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dude 30.12.2019 10:20

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1502461)
Warum sperrt man eigentlich Russland und Italien nicht? (mal sp provokativ in den Raum gestellt).

Gute Frage. Und wenn wir dabei sind: USA und Deutschland sind gemessen am Erfolg gegenueber den rappelvollen Russen die naechsten.

Jonny22 30.12.2019 10:24

Zu Remco möchte ich nur anfügen, dass der Sieg bei der Classic San Sebastian um den es hier geht sicher auch auf einen glücklichen Verlauf und die schmale Strecke gegen Ende zurückzuführen ist. Sie habe als 2er Gruppe in einer Abfahrt vor dem finalen Anstieg einen Vorsprung herausgefahren und hinten habe die Favoriten sich gegenseitig attackiert und belauert und es gab keine geordnete nachführarbeit mehr. Ist halt ein Radrennen.

Prinzipiell stimme ich Hafu zu, dass wir vor allem deshalb jetzt junge Fahrer in der Spitze sehen, weil so viele den U23 Bereich auslassen und direkt zu den Profis wechseln. Und wer hat sich früher schon U23 Ergebnisse angeschaut.

@captainhook: Den neuen WADA Report habe ich auch berufsbedingt überflogen. Da es ein höllenlanges Dokument ist empfehle ich sich nur mal anzuschauen wieviel in welcher Sportart getestet und gefunden wird (Ab Seite 40). Hier kann man schön sehen wieviel Aufwand in den unterschiedlichen Sportarten getrieben wird und vor allem sieht man die Unterschiede. Ein Beispiel:

Strassenradsport:

Tests in Competition:
Urin: 7568 (auffällig 168) Blut: 743 (auffällig 9)

Tests out of Competition (m.E. viel wichtiger):
Urin 6272 (auffällig 24) Blut:1191 (auffällig 3)

Triathlon:

Tests in Competition:
Urin: 2104 (auffällig 33) Blut: 169 (auffällig 0)

Tests out of Competition:
Urin: 1389 (auffällig 4) Blut: 319 (auffällig 0)

Kein Ruhmesblatt ist hier übrigens die Anzahl Proben im Langdistanztriathlon (Nur 22 in Competition) aber ich glaube das da ein Bias liegt. Weiß jemand wo Ironman und Challenge ihre Proben Testen lassen? Ich glaube das die hier in der Statistik nicht auftauchen.

Was man aber finde ich sehen kann ist, dass die Anzahl Tests im Radsport, vor allem auch von Bluttests inzwischen enorm hoch ist (Auch wenn man die Fahrerzahl dagegensetzt. 18 World Tour Teams mit je ca. 30 Fahrern (viele sind kleiner) macht maximal 540 Fahrer). Das soll nicht heißen das der Sport sauber ist, aber nach den Skandalen wird zumindest Geld verwendet um zu Testen und damit die Hürde zu erhöhen.

Zitat:

Mir geht es eher darum, dass ich es nicht mag, wenn grundsätzlich hinter jeder sportlich sehr guten Leistung primär Doping vermutet wird. Es ist das Wesen eines sportlichen Wettkampfes, dass es grundsätzlich am Ende ein Podium mit einem Sieger und zwei Plazierten gibt. Wenn diese nicht besser als die anderen wären, dann würden sie da nicht stehen und alleine aufgrund ihrer starken, evt. auch überragenden Leistung auf Doping zu schließen, mag in manchen Sportarten in der Vergangenheit richtig gewesen sein, aber dies deshalb auf alle Sportarten der Gegenwart zu übertragen ist absurd.
Voll deiner Meinung Hafu.

trithos 30.12.2019 10:48

Zitat:

Zitat von Jonny22 (Beitrag 1502476)
Strassenradsport:

Tests in Competition:
Urin: 7568 (auffällig 168) Blut: 743 (auffällig 9)

Tests out of Competition (m.E. viel wichtiger):
Urin 6272 (auffällig 24) Blut:1191 (auffällig 3)

Triathlon:

Tests in Competition:
Urin: 2104 (auffällig 33) Blut: 169 (auffällig 0)

Tests out of Competition:
Urin: 1389 (auffällig 4) Blut: 319 (auffällig 0)

Diese Zahlen finde ich sehr überraschend, denn sie würden ja belegen, dass IC-Tests viel erfolgreicher sind als OOC-Tests.

Radfahren Urin: 2,2 Prozent IC positiv - 0,4 Prozent OOC
Triathlon Urin: 1,5 Prozent IC positiv - 0,3 Prozent OOC

Wie passt das mit der oft gehörten Meinung zusammen, dass sich bei Wettkampfkontrollen nur noch die allerdümmsten erwischen lassen?

