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Zitat von zappa
(Beitrag 1233413)
Ich stimme Dir zu, auch wenn ich glaube, dass "hoch stehen", "Gegenpressing" und "breit anlegen" auch mit Höwedes durchaus geplant war.
Ich bin jetzt auch gespannt, ob Löw, wie Guardiola, sich traut die eigenen Stärken zu betonen, oder konservativ agiert. Löw (Italien Spiel) wie Guardiola (Real und Barca Spiele) sind da eigentlich gebrannte Kinder ...
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In den ersten beiden Spielen war hochstehen und Gegenpressing sicher nicht geplant, da man dies überhaupt nicht versucht hat. Gegen Polen hat man doch komplett ohne jedes Risiko gespielt, da sind ja nicht mals beide 6er gleichzeitig vorgerückt, soviel Angst hatte man vor den Polnischen Kontern.
Guardiola und Löw sind da aber leider die falschen Beispiele. Löw hat 2010 gegen Spanien mit dem Konterfokus gespielt, den man das ganze Turnier über hatte und somit also die eigene Stärke betont. 2012 hat er sich nicht Konservativ entschieden, sondern war eigentlich sogar recht Mutig. Das ganze ist halt total in die Hose gegangen und er wurde (zurecht) kritisiert. Allerdings hätte man mit einer Ausrichtung wie davor gegen Griechenland wohl auch schlecht ausgesehen.
Guardiola hat zwar, da gebe ich dir recht, 2014 Konservativ spielen lassen und ist gescheitert. Gegen Barca hat man dies aber nicht getan, man konnte nur ohne Ribery, Robben, Alaba und 2 unfitten Spielern auf der 8 (Thiago, Schweini) sein eigenes Spiel nicht mit dem gewünschten Effekt durchsetzen, aber gerade im Rückspiel hat man sehr mutig gespielt (und ist gescheitert).
Ein Fehler den Deutsche Sportreporter gerne machen, ist Trainern vor zu werfen, ihr taktischen Konzept an den Gegner an zu passen, statt seine Stärke zu suchen. Aber die großen Trainer wie Ancelotti, Guardiola, Tuchel oder Mourinho sind gerade deswegen Stark. Manchmal sind dies große Umstellungen (3er/4er Kette), manchmal reicht es auch wenn man einen Spieler bewusst mehr über innen oder außen kommen lässt, wenn man einen Spieler der gegnerischen Verteidigung als Schwachpunkt ausgemacht hat.
Löw wird sein System deshalb auch Umstellen wenn es gegen die beiden Mannschaften geht, da man mit der Offensiven Ausrichtung die man gegen die Slowakei gezeigt hat verlieren würde.
Gegen Italien müsste man eher Spielen wie gegen Polen, auch wenn man etwas mehr riskieren müsste um sich Chancen zu erspielen.
Gegen Spanien wäre es vermutlich sogar das beste, wenn man versucht ihnen den Ball zu nehmen und konsequent mit zu spielen. Aber auch das geht nicht mit dem gezeigten Gegenpressing, da dieses nicht gut genug ausgeführt wird um die Passstarken Spanier zu überrumpeln. Das Problem ist hier, dass die Zeit in der Nationalelf nicht ausreicht um ein Pressing der Marke Klopp, Guardiola, Rangnick, Schmidt oder Streich zu erreichen, da man es nicht schafft die nötigen Mechanismen gut genug zu erarbeiten.
Und schlechtes Pressing ist mitunter gefährlicher als gar keines.
Anyway ich bin gespannt, vor allem erstmal auf das Spiel Heute Abend.