Schwarzfahrer |
21.08.2023 17:37 |
Zitat:
Zitat von Genussläufer
(Beitrag 1719211)
Ich bin hier hin- und hergerissen. Einerseits hätten wir wirklich Vorkommen vor der Tür. Kohle ist noch für einige Jahrzehnte vorhanden und Fracken könnten wir auch.
Was dagegen spricht, ist die Auswirkung des Minings vor Ort. Wenn wir woanders nicht kaufen, geht es an den nächsten. Man müsste die Kohle kaufen und wieder verbuddeln. Öl und Gas ist das gleiche Spiel. Das ist eigentlich jedem klar.
Die einzige Chance, etwas dass etwas nicht aus der Erde geholt wird, ist dann gegeben, wenn man es vor Ort vermeidet. Das ist also wirklich ein Beitrag zum Klimaschutz. Er wird aber mit geringer Sicherheit und Kosten erkauft. Das muss abgewogen werden.
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Wir werden immer etwas aus dem Boden holen; am nachhaltigsten ist es, wenn es dort gemacht wird, wo es auch verbraucht wird. Global gesehen wäre Fracking in Deutschland sinnvoller, als LNG per Schiff durch die Welt zu fahren. Öl und Gas wird man irgendwann nicht verbrennen, oder zumindest viel weniger, aber man wird daraus weiterhin Kunststoffe und sonstige Chemikalien herstellen (müssen). Die Industrien für Öl- und Gasförderung haben also noch eine lange Zukunft vor sich, wer das nicht vor Ort haben will, verschenkt auch Wirtschaftspotential.
Das Positive an Kohle aus Kolumbien ist die Entwicklungshilfe: wir sichern für das gleiche Geld, wie es bei deutschen Kohleminen wäre, ein mehrfaches an Arbeitsplätzen damit, und tragen zu wirtschaftlichem Aufschwung in Kolumbien bei, also zu Wohlstandsgewinn (ja, um den Preis von Sicherheitsabstrichen und Umweltproblemen, aber das nehmen die Kolumbianer in Kauf). Das Negative, Unwirtschaftliche sind die langen Transportwege per Schiff - das kostet unser Geld zusätzlich.
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