Oder mache ich da einen Denk- oder Rechenfehler?

captain hook 30.12.2019 10:55

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1502481)
Diese Zahlen finde ich sehr überraschend, denn sie würden ja belegen, dass IC-Tests viel erfolgreicher sind als OOC-Tests.

Radfahren Urin: 2,2 Prozent IC positiv - 0,4 Prozent OOC
Triathlon Urin: 1,5 Prozent IC positiv - 0,3 Prozent OOC

Wie passt das mit der oft gehörten Meinung zusammen, dass sich bei Wettkampfkontrollen nur noch die allerdümmsten erwischen lassen?

Oder mache ich da einen Denk- oder Rechenfehler?

Zumindest im Radsport wird auch außerhalb des Profisports getestet. Da dürfte das knowhow deutlich reduziert sein. Wie auch die Auswahl der Substanzen verdeutlicht. Erstaunlich was da noch gefunden wird.

Jonny22 30.12.2019 11:00

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1502481)
Diese Zahlen finde ich sehr überraschend, denn sie würden ja belegen, dass IC-Tests viel erfolgreicher sind als OOC-Tests.

Radfahren Urin: 2,2 Prozent IC positiv - 0,4 Prozent OOC
Triathlon Urin: 1,5 Prozent IC positiv - 0,3 Prozent OOC

Wie passt das mit der oft gehörten Meinung zusammen, dass sich bei Wettkampfkontrollen nur noch die allerdümmsten erwischen lassen?

Oder mache ich da einen Denk- oder Rechenfehler?

Das ist eine der interessanten Fragen und sie lässt sehr viel Raum für Spekulation und Verschwörungstheorie. Eine Seite der Medaille findet sich in Tyler Hamiltons Biographie, wo er schreibt, dass sie sich bei Out of Competition Kontrollen wenn Sie wussten das sie positiv wären hinter dem Sofa versteckt haben und lieber den Strike (missed test) hingenommen haben. Eine andere Seite ist sicher, dass im Wettkampf weitere Substanzen verboten sind z.B. Stimulanzien (wobei man sich schon fragt wer sich da erwischen lässt). Nichtsdestotrotz ist der Druck aufgrund der schieren Anzahl an Kontrollen im Radsport inzwischen sehr groß und man sollte sich vor Augen halten was man hier auch von den Sportlern verlangt. Wer in einer Risikosportart im 1. Testpool ist legt seine Lebensplanung sowas von offen (Übernachtungsplätze, 1 Stundenfenster etc.). Ich denke mehr kann man von Individualsportlern kaum noch verlangen.

Der nächste Schritt der aus meiner Sicht gegangen werden muss, ist diese Verstöße mehr Strafrechtlich anzugehen vor allem unter Einschluss der Hintermänner inklusive auch standesrechtlicher Konsequenzen für die Mediziner etc. Der Staat hat hier auch ganz andere Ermittlungsmöglichkeiten. Siehe Operation Aderlass durch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft in München.

dude 30.12.2019 12:19

Motorsport:

All das war vor teils ueber 40 Jahren moeglich. Fortschritt ist nicht "marginal gains", sondern "huge gains".

https://twitter.com/EwonSprokler/sta...61335618584576

https://www.youtube.com/watch?v=9YXDL7P7_zY

https://twitter.com/EwonSprokler/sta...33079842762752

Calrissian666 30.12.2019 13:44

Ich weiß nur von einem der Borafahrern der auf besagter D-Tour Etappe zusammen mit Geraint Thomas und einigen anderen nachgeführt hat, dass sie es nicht glauben konnten was sich vorne um R.E. abspielt, zumal es wohl auch stark gewindet hat auf der Etappe. Thomas hat wohl immer wieder den Kopf geschüttelt

bergflohtri 30.12.2019 13:48

Wenn ein Radsportler mit Motorunterstützung fahren würde, dann fiele das Rad schon durch das Mehrgewicht von Motor, Akku und Mechaniken auf. Die Räder werden doch auf ein Mindestgewicht von 6,8 kg überprüft. Wenn zb bei einem WM-Zeitfahren das Gros der Räder 8kg hat und eines sticht plötzlich mit 10kg heraus, dann würde ich mir als Kommissär das genau anschauen.

Etwas anderes wäre, wenn ein Fahrer während des Rennens einen Deffekt vortäuscht und der Mechaniker ein Ersatzrad vom Dach holt, dann wärs möglich.


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