KKWs. Der deutlich größere Block der Kosten liegt aber an den Erneuerbaren. Und natürlich hat Frau Joeres Recht, wenn sie sagt, dass Strom und Sonne am preiswertesten sind. Die Lösung ist einfach. Die Sonne muss immer scheinen und der Wind immer wehen. Dann sind alle Probleme gelöst.

Aber was passiert wirklich? Die Franzosen haben im Osten einen großen Schmarotzer sitzen. Der setzt gern und viel auf die Erneuerbaren. Und wenn die liefern, ist auch in Frankreich der Strom billig. Einerseits bleiben sie dann auf ihrem Strom sitzen und haben ein Überangebot bzw. konkurrieren sie dann mit den Erneuerbaren. Wenn dem Wind aber mal die Puste ausgeht und wir uns wortwörtlich von der Sonne abwenden, sieht die Welt anders aus. Dann gibt es erstmal den Atomstrom. Wenn der nicht mehr ausreicht, werden die diversen Kohlearten eingespielt und dann kommt das gasförmige Gold... Methan. Und das bestimmt den Preis. Und in dem Moment wird das Betreiben eins AKW unglaublich spannend und lukrativ. Bis vor ein paar Monaten hatte der östliche Nachbar der Franzosen auch dazu beigetragen. Nun verlässt man sich auf die Nachbarn. Das bedeutet, dass die Nachfrage gleich bleibt, obwohl das Angebot gesunken ist.

Wenn Du das nicht glauben solltest, gehe auf Bloomberg und schau Dir die Preisentwicklung des Strom über den Zeitverlauf an. Ich bin mir sehr sicher, dass Frau Joeres das alles weiss. Ich weiss nun wieder nicht, warum sie das hier unterschlägt.

qbz 01.09.2023 21:16

Studie zu CO2-Steuer: Die Reichen sollen zahlen. Forscher untersuchen Zusammenhang zwischen sozialer Position und CO2-Ausstoß. Kritik an konsumbasierter Abgabe für alle. Wie eine gerechte und effiziente Lösung aussieht.
Zitat:

Ein Forscherteam um den Umweltwissenschaftler Jared Starr von der University of Massachusetts Amherst hat in einer im Fachmagazin Plos Climate veröffentlichten Studie die Vorteile einer CO2-Steuer betont, die vor allem Kapitaleinkommen und nicht den Konsum belastet.

Die Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Einkommen von 5,4 Millionen US-Haushalten (181.000 pro Jahr) über 30 Jahre (1990-2019) und den jeweiligen Treibhausgasemissionen.

.......die Autoren weisen überzeugend auf den Umstand hin, dass Einkommensschwache unter einer konsumbasierten CO2-Steuer unverhältnismäßig zu leiden hätten, da gerade der unvermeidliche Basiskonsum – Ernährung, Kleidung, Heizung, Mobilität usw. – besonders CO2-intensiv ist.

Sie schlagen eine Abgabe vor, die gezielt bei den Investments ansetzt. So würden nicht nur die Hauptprofiteure einer CO2-intensiven Wirtschaft auf eine sozial gerechte Weise am Ausgleich beteiligt: Eine solche Besteuerung würde zudem rasch auf eine Änderung des Investitionsverhaltens hinwirken und in Konsequenz dem Klima und dem sozialen Frieden gleichsam dienen.
Ps. Das versprochene Klimageld, gedacht als eine Kompensation für die unsoziale CO2-Steuer, hat die Ampel bzw. Robert Habeck bei der Kabinettsklausur erstmal unbestimmt verschoben.

Genussläufer 01.09.2023 23:21

Das liest sich im ersten Moment schlüssig. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Einfluss hier schneller sein könnte. Wer billiger produziert, hat mehr Abnehmer und/oder mehr Marge. Den Preis zahlen dann natürlich trotzdem die Verbraucher. Die Kosten fließen ja in die Kalkulation ein. Es wird aber als gerechter wahrgenommen. Damit steigt die Akzeptanz. Das wiederum ist für sich ein echter Wert.

qbz 09.09.2023 09:06

Klimakiller Militär: So verheerend ist die Umweltbilanz des Krieges. Die Bürger sollen CO2 sparen, für das Militär gilt das jedoch nicht. Dabei haben die Streitkräfte weltweit einen erheblichen Einfluss auf den Klimawandel.
Zitat:

"Was schadet dem Klima wirklich? Dass der Flug nach Mallorca, das Nackensteak aus dem Supermarkt und die Gasheizung an kalten Wintertagen den Klimawandel begünstigen, gilt mittlerweile als Allgemeinwissen. Dass das Militär global gesehen für etwa 5,5 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, ist hingegen weniger bekannt.

Die Zahl beruht auf einer Schätzung des Londoner Thinktank CEOBS (Conflict and Environment Observatory, zu Deutsch: Beobachtungsstelle für Konflikte und Umwelt). Wäre das weltweite Militär demnach ein eigener Staat, stünde es in der Rangliste der größten Treibhausgas-Emittenten an vierter Stelle – zwischen Indien und Russland. Zum Vergleich: Die Luftfahrtbranche kommt laut Internationaler Energieagentur auf 2,2 Prozent aller CO2-Emissionen.
......"


